Eine Strecke im Modell stärker zu beleben als sie es in der Realität war, ist gängige Praxis. Da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Auch die Gegebenheiten anzupassen ist gängige Praxis. Man kann dann den Bahnhofsnamen verfälschen, um zu zeigen, dass es kein exakter Nachbau ist, sondern ein geänderter.
LMS hatte die Farbe Crimson Lake, was aber farblich nicht BR Crimson ist, sondern dunkler ist und dem BR Maroon entspricht. Anfangs gab es Altbestand der übernommenen Gesellschaften, aber recht schnell war die LMS eine einheitliche Gesellschaft. Lediglich der Coronation Scot (das westliche Gegenstück zum Flying Scotsman) war hellblau mit silber, aber der hat bei Dir nichts zu suchen. Die Coronation Class Loks gab es auch in Crimson Lake, aber es ist auch ein "Trümmer" und auch vor Sonderzügen auf dieser von Dir gewählten Strecke zu massiv.
Loks waren schwarz oder Crimson Lake nach keinem wirklich überschaubaren System. Schnellzugloks waren bevorzugt Crimson Lake, es gab aber auch schwarze. Mehrzweckloks waren bevorzugt schwarz, aber sogar die Jinty (das dreibeinige Nebenstreckenviech schlechthin) gab es in einer Handvoll Exemplare Crimson Lake. Mit schwarzen liegst Du auf einer Branchline sicherlich richtiger. Wenn Du einen Urlauberzug oder so was bringen willst, kannst Du auch stilsicher eine Patriot (mittelschwere Schnellzuglok) in Crimson Lake davor hängen.
Viele Grüße Mirko
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Also die Bahnhofswahl ist nach wie in Planung, mal sehen wa sich ergibt. So ganz zufrieden bin ich noch nicht.
Allerdings habe ich nun bei meinen Recherchen festgestellt, dass es kaum coaches als Modell in N von der LMS in der Zeit von 1923 bis 1932 (period I und II) gibt, sondern nur period III (stanier), und das aus meiner Perspektive auch eher als main line, oder war die LMS da nicht so stringent?
Es taucht natürlich die Fragen auf, ob nicht doch BR (era 4) aufgrund der Auswahl an Rollmaterial sinnvoller wäre. Oder habe ich falsch geschaut?
für die LMS gibt es als RtR aktuell nur die Stanier Coaches, die für die 30er aber eher im Hauptstreckeneinsatz waren. Ich würde Dir daher eher Era 4 oder frühe Era 5 empfehlen. Die Stanier Coaches waren da auch schon mal auf der Nebenstrecke im Einsatz v.a. nach dem die Mk1 Coaches großflächig im Einsatz waren. Dazu kannst Du dann noch die 57ft Suburban Coaches einsetzen.
Wenn Du beim Vorbild doch noch unschlüssig bist, aber an der Zeit vor der Verstaatlichung hängst, bliebe vielleicht ein Gedanke an die Southern als völlig neuer Denkansatz. Alle Wege der Southern führten nach London, insofern gab es dort auch wenig Gründe, den Fahrzeugpark streng zu trennen. Richard Maunsell konstruierte seine Corridor Coaches (gibt's von Dapol) als Einheitswagen. Es gab Fernverkehrsausführungen mit wenigen Türen und Nahverkehrsausführungen. Die haben von jedem Abteil eine eigene Tür direkt nach draußen, auf der Gangseite sind es 4 Türen über die ganze Wagenlänge, wo andere Konstrukteure (bis auf Gresley) nur 2 einbauten. Damit erinnern sie optisch mehr an einen Suburban als an einen Fernverkehrswagen. Und wenn man ehrlich ist, konnte man auf dem Gebiet der Southern auch nicht weit fahren. Lediglich nach Westen gab es Fernverkehr bis Exeter und Weymouth. Aber nach Süden und Osten war nach 70 bis 100 Kilometern ein Bisschen Wasser im Weg und die Strecke zu Ende. Insofern gab es da bis auf einige ausgewählte Verbindungen mit besonderem Fahrzeugpark, z.B. nach Dover zur Fähre, keine wirklichen Fern- und Nahverkehrszüge, sondern außerhalb von London in Richtung Süden und Osten nur Zugkategorien wie Stopping, Semifast und Express, die aber alle zum gleichen Zielbahnhof fuhren. Ein Set Maunsell Coaches mit Nahverkehrs-Türanordnung wäre da aber auch hinter einer leichten Lok wie der M7 (Dapol) auf einer Branchline nicht verkehrt. Und mit einer Schools Class Schlepptenderlok (auch Dapol) gäben sie einen glaubhaften Semifast oder Express nach London ab. Den Güterverkehr kann bei ein paar Wagen eine Terrier (Dapol) übernehmen, sonst auch eine M7, die zwar von der LSWR als Personenzug-Vorortlok gebaut wurde, aber nach dem Grouping und mit fortschreitender Elektrifizierung des Londoner Netzes auf Branchlines auf dem Land liefen.
Kleine Geschichte am Rande, bei den Central und Eastern Divisionen hat sich dieses Betriebsschema von der Southern über Network SouthEast bis zu den heutigen Betreibern Thameslink & Great Northern und Southeastern gehalten, sogar die Elektrifizierung überstanden. Die haben Suburban Fahrzeuge und darüber mit den Electrostars der Classes 375 (Southeastern) und 377 (Thameslink) einen Einheitstriebwagen, der vom Stopping bis zum Express alle Zuggattungen bedient, die Greater London verlassen.
Viele Grüße Mirko
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Ich habe mal eine ganz praktische Frage. Wie hoch muss meine Schienenoberkante liegen, gemessen von der Grundplatte liegen, damit der Bahnsteig, z.b. metcalfe Plattform kit, passt?
Was die Planung angeht, habe ich mich schlussendlich auf das Layout von Burnham on Sea http://www.signalbox.org/diagrams.php?id=181 eingeschossen. Auch wenn wenn das Szenario drum herum noch nicht (ganz) feststeht. Ich hoffe ich finde nun diese Woche Zeit um das Konzept fertig zu stellen. Ich vermute aber, dass es doch era 4 wird zum Einstieg. Der Bahnhof wird in eine etwas andere Gegend verpflanzt, die Bahnsteiglänge etwas eingekürzt, Main wird dann ca. 60cm lang sein. Als festen Bestandteil würde ich gerne eine Brauerei mit einbauen. Das würde zusätzlichen Güterverkehr generieren, ausser dem Stück gut,Vieh und Kohle. Da es ausserhalb des Bahnhofs eine Brauerei gab, ist das ganze nicht ganz so weit hergeholt.
das von Felix verlinkte Dokument ist leider nie über den Entwurfsstand hinausgegangen. Aber die Maße sind auf jeden Fall vorbildgerecht und sind vom BRMSB-Standard übernommen:
Danke für die Links. Wenn ich das richtig sehe habe ich nur folgende Unsicherheit:
Auf der Grundplattem habe ich drei Millimeter Kork, darauf das Gleis mit 3,3 mm Höhe, dann müsste die Bahnsteigkante auf 12,5 mm kommen. Leider finde ich bei den Briten die Abmessungen nicht für die Bausätze. Also lebe ich mal mit der Unsicherheit, oder soll ich die Gleise nochmals um drei Millimeter anheben?
Aber jetzt gehe ich erst mal ins Bett und höre mir Sherlock Holmes an.
Ganz ohne Auszüge aus der Norm sind alle industriellen Bahnsteige, ob Plastik-Fertigteil, Plastik-Bahnsteigkante ohne eigentlichen Bahnsteig hinter oder Pappbausatz dafür gedacht, auf der gleichen Platte zu stehen wie die Schienen liegen. Also müsstest Du den Bahnsteig genauso mit 3 mm unterfüttern wie die Gleise. Allerdings ist das die graue Theorie, weil es an sich keiner der Hersteller so richtig trifft. Da hilft nur die gewünschten Bahnsteige bestellen, wenn es Bausätze von Metcalfe oder Scalescenes (eine Frickelei) sind zusammenbauen und ausprobieren.
Bei Metcalfe kommt erschwerend hinzu, dass die hier meines Wissens keiner baut. Bei Peco Plastikkanten könnte ich schnell nachmessen, Markus schwört auf die Scalescenes, bei denen mir die Geduld ausgeht und könnte mal eben messen.
Viele Grüße Mirko
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da ich (Chris/46Jahre/Schuhgr 43) nach britischen Vorbildern in OO9 unterwegs bin in Berlin hoffe ich hier für Modultreffen Gleichgesinnte zu treffen... alles weitere wird sich finden!
aktuell versuche ich mich an dem Coaldealer hut von Scalesenes. Sie soll auf ein kleines erstes FREMO-Modul in OO9, das die meiste Zeit in meinem Ivar-Reals stehen wird. Weshalb ich bei der geplanten "hängenden Schlucht" mich nach den Bödenhalterabständen der Regalleitern richten muß... 32mm... aber wer Briten baut, für den ist ja gar nichts ein "komischer Multiplikationsfaktor".
Na dann leg ich einfach mal los im oo9 Bereich. Danke für die Begrüßung...