ich bin neu in diesem Forum und trage mich mit dem Gedanken, eine kleine Modellbahn nach britischem Vorbild zu bauen. Die Tendenz geht in Richtung Nebenbahn mit Güter- und Personenzügen, shelf layout. Dieselloks, vielleicht mit ein wenig Restdampf. Spurweite eher N als 00. Dann bin ich aber mit meinem Latein an Ende.
Wo kann ich mich über britische Eisen- und Modellbahnen , außer hier im Forum, informieren ?
Mir geht es zunächst um grundsätzliche Informationen. Epochen, welche Loks wo und womit einsetzbar, wie sehen britische Bahnanlage zu welcher Zeit aus, welche Hersteller sind empfehlenswert in N oder 00. Eben das benötigte Grundwissen um überhaupt ne plausible Planung anzufangen.
herzlich willkommen in unserer "verrückten aber feinen Runde" . Als erste allgemeine Information über die britischen Bahnen in Vorbild und Modell würde ich dir Torstens Website
empfehlen. Dort wirst du viele Fragen beantwortet bekommen - wenn du eher zu N tendierst, dann sind natürlich Graham Farish by Bachmann und Dapol die führenden Hersteller, mit denen du dich beschäftigen wirst. Um einen guten Überblick über die Modelle zu bekommen, besuche doch mal den online-Shop von Hatton`s in Liverpool - einer der bevorzugten Versandhändler in UK.
Era und Region sind natürlich grundlegende Entscheidungen - für sleepy Branchlines bietet sich die Western Region (also altes GWR-Gebiet, frühe Zeit der British Rail Western Region) mit Dampf/Diesel-Mischbetrieb an. Hier gibt es viele feine Sachen auch in N - von Dapol kommen z. B. jetzt die neuen Pannier Tank Locos, geradezu ideal für dein Thema. Nebenbahnen kann man natürlich auch in anderen Regionen (Midlands, Lake District, Schottland,...) darstellen, evt. wird es mit der Modellauswahl dort etwas schwieriger - die Western Region wird von den Herstellern besser bedient.
So das mal als Einstieg, die Forenkollegen haben sicher noch Ergänzungen dazu .
Willkommen im Forum. Ich hab mich persönlich mit dem Virus während einer Englandreise infiziert. Von daher würde ich nen Trip auf die Insel und eine Fahrt mit ein paar Londoner Vorortzügen rund um die Stadt empfehlen.
Hallo Andreas, infizieren muß ich mich nicht mehr. Aber rüber möchte ich mal wieder. War mal in den 70ern im Raum Manchester durch nen Schüleraustrausch.
Hallo Phil,
danke für die Linktips. Hab schon mal reingelesen. Leide aber aktuell am "overflow error". Erst mal sacken lassen.
Epoche 5 ist wohl die, die ich meine, vielleicht noch Anfang Epoche 6. Wenn ich das richtig gelesen hab, ist das der Übergang von den grünen auf die blau-gelben Dieselloks.
Bisher baue ich in HO eine US-Anlage aber überlege eben im Wohnzimmerregal eine weitere kleine Anlage nach Britischen Vorbild zu bauen. Endbahnhof einer Nebenbahn, ein wenig Strecke und dann nen fiddle yard. Deswegen auch eher in N um den geringen Platz besser nutzen zu können. Als Anlagenthema entweder eine Küstenbahnhof mit kleinem (Fischerei-)Hafen oder was im Binnenland mit Kanal und diese schmalen Booten. So zur Zeit die Überlegungen.
ohne Eigenwerbung machen zu wollen, guck dir mal die Bilder von meinem Layout Philtown-Branch an, vielleicht ist da die eine oder andere Inspiration dabei - gerne mache ich dich auch auf meine Fehler aufmerksam, die ich beim nächsten Layout (hoffentlich) nicht mehr machen werde, aber ich denke, da muss jeder mal durch .
ich hab mir deine US-Anlage angeschaut, und ich muß sagen, höchst beachtlich, was du da geschaffen hast. Besonders der Gleis- und Gebäudeselbstbau ist vom Allerfeinsten. Und auch das andere zeugt von handwerklichen Geschick und sauberer Arbeitsweise. Da bist du bei der britischen Bahn ebenfalls gut aufgehoben...
Zu den einzelnen Punkten. Eine Epocheneinteilung der britischen Bahnen gibt es hier:
Küstenbahnhof mit Hafen oder Kanalboote, beides hört sich sehr interessant an und Vorbilder gab und gibt es reichlich in Großbritannien. Alle der vier großen Gesellschaften (LNER, GWR, LMS und Southern) hatten Hafenanschlüsse. Kanäle mit narrow boats gibt es zwar meistens in den Midlands, also im LMS-Gebiet. Aber auch in Wales (Llangollen), Schottland oder im Südengland (Basingstoke Canal) wurde mit narrow boats geschippert.
Vor einiger Zeit gab es von Hornby in Spur N ein komplettes Resin-Modell einer narrow boats Schleuse mit Booten und allem, was dazu gehört. Da die Resin-Modelle aber eine begrenzte Auflage haben, ist dieses Modell nur noch mit Glück bei ebay oder vereinzelten Händlern zu bekommen. Die Firma Langley Models bietet auch ein Modell einer narrow boats Schleuse als Bausatz an. Der Link zu Langley Models:
Dort gibt es Kaimauern, Küstenboote, Lagergebäude und anderes, was man für einen kleinen Hafen so braucht. Laß dich nicht irritieren, die Langley-Modelle auf der Webseite sind mit wenig Liebe zusammen gebaut und zu allem Unglück auch noch schlecht fotografiert. In "echt" sieht alles ordentlicher aus.
Welche Region du wählst, mußt du selber wissen. Am besten wird von der Industrie die Great Western Railway/ Western Region (also der Südwesten) und die London Midland Region (Mittelengland bis nach Schottland hoch) abgedeckt. Bestimmte Baureihen von Dieselloks und Dampfloks sowieso sind bis in späten 60er Jahre nur in ihrer "Heimatregion" gelaufen, eine Durchmischung fand erst nach Ende der Dampfzeit statt (für unsere Experten, Ausnahmen bestätigen die Regel). Das heißt, wenn du eine bestimmte Region gewählt hast, ist der Fahrzeugpark schon grob abgesteckt. Mein persönlicher Favorit, und da bin ich völlig subjektiv, ist die GWR/Western Region. Dort gab es die interessantesten Dieselloks, frühe Triebwagen und die für mich schönsten Dampfloks.
Da werden Erinnerungen wach, das Forum Amerikanische Eisenbahn. Habe ich auch lange Zeit mitgelesen und im Endeffekt hat mich dazu bewogen mich nicht mit US-Bahnen zu beschäftigen.
edit: und welchen Nutzen hat Jörg von dieser Wortmeldung nun??? fragt Torsten. Bitte beim Thema bleiben, es heißt: "Neuling bittet um Hilfe"
Vielen Dank für eure Hilfe. Das alles hilft mir schon mal weiter, obwohl es auch immer neue Fragen aufwirft.
Die drängenste Frage ist zu aller vorderst die zur Qualität von british N gauge. Ich hab als Kind mit SpurN angefangen und kann mich noch gut an den Frust über schlecht fahrende Loks erinnern. Deswegen zögere ich noch mit der Festlegung auf N. Ok, auch weil ich noch nicht genau den zur Verfügung stehenden Platz sehe. Am liebsten würde ich 00 nehmen , denn darauf bin ich quasi durch H0 geeicht. Aber ich denke, bei dem Platzangebot wäre N die klügere Wahl.
Torsten, dein Tip zur GWR scheint für mich der richtige zu sein. Sowas wie diese oder diese wären bei den Dampfer meine Favoriten, wobei ich fürchte, das beide nicht unter einen Hut zu bekommen sind. Aber dieses Bild ist auch verlockend als Nachbau-Vorbild. Bei den Dieseln würde ich gerne ne Class37 und kleinere 4achsige wie die class25 auf der Anlage haben.
daß jede Antwort zehn neue Fragen aufwirft, war vorauszusehen. Aber dafür sind wir ja da.
Grundsätzlich sind auch in der britischen Spur-N-Welt die Laufeigenschaften in den letzten Jahren viel besser geworden und nicht mehr mit früher zu vergleichen. Graham Farish war früher Glückssache, seit 2002 wurden sie von Bachmann übernommen und die Qualität hat sich sehr verbessert. Dapol ist erst vor ein paar Jahren in Spur N eingesteigen. Am Anfang gab es Probleme, doch die letzten Neuentwicklungen waren gut. Wobei Dieselloks und Triebwagen sowohl bei Farish als auch bei Dapol in der Regel besser als Dampfer laufen. Aber das einfach physikalische Gründe, die sind nicht zu leugnen. Spur OO ist mechanisch einfach "schwerer", die Optik wirkt anders, aber der leidige Platzbedarf... Ich glaube auch, für dich ist N besser. Die Laufeigenschaften stehen und fallen natürlich auch mit der Qualität der Gleisverlegung, aber ich glaube, da brauchen man sich bei dir Gedanken zu machen. Dein Gleisbau wird excellent.
Ein paar Kommentare zu den einzelnen Loks. Die Class 37 und sie Class 25 sind beides keine typischen Western-Region-Loks, sondern eher in der Midland-Region angesiedelt. Für die Western Region möchte ich dein Augenmerk auf die Class 52 und Class 42 lenken. Das sind typische Western Diesel Hydraulics. Beide werden von Farish angeboten und laufen sehr gut. Die Class 52 kommt auch noch demnächst von Dapol heraus, da heißt es abwarten. Das Class 25-Modell von Farish ist eine ältere Konstruktion aus Poole-Zeiten, nicht zu empfehlen. Dann lieber die aktuelle Class 24 von Farish, ein Super-Modell und diese Baureihe war in den frühen 60ern auch in der Western Region beheimatet. Dapol bringt auch nächstes Jahr die Class 22 in N heraus, ein knuffiger Western-Branchline-Diesel. Ich hab die Lok in OO von Dapol, bin äußerst zufrieden, und und N wird sie bestimmt auch super.
Die erste von dir gezeigte Dampflok ist eine 3MT. Die ist brandneu von Farish auf dem Markt, soll recht gut laufen und ist sauber detailliert. Die 3MT ist eine typische Western-Nebenbahnlok, passt daher vom Thema, Beschriftung usw. recht gut. Die andere ist eine City Class, die gibt es derzeit nur in OO. Bachmann macht es aber in der Regel so, daß die neu heraus gebrachten OO-Modelle ein oder zwei Jahre später als N-Modelle heraus kommen. So geschehen bei der Midland 3F, dem Blue Pullmann, dem 4-CEP usw. Ob die City-Class nächstes Jahr kommt, wissen wir erst Anfang 2013...
Ich möchte dein Augenmerk daher auf die Ivatt Class 2MT von Farish lenken: http://www.bachmann.co.uk/details.php?id=49&vis=2 Diese ist eine typische Western-Nebenbahn-Dampflok. Die Spezifikation verspricht nur Gutes, als erste bristische RTR-Dampflok in N wird sie einen Glockenanker-Motor erhalten. Das verspricht vieles. Für die Western Region ist lined green Lackierung vorbildgerecht, also wie hier: https://files.homepagemodules.de/b75355/bhnetfiles_big-hp43-4d-b3e3.jpg Mit dieser Nummer und Lackierung wird sie unter der Artikel-Nummer 372-625 von Farish kommen, da lohnt sich das Warten.
Eine weitere typische Western-Damplok ist die Pannier Tank, siehe http://en.wikipedia.org/wiki/GWR_5700_Class Da liefern sich gerade Farish und Dapol ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit überarbeitetem bzw. neuen Modell. Die Dapol-Lok soll in den nächsten Wochen da sein, mal schauen, welche besser wird.
Unsere Spur-N-Spezialisten sind zur Zeit fast alle beim 2.Great-BritN-Forentreffen in Lohr. http://www.ios-railway.de/Treffenankuendigung2012.html Wenn sie wieder "frei" sind, wird bestimmt noch einiges an Informationen auf dich zurollen. Ich konnte leider nicht hin, arbeite derzeit im Ausland, daher auch die unchristlichen Zeiten, an denen ich Online bin.
Wie weit hat sich bei N eigentlich die Digitalisierung durchgesetzt ? Ich würde das ungern missen.
Was mir gerade einfällt: Ich würden, wenn SpurN, gerne das Code55 Gleis von Peco verwenden. Gibt es da Probleme mit den Spurkränzen ? Ich les ab und zu bei US-SpurN das es da wohl mit manchem Modell Probleme gibt.
die Frage bei DCC ist ob sich der Aufwand für ein kleines Regallayout lohnt - außer man besitzt schon ne Digizentrale. Gerade kleine Layouts werde auch in UK noch gerne analog betrieben - bei der sleepy branch hast ja i. d. R. one engine in steam - von daher ist mein Layout schon gar nicht mehr sleepy, aber ich fahre auch mit einem Gaugemaster Handheld Model W um wenig Geld und das sehr gut .
erst einmal willkommen in unserer Runde. Infos zu unserer Modulnorm findest Du hier http://www.ios-railway.de/normen.html Wie Torsten schon schrieb hatten wir dieses Wochenende unser Great-britN Modultreffen. Was DCC angeht, so haben die meisten britischen Neuerscheinung in N entweder eine Schnittstelle für Steckdecoder oder aber eine Lötschnittstelle. Nur bei sehr kleinen Lokomotiven oder welchen die schon ein älteres Modeljahr haben muß Du improvisieren und löten. Bei unseren Modulen fahren wir wie im FREMO üblich mit Loconetzentralen. Also z.B. eine Uhlenbrock Intellibox oder eine Digitrax Zentrale.
Viele Infos hast Du schon bekommen. Zum Thema Digitalzentrale noch ein Hinweis, man kann durchaus auch zu Hause eine Zentrale zur direkten Steuerung benutzen und bei einem Treffen Handregler. Ich habe eine Intellibox II und kann damit zu Hause 2 Züge gleichzeitig von dem Hauptbedienplatz (vorm Kopfbahnhof) steuern. An neuralgischen Punkten wie dem Fiddleyard (offener Speicherbahnhof anstelle Schattenbahnhof) oder einer kleinen Unterwegs-Betriebsstelle mit Ortsbedienung durch einen Hofhund (Rangierlok) und für Rangiermanöver mit Streckenloks (sind ja meistens dieselben 2-3 Kandidaten) kann man mit den Uhlenbrock-Handreglern im "Uhlenbrock-Modus" bis zu vier verschiedene Loks anwählen und dort steuern. Beim Treffen am Wochenende war meine Zentrale dann im Einsatz für den Betrieb mit Handreglern und Mitlaufen neben dem Zug.
Viele Grüße Mirko
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Jörg hat einiges in US-H0 gebaut (schau es dir mal an, lohnt sich!) und hat daher eine Digitalausrüstung. Insofern ist die Frage und der Schritt in Richtung digital bei British N folgerichtig. Und ich bin auch der Meinung, daß er gleich mit digital beginnen sollte.
@Jörg: die von mir vorgeschlagenen Loks haben alle Schnittstelle nach NEM, außer mit einer Ausnahme. Die Class 52 von Farish hat noch keine Schnittstelle, aber die Western Class ist sowieso ein wenig zu gewaltig für deine Branchline. Die würde im Betriebseinsatz nur als Excursion Train durchgehen. Und wenn ja, warte lieber, bis die Class 52 von Dapol kommt. Die hat dann Schnittstelle.
Als Gleismaterial kommt eigentlich nur Peco Code 55 in Frage. Alle britischen Fahrzeuge von Dapol, Farish und Peco laufen sehr gut darüber. Die Radsatznormen, Spurkränze, Rillenweiten usw. sind gut abgestimmt. Und du kannst auch ruhig Bogenweichen, DKW und Dreiwegeweichen mit einplanen, es funktioniert. Die Isle of Skye Railway ist komplett mit Code 55 gebaut, Penzance, Brecon, Kingsburgh, Cambrian Road ebendso...