die Arbeiten an meiner kleinen N-Anlage sind jetzt so weit fortgeschritten, dass man das Teil auch als britische Anlage erkennen kann. Trotz der bescheidenen Planung möchte ich sie deshalb hier vorstellen.
Zum UK-modelling bin ich in erster Linie gekommen, weil zwar schon immer eine „heile“ Bahn in eine Landschaft einbetten wollte, in dieser Hinsicht aber mit dem Märklin-Nachlass meines Vaters (alles 3000er Loks, nur Metallgleise usw.) nicht so viel anfangen konnte. Dafür wäre wohl der totale Neuaufbau einer DB-Anlage mit komplett neuem Märklin-Material erforderlich gewesen, neben dem 100% durchschnittlichen Thema und dem viel zu großen Platzaufwand auch ein finanziell nicht zu machendes Ding. Kennt ja hier sicher jeder, das Problem mit der kontinentalen Preisgestaltung. UK-Kartonmodellbau dagegen kannte und mochte ich schon und so…
Die Anlage läuft also unter dem Arbeitstitel „Sarnau Halt“, ohne diesem Ort in Wales irgendwie nachgestaltet zu sein. Ich fand den deutsch klingenden Namen eines Ortes, der im exGWR Netz angesiedelt ist, interessant genug für die Namensgebung.
Zunächst: Es ist eine Anlage in Anfängerbauart ohne wirklichen Schnickschnack. Verstärkte Plattenbauweise, (noch) alles analog und manuell an- und abschaltbar, Mini-Radien (im nicht sichtbaren Bereich), nur zwei elektrische Weichen (Minitrix im aus einer Ausweiche bestehenden „Schattenbahnhof“), die anderen Peco mittlerer Radius Handbetrieb. Für den gesamten Gleisplan waren neben den vier Pecoweichen im Prinzip eine Minitrix A/B Startpackung und drei Roco Flexgleise ausreichend. Als einzigen „Gimmick“ würde ich die horizontale Trennung der Anlage durch die zentrale Hintergrundkulisse bezeichnen.
Die Anlage soll, auch wenn das Umfeld sicherlich nicht akkurat diesen Voraussetzungen entspricht, den Einsatz von Fahrzeugen der 50er und 60er Jahre aus der Western Region erlauben. Davon habe ich zwar noch nicht allzu viel, aber das Sammelthema hat mir auf Anhieb gefallen.
Einbußen in der Landschaftsgestaltung sind bisher vor allem der schmalen Budgetierung geschuldet. Darunter fallen die Bilteezi Häuser im Dorf genauso wie die nicht exGWR typische Bahnhofsbeleuchtung (vmtl. eher BR/SR) und Signalisierung (keine lower, sondern upper quadrants – zu meiner Entschuldigung: hab die 15 Tüten Langleysachen mal alle zusammen für GBP 5 bei ebayUK gekauft) und bestimmt noch anderes mehr. Die teilweise noch fehlende Beflockung liegt an der Göttinger Mangelversorgung mit farblich geeignetem Material von Heki oder Woodland (=>aber Intermodellbau coming soon).
Die Rückseite der Anlage befindet sich noch im Rohbau; hier wird es eine Blockstelle, eine Güterabfertigung und eine Kirchenruine über der Tunnelsektion geben. Der enge Radius und der Hintergrunddurchbruch rechts sollen mit einer Straßenbrücke getarnt werden. Auf der Platte liegt im Bild ein uralter, aber praktisch als Walk-Around Gerät mit „Kabelfernsteuerung“ zu bedienendes Elektronikfahrgerät von SEC mit wahlweiser Anfahr- und Bremsverzögerung. Sehr günstig bei ebay wegen des defekten Fahrtrichtungsumschalters (deshalb der fette Ersatzschalter obendrauf).
Die geringe Größe der Anlage (wegen der gegebenen Transportmöglichkeit) möchte ich mittelfristig durch einen größeren Schattenbahnhofsteil erweitern, der auch den wachsenden Fuhrpark aufnehmen kann und auch mal einen durchfahrenden Schnellzug [hätte gerne 1) eine Warship und 2) eine King/Castle] ermöglicht.
Ich freue mich über alle Kommentare und alle Hinweise insbesondere, was die „Westernisierung“ der Anlage angeht. Dreimal UK in 15 Jahren reichen leider zu einer eigenen Anschauung kaum aus.
Endlich mal wieder eine neue Anlage ! Erstaunlich, wer da so alles im Hintergrund werkelt. Ich finde die Anlage durchaus gelungen. Und die Southern hat ja auch ihre Fühler bis in den äußersten Südwesten von Devon und Cornwall ausgestreckt der sog."withered arm", also sind die upper quadrants akzeptabel, ebenso die Farbe der Bahnsteiglaternen.
Am Straßenübergang sollten noch die typischen britischen Tor-Schranken hin. Die von Peco sind recht preiswert. Auch könnte noch der Bahnsteig mit Zäunen gegen die freie Fläche abgegrenzt werden.
Und wenn du in Dortmund bist, erwarten wir dich natürlich bei der Isle of Skye Railway, Halle 6, Stand 6300 G ! Ich hab heute schon angefangen mit aufbauen.
Respekt! Die Anlage gefällt mir! Wenn ich nen Tipp weiter geben darf zur Holzauswahl - nimm in Zukunft für die Geländespanten lieber Sperrholzplatten (Dicke 10 mm) bzw. können es für den tragenden Unterbau schon mal Mehrschicht-Tischlerplatten mit 16 mm sein, die Pressspanplatten eignen sich für den Modellbau weniger gut. Sie neigen zum Verziehen bzw. Aufquellen, sind schwer und lassen sich auch nicht so gut verschrauben. Bitte als konstruktive Anregung verstehen . Ansonsten finde ich es toll - wie Torsten schon sagte - dass es immer wieder neue Layouts zu sehen gibt, also weiterhin frohes Schaffen!
Hallo, danke für die aufbauenden Kommentare, es ist für mich ein echtes trial-and-error-Projekt, ich habe vorher noch keine N-Anlage gebaut (sondern wie gesagt hauptsächlich eine H0-Anlage abgebrochen).
@Phil: Stimmt ich muss das mit der Holzauswahl auch jetzt schon einräumen. Die Anlage soll eine Transportkiste bekommen und hat am Boden sind auch schon Gewindestangen für diese Standard-Baumarktfüße, und ich hab gemerkt, dass dafür Pressspan etwas "wabbelig" wäre. Ich bin noch am überlegen, wie man diese geplante fiddle-yard Erweiterung mit der Transportbox unter einen Hut bringt, da müsste wirklich was Stabiles her.
@Dennis: Sarnau is more than real, siehe diese fantastische Spezialwissensseite: http://www.signalbox.org/gallery/w/sarnau.htm. Das Stellwerk (fehlt ja bei mir noch, kommt an das Ende vom Hausbahnsteig Richtung BÜ) sieht auch fast aus wie eines, was es auch von Lyddle End gibt, vielleicht wär das ja was.
@Torsten: Zur Intermodellbau komm ich natürlich vorbei. Hätte gar nicht gedacht, dass da überhaupt außer amerikanischen (nich so mein Ding) und austroswizogermanischen Anlagen auch "so was" dabei ist.
Außerdem natürlich im Vergleich zum Laden ein Einkaufsparadies. Wenn man mal von Scalescenes und den Gebäuden zum Runterladen absieht, fängt es - trotz des günstigen Versandes - doch leicht an zu nerven, sich jeden Fensterladen erst bestellen zu müssen. Hatte für Schrankentore (preiswerter als Peco?), Bahnsteigschilder, Wasserkran, Zäune (Messing)usw. schon geplant, den Langley-Stand auszuräumen.
P.S.: Die Erweiterungs-Transportbox-Sache hatte ich mir etwa so wie auf der Skizze vorgestellt. Der Kasten ist mit dem Bleistift etwas voluminös geworden, aber vielleicht erkennt man ja, wie's gemeint ist...
auch ich muss sagen, dass die Anlage spitze aussieht. Aber ein Hinweis (eigene Erfahrung): versuche die "Transportbox und somit auch die Anlage so leicht wie möglich zu bauen. Unterbau mindestens 8 mm Sperrholz, Zwischenlagen (1.Etage) in 4 mm Sperrholz - aber NIEMALS die viel zu schweren Spanplatten, die strukturbedingt (welche Struktur eigentlich ???) Verschraubungen nur bedingt festhalten können. Da du den gesamten Kasten auch transportieren willst, denke ich, dass die leichtest mögliche Bauart gerade das richtige ist.
Ich werde "Wiltshire County" mit oben genanntem Material bauen, aber auf Gips gänzlich verzichten (Gewicht). Stattdessen nehme ich Styrodur, fester in sich als Styropor und besser zu bearbeiten, dabei minimales Gewicht. Verspachtelungen werden mit Zellstoff-Spachtel vorgenommen.
Wenn du SEHR stabile Teile wie Kanten und Teilplatten benötigst, empfehle ich Aluminium.
Weiterhin viel Spass beim Bau und viel Erfolg wünscht dir
Hallo Matthias , nur nicht das Licht unter den Scheffel stellen , ich wäre mal froh gewesen wenn meine "Anfänge" so ausgesehen hätten ! Die Anordnung von Gleisen , Bahnsteigen , Tunnelportalen ,Böschungsmauern und so erinnert mich an einen Dioramenbauvorschlag aus einem N-Bahn-Magazin vor Jahren . Das Highlight dort waren Gebäude aus dem damals brandneuen Lyddle End-Programm von Hornby ,die für die Anlage mehr oder weniger verdeutscht wurden wie ich mich erinnere . Viele Wege führen nach Britannia !!
Uff, so lobreiche Worte hier, danke schön. Ich hoffe, ich kann das durch Fortschritte rund um die Anlage rechtfertigen. Jedenfalls hab ich mich heute bemüht, die Kamera auch mal stillzuhalten, aber die Technik von dem Gerät setzt da glaube ich auch Grenzen. Trotzdem: siehe Anhang
Wie gesagt, die Minitrix 27er ist müde und möchte dringend durch eine Farish 42 ersetzt werden...
Ich hab leider kein einziges N-Bahn Magazin. Aber bei jedem UK Aufenthalt hab ich mir einen RM mitgebracht, und die drei Stück waren schon ziemlich hilfreich.
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Hallo,
nach der Intermodellbau (wo es außer Langley und Beflockung für mich nix zu kaufen gab) habe ich etwas dem Detaillierungsspaß gefrönt und dafür noch ein paar Kleinigkeiten von Ratio, Kestrel und Scenecraft bestellt, um die Gegend um den Bahnhof etwas aufzuwerten.
Gerne hätte ich noch mehr zur Ausgestaltung gekauft, aber was ich vorgesehen hatte (alte Tankstelle, Telefone, Postboxen etc.), gefiel mir dann „in echt“ beim Langleystand, vor allem bei den Stückpreisen, doch nicht so gut (bisschen klumpig…). An den Gates für zweigleisige Strecken führte dann aber mangels Alternative doch kein Weg vorbei. Gut, dass es bei ebay.co.uk Anbieter gibt, die sich mit 1,90 Versand für Ratio und Kestrel in Richtung Kontinent begnügen.
Mit der 9F auf dem Bild könnte es sich wie beim Original verhalten: Wegen fehlerhafter Beschaffungspolitik droht kurz nach der Indienststellung schon wieder die Ausmusterung Gebraucht ebenfalls beim britischen bay gekauft, ist sie nach langer Wartezeit ganz kurz vor der Intermodellbau eingetroffen, und eine kurze Testrunde auf dem äußeren Radius verlief ordentlich.
Im Radius 1 ist die Stromversorgung zwischen Lok und Tender abgebrochen (und ich weiß auch nicht, wie ich das ohne Zerstörung der Leitungsdetails wieder anlöten soll), der alte front pony entgleist ständig (Dapol will mir kostenlos einen neuen schicken, hat sich aber seit längerem nicht gemeldet) und das Teil ist auch nicht in der Lage, mehr als fünf Güterwagen über meine 100% steigungsfreie Anlage zu ziehen (die Wagen sind mit kleinen Gewichten versehen, um besser rangieren zu können, was für alle anderen Loks kein Problem ist). Die digitale Umrüstung, von der ich ja noch gar nicht betroffen bin, scheint ja auch ein echtes Glücksspiel zu sein, siehe auch http://www.rmweb.co.uk/forum/viewtopic.p...=14884&p=667858.
Sollte ich mittelfristig (auch wenn das ein Midlands-Vorbild ist) an eine Farish 8F herankommen, darf die 9F gerne via NRM-Börse oder auktionsweise in ihre insulare Heimat zurückkehren
hab mir heute mal Deinen Bilder von Sarnau Halt genauer angeschaut, da ich in Dortmund nicht wirklich Zeit dazu hatte. Sehen klasse aus. Und bei dem von Dir geposteten Link bezüglich der Digitalisierung der Dapol 9F könnte es sein das ich auch auf den Grund für das Abrauchen der beiden Decoder in der 9F die sich kurzfristig in Torstens Besitz befand. Ich vermute mal das die beiden Schrauben die die Platine mit der Schnittstelle halten Schuld sind und das die Decoder diese Schrauben berührt haben und es so zu einem kurzen kam.
Hallo, das ist ja ärgerlich das ein so "neues" Modell so schlechte Lauf und Zug Eigenschaften hat. Da bleibt Dir wohl nur sie zu einer 2F umzuklassieren. Ich besitze deshalb zwei "gesuperte" Minitrix 9F. Stefan