wie ja schon hier und dort mehr oder weniger großspurig gestreut, möchte auch ich in Zukunft auf Modulbau umsteigen – natürlich nach BritN-Norm. Einerseits sind die betrieblichen Grenzen von Sarnau als rein analoger Anlage für meine Farish-Oldies ausgeschöpft (was nicht heißt, das hier nichts gestalterisches mehr passiert). Andererseits verlangen einfach die hydraulics nach angemessenem Auslauf
Der Anlass, mit dem Plan jetzt mal hier rauszurücken, ist die betriebsfähige Fertigstellung des Fiddle-Yard als achtgleisiger Abstellbahnhof (siehe Foto). Denn ein Fiddle braucht man sowieso. Nur der Traverser fehlt noch, weil ich nach dem Hanauer Fremo-Treffen nicht mehr so ganz sicher über die optimale Lösung war – die Kassetten-Lösungen fand ich cool, ich denke noch über eine Traverser-Kassetten-Variante nach.
Doch jetzt der „große Plan“:
Zwar sind Mainline-Endstationen wohl immer anfällig für mangelnden Realismus wegen der Stauchungen, aber dieser Bahnhof ist es Wert, mal optimistisch planen zu dürfen – PENZANCE soll es sein!
Einen guten Anhaltspunkt bot ein modellgerecht aufgearbeiteter Gleisplan aus dem Railway Modeller März 1988 (hab ich abfotografiert). Zwar ist der Gleisplanstand ca. 1985, wo ich eigentlich den um 1960-65 bräuchte, aber die schon vorgenommenen Vereinfachungen in den 1980ern lassen eine Verwirklichung realistischer erscheinen.
Meine Adaption auf drei Module sieht in einer ersten Skizze (Foto) zwei gerade 80cm Flachmodule sowie ein 22,5 Grad/2 m Radius Bogenmodul vor, wie es Harald Brosch anbietet. Diese Kombination einschließlich fiddle würde diagonal problemlos ohne Möbelrücken ins Wohnzimmer passen.
Wegen der location bräuchte man jedoch ein spezielles Modulprofil, sozusagen ein „low sea wall profile“. Wie das aussehen könnte, habe ich als Muster zurechtgesägt – eine 13 cm breite, 2,5 cm tiefe Absenkung, die von der Modulstirnseitenmitte aus gesehen drei Gleise oder zwei Gleise und einen Weg bis zur seaside ermöglicht (schraffiert im Foto). Ich hoffe natürlich innig, dass ich Flachmodule mit diesem Spezialprofil auch als Sonderwunsch vorgefertigt erwerben kann. Vor allem das Bogenmodul erfordert sicher eine Präzision, die ich selber nicht hinbekomme. Gleichzeitig möchte ich den Bahnhof aber wie das Vorbild nicht schnurgerade bauen.
Der Gleisplan ist bisher nur per Augenmaß auf die einzelnen Module adaptiert. Für alle Vorschläge und Verbesserungen, insbesondere von den hier bekannten Spezialisten wäre ich bzw. bin ich schon jetzt sehr dankbar!
Schon jetzt möchte ich aber einschränken, dass die Sache naturgemäß „auf länger“ gedacht ist und wohl in diesem Jahr kaum mit irgendwelchen gar landschaftlichen o.ä. Ergebnissen zu rechnen ist, da ich insbesondere von Oktober bis Anfang 2011 zeitlich sehr eingeschränkt sein werde. Umso mehr hoffe ich, davor das Nötige zu veranlassen und danach verstärkt zur Tat zu schreiten.
schön das Dein Fiddle jetzt einsatzfähig ist. Der Gleisplan ist auch interessant. Bezüglich der Seawall: Ich denke das Du da nichts extra lasern lassen mußt. Ich würde daher hergehen und die Modulprofile die aneinanderliegen Profile (also das re Profil des linken Segments und das li Profil des mittleren Segment, analog dann natürlich für mittleres Segment und rechten Segment) vor dem Modulzusammenbau zunächst zusammenschrauben, so das die Oberkante bündig ist und auch die Profilmitten passen, und dann mit einer Stichsäge den Ausschnitt für die Seawall zusägen und gegebenenfalls mit der Feile noch nachfeilen.
matthias, nur mal ne "dumme frage" , bleibt das so mit den weichenantrieben, oder verlegst du die nach unten. sieht alles sehr interessant aus, aber die gigantischen stellantriebe zerstören das bild . ansonsten, kann man im modell nie die genauen abmasse wie im orginal machen, da müsste man 10 module bauen. bei meinem projekt "west-brompton", muss ich auch kürzen an "langweiligen" stellen, da ich auch nur 240cm platz habe und bei den schmalen modulteilen, muss man einiges von der einen seite der gleise auf die andere verlegen, um wenigstens ein paar sachen zeigen zu können , da der reine gleisbereich langweilig ist. mich hatte vorallem der bahnhof auf mehreren ebenen gereizt und dass hier fern.- und u-bahn überirdisch zusammentreffen.
kein Thema, ich hätte nur nicht gedacht, dass es auch für den Fiddle Yard so hohe ästhetische Ansprüche gibt... für die gestalteten Bereiche gibt's natürlich Unterflur, ist doch klar. Der Fiddle Yard ist übrigens auf der Skizze nicht berücksichtigt. Den kannst du dir an der Stelle denken, wo "to Plymouth" steht
ich bin kein "nietenzähler", aber die antriebe sehen schon etwas bescheiden aus. das zerstört das ganze bild. man kann ja nicht über jeden ein bahnwärterhäuschen oder ne signalbox setzen . ansonsten muss man immer kompromisse machen. man kann nicht alles 1:1 umsetzen, entweder ist der aufwand zum nutzen zu gross, oder es würde "ausufern". wie gesagt, ich habe zb. 240 cm (für 00) und bräuchte um orginal zu bleiben bestimmt 1.000 cm. nur wozu, um allein 800 cm wüste unkrautstrecke zu zeigen, schade um die arbeit. gebäute wären ausser dem bahnhof gar keine zu sehen, weil die alle auf der anderen seite der gleise stehen, die dann auf dem modul nicht auftauchen könnten. ich mache es für mich "passend" . deshalb gestehe ich das auch allen anderen zu . (nur die stellantriebe sehen wirklich nicht toll aus neben den gleisen)
Mich stören die oberirdischen Weichenantriebe überhaupt nicht, hat sogar einen Vorteil, wenn ja mal eine Antrieb defekt ist während des Betriebs, kann man die Weichenantriebe einfach austauschen. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, habe ich auch schon in brit. Modellbahnzeitschriften und im RmWeb einige Fiddleyards mit oberirdisch montierten Pecoantrieben gesehen zuhaben.
@mac, danke für den früheren Gleisplan. Der EKW/DKW-Einsatz dürfte trotz "mehr Gleis" tatsächlich platzsparendere Bauweise ermöglichen. Meine erste Skizze ist auch krass optimistisch geraten, was die Verlagerung fast aller Weichen auf das mittlere Modul angeht. Das geht nach einer (Papier-)Legeprobe lediglich mit einer ja eigentlich zu vermeidenden small-/medium-point-Kombination. Da muss für den large radius wohl doch etwas Weichenplatz Richtung der geraden Module verlagert werden. Ich muss also noch viel Schnipsel-Planung mit Peco-Schnittbögen betreiben.
Für einen sinnvollen HST-Einsatz wird es glaube ich keinen Platz geben. Als reine Bahnsteiglänge habe ich ja nur 65-70cm angepeilt (bzw. 80cm, wenn noch etwas Bahnsteig auf's Bogenmodul kommt, was wohl vernünftig wäre), entsprechend fünf Mk1's. Ich befürchte, dass die dann mögliche HST-Garnitur (zwei Triebköpfe, drei oder vier Wagen) doch irgendwie grenzwertig aussähe?
@Markus, genau, daran habe ich auch gedacht, ich hab auch gleich die entsprechende Anlage gefunden: Cardun Viaduct im Railway Modeller 3/2009. Die oberflur montierten Antriebe sind aber dort mit Joghurtbechern abgedeckt! Das kann ich natürlich noch nachholen. Aber im Ernst: ich kann die Antriebe kaum mehr unterflur einbauen. Wegen der dichten Lage der Weichen ist das mit den vorhanden gewesenen Peco-Antrieben, die doch recht viel Platz brauchen, einfach nicht drin. Außerdem: Ich habe ganz andere Sorgen (siehe oben)
versuch doch evtl. die beiden geraden Module 90 statt 80cm lang zu machen, damit kannst sicherlich ein paar cm Nutzlänge bei einigen Gleisen erreichen.
markus, du willst doch nicht etwa behaupten, das diese "klötzer" schön aussehen . natürlich ist es oben praktischer, aber besch...eiden sieht es schon aus, auch die variante mit den roten und grünen "joughurtbechern" ist nicht gerade überzeugend. aber vielleicht sehe ich das nur anders, denn die geschmäcker sind ja verschieden . ich hätte zb. von vornherein versucht, was "kleiners" zu nehmen.
ich weiß das der Pecoantrieb nicht der schönste ist, mir persönlich ist dies aber in einem Schattenbahnhof/Fiddle relativ schnuppe, da geht es um Funktionalität.
betriebssicherheit ist schon wichtig, aber trotzdem sind das keine "schönheiten", auch wenn sie die "öffentlichkeit" nicht sieht. das die so gross sein müssen (hergestellt werden), damit könnte man ja gartenbahnweichen schalten
Matthias, hast du vielleicht die Möglichkeit am linken Modul auf 50 cm Breite zu gehen, so wie im Bild die grauen Bereiche? Es wäre dann evtl. möglich die Station etwas großzügiger in den Bogen zu legen, so dass es nicht gleich nach gerade - knick - gerade ausschaut. Bei 40 cm Breite bist du, glaub ich, schon dicht am Optimum, wenn du mit den Weichen hinkommst....
Übrigens als Anregung, direkt vor der Bahnsteighalle ist der Abstand der beiden Gleise am oberen Bahnsteig umgerechnet etwa 64 mm und am unteren Bahnsteig etwa 124 mm, nachgemessen bei Google Maps.
Hallo mac, danke für die Details (Gleisabstand...)
Der Vorschlag mit der Aufweitung des dritten Moduls gibt ein harmonisches Bild ab. Die gerade-knick-gerade-Idee ist ja auch eher (nur) der erwarteten Käuflichkeit konfektionierter Modulbausätze geschuldet - wenn ich selber Tischler wäre, würde ich das Ganze auch am liebsten komplett mit kurvigen Modulkanten in einen durchgehenden 4m-Radius legen (wie die tschechischen Module in Hanau - sieht soooo gut aus).
Aber ich denke, so wie du es vorgeschlagen hast, wäre ich mit Hilfe käuflicher Teile noch zu einem Nachbau imstande. Dann müsste ich nur mehr Wasser modellieren - auch nicht ganz ohne.
Auch die vom Markus vorgeschlagene 90er Länge wäre an sich möglich - es würde dann lediglich der Traverser durch die Tür zum Flur ragen. Mit 90 ist aber dann wirklich absolut Schluss. Die 80er-Beschränkung habe ich (ursprünglich) hauptsächlich wegen der Warnung vor zu großen Modulgewichten gewählt.
Im wesentlichen brauche ich noch einen Ausweg aus der Märklin M-Gleis-mäßigen Gleisgeometrie auf dem Mittelmodul. Ich muss zugeben, dass der insoweit etwas seltsame Vorschlag ("erste Skizze") mal wieder darauf beruhte, was ich noch so an gebrauchten Pecos da habe. Okay, skip it. Diesmal führt aber schon wegen code 55 sinnvollerweise wohl kein Weg daran vorbei, die Gleise neu zu kaufen, dann wäre es auch kein großer Schritt mehr zum 1960er-Jahre Gleisbild...
Werde am WE mal eine große Tapete mit den angedachten Modul-Originalgrößen auslegen und mit den Peco-Papierbögen hantieren - trapezförmiges Endmodul inklusive