Heute ging es nun weiter mit dem Chassis der Class 419 MLV.
Zur Verbesserung der Stromabnahme hab ich mich entschlossen, auch das Laufdrehgestell mit Stromabnehmern auszustatten. Bild 1 zeigt es im Urzustand.
Bild 2: Aus Plastestücken hab ich zwei Halter geschnitzt, die Schrauben stammen übrigens von Oxford Diecast. Damit werden die Autos auf der Verpackung festgeschraubt - ein Bastler schmeisst nix weg...
Bild 3: Zwei Drähte angelötet, entsprechend der Norm, rot für die rechte und schwarz für die linke Fahrzeugseite.
Bild 4: So sieht das ganze dann eingebaut aus.
Bild 5: Recht schnell fiel dann die Entscheidung, das Fahrzeug digitalfertig zu machen. Am Motordrehgestell (Black Beetle) habe ich dazu die Schleifer von Motor isoliert und zusätzlich zwei Drähte am Motor angelötet.
Bild 6: Im Boden mußten zwei Aussparungen für die Drähte des Motorgestelles gemacht werden, um volle Bewegungsfreiheit zu gewährleisten...
Bild 8: die Schnittstelle. Warum der Aufwand? Nun, erstens harmoniert nicht jeder Motor mit jedem Decoder. Da muß man ein wenig probieren. Zweitens kann man wenn der der Decoder kaputt ist, schnell einen anderen einsetzen oder ruck-zuck mittels Brückenstecker auf analog zurück switchen. Außerdem ist es einfach die elegantere Lösung. Ich werde auf jeden Fall, wenn der Platz es zuläßt, in Zukunft bei allen Digitalumbaueten eine solche Buchse einsetzen. So hat man alle Optionen offen. Die Kosten halten sich in Grenzen, denn so eine Buchse kostet 41 Cent bei Segor in Berlin.
Bild 9: so sieht das Ganze fertig zusammen gebaut aus.
Morgen ist dann der Lack des Wagenkastens trocken, und dann geht es an die Komplettierung.
Mit den Ergebnissen der Lackierung bin ich nicht hundertprozentig zufrieden. Als Farbe hab ich Precision Paint verwendet, und mein Fehler war, daß ich sie zu dick verwendet habe. Dadurch hat die Pistole ein wenig gekleckert und der Farbauftrag war unregelmäßig. Na gut, das sind die Erfahrungen, die ich noch sammeln muß. Beim nächsten Mal gehts besser.
Die Verglasung der Fenster ging gut. Es empfiehlt sich jedoch, die Fenster vor dem Zusammenbau des Wagenkastens zuzuschneiden und nach dem Lackieren einzukleben. Als Kleber für die Verglasung habe ich "Glue´n´Glaze" von Deluxematerials verwendet. Das Anbringen der Beschriftung und das Bemalen von Griffstangen usw. ging auch ohne Probleme.
Etwas knifflig war die Befestigung des Wagenkastens am Untergestell, da zum einen von DC Kits dafür nichts vorgesehen war und andererseits das Gehäuse zwar fest sitzen, aber auch einfach abnehmbar sein sollte, damit man freien Zugang zum Innenleben hat.
Es sind übrigens nur auf dem Foto so aus, als wenn der Wagenkasten nach oben durch gebogen ist. Das macht die Verzerrung der Kamera im Modus "Blümchen" (Nahbereich). Die Stromabnehmer-Atrappen habe ich noch nicht angebaut, da ich das genaues Maß -Höhe über Stromschiene- nicht weiß. Das erfolgt später , wenn der Bachmann 4-CEP bei mir im Hause ist.
Mein Fazit ist, die Bausätze von DC Kits sind, sorgfältiges Arbeiten vorausgesetzt, auch von Ungeübten zu montieren. Der von DC Kits empfohlene Kleber (Butanone GLR-ABS Adhesive) muß unbedingt verwendet werden, normaler Plastekleber hält nicht. Für den Antrieb sollte man die "Black Beetles" verwenden. Sie sind zwar teuer als Tenshodo, laufen aber besser und sind ohne Anpassungsarbeiten einzubauen.
Insgesamt habe ich etwa 50 Stunden gebraucht, die Kosten waren 76,50 Pfund für den Bausatz inkl. Antrieb, Räder, Farbe, Transfers und Kleber, an Kleinteilen habe ich nochmal etwa 10 Euro benötigt.
Es ist wieder was neues entstanden auf meiner Werkbank, besser gesagt im Airbrush-Keller.
Das Dapol-Railcar hat nun seine endgültige Farbgebung bekommen. Und damit ist auch die Frage beantwortet, welches Livreé: irische Eisenbahn. Das Modell ist fiktiv, also ohne konkretes Vorbild. Ich hab mir die Freiheit heraus genommen, einen Triebwagen zu bauen, wie er ausgesehen hätte, wenn die CIE nicht nur vierachsige Triebwagen der Reihe 2600, sondern auch Zweiachser ähnlich den AEC´s beschafft hätten. Und somit hab ich die Class 2300 kreiert
Nun warte ich noch auf die Abziehbilder mit dem CIE-Roundel und den passenden Antrieb, den ich mir von sb-Modellbau frickeln lasse. Später kommt noch richtungsabhängige Beleuchtung und die DCC-Schnittstelle rein. Dann das ganze noch mal mit Mattlack übersprüht, und dann erst werden die Fenster eingesetzt. Also noch ein wenig Arbeit.
Ich weiß, ich hab den 4-CEP schon bemerkt. Und er wird nach Potsdam kommen, zu seinem kleinen Bruder MLV dazu. Getreu dem Motto: hier wächst zusammen, was zusammen gehört.
auf das Duo, 4-CEP und MLV bin ich dann mal gespannt! beide Fahrzeuge müssten allerdings Digital "Syncronisiert" werden (sonst drückt der eine den anderen was nicht gut für Getriebe sind!) - eine stundenlange fummelei mit den CV´s - aber es rentiert sich!
Als nächtes hab ich mich an Verbesserung der N-Loks gemacht, konkret an die Dampflok Q1. Sie lief nicht besonders, der Motor drehte viel zu schnell. Und der Tran-DCX75 hat auch so seine Macken.
Deshalb hatte ich mir in Dortmund bei der Intermodellbau bei sb-Modellbau einen Glockenankermotor Maxxon 1016 mit Schwungmasse bestellt. Vor wenigen Tagen kam dann auch der TCS-Decoder von Oliver Paßmann bei mir an. Mit diesem Decoder von Typ Z2 hatte ich schon bei der Digitalisierung der GraFar Class 20 beste Erfahrungen gemacht.
Heute ging es nun ans demontieren: Platine mit Schnittstelle weg, Motor raus. Dann war Fräsen angesagt. Aufgrund der Schwungmasse mußte ich den Motor schräg geneigt einbauen. Da zur Lok eine Kardanverbindung ist, macht das für die Kraftübertragung nichts aus. Den Motor hab ich einfach sparsam mit Sekundenkleber-Gel befestigt, so daß man ihn notfalls wechseln kann.
Leider ragt die Schwungmasse über das Tendergehäuse hinaus. So mußte ich das Gehäuse etwas oben ausschneiden. Das Loch habe ich mit einer selbstgebastelten Abdeckung aus Messingblech verschlossen, zu sehen auf dem dritten Bild. Die Merchant Navies und West Counties hatten eine ähnliche Verkleidung auf dem Tender (es waren wohl Luftkessel darunter), also konnte ich diesen Kompromiss eingehen.
Der Decoder ging für quer rein, die Drähte sind sehr ausreichend. Ein großer Vorteil der Z2 ist, daß er komplett mit klarem Kunststoff ummantelt ist. So hat man der Isolation gegen stromführende Teile keine Sorgen. Der Testbetrieb verlief sehr gut. Der Motor läuft fast unhörbar und die Fahreigenschaften sind deutlich besser. Später im Anlagenbetrieb werde ich noch eine Feinabstimmung vornehmen.
Unten noch ein paar Fotos. Der Umbau war zwar aufwendig, auch finanziell, aber es hat sich gelohnt.
Das letzte Projektchen am vorherigen Wochenende stand unter dem Thema: Resteverwertung.
In Berlin auf der Börse im Blumengroßmarkt hatte ich im Februar für meinen Neffen zum Spielen einen alten blau-grauen Hornby Mark I Coach gekauft. Und dieser sollte nun Beleuchtung bekommen. Zuerst wollte ich Leuchtdioden verwenden, aber ich hatte in meiner Wühlkiste noch genau fünf 12V-Glühbirnen nebst passenden Fassungen zu liegen.
Als Radschleifer hab ich von Modellbau Mayerhofer die Größe für N+TT verwendet, es gibt sie bei Conrad unter der Artikel-Nr. 244075-62. An der jeweils rechten Innenseite des Drehstells mußte eine kleine Strebe weggefräst werden. Der Schleifer wurde einfach mit einer selbstschneidenden Blechschraube 1,2 x 5 befestigt (Loch vorgebohrt 1mm). Zuvor hab ich noch einen Draht angelötet, der durch den Drehgestellzapfen nach innen geführt wurde (erstes Bild).
Die Fassungen mit den Lampen wurden mit den gleichen Blechsschrauben in jedem Abteil und im Guard-Abteil befestigt und anschließend in Reihenschaltung verbunden (zweites Bild).
Hier nochmal die Gesamtansicht. Jeweils ein Draht von den Radschleifern wird am linken bzw. rechten Pol der Fassung angeschlossen. Der Vorteil der Reihenschaltung ist, daß wenn eine Birne kaputt geht nicht gleich alles "duster" ist (drittes Bild).
Ein erster Funktionstest, alles brennt. Man muß darauf achten, daß die Birnen nicht zu nah am Dach sind, da Glühbirnen doch ein wenig Wärme entwickeln, und dann schmilzt das Ganze! Leuchtdioden sind da weniger problematisch. Ich würde jedem dazu raten, bei den ersten Gehversuchen in Richtung Wagenbeleuchtung zuvorderst ein preiswertes Second-Hand-Modell anstelle des superdetaillierten nagelneuen Hornby-Spitzenmodell zu nehmen, ein Mißerfolg ist da preiswerter (viertes Bild)
Das Gehäuse wieder zusammen gebaut, nochmaliger Test, ich bin zufrieden mit dem Resultat. Die Birnen sind nicht zu sehen, die Ausleuchtung ist gleichmäßig. Der alte Hornby-Kasten wirkt nun gleich ganz anders (fünftes Bild).
Zitat von blackmoor_vale Ein erster Funktionstest, alles brennt.
...um Gottes Willen, Torsten, löschen, löschen!!! Wo du dir doch so viel Mühe gemacht hast!
Spaß beiseite - das hast du gut gemacht! Es freut mich immer wieder, wenn sich Selbstbau bzw. Eigenarbeiten nicht nur auf Anlagenbau und Landschaftsgestaltung beschränken, sondern auch vor "rolling stock" und insbesondere auch vor Loks nicht haltmachen.