Sie ist in einer Liste dabei - und Dein Posting ist irgendwie verwirrt und verwirrend...
Als die Brücke zerstört wurde, war der Konstrukteur schon lange tot. Von "Sabotage" war auch keine Rede, da die ja einen Vorsatz darstellen würde, der die Brücke zerstört oder zumindest zerstören könnte. Das war aber nicht der Fall. Die Straftat an sich ist banal und hätte die Brücke nicht zerstören können.
Und als Reaktion auf Dein Posting ein weiterer Tipp: Das Motiv der Straftäter in den meisten Quellen (auch Wikipedia) ist falsch, was aber die Lösung des Rätsels nicht behindert. Dass dabei die Brücke zerstört wurde, war eine Fahrlässigkeit. Der Ablauf der Zerstörung ist ohnehin offensichtlich.
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Zitat von Class150 im Beitrag #1092Dann kommen wir auch schon zur nächsten Frage. Gesucht werden ein Stück Eisenbahngeschichte, das zerstört wurde, weil es zu dunkel war - und dazu der Mann der es erschaffen hat.
Beim hervorgehobenen Wort habe ich stattdessen "den" gelesen. Wahrscheinlich kommt daher die Verwirrung?
Und wenn ich schon mal am Fragen bin, der "Mann der es erschaffen hat" ist ebenfalls gesucht, ist das richtig? Also gibt es keinen Zusammenhang zwischen der Dunkelheit und dem gesuchten Mann?
Doch, der Mann hat sozusagen nicht nur die Brücke sondern auch die Dunkelheit erschaffen.
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könnte das vielleicht die Britannia Bridge über den Menai Strait gewesen sein, die in ihrer ersten Ausführung von Stevenson konstruiert worden war? Da die Brückenträger als Vierkant-Hohlprofile ausgebildet waren, in denen der Zug hindurchfuhr, war es in der Brücke dementsprechend dunkel. Die Brücke wurde durch unvorsichtige Zündeleien einiger Jungs unabsichtlich in Brand gesetzt und dadurch zerstört, allerdings später in abgeänderter Form wieder aufgebaut. Stevenson war da schon lange tot.
Zum 50. "Jubiläum" des Brandes lief die Sondersendung "Britannia is Burning" auf BBC 1 Wales zu dem Thema am 24.05.2020, dem Abend nach dem eigentlichen Brand, der am 23.05.1970 war. Sie nutzte teilweise Material von Interviews aus den 70ern und neue Interviews mit Zeitzeugen. Leider kann man die BBC-Mediathek nicht aus dem Ausland nutzen, ich komme nur dank meiner glücklichen Wohnlage in den Genuss, da man hier im Rheinland Astra 2 mit einer 85er Schüssel problemlos empfangen kann, so lange es nicht gerade Hagel und Gewitter südlich vom Standort hat.
Der Vorschau-Artikel zeigt schon einige Dinge auf https://www.bbc.com/news/uk-wales-52760291 Dieses Interview mit dem einzigen jemals angeklagten (Verfahren wurde aber eingestellt, man beließ es trotz Millionenschadens ob seines Alters bei "Du, Du, Du!") müsste auch einige Jahre nach dem Unglück passiert sein. In der Nacht war er 15 Jahre alt, das sieht mir mehr nach um die 20 aus https://www.bbc.co.uk/programmes/p00k4j95 Er war der älteste der Jugendlichen, als einziger schon strafmündig. Die Namen der anderen sind bis heute nicht öffentlich bekannt worden.
Sowohl er als auch besagte Freundin, deren Mutter das Haus verrammelt hat, kamen noch mal aktuell zu Wort und dabei erzählte er heute mit 65 Jahren mehr als damals, wo er vermutlich vorsichtiger war, da sein Leben noch größtenteils vor ihm lag. Sie hatten keine Lust, von dem Haus erst eine halbe Meile zur Menai Bridge zu laufen und am anderen Ufer wieder zurück nach Llanfair PG. Von älteren Jungs wussten sie, dass man die Britannia als Abkürzung nehmen konnte, wenn man sich nicht erwischen ließ und notfalls eng an die Wand presste, sollte um die Zeit doch noch ein Zug kommen. Also sind sie zur Brücke gegangen, über den Zaun geklettert und kamen problemlos hinein. Es war nämlich ursprünglich auf jeder Seite ein Brandposten stationiert, da man bereits die Brandgefahr durch das hölzerne und im Laufe der Jahre immer dicker geteerte Dach erkannt hatte. Das machte es auch unmöglich, unbemerkt die Brücke zu betreten. Allerdings hatte British Rail einen dieser Posten aus Kostengründen abgezogen.
Der jüngste Teenager bekam in der Röhre dann Angst, es könnten Fledermäuse darin sein - und in dem Alter glaubt man ja auch noch, dass das die tierische Körperform von Vampiren sei. Also zündeten sie ein Blatt Papier an, um sehen zu können, ob es dort Fledermäuse oder anderes "gefährliches" Getier gab. Das wiederum bemerkte der anwesende Feuerposten auf der anderen Seite in Anglesey, der zufällig in dem Moment in die entsprechende Röhre blickte. Er leuchtete mit seiner Taschenlampe hinein und die Jungs warfen das brennende Papier in Panik entdeckt zu werden auf den Boden, aber das Papier entzündete den Mix aus Kohelstaub, Öl, Ruß und Teer, der auf und zwischen den Schwellen und Schottersteinen war. Dieser Brand entwickelte anfangs vor allem Rauch, weshalb der Brandposten kein Feuer bemerkte und seine Runde fortsetzte und schließlich wieder in seine Wärterhütte ging. Die Jungs merkten, dass da was ernsthaft faul war und flüchteten. Das Feuer entwickelte dann so viel Hitze, dass es begünstigt durch den brennbaren "Betriebsschmutz" auf das Dach übersprang. Weil das Dach durch die Pfeiler hindurch führte und es eben kein Löschwasser für einen Brand diesen Ausmaßes gab, stand es am Ende von einem Ufer zum anderen in Flammen. Es war zwar mehr als genug Wasser unter der Brücke, aber keine Fahrstraße dorthin und die Leistung tragbarer Pumpen reichte nicht aus. Verzögerungen bei der Alarmierung und Koordinierung der Feuerwehren von Anglesey und Caernafonshire kosteten ebenfalls wertvolle Zeit. Insbesondere hatte man den Notruf eines Mädchens, das seinen Hund ausgeführt hatte und den Brand bemerkte, nicht ernst genommen und nur eine Polizeistreife vorbeigeschickt, die erst das Feuer bestätigen musste, bevor die Feuerwehr wirklich alarmiert wurde.
Insgesamt war es, wie viele Katastrophen, eine sehr lange Kette unglücklicher Zufälle. Es gab zwar verletzte Einsatzkräfte, aber es kam wie durch ein Wunder niemand ums Leben, auch wenn es für zwei Feuerwehrmänner von Caernafonshire, die auf das Dach vorgedrungen waren, eine ziemlich knappe Nummer wurde, sich über eine Wartungsleiter von dem Dach auf einen Wartungssteg unter den Röhren und von dort zwischen brennend herabfallendem Holz und Teer aufs Festland zurück zu retten. Nachdem die Brücke durch Pioniertruppen der Army notdürftig gesichert worden war, um den Betrieb wieder aufzunehmen, wurde sie anschließend in der heutigen Form als Fachwerkbogenbrücke mit einem Straßendeck über der Bahnstrecke erneut aufgebaut. Die Pfeiler und die Brückenköpfe mit ihren vier Löwenstauen sind noch (fast) original wie Robert Stephenson sie gebaut hatte.
Du bist dran.
Viele Grüße Mirko
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dann war mein Gedanke ja doch nicht verkehrt. Vielen Dank auch für deine weiteren Erklärungen zu dem Fall, der zeigt, was bei solchen sonst meist harmlos ausgehenden Jungenstreichen nicht doch alles passieren kann. Und man sieht auch, dass eine an sich unwahrscheinlich erscheinende Verkettung unglücklicher Umstände schneller passieren kann, als man sich vorstellt.
Wo wir aber schon einmal bei den Brückenkatastrophen sind, habe ich auch eine komisch klingende Frage: Welches "Egg" ("Ei") hat möglicherweise zu einer der schwersten Brückenunglücke in Großbritannien mit beigetragen?
Ich habe weder den Hauch einer Ahnung noch eine Nachfolgefrage - aber die Frage macht in der Tat neugierig auf die Antwort.
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Ich vermute wir sind auf jeden Fall nicht mehr in Wales, sondern viel weiter nördlich im Königreich. Und wenn ich richtig vermute, hätte man das "Ei" nicht essen können.
Na, das ging aber schnell, dieses Rätsel zu lösen!
Ja Stef, deine Antwort stimmt natürlich, nun bist du wieder an der Reihe.
Aber vorher möchte ich noch unseren übrigen Forumskollegen kurz erklären, was es mit diesem ominösen Egg auf sich hatte (jedenfalls nach dem, was ich darüber herausfinden konnte).
Von dem Tay Bridge Desaster werden wohl alle von uns schon gehört oder gelesen haben. Auch hier gab es eine Verkettung vieler unglücklicher Umstände, die gerade im ungünstigsten Moment in einer Katastrophe gipfelten. Da war zunächst einmal die Konstruktion der Brücke an sich; bei der Berechnung der Beanspruchung durch Querwinde wurde mit einer angenommenen Windlast pro Fläche gerechnet, die deutlich niedriger war als die üblichen Annahmen z.B. in Frankreich oder den USA. Außerdem berücksichtigte man nicht, dass die Angriffsfläche für den Wind durch einen in der Brücke befindlichen Zug noch vergrößert wurde. Dann war da die Bauausführung selbst; ein Teil der gusseisernen Brückenelemente wurde gar in der Nähe der Baustelle gegossen und es wurde berichtet, dass die Qualität (und damit auch die Stabilität) nicht die beste gewesen sei. Und hier kommt "Beaumonts Egg" ins Spiel. Die Lunker und Fehlstellen im Guss wurden vielfach mit dieser ominösen Masse (von der angenommen wird, dass es sich um eine Mischung aus Harz und Metallpulver gehandelt hat)zugespachtelt, was sowohl gefährliche Fehlstellen verschleiert als auch die Festigkeit nicht verbessert hat. Möglicherweise sind so gefährliche Schwachstellen unentdeckt geblieben. Schon vor dem Unglück wurde berichtet, dass sich vereinzelt Brückenelemente gelöst hätten und ins Wasser gefallen wären. Und dann kam in der Nacht auch noch der schwere Orkan hinzu, der die Taymündung entlang stürmte... Alle 79 Passagiere und Eisenbahner des Zuges, der auf dem Weg nach Dundee war, fanden den Tod, als der mittlere Brückenabschnitt mit dem Zug aus einer Höhe von ca. 88Fuß in das (im Dezember)kalte Wasser stürzte. Einzige "Überlebende" war die Lok - sie wurde später wieder instandgesetzt und fuhr noch viele Jahre unter ihrem Spitznamen "The Diver".
Wiktionary sagt, dass der Ausdruck Beaumont Egg eine Verballhornung von französisch beau montage ist, was wörtlich "schöne Montage" und daher hier speziell "Verspachtelte Oberfläche" bedeutet.
Es wird mal wieder technisch - ich brauche Eure Hilfe. Hier habe ich irgendetwas fotografiert, nur weiß ich leider überhaupt nicht mehr, was das ist. Zum Lösen des Rätsels möchte ich wissen, um was es sich hier handelt (Art des Gerätes und genauer Typ) und wo das eigentlich hineingehört.
Ich gehe mal davon aus, dass weder der Main Generator noch der Auxiliary Generator gemeint sind, die so prominent im Vordergrund des Bildes sind, sondern eher der Verbrenner dahinter? Wo das hingehört? Ich vermute eher in eine Lok als in ein U-Boot, da wir ein Bahnforum sind.