Heiko und ich haben ein mOOdul gebaut - das heißt wir sind noch dabei. Nach bisherigen Überlegungen ist das ein Gleisanschluss (private siding) eines Büchsenfleischherstellers (voraussichtlich). Damit es noch ein bisschen spannend bleibt (und weil ich gerade keine Zeit hatte, Bilder zu machen), enthält dieser Beitrag erstmal nur den Hintergrund, wie es zu diesem Modul gekommen ist.
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Um aber keine zu großen Erwartungen aufkommen zu lassen erstmal ein
Disclaimer: Solange ein Thema neu ist, ist es interessant. Ich brauche immer wieder mal was neues, das ich interessant finde. Momentan finde ich es sehr spannend, die Logik und Philosophie der Britischen Bahn zu begreifen und nachzuvollziehen. Gerade sicherungstechnisch gibt es einige Besonderheiten, die dort das natürlichste der Welt sind. Während ich in Deutschland die Logik kenne und mir damit die meisten Fragen selbst beantworten kann, muss ich für Britannien sogar noch das Fachvokabular nachschlagen. Das finde ich momentan interessant. Es ist allerdings absehbar, dass das Interesse irgendwann abebbt und damit auch Motivation und Engagement. Nach Rückfrage bei Heiko ticken wir da beide recht ähnlich. Wenn Heiko und ich jetzt Module bauen und gelegentlich ein Treffen damit stattfindet, sind wir da auch zukünftig gerne dabei (wenn nicht allgemeine Terminschwierigkeiten bestehen). Unsere Bastelaktivitäten werden aber sicher in einiger Zeit wieder einem neuen spannenden Thema zugewandt sein, das wahrscheinlich eher wieder mit der deutschen Eisenbahn zu tun haben wird.
Und nun zu etwas völlig anderem:
Planung Als Heiko und ich angefangen haben, über Britische Module nachzudenken, sollte es ein kleines, überschaubares Projekt sein. Wichtigste Grundanforderung war aber, dass es möglichst die zwei Grundsätze des britischen Gleisbaus darstellen sollte: 1. der Brite scheut spitz befahrene Weichen wie der Teufel das Weihwasser, 2. die Trassierung richtet sich nicht nach Standardkomponenten - wo der Ingenieur eine Linie gemalt hat, muss ein Gleis hin und englische Eisenbahningenieure denken offenbar ziemlich straightforward. Wenn mal eine Weiche nicht passt, wird sie halt angefertigt.
In unserem Fall gibt es keinen zwingenden Grund, eine Doppelweiche einzubauen, aber wenn man schon dabei ist... So sieht es jedenfalls nach einer typisch britischen Gleisgestaltung aus:
[widget=46] Planungsgrundlage sind die Peco Large Radius Weichen, nur beim Industrieanschluss ist die Anschlussweiche als Medium Radius geplant. Die Doppelweiche auf dem Anschlussmodul ist so geplant, dass der Crossover die erste Weiche ist. Falls das Modul als Übergang von 1 auf 2gleisig eingesetzt wird, wäre so nur das erste Zungenpaar spitz befahren und braucht einen Facing Point Lock. Leider bietet Peco die Weiche nicht in der Form an, sondern nur gespiegelt. Da muss also etwas selbst gefummelt werden. Ein Trap Point hinter der Anschlussweiche schützt die Bahnstrecke.
Bei der Planung macht es Sinn, sich gleich über die Lage der Weichen und der Querstreben des Moduls Gedanken zu machen. Querstreben sind unpraktisch an Stellen, wo Weichenantriebe und Polarisierungskabel verlegt werden sollen. Modultrennkanten können schon auch mal durch eine Weiche führen, dann aber nicht zu nah an den Zungen. Lieber näher am Herzstück, aber auch wieder nicht zu nah, sonst bieten die eng liegenden Schienen weniger Platz für Fehlertoleranz beim Zusammenbau.
Für die Ansteuerung wird sich Heiko sicher wieder etwas genial kompliziertes einfallen lassen. Nach außen wir es sich aber um einen kleinen Ground Frame handeln. Oder eigentlich zwei, die unabhängig voneinander freigegeben werden können: Einen nur für den Anschluss und einen zweiten für den Crossover - denn nur um ein paar Wagen in das Ladegleis zu schubsen, sollte man nicht das zweite Streckengleis sperren müssen. Ich stelle mir das so vor, dass der Ground Frame entweder mit Schlüssel oder durch elektrische Freigabe von einer der benachbarten Signal Boxes freigegeben wird.
Erstmal klein anfangen Um die Realisierungschancen zu maximieren, wird erstmal nur das Anschlussmodul gebaut. Wir haben aber durchaus Überlegungen, dass daraus auch mehr werden kann. Hierzu später mehr.
Mal sehen, wie schnell ich den nächsten Teil schreiben kann. Da geht es dann um das tatsächliche Modul.
Die Suffolk & Eastern unterscheidet sich in vielen Dingen von anderen Bahngesellschaften - nicht zuletzt in der Frage ihrer Existenz.
ahnte ich es doch bei dir, daß dich brit00 in den Fingern juckt. Das Heiko auch mit macht und das ihr so flink seid überrascht dann schon ... Ich bin gespannt was noch kommen wird :-)
da hattest Du richtig geahnt... Aber so flink en wir dann auch nicht - die Überlegungen, etwas zur entstehenden 00-Gruppe beizusteuern sind tatsächlich schon um den letzten Jahreswechsel rum entstanden und dann erstmal einige Monate gereift.
Es freut mich jedenfalls, dass uns trotzdem ein bisschen Überraschungseffekt gelungen ist.
Ich hoffe, dass ich nach dem Wochenende weiteres berichten kann, Gruß, Martin
Die Suffolk & Eastern unterscheidet sich in vielen Dingen von anderen Bahngesellschaften - nicht zuletzt in der Frage ihrer Existenz.
Das Modul ist ein Kooperationsprojekt. Heiko hat den Modulkasten gebaut und lasiert/lackiert. Ich bin für Gleisbau und Montage der Antriebe zuständig, Heiko macht dann wieder das elektronische Zeug, mit dem ich als Maschinenbauer nichts anfangen kann.
Modulkasten Die Profile sind von Harald Brosch und wie die Seiten aus Pappelsperrholz. Die restlichen Teile sind, da eh keine Maserung sichtbar bleibt, aus MDF. Die Teile sind verleimt, an den Querstreben sind zur Stabilisierung Vierkanthölzer angebracht. Um ein Durchhängen des Trassenbretts zu verhindern ist eine Längsstützleiste daruntergeleimt. Die Verwindungssteifigkeit bekommt das Modul durch die 2/3 Deckplatte. Ich neige dazu, beim Verleimen auch Schrauben reinzudrehen, damit ich nicht noch Schraubzwingen benutzen muss, für die Festigkeit bringt das aber keinen wirklichen Gewinn, wenn man richtig leimt. Für die Außenseiten ist es sicher ein optischer Gewinn, auf Schrauben zu verzichten.
Lasur und Lack Normgerecht ist das Modul außen nussbraun lasiert. Eine dünne zusätzliche Lackschicht bietet etwas Schutz vor Feuchtigkeit. Damit man auch im Halbdunkel unter dem aufgebauten Modul noch das kaputte Kabel findet, ist der Kasten innen hell lackiert.
Beine Für Kontinentalmodule haben wir reichlich Modulbeine. Allerdings passen sie nicht an die Bohrungen im Valleyprofil, die höher und näher zusammen liegen. Heiko hat deshalb an den Querstreben Bohrungen für die Modulbeine angebracht.
Gleisbau - Vorbereitungen Der Gleisplan ist oben schon beschrieben. Die einfache Weiche im Crossover ist eine Peco Large Radius und für den Trap Point gibt es auch etwas fertiges von Peco (leider nur mit einer Zunge...). Problematisch ist die Doppelweiche, da Peco sie nur in umgekehrter Abzweigreihenfolge anbietet. Das Problem schieben wir mal auf die lange Bank (nächster Beitrag) und machen erstmal das, was einfach ist.
Wir habe Peco Streamline Code 75 Gleise benutzt. Für das Modul haben drei Flexgleisstücke zufällig exakt gereicht. Vor allem an den Modulübergängen ist Maßhaltigkeit wichtig, aber auch sonst sollte das Gleis sauber und gerade verlegt sein.
Ich habe erstmal die Modulmitte über die ganze Länge immer wieder von beiden Seitenbrettern aus gemessen und markiert. Leider ist mein Stahllineal nicht lang genug für das knapp 1,30 m lange Modul, also musste ich in zwei Etappen die Linie durchziehen. Von der Modulmitte ausgehend habe ich dann jeweils den halben Parallelgleisabstand angezeichnet und nochmal zur Sicherheit nachgemessen: 52 mm, stimmt. Für das Anschlussgleis habe ich etwas zusätzlichen Abstand vorgesehen, damit noch eine Mauer dazwischen passt: 70 mm. Dann mit dem Messschieber die Schwellenbreite gemessen: ~29,5 mm (wird durch die Bleistiftspitze auf 30 mm aufgerundet). Also habe ich ausgehend von der Gleismitte noch jeweils außen noch eine weitere Markierung gemacht, die die ungefähre Lage der Schwellenköpfe zeigt - weniger zum Ausrichten, mehr als Orientierung bei Stellproben und beim Aufleimen.
Apropos Stellprobe, jetzt habe ich zum wiederholten Mal die Gleise aufs Modul gelegt - diesmal alles an der richtigen Position. Mit den Weichen für den Crossover und dem bereits vorgefertigten Gerippe der Doppelweiche (später mehr, ausgedruckte Planungsskizze geht auch) habe ich die Position der beiden Weichen angezeichnet (Lage der letzten Schwellen und der Schienenenabgänge, Lage der Stellstange und Anschlüsse für Herzstückpolarisierung). Die erste Weiche sollte ein bisschen Abstand zur Modulkante haben, sonst wird es mit dem Antrieb möglicherweise fummelig, weil der Bauraum in das Profilbrett ragt oder die Modulverschraubung damit kollidiert. Da nun auch die Lage des Anschluss-Abzweigs klar war, konnte der Trap Point in die Zwischengerade gelegt werden. Mit einer Medium Radius Planungsskizze habe ich den Gegenbogen als Übergang zum geraden Ladegleis durchgepaust. Beim Trap Point habe ich auch wieder die Lage des Lochs für den Stelldraht markiert.
Gleisbau - Aufleimen Ich habe dann mit dem ersten geraden Gleis angefangen. Das zweite Gleis soll einen sauberen Abstand von 52 mm bekommen, das kommt also erst dran, wenn das erste als Referenz liegt.
Erstmal das kurze Stück vor der Crossover-Weiche. Symmetrisch um die Gleismitte habe ich den Weißleim in kreisender Bewegung aus der Tube verteilt. Nicht zu dick, aber schon kleine Raupen mit etwas Platz dazwischen. Ein 25er Pinsel aus dem Malerset hilft dann, eine gleichmäßige etwas unter 1 mm dicke Fläche auszustreichen. An der Markierung der Weichenendschwelle habe ich aufgehört. Dann das Gleis draufgelegt und die Schwellenköpfe grob an der Seitenlinie ausgerichtet. Damit es wirklich gerade und sauber liegt, habe ich ein 1 m langes Aluprofil an der Linie angelegt und die Schwellen dagegen geschoben. Einmal mehr nachsehen, ob alles stimmt, spart später Ärger (ich verwende für die Gleise wasserfesten Leim...). Wenn ich einigermaßen sicher bin, kommt ein mehr oder weniger langes Brett oder eine Aluschiene als plane Auflage drüber und darauf dann einige extra für diesen Zweck beschaffte Gewichte (Stahlklötze, Grenzzeichen, Schienenabschnitte, Bierflaschen etc.). Weißleim soll schließlich gepresst werden und das Gleis liegt danach auch schön flach und gerade auf.
Wenn der Leim nach ca. 20 Minuten einigermaßen fest geworden ist, kann man vorsichtig (der Leim ist jetzt noch nicht durchgetrocknet!) die Schienenprofile rausziehen und den Schwellenrost an der richtigen Stelle mit dem Messer abschneiden. Eine weitere Kontrolle ist dann, einen Handspiegel an das Profilbrett zu halten und dann am Gleis entlang zu peilen. Wenn es am Spiegel keinen Knick macht, liegt es sauber senkrecht zum Übergang. Dabei dürfen aber keine Schienenenden oder Schwellenteile überstehen etc. Mit der zweiten Hälfte hinter der Crossover-Weiche läuft es genauso.
Um den Gleisabstand nicht nur nach Augenmaß hinzufummeln habe ich mir in den Leimtrockenpausen eine kleine Lehre gebastelt. 4-mm-Pappelsperrholz lässt sich noch gut mit dem Messer bearbeiten, also habe ich zwei ca 6 cm lange Streifen auf 16,5 mm Breite geschnitten. Ein drittes Brettchen in gleicher Länge habe ich auf eine Breite von 52 mm + (2 * 8,25 mm) = 68,5 mm geschnitten. Von Ponal gibt es auch einen schnelltrocknenden Leim - mit dem habe ich die schmalen Streifen dann an den Außenkanten ausgerichtet, nochmal das Innenmaß 52 mm - (2 * 8,25 mm) = 35,5 mm über die ganze Länge geprüft (die Lehre ist immer nur so gut wie der Meister...) und angepresst.
[widget=47] Besonders wichtig ist der Gleisabstand natürlich an den Modulübergängen, hier habe ich auch beim Aufleimen des Gleises immer nochmal mit dem Messschieber die Maße (35,5 mm und 68,5 mm, jeweils zu den Fahrkanten, nicht den Außenseiten der Schienen) nachgemessen. Während der nächsten Leimtrockenpausen habe ich die Bohrmaschine ausgepackt und habe die Löcher für die Stelldrähte (10 mm) und die Herzstückpolarisierung (für ein Kabel reichen kleine Löcher, ich habe trotzdem 4 mm gebohrt) gemacht. Wenn dabei ein Holz-Grat entsteht, sollte man die Auflagefläche der Weichen wieder schön glattschmirgeln.
[widget=48] Die beiden Running Lines habe ich wie gesagt mit einem Aluprofil als Lineal schnurgerade ausgerichtet. In der Siding habe ich nur mit Augenmaß die Schwellenköpfe an den Begrenzungslinien ausgerichtet. Damit liegt es immernoch auf den ersten Blick schön gerade, aber wenn man ganz flach drüberschaut, hat es kleine Schlenker drin, wie in solchen untergeordneten Gleisen üblich. Für die Betriebssicherheit ist allerdings wichtig, dass es keine starken Höhenschwankungen hat.
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Gleisbau - Modulübergänge Nun sind die Schwellenroste erstmal alle aufgeklebt (um die Doppelweiche kümmern wir uns zwischendurch noch), aber die Schienenprofile sind noch lose. An den Modulenden hat sich bewährt, eine Messingschraube unter jeder Schiene im letzten Schwellenfach bewährt - in H0 bzw. 00 fällt das auch kaum noch auf, wenn man die Schraubenköpfe absägt. Die Schienenprofile ziehe ich wie gesagt nach dem Aufleimen nochmal aus dem Flexgleis und bohre die Löcher für Stromzuführungen und Vorbohrungen für die Messingschrauben. Jedes Schienenstück bekommt ein eigenes Kabel - Schienenverbinder sind nicht ausreichend zuverlässig und waren wohl schon oft der Grund für stromlose Abschnitte, die zuhause noch funktioniert haben...
[widget=49] Nachtrag: Sehr hilfreich ist noch, vor dem Auflöten der Schienen die Unterseiten der Schienenfüße vorzuverzinnen. Gegebenenfalls helfen ein paar Striche mit der Feile, damit das Neusilber das Löstzinn annimmt. Die Lage der Messingschrauben und Kabelbohrungen kann man prima vom fertig gebohrten Modul übertragen.
Bis zum nächsten Mal! Die Doppelweiche ist schon fertig, aber den Text zu schreiben dauert auch seine Zeit...
Die Suffolk & Eastern unterscheidet sich in vielen Dingen von anderen Bahngesellschaften - nicht zuletzt in der Frage ihrer Existenz.
für den Modulübergang hat Weinert etwas sehr sinnvolles auf den Markt gebracht: http://projekte.lokbahnhof.de/index.php?...d&threadID=1185 Ich selber habs schon verwendet und bin restlos begeistert, geht wesentlich schneller als mit der bekannten Schraubenmethode. Da Weinert Mein Gleis ebenfalls Code75 hat (und von Peco produziert wird) sollte das passen.
Zitat Die Doppelweiche auf dem Anschlussmodul ist so geplant, dass der Crossover die erste Weiche ist. Falls das Modul als Übergang von 1 auf 2gleisig eingesetzt wird, wäre so nur das erste Zungenpaar spitz befahren und braucht einen Facing Point Lock. Leider bietet Peco die Weiche nicht in der Form an, sondern nur gespiegelt. Da muss also etwas selbst gefummelt werden.
Ich hatte sowieso Lust, sowas mal auszuprobieren und habe aus einer linken Large- und einer rechten Medium-Weiche etwas selbstgebaut. Das wichtigste dabei ist glaube ich Respektlosigkeit. So schwer kann das schließlich nicht sein. Werkzeuge waren im wesentlichen Messer, Zange, Säge, Feile und Lötkolben. Witzigerweise ist das Rohmaterial tatsächlich etwas billiger als die fertige Doppelweiche - dafür spart das Ferigteil eine Menge Arbeit und der Schwellenrost sieht auch etwas besser aus. Was ich gemacht habe ist schließlich keine Feinmechanik sondern grobes Schnitzwerk.
Mit den Planungsbögen von Peco kann man schonmal ausprobieren, welche Teile man aus welcher Weiche ausschneiden und wieder zusammensetzen will. Dabei habe ich versucht für jedes Schienenstück so viele Kleineisen wie möglich zu erhalten. Die Schwellen sollten dabei an möglichst vielen Stellen auch so lang bleiben, dass sie die Spurweite noch definieren können, also die Kleineisen für die zweite Schiene noch dranhaben. Ich habe leider schon ein bisschen vergessen, was ich genau gemacht habe - das Ding lag einige Zeit halb zerschnitten auf dem Basteltisch. Auf den Fotos sieht man hoffentlich noch ungefähr, was wo war.
Am realen Objekt stören ein paar Faktoren die saubere Demontage: 1. an einigen Stellen sind unten durch den Schwellenrost die Polarisierungsdrähte an die Schienenfüße geschweißt, 2. an zwei Stellen sind Klötzchen an die Schienenfüße geschweißt, um deren Bewegung zu verhindern, 3. die Herzstückschienen sind am zweiten oder dritten Kleineisen von der Spitze mit Kunststoff umgossen und lassen sich nicht herausziehen.
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Da jede der verbastelten Weichen nur ein eigenes Herzstück mitbringt, fehlt noch das dritte Herzstück für die Doppelweiche. Ich habe die beiden kreuzenden Schienenstücke nach mehrmaligem Nachmessen und einmal extra drüber Nachdenken vorsichtig mit der Feinsäge mit etwas Übermaß schräg abgeschnitten und dann vorsichtig auf den richtigen Winkel und Länge gefeilt. Die Hauptspitze ist aus der Schiene vom Crossover entstanden und die Beispitze war erstmal direkt an dem Schienenstück, das zur Flügelschiene am Herzstück der Anschlussweiche wird (später habe ich hier einen Isolierstoß reingesägt). Als Flügelschienen am neuen Herzstück habe ich Schienenreste zurechtgeschnitten, die Schienenfüße am Knick v-förmig eingefeilt und dann mit der Zange vorsichtig in den richtigen Winkel gebogen. Die Einzelteile habe ich soweit möglich erstmal wieder in die Kleineisen geschoben. Wo keine vorhanden waren (zum Beispiel bei der kurzen Flügelschiene hinter der Weichenzunge) habe ich das Teil einzeln zur Seite gelegt.
Bei allen Herzstücken sollte man darauf achten, dass Isolierstöße für die Polarisierung vorhanden sind. Mit dem neuen Herzstück ergibt sich bei mir die Lage, dass es mit dem Herzstück des Crossover elektrisch verbunden ist. Die schaltungstechnische Abhängigkeit von der Lage beider Weichen ist aber auch nicht besonders kompliziert. Wenn der Crossover auf Abzweig steht, müssen die beiden nah beieinander liegenden Herzstücke als rechte Schiene geschaltet sein, ansonsten immer als linke Schiene.
Als die Einzelteile soweit fertig waren, aber noch nicht alles zusammenhielt, habe ich den Schwellenrost mit allen einigermaßen vormontierten Schienen aufgeklebt. Alle Schienenstücke, die sich nur durch verbiegen des Schwellenrostes einfädeln lassen müssen jetzt drin sein. An den Abgängen zum geraden Gleis und dem Anschluss fehlten noch Schienenstücke. Dadurch konnte ich jeweils ein Schienenprofil von den bereits aufgeklebten Gleisen aus in die Weiche schieben und damit die Lage definieren. An der Gegenweiche zum Crossover ging das nicht. Da hier aber sowieso zwei polarisierte Herszstücke aufeinandertreffen, kann man die Lage durch Isolier-Schienenverbinder definieren. Beim Aufleimen lohnt es sich, regelmäßig an kritischen Stellen mit einer Spurlehre oder dem Messschieber zu kontrollieren. Ich hatte zwei "Roller Gauges" besorgt, das sind einfache aber präzise Drehteile, die auch nicht die Welt kosten. Als ich der Meinnung war, dass alles stimmt und nicht mehr verrutschen kann, habe ich schnell ein Brettchen und Stahlklötze draufgestellt und gewartet, bis der Leim abgebunden hat.
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Dort, wo noch kleine Schienenstücke zu befestigen waren, vor allem am neu gebauten Herzstück, habe ich die Verbindungsstege des Schwellenrostes unter den eingezogenen Schienen mit dem Skalpell rausgeschnitten. In die entstandene Lücke habe ich dann abgelängte Schienenstücke quer untergeschoben und darauf die Schienenteile verlötet. So gibt sich das ganze gegenseitig etwas halt und das untere Querteil wird auch später durch den Schotter stabilisiert. An der Herzstückspitze habe ich die Berührungsflächen vorverzinnt und dann beim Zusammenlöten mit einer feinen Zange zusammengedrückt. Das oben aus dem Spalt quellende Lötzinn kann man grob mit dem Messer flachschnitzen und dann ganz vorsichtig sauberfeilen. Wenn man Riefen reinbekommt, sammelt sich darin hervorragend Schmutz...
Das war jetzt etwas textlastig, Detailbilder von ein paar Grobschlächtigkeiten kann ich noch nachreichen.
Gruß, Martin
Die Suffolk & Eastern unterscheidet sich in vielen Dingen von anderen Bahngesellschaften - nicht zuletzt in der Frage ihrer Existenz.
Maddin, sieht gut aus :-) Noch etwas Rost und der Schotter hinterher und wer das Peco System nicht auswendig kennt wird den Selbstbau erstmal nicht erkennen!!!
Sehr schön. Dem Anschein nach sind es zwei zweigleisige Module im Profil 2V13, Länge schätze ich mal je 1300 mm.
Was soll denn schönes drauf kommen, Strecke oder Betriebsstelle? Was mich ein wenig verwirrt, ist die große Lücke im Brett auf der lnken Seite. Kommt da ein Narrow-Boat-Kanal hin?