Das aktuelle N Gauge Society Journal 6/13 ist am 23.12. bei mir eingetroffen und ich hatte heute einmal Zeit, genauer reinzuschauen. Mit Abstand am interessantesten fand ich dabei die von Grahame Hedges in einem Leserbrief im Journal 5/13 losgetretene Debatte "Where do we go from here?", die sich mit der aus seiner Sicht mangelhaften Qualität des NGS Journal befasst (Stichwort "dumbing down"). Die darauf eingegangene Antwort-Welle an Leserbriefen ist auf die Kern-Kritikpunkte (Basteltipps hauptsächlich für Anfänger, Berichte über eher mäßige Anlagen, NGS sei nicht am Puls der neuesten N-Entwicklungen, zu viele oberflächliche Neuheitenvorstellungen) durchaus kontrovers eingegangen. Eine gewichtige Strömung der Antworten ging in die Richtung, dass die Kritik zwar rein inhaltlich gesehen (je nach Auge des Betrachters) mehr oder weniger berechtigt ist, die Inhalte des NGS Journal aber durch die demokratische Struktur der Society und des Journal verursacht sind und dies so zu respektieren ist.
Diese Argumentation kann ich grundsätzlich nachvollziehen. Grahame kann als "autokratischer" Herausgeber seiner N'spirations das Niveau der zu veröffentlichenden Artikel komplett selbst bestimmen. Die NGS, die für das Journal ja auf die Zuschriften der Mitglieder angewiesen ist, wird das mit ihrem offenen Veröffentlichungsansatz nicht leisten können. Es wird der NGS auch nicht möglich sein, plötzlich Maßstäbe wie Grahame an Einsendungen anzulegen, wenn man bisher buchstäblich ALLES genommen hat. Insoweit kann man wirklich nur hoffen, dass
1) die Debatte im Heft nun dazu führt, dass schreibende Mitglieder (freiwillig und für sich selbst) nochmal einen Doppelcheck machen, ob ihr Artikel wirklich notwendigerweise eingereicht und veröffentlicht werden sollte (ich denke da an Sachen wie: "im Bild unser Dackel, wie er sich eine N-Anfangspackung anguckt", "ich bin schlecht im Aufbringen selbstklebender Straßen, hier mein Artikel dazu", "aus dem Starbucks-Kaffeedeckel habe ich einen N-Swimmingpool gebaut" usw. usf.).
2) die Zahl guter Tutorials und Anlagen-/Bauvorstellungen größer wird, indem schlicht jetzt vielleicht wirklich mehr davon eingereicht werden.
Die völlig ins Leere laufende bzw. resonanzlose Vorstellung von Modulbau in einer vorangegangenen Ausgabe hat mich persönlich allerdings jetzt nicht gerade motiviert, mehr für das NGS Journal zu schreiben. So bin ich mir nicht sicher, ob es sich lohnt, mit mehr Artikeln z.B. zu Modulbau gerade jetzt in das Journal "reinzubuttern" oder einfach nix zu machen. Das NGS Journal - sowieso verlorene Liebesmüh'? Oder sollten jetzt alle mal einen richtig guten Artikel schreiben? Was meint Ihr?
bei mir kam auch vor den Feiertagen das Journal an. Hab es gestern gelesen. Ich muß gestehen das ich Grahams Leserbrief im letzten Journal nicht gelesen habe. Aber ich habe mir die daraus resultierende Antworten durchgelesen. Ich muß gestehen, das die aktuelle Ausgabe nicht gerade ein Inspiration im Bezug auf Anlage ist. Aber wie in den Antworten erwähnt lebt das Journal von den Beiträgen der Mitglieder. Wenn also nichts entsprechendes an Artikeln eingeht kann auch nichts veröffentlicht werden. Was unsere Modulartikel angeht, denke ich nicht das die völlig fruchtlos waren, mich haben einige Mitglieder des Dapol Enthusiast Club bezüglich der Module angemailt, und diese wollen Module nach Great-britN bauen. Ich denke das wir daher durchaus weitere Artikel zusenden sollten.
Noch ein kleiner Nachtrag. Während Graham bemängelt das im NGS Journal zuwenig hochwertige Anlagen/Modelle gezeigt werden, hatten wir bei den Spassbahnern vor kurzen das Gegenteil.
Das NGS Heft 6/13 habe ich noch nicht gelesen, daher habe ich keine Vorstellung in welche Richtung die Beiträge gehen. Den Beitrag von GH in 5/13 hatte ich jedoch registriert und war erstaunt, dass er so offen abgedruckt wurde. Das Potential für den Shit Storm war mir bewusst, dass der aber erst nach zwei Monaten los geht ist schon erstaunlich. Wahrscheinlich wollten einige Leute warten und schauen, ob sie mit ihrer Meinung alleine dastehen. Die NGF Beiträge habe ich verfolgt und hatte schon eine Antwort formuliert, habe dann noch eine Nacht drüber geschlafen und der Thread war am nächsten Tag locked, zum Glück.
Zum NGS Journal, die Diskussion schadet nicht. Ansonsten, schreibt ruhig weiter die Artikel die ihr selber lesen würdet und denkt an das, was der NGS Journal Editor aktuell versäumt einzufordern: - ein interessanter Beginn - eine Geschichte - ein spannendes Ende und gute Bilder. Und wenn das als zu "high brow" abgewiesen wird, dann ist das ein Kompliment und man sollte vielleicht eine kommerzielle Zeitschrift fragen….
nachdem ich mich vom ersten Schock (Oh Gott, was machen Bilder eines kontinentalen Layouts am Cover des NGS Journal 6/13? ) erholt und die Beiträge hier gelesen hatte, steht für mich auch außer Zweifel, dass das NGS Journal Hilfe braucht - nur die große Frage ist eben immer: Wer macht etwas? Wie schon oben angedeutet wurde: Lohnt es sich überhaupt etwas auf die Beine zu stellen und seine kostbare Zeit zu investieren? Als ich noch im Modellbahnclub tätig war, hatten wir auch so eine ähnliche Diskussion über die Beiträge im noch jungen "N-Time" und haben überlegt mal selbst einen "ordentlichen Bericht in Bild und Text" zu schreiben - letztendlich haben alle Beteiligten den Hut draufgeworfen. Ich bin da selbst auch keine Ausnahme und kann meinen inneren Schweinehund nicht überwinden, Zeit und Energie dafür einzusetzen - jaja, wenn jeder so denkt, wird das nie was - ist auch klar . Andererseits, wieviele engagierte N-Bahner gibt es auf der Insel? Muss zuerst eine handvoll Leute vom Kontinent kommen um dem NGS Journal wieder auf die Beine zu helfen? Das kann es ja auch nicht sein, oder ?
Gestern hat Graham Hedges auf der ngauge Mailingliste verkündet, dass er den Posten des N Gauge Journal Editors bei der NGS akzeptiert hat. Das Heft 2/14 wird dann seine Handschrift haben. Gleichzeitig wird N'spiration nicht mehr fortgeführt. Auf der Mailingliste hat Graham die NGS Mitglieder auch nach Ideen gefragt, die ihren Meinungen nach das Mitglieder-Journal verbessern würden.
Da es "written by the members" ist und bleibt, hat sich an meiner Meinung nichts geändert. Seit anderthalb Wochen bin ich darum auch kein NGS-Mitglied mehr und konzentriere meine Society-Aktivitäten nun ausschließlich auf DEMU. Ernstzunehmende Layouts aus Era 8/9 oder sogar mal Vorbildinformation zu Dieselloks ab der 2. Generation (47/50/56) sucht man quasi vergebens - wenn mal private DMU unterwegs sind, dann oft genug auf dem "Layout on a door", eingeleitet mit "I built for my grandson..." Für das, was die NGS mir an wirklichem Nutzen bietet, war sie einfach zu teuer.
Viele Grüße Mirko
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Also ich finde das neue NGJ 2/14 jetzt gar nicht mal so schlecht gemacht - sehe ich das richtig, dass Graham Hedges als neuer Journal Editor bereits im positiven Sinn seine Spuren hinterlassen hat Mich würde mal interessieren, wie das die anderen NGS-Members hier in der Runde sehen.