ich habe die Diskussion im Forum verfolgt, bringe jetzt aber einen neuen Beitrag, da ich eine Lösung gefunden habe, die tatsächlich, d.h. wenigstens bei mir, funktioniert.
Man braucht pro Wagenverbindung zwei Roco KK 40270 oder zwei Hornby KK R8220 oder eine von beiden.
Achtung! Wenn man die normale Tension-Lock-Kupplung als „Betriebskupplung“, d.h. an Lokomotiven und Güterwagen sowie am ersten und letzten Wagen einer Personenzuggarnitur, in Verbindung mit einer gefederten Entkupplerbohle (d.h. ohne Antrieb, z.B. Peco SL-29, ST-271) verwendet, muss man die kleinen halbkreisförmigen Spreizhebel von den Kurzkupplungen entfernen, sonst entkuppeln die Wagen, sobald sie über die Bohle fahren. Spreizhebel einfach mit einer flachen Zange nach oben abziehen.
Zunächst die Nasen am Ende der beiden Zinken der KK abschneiden. Dann etwas Zwei-Komponenten-Kleber in der Kupplungsaufnahme innen auftragen und die KK nur zur Hälfte hineinschieben. Jetzt beide Wagen aufs Gleis stellen, zusammenkuppeln und sanft zusammendrücken, bis sich die Faltenbälge berühren. Anschließend mit einer flachen Pinzette die zusammengekuppelten KK von oben und unten zusammendrücken, damit beide genau dieselbe Höhe haben. Jetzt muss man nur noch warten, bis der Kleber hart wird.
Bei einigen Wagen habe ich die Unterkante des Faltenbalgrahmens in der Mitte etwas abgefeilt, damit die Kupplung nicht scheuert. Davon sieht man nichts, wenn die Wagen zusammengekuppelt sind.
Um die Wagen zu trennen, muss man nur das eine Wagenende mit der Hand festhalten und das andere leicht anheben. Um die Wagen zusammenzukuppeln, beide Kupplungen mittig stellen und die Wagen zusammenschieben. Falls das nicht auf Anhieb klappt, die beiden KK mit der flachen Pinzette von oben und unten zusammendrücken. Man hört dann, wie sie ineinander greifen.
Der Wagenabstand beträgt jetzt weniger als 1 mm. Die Wagen durchfahren problemlos Kurven mit 438 mm Radius.
anbei die gewünschten Fotos. Zunächst etwas Text und Theorie.
Anfangs habe ich die mitgelieferte Bremsschlauch-Attrappen-Kupplung von Bachmann ausprobiert, fand es aber äußerst schwierig, mehr als zwei Wagen mit dieser starren Kupplung zusammenzukuppeln. Außerdem haben diese Attrappen einen bestimmten Yo-Yo-Effekt während der Fahrt. Ich wollte eine Kurzkupplung haben, die man ohne viel Mühe zusammenkuppeln und lösen kann.
Die Kupplungsdeichseln der Bachmann MK 1 Coaches haben zwar eine Kupplungsaufnahme nach NEM 362, passen aber nicht zur NEM-Kupplungslehre, weil sie zu tief liegen und vor allem zu weit vom Wagenende zurückversetzt sind. Auch die Replacement Drawbars for Bachmann MK 1 von Keen Systems scheiden aus, weil sie zu weit zurückversetzt sind. Bleiben wir also bei den Bachmann-Deichseln.
Man braucht also eine längere Kurzkupplung, wo der Kupplungskopf weiter vorne (Richtung Faltenbalg) liegt. Da es keine solche KK auf dem Markt gibt, muss man mit anderen Mitteln den Kupplungskopf versetzen.
Bei diesem Umbau wird jede Wagenverbindung zwangsläufig „maßgeschneidert“. Deswegen muss man vorher die Lage und Fahrtrichtung von jedem Wagen in der Garnitur genau festlegen, sonst kann es später vorkommen, dass man zwei Wagen nicht zusammenkuppeln kann bzw. dass der Wagenabstand zu groß ist, wenn man die Wagen in einer anderen Reihenfolge zusammensetzt.
Im 1. Foto sieht man links oben eine Roco Kurzkupplung 40270, rechts daneben dieselbe Kupplung ohne Spreizhebel. Die Kupplung rechts unten hat zwar noch den Spreizhebel daran, aber keine Haltenasen mehr. Links unten sieht man die Kupplung ohne Spreizhebel und ohne Haltenasen: davon brauchen wir zwei Stück pro Wagenverbindung.
Im 2. Foto wurde die modifizierte Roco-KK etwa zur Hälfte hineingeschoben, nachdem etwas Zwei-Komponenten-Kleber in der Kupplungsaufnahme innen aufgetragen wurde. Diese Kupplung ist eindeutig länger (sogar zu lang), was wir eigentlich wollten. Jetzt den zweiten Wagen genau so bearbeiten.
Als nächstes die beiden Wagen aufs Gleis stellen und die – noch zu langen – KK zusammenkuppeln. Anschließend die beiden Wagen sanft zusammendrücken, bis sich die Faltenbälge berühren. Dadurch werden beide KK in die „richtige“ Stellung in der Kupplungsaufnahme geschoben.
Das 3. Foto zeigt, wie die zusammengekuppelten KK durch Zusammendrücken mit einer flachen Pinzette in dieselbe Höhe gebracht werden. Im 4. Foto sieht man das Endergebnis mit einem Wagenabstand von weniger als 1 mm.
Bei dieser Lösung kann man leider die KK nicht als betriebsfähige Kupplung (zum Rangieren) benutzen, weil alle am Markt erhältlichen KK nach oben bewegliche Teile enthalten, die gegen die Unterseite des Wagenkastens stoßen würden. Deswegen sollte man auf jeden Fall den Spreizhebel von der Roco-KK entfernen und an beiden Enden der Garnitur die Tension-Lock-Kupplung lassen.