hier möchte ich den Einbau eines ESU Loksound V4.0 Decoder in meine Heljan Class 33 dokumentieren. Die Bilder sind von links nach rechts nummeriert.
Bild 1: Die Ausgangslage. Die Lok hat eine 8-polige Schnittstelle, also kein Problem. Der Platz für den Decoder, den Heljan auf der Platine vorgesehen hat, reicht auch für den etwas größeren Loksound V4.0 aus. Heljan empfiehlt eine Befestigung mit doppelseitigen Klebeband.
Noch eine Vorbemerkung: Howes schreibt auf der Produktseite, daß man vor dem Einbau zuerst die ordnungsgemäße Lichtfunktion der Lok prüfen soll, da sonst unter Umständen durch eventuelle Kurzschlüsse der Sound Decoder zerstört werden kann. Ich habe daher zuerst die Lok mittels Blindstecker analog eingefahren, eine halbe Stunde in jede Richtung bei wechselnden Geschwindigkeiten. Danach habe ich einen Bachmann Decoder 36-554 (baugleich mit ESU Lokpilot Basic V1.0) eingesetzt und die Lok digital getestet, und hier besonders die Lichtfunktionen. Wenn hier ein Kurzschluß gewesen wäre, hätte es nur den Lokpilot zerschossen, und nicht den teuren Sounddecoder.
Aber alles funktionierte gut. In der einen Richtung leuchtet die Headcodebox und in der anderen die Marker-Lichter. Nun habe ich den Sounddecoder eingesteckt. Wichtig ist, das man alle Arbeiten am Decoder nur im stromlosen Zustand macht. Als Sicherheitsmaßnahme schalte ich daher immer das Gleis auf „Stop“ d.h. den Strom ab, dann nehme ich die Lok herunter. Beim Wiederaufsetzen das gleiche, erst Gleis auf „Stop“ (stromlos), dann Strom einschalten. Wenn alles o.k., mit F0-Taste Licht zum Test einschalten. Danach mit der F1-Taste den Sound einschalten und alle Soundfunktionen ausprobieren.
Bild 2: Das Innere der Lok wird durch das Chassis vollständig ausgefüllt. Da ich aber am Chassis nichts verändern wollte, habe ich für den Lautsprecher den Führerstand 2 vorgesehen. Dazu mußte die Führerstandsimitation heraus genommen und weggefräst werden. Man könnte den Lautsprecher auch in den Batteriekästen und Tanks im Unterbau einsetzen. Aber auch da sind größere Fräsarbeiten notwendig. Außerdem scheint mir der Lautsprecher dann zu nah am Gleis und eventuelle Fusseln und Staub können die empfindliche Membran beschädigen.
Bild 3: Das Lüftergitter direkt über den Führerstand 2. Das schien mir die günstigste Stelle für die Soundabstrahlung nach oben zu sein.
Bild 4: Von innen ist das Lüftergitter verschlossen und muß deshalb geöffnet werden.
Bild 5: Das geschieht am besten mit der Proxxon und einem kleinen Rundfräser. Bitte vorsichtig und langsam arbeiten, der Kunststoff schmilzt schneller als man denkt.
Bild 6: Die Feinarbeit macht man mit einem 1,5mm Bohrer bei hoher Drehzahl. Dabei vorsichtig sein und nicht zu tief kommen, um nicht das Lüftergitter zu beschädigen.
Hier der zweite Teil des Soundumbau Heljan Class 33
Bild 7: Wenn man sauber gearbeitet hat, sieht es so aus. Das Lüftergitter kann man zum Schluß vorsichtig heraus drücken, wenn man Zugang zu den Rastnasen hat. Wer will, kann auch ein feineres Lüftergitter einbauen. Es soll filigran geätzte Lüftungsgitter aus Messing von einem Zubehörhersteller geben. Welcher das ist, weiß ich im Moment nicht. Für zweckdienliche Hinweise bin ich dankbar.
Bild 8: Unter dem vorgesehenen Platz für den Lautsprecher schwenkt das Drehgestell hin und her. Deshalb mußte aus 2 mm Polystyrol ein Konsole gebaut werden.
Bild 9: Hier die Konsole zusammen geklebt. 2 mm Polystyrol ist das ideale Bastelmaterial und sollte man immer im Hause haben. Kleben geht sehr gut mit Revell Kunststoffkleber.
Bild 10: Die Konsole wird auf die Lampenabdeckung aufgeklebt. Das Drehgestell kann frei schwenken. Die schwarz-roten Drähte zu den Lampen und Stromabnehmern werden zum hinteren Bereich hin gebogen. Das geht recht gut, da sie nur halb-flexibel sind. Auf die Konsole wird der Lautsprecher mit doppelseitigen Klebeband befestigt. Die Haltenasen der Schallkapsel (das schwarze runde Teil über dem Lautsprecher) können entfernt werden.
Bild 11: Beim probeweise Aufsetzen des Gehäuses habe ich bemerkt, daß die Führerstandsimitation ein wenig mehr beschnitten werden mußte. Dennoch fällt der schwarze Lautsprecher von der Seite kaum auf auf und die Abstrahlung nach oben ist gut.
Bild 12: Hier das komplette Fahrwerk, bereit zum Aufsetzen des Gehäuses. Für mich war wichtig, aus Garantiegründen keine Modifiktionen am Fahrwerk, der Platine oder gar am Sounddecoder vornehmen zu müssen. Es mußte nur das Gehäuse verändert werden, und das ist im Falle eines Falles schnell und preiswert wieder beschafft. Howes Models ist übrigens auch der von Heljan autoriserte Händler in UK für die Ersatzteile der britischen OO-Modelle.
Der Sound klingt sehr sauber und ist gut abgestimmt, die Lautstärke ist voll ausreichend. Die Lieferung von Howes ging schnell, innerhalb einer Woche. Ich bin mir sicher, das dieses nicht meine letzte Soundlok sein wird. Weitere Fragen können hier im Forum gestellt werden oder einfach eine private Mail an mich.
hoch interessant...Vielen Dank für den Bericht. Habe mir ja den gleichen Sound-Decoder bestellt und wollte eigentlich ganz ohne zu fräsen auskommen. Orientiert habe ich mich an diesen Fotos aus dem rmweb: Best place for speaker in Heljan 33 . Da hat man den Dekoder aus der Fassung genommen und in einen Ring aus Doppelklebeband auf der Platine befestigt. Mal schauen was das noch für ein Projekt wird.... Wenn man jetzt nur einen normalen Dekoder ohne Sound in die Lok mit einer Achterschnittstelle stecken will, welchen Dekoder von Bachmann nimmt man dann? Den hier ?
Zitat von SputnikWenn man jetzt nur einen normalen Dekoder ohne Sound in die Lok mit einer Achterschnittstelle stecken will, welchen Dekoder von Bachmann nimmt man dann? Den hier ?
Ja, der ist einfach der Beste für den Preis. Er hat Lastregelung und einen mit F2 an- und abschaltbaren achten Pin.
Die Lösung im rmweb finde ich aus mehreren Punkten suboptimal. Zuerst sitzt der Laufsprecher mit dem Ring direkt auf der Platine genau an der falschen Stelle, und zwar unter der Schalldämpferabdeckung, wo überhaupt kein Loch nach außen geht. Die Lautsärke und der Klang sind so entsprechend beeeinträchtigt.
Den Lautsprecher an die andere Seite setzen, direkt unter das Lüftergitter geht auch nicht, da dort der Schnitstellenstecker ist. Und ich würde den Lautsprecher nicht an diese Stelle platzieren, Stichwort elektromagnetische Induktion. Ein Lautsprecher erzeugt doch ein gewisses magnetisches Feld, welches zu ungewünschten Aufladungen führen kann. Da mußte ich mit meiner Hornby Sound Black 5 unschöne Erfahrungen machen.
Zum zweiten brauchen die Lautsprecher meiner Meinung nach unbedingt die Schallkapsel, ansonsten klingt der Sound zu dünn und hat keine Bässe. Du kannst es ja mal ausprobieren wenn du den Decoder dann da hast, einmal den Sound mit und einmal ohne Schallkapsel abspielen.
Die beste Variante sind zwei Lautsprecher, einer oben auf der Platine und einer in baßverstärkter Ausführung unten im Tank/Batteriekasten. Die ESU Typen 50330 oder 50334 könnten vielleicht in den Tank passen, müßte man noch mal genau messen. Aber das wäre dann auch der größte Fräsaufwand.
Zu dem genannten Bachmann-Decoder 36-553 kann ich die ebenfalls voll zu raten. Ich hab bisher etwa 15 Stück verbaut und bin sehr zufrieden. Bau- und softwaregleich bis auf die 21-polige Schnittstelle ist der 36-554. Auch der 21-polige ist eine Empfehlung.
also nachdem ich den Sound-Decoder von Howes für meine class 33 jetzt da habe, kam die Entscheidung einen größeren Lautsprecher, als den mitgelieferten in den Tank zu bauen. In der Ersatzteilebox hatte ich noch einen Tank übrig, da kann ich jetzt frokeln. Ich verwende dafür den ESU-Lautsprecher 50330. Besorgt habe ich mir diesen im Modellbahn-Atelier in Berlin, der derartige Lautsprecher auch vorrätig hat, so daß man schauen kann welcher in Frage kommt. Im Internet fand ich noch einen sehr ausführlichen Link zum Sound in Loks, den ich nicht vorenthalten will: Loco Acoustics