Das ist sehr schade zu hören, denn gerade was das Porto angeht war Hattons unschlagbar, und auch das man bis zu 150 Pfund bestellen konnte, ohne das man die Zollformalitäten hatte. Auch wenn es in den letzten Jahren kaum möglich war an neues Bachmann/Farish Artikel über Hattons zu beziehen.
Zitat von Railcar im Beitrag #4So richtige Knaller sind nicht dabei, zumindest nicht in 0?!
denke ich auch, in 00 und N ist spätestens jetzt alles relevante weg.
Zitat von Sodor Mainline im Beitrag #2ein schwarzer Tag für uns Britbahner außerhalb des UKs.
Richtig. Britische Rentner in Frankreich oder Portugal, wir hier, Australier, für die alle ist es ein schmerzlicher Verlust.
Zitat von McRuss im Beitrag #3Auch wenn es in den letzten Jahren kaum möglich war an neues Bachmann/Farish Artikel über Hattons zu beziehen.
Nicht nur kaum, sondern gar nicht. Was die Frage aufwirft, warum Hattons schließt. Es ist auf alle Fälle eine Entscheidung von innen heraus gewesen, denn Hattons stellt sich nicht als insolvent dar. Sie schreiben auf der FAQ-Seite, dass im gegenwärtigen Geschäftsklima das Fortführen der Firma keinen Sinn ergibt, was auch immer das heißen mag.
Nochmal hallo zusammen, Ich habe gerade noch ein wenig nachgeforscht und dabei herausbekommen, dass Hattons in den letzten Monaten ordentlich expandiert hat; im Oktober 2023 kauften sie gar den bekannten amerikanischen Händler MBKlein auf, besser bekannt unter dem Namen ModelTrainStuff: https://www.rmweb.co.uk/forums/topic/182...lein-in-the-us/
Das kann doch eigentlich kein großer Fehler sein oder? Hattons kauft einen amerikanischen Händler auf, schließt 2 Monate später seine Pforten für immer, und der Grund ist kein Bankrott? In einigen meiner Gruppen auf Discord kursieren Spekulationen, dass Hattons eher komplett in die USA gehen würde (was für uns in Europa die Sache auch nicht gerade besser bzw. günstiger machen würde). Ich hab so das Gefühl, irgendwas kommt da noch nach... Aber bloß was genau?
Meine Vermutung ist, dass Hattons glaubt, dass immer mehr Hersteller lieber ihre Geschäftsmodelle auf den Direktverkauf umstellen werden. Also, nicht insolvent aber nur eine Frage der Zeit.
Aber ist es nicht auch merkwürdig, dass auf der Hattons Homepage auf den ersten Blick überhaupt nicht von einer Schließung die Rede ist? Kein großes Banner oder so etwas, wie man es erwarten würde. Erst wenn man runter scrollt heißt es ganz klein unten im News-Tab "SALE 35% OFF" und daneben noch kleiner "Closing Down Sale". Und dann sind auch noch, wie bereits erwähnt wurde, die Artikel, die wirklich von jenem Sale betroffen sind, kaum erwähnenswert (Dapol Plastikbausätze, uralte Loks und Wagen) und nur in sehr geringer Stückzahl... Das ist doch nie im Leben ein Räumungsverkauf, irgendwas riecht da fischig.
Meine Vermutung aufgrund dieser Tatsachen wäre mittlerweile, dass Hattons nicht wirklich schließt, sondern nur unter dem Namen "Hattons" aufhört; wahrscheinlich eine Fusion mit dem oben erwähnten, aufgekauften amerikanischen Händler. Was wiederum allerdings nicht erklären würde, dass sämtliche angekündigten Neuentwicklungen wie z.B. die dritte Fuhre an Genesis-Wagen gecancelt wurden...
ich glaube nicht, dass wir den Grund für die Schließung bereits kennen, dafür sind die bisher vorgeschlagenen Erklärungen zu wenig belastbar. Gerade bei einer transkontinentalen Fusion wäre es eigentlich branchenüblich, gegenseitig Werbung füreinander zu machen, da die Märkte so verschieden sind.
Was auch immer der Grund gewesen sein muss, er muss sehr plötzlich eingetreten sein. Davon zeugen die vielen abgebrochenen Projekte. Weniger bekannt ist z.B., dass Hattons sich langfristig als Ersatzteilhändler für die Heljan LMS Garratt eingebracht hat.
Vor diesem Hintergrund ist die Hattons-eigene Erklärung, dass die langfristige Perspektivlosigkeit im Markt der Anlass ist, wenig glaubhaft. Ich denke, Hattons hat die Absicht, den wahren Schließungsgrund zu verheimlichen.
Eine Assotiation meinerseits dazu: Mir ist dunkel in Erinnerung, dass in den 2000ern ein Ein-Mann-Bausatzhersteller in UK ins Gefängnis musste, ohne dass dies etwas mit seinem Business zu tun hatte, das Geschäft mit den Bausätzen war dann aber trotzdem tot. Will sagen, Hattons' Schließungsgrund kann auch von außen gekommen sein, z.B. eine Klage oder so.
Dass einem One-Stop-Versandhandel, auf den man sich auch mit dem Umzug ins Niemandsland für Laufkundschaft aber direkt an einer Autobahnausfahrt verlegt hat, die Kunden ausgehen, halte ich für ein Gerücht und auch die Hersteller werden sich nicht dem indirekten Versand verschließen. Nun wird aber auch die Laufkundschaft kaum fehlen, per se war der Fokus aufs Onlinegeschäft sicherlich nicht verkehrt. Denn sind wir doch mal ehrlich - wenn wir etwas wollen für ein neues Projekt und nicht nur diese eine Neuerscheinung diesen Jahres, dann werden wir wohl kaum die Lok bei Bachmann direkt bestellen, die 3 Waggons bei Dapol, die Gleise bei Peco, die Pflanzen und das Streumaterial bei Woodlands und die Antriebe bei Gaugemaster und am Ende 5 mal auf ebenso viele Paketdienste warten und 5 Mal Versand bezahlen. Der konservative (nicht unbedingt nur ältere) Brite geht in einen Laden, aber wir können das nicht, außer wir wohnen am Niederrhein in der Nähe von DM-Toys und auch nicht jeder Brite nimmt sich die Zeit, zu Ladenöffnungszeiten ein Fachgeschäft aufzusuchen. Also ist das Mittel der Wahl ein One-Stop-Shop im Internet wie Rails Of Sheffield, Kernow Model Centre oder bisher eben auch Hattons. Es ist sicher kein Zufall, dass die erfolgreichsten realen Geschäfte der Vergangenheit die großen Kaufhäuser wie Karstadt und Kaufhof waren, wo man in einem Gebäude alles bekam. Und deren legitime Nachfolger sind Amazon und Ebay, wo man auch bei einem Besuch und mit einem Bezahlvorgang alles kriegt. Und bei deren Erfolg sollte das Modell auch für die großen Modellbahnversandhändler als "Fachgeschäft" mit komplettem Angebot kein Problem werden und die Hersteller werden ihren Anteil am Gesamtumsatz erkannt haben und bestimmt nicht diesen großen Händlern die Grundlage entziehen.
Aber zwei Sachen fallen mir auf der wenig frequentierten "Meet the Team" Seite auf, die ich als vermutlich einer der wenigen hier regelmäßig und über die Jahre besucht habe. Die Firma hat einen ziemlichen "Wasserkopf" aus Directors, Manager und Seniors bekommen und die meisten Leute auf den für Studenten klassischen Jobs (Bestellungen aufnehmen im Callcenter und Kommissionierer im Lager) sind keine mehr sondern machen mehr und mehr einen vollerwerblichen Eindruck. Vielleicht weil die Studenten nicht nach Widness an die Autobahn kommen können und lieber bei Tesco an der Bushaltestelle in Liverpool jobben. Wenn es wirtschaftliche Gründe gibt, dann könnten die auch im Bereich Overhead vs. Marge oder so zu suchen sein.
Und natürlich ist Felix Theorie mit dem Grund von außen auch nicht von der Hand zu weisen. War die Bachmann-Schote überhaupt beigelegt oder nur aufs Corona-Eis gelegt und wird nun final aufgerollt? Hat man sich mit der nächsten Marktgröße angelegt und es droht der endgültige Verlust des Titels "Vollsortimenter"? Ist es etwas außerhalb des für uns naheliegenden Bereich des Geschäfts (z.B. Steuern, Zoll)? Wenn der oben genannte Wasserkopf eins ausschließt, dann ist das immerhin, dass eine nicht geschäftsrelevante Klage gegen eine Person wie Christine Hatton oder Richard Davies den Geschäftsbetrieb gefährden würde. Denn mit so einem breiten Management bliebe das Unternehmen handlungsfähig, auch wenn eine einzelne Person an der Spitze ausfallen würde und die Geschäftstätigkeit untersagt bekäme. Bei einem Einzelunternehmen ist halt Schluss, wenn wie im damaligen Fall der Betreiber des Garagen-Geschäfts durch ein Gerichtsurteil nicht mehr weitermachen kann, aber dazu ist Hattons schon lange zu groß.
Die wirklichen Gründe werden wir wohl in der Tat nie erfahren und das ist vielleicht in der heutigen Zeit ungewohnt, aber im Geschäftsleben eigentlich normal und auch wünschenswert. Immerhin müssen die Manager des aufgegebenen Unternehmens ja auh noch mal wo arbeiten ohne dass man überall lesen kann, wer von ihnen den letzten Karren wie in den Dreck gefahren hat. Wo ich auf jeden Fall Felix und Liam zustimme, dass man hier versucht, die wahren Gründe zu verdecken, was nur mäßig gelingt, da die etwas "fishy" stinken...
----------------------------------------------------------------------- Darganfyddwch Sir Frycheiniog ag Reilfford Dyffryn Wysg Discover Brecknockshire on the Usk Valley Line
Auf RMWeb stand, dass Hornby Hattons nur als Händler Tier 3 eingestuft hat, was zu eine Annahme von Vorbestellungen so gut wie unmöglich gemacht hat. Bekannterweise will Hornby, vor allem mit TT viel mehr direkt Verkaufen. Accurascale verkauft auch über Händler aber die Marge für die Händler bei denen muss verdammt schmall sein, da Accurascale/IRM sehr auf den direkten Verkauf fokusiert ist (der Grunder kommt eigentlich aus dem IT-Bereich und er war schon dort erfolgreich). Vielleicht will Bachmann einen ähnlichen Weg gehen und wir wissen es halt noch nicht.
Rails of Sheffield und Kernow Model Rail Centre haben im fraglichen Zeitraum konstant steigende Einnahmen, Kernow mit einem Jahr Stagnation / minimalem Rückgang, um im Folgejahr so sehr zu wachsen, dass annähernde Linearität wiederhergestellt wird. Das sieht zumindest mal nicht nach einem Problem in der Branche aus sondern bei Hattons nach Hausmacher Art. Und vom zeitlichen Kontext sehe ich da den Bachmann-Krach nach den Geschäftsberichten immer noch nicht aus dem Fokus. Auch wirken diese Zahlen von Sheffield und Kernow auf mich weiter so, dass der Direktvertrieb ein Irrweg ist.
Hornby sind eh nicht die größten Strategen unter der Sonne, sonst hätten sie nach der im Pre-Sale schon ausverkauften Brighton Belle mehr aus Arnold und N in 1:148 gemacht. Am fehlenden Erfolg wird es schon nicht gelegen haben, dass sie diese Linie nicht weiter verfolgt haben...
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Vielleicht war Hattons "zu" fokusiert auf dem EU/Australischen Markt und nach dem Brexit und den Änderungen in GST leiden die halt deutlich mehr darunter. Ich habe im letzter Zeit auf jeden Fall weniger bei Hattons bestellt, da es immer ein Glücksspiel war ob das Paket mit oder ohne Gebühren ankam und ich einfach keine Lust mehr darauf habe. Ich weiß es gingen vielen in Irland auch so. Mal funktionierte das System mit dem DDP, mal nicht.
Ist schon richtig schade für die Mitarbeiter. Ich bin gespannt was mit den Genesis passiert. Pre-Orders habe ich schon längst aufgegeben. Angeblich werden sie produziert und ausgeliefert.
Ich vermute mal das zur Schließung u.a. dazu beigetragen hat das eben Hattons von Bachmann Trains nicht mehr regulär beliefert wurde, und Hornby bei TT ja zunächst rein auf den Selbstvertrieb gesetzt hat. Wenn noch dazu kommt das Hornby eben Hattons herabgestuft hat, was Vorbestellungen bei Hornby von Seiten Hattons massiv erschweren würde, dann kann ich mir vorstellen, das dies doch sehr nahe liegende Gründe für eine Schließung sind, denn machen wir uns nichts vor. Bachmann und Hornby sind nun mal die Platzhirsche bezüglich Moba in UK, auch wenn andere Hersteller mittlerweile aufholen. Das wäre vergleichbar wenn ein reiner H0 Händler bei uns auf einmal nicht mehr von Märklin und Fleischmann/Roco beliefert werden würde.