Hallo, die GWR Toads waren ja "Einrichtungsfahrzeuge" und mussten gedreht werden: -immmer, es gab ja nicht überall Drehscheiben? Lief dann ggf der Toad hinter der Lok? - Wurden sie, auf kleinen, Drehscheiben uch von Hand bewegt? VG Joachim
Wie kommst du darauf, dass die Toads gedreht werden mussten? Sie waren in beide Richtungen operable. Die Kabine hatte auf beiden Seiten Frontfenster.Die Bremse befindet sich zwar auf der "Veranda", es ist aber egal,ob diese vorne oder hinten läuft.
Hallo, die Toads mussten definitiv nicht gedreht werden, der einzige Nachteil für den Guard war die kalte und zugige Veranda, auf der sich das Bremserrad und die Ausrüstung fürs Besanden befindet.
Zu beachten ist nur, dass der Brake Van am Zugschluss laufen muss, um bei Zugtrennungen zu gewährleisten, dass im von der Lok getrennten Teil noch Bremswirkung erzielt werden kann.
Unabhängig von der Bauart des Brake Vans gilt, dass dieser immer am Zugschluss laufen mussten. Bei durchgehend mit wirksamen automatisch mit Zugbremse ausgerüsteten Güterzügen gab es Regelungen wie dass insgesamt 4 Achsen hinter dem Brake Van laufen durften, die Details unterscheiden sich je nach genauer Epoche und Region. Zumindest gilt das für gezogene Züge (= Lok vorn am Zug), über geschobene Züge gab es andere Regeln.
Anfang der 1960er gab es eine Sicherheitsbetrachtung der Flotte der Brake Vans in ganz Großbritannien, bei der die GWR Toads als kritisch eingestuft worden sind, weil sie nur eine Bühne und auf der anderen Seite keine Tür o.ä. haben und daher dem Guard keinen zweiten Fluchtweg boten. Sie wurden daher aus dem allgemeinen Brake-Van-Pool herausgenommen. Im Modell findet man ab und zu einen Toad mit der Aufschrift NOT IN COMMON USE, welches im Wesentlichen besagt, dass der Toad nur noch innerhalb der Western Region verkehren durfte.
Mit Drehen o.ä. hat die "Einbühnigkeit" des Toads aber nichts zu tun.
Die Drehscheibe ist kein rausgeschmissenes Geld, kann man immer gebrauchen ;-)
Es gibt sehr wenig Fotos von Toad Brake Vans im Einsatz, wahscheinlich, weil Güterzüge sehr selten fotografiert worden sind und wenn dann nur die Lok. Den Brake Van am Ende hat niemand interessiert.
Soweit ich weiß, waren bei der GWR die Toads einem bestimmten Bahnhof zugeordnet und in Umläufen unterwegs. Da konnte man die sich so hindrehen, damit es passt. Ich habe auch in meinen Büchern zwei Bilder gefunden, das GWR Toads hinter der Lok als Paar Veranda-zu-Veranda gekuppelt waren. Wahrscheinlich als Überführung von einem Depot zu einem anderen.
Ein Bild, wo ein Toad "verkehrt" herum am Zugschluß hängt, habe ich noch nicht gesehen, kann aber noch werden. Wie man so schön sagt "it is a prototype for everything"
Hier ein Link zu den sehr guten Warwickshire Railways Seiten, wo ein Toad mit einem "kleinen Problem" gezeigt wird und es auch gute Informationen zum Einsatz gibt: https://www.warwickshirerailways.com/gwr/gwrhj100b.htm Wenn man den Unfallverlauf zurück denkt, sollte der Brake Van mit der Veranda nach vorn am Zug gewesen sein.
Wikiwand hat ebenfalls einen langen Artikel über die Great Western Railway, wo auch vieles über Güterverkehr und Waggons drin steht.
Hallo, in den von mir in #3 verlinkten Bildern hängt der Toad am Zugschluss "verkehrt" dran, also mit der Veranda in Fahrtrichtung - das war auch der Grund, warum ich die Bilder rausgesucht habe
Hallo, ich sehe die Drehscheibe auch nicht als "rausgeworfenes Geld" :-) . Sie wird in mein 2. Endmodul eingebaut, d.h. Fiddleyard auf der einen Seite und Drehscheibe auf der anderen. Geht dann max mit einer small prairie, reicht mit aber. VG Joachim
dann sei gewarnt, dass die in Modellbahnzeitschriften üppig auftauchenden "Coal Staithes" mit Bretterverschlägen, in die Kohle aus Güterwagen über die Rückwand geschippt wurde, nie existiert haben. Sie sind nicht nur eine Geschichtsfälschung und quasi-Erfindung der Zubehörhersteller vergangener Tage, sondern auch noch unlogisch, denn händisch alles auf den Boden zu werfen, um es dann wieder auf ein Lieferfahrzeug aufzuladen ergibt einfach keinen Sinn.
Ich würde das auch nicht so unterschreiben. Ich habe irgendwo mal gelesen, das die Coal staithes nicht so häufig eingesetzt wurden, wie sie auf der Modellbahn eingesetzt werden, aber das sie durchaus beim Vorbild im Einsatz waren. Da ging es auch darum wie sie zum Gleis positioniert waren. Ich meine mich zu erinnern, das in dem Text stand das v.a. bei kleinen Händlern eher aus dem Wagen verladen wurde. Und das Coal staithes v.a. entfernt vom Gleis entfernt plaziert wurden, wenn die Kohle dort gelagert und nicht gleich verkauft wurde.
Naja, Wagen kosten seit eh und je Geld - und wenn es eine Standmiete ist, die fällig wird. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Wagen schnell zu entladen. Dies geschah in die Coal Staithes. Diese gab es seitlich neben dem Gleis oder unter dem Gleis oder - wie im Fall North Blyth auch in Häfen bzw. Kraftwerken:
Interessante Bilder von den Coal Staithes in Blyth im Einsatz findet ihr im Netz (Flickr, Pinterest) - da dort die Lizenzrechte für mich nicht eindeutig waren, habe ich sie mal nicht verlinkt.
Da kaum ein Endkunde 10 to Kohle auf einmal abnimmt, wurde z.B. in Goathland die Kohle in den Staithes unter dem Gleis gelagert und von dort aus an die Endverbraucher verkauft. Transportkosten und Wagenstandgelder wurden somit eingespart - es fand ja kein Transport vom Gleisanschluß zum Kohlenhändler mehr statt und der Wagen war auch frei zur Abholung.