Hallo Bernhard, ich denke, mit den "Three Greats" sind die "Großen", die GREAT CENTRAL, die GREAT NORTHERN und die GREAT EASTERN gemeint. Dieser Zusammenschluss war meines Wissens nach passiert, um den ausufernden Wettbewerb einzudämmen und sich untereinander abzustimmen.
Richtig ! Die three Greats waren die Great Northern, Great Central und Great Eastern. Weil Du auch die Gründe die dazu führten gut erläutert hast, verzichte ich auf die Erklärung wer die "The Five" oder auch "the five Companies" waren.
Hier eine Erläuterung dazu:
Ein im Jahre 1909 von den diesen drei Gesellschaften abgeschlossener Vertrag über eine weitgehende Betriebsgemeinschaft (working union) wurde dem Parlament vorgelegt und fand in diesem eine so abfällige Beurteilung, dass er von den Gesellschaften zurückgezogen wurde. Darauf wurde vom Handelsamt unter dem 17. Juni und 19. August 1909 ein besonderer Ausschuss zur eingehenden Untersuchung der Frage der Eisenbahnfusionen (Railway agreements and amalgamations) eingesetzt. Nach Vernehmung einer Reihe von Zeugen und Sachverständigen hat der Ausschuss am 11. August 1911 einen, dem Parlament vorgelegten Bericht erstattet.
Seitdem müssen nur Fusionen (Amalgamations) und Betriebsgemeinschaften (Working Unions) vom Parlament genehmigt werden. Betriebsvereinbarungen (Working agreements), Vereinbarung über die Zusammenlegung und die Verteilung der Einnahmen für einzelne Strecken zur Beseitigung der Konkurrenz, sowie Absprachen über Tarife, konnten seit dem ohne Genehmigung des Parlaments getroffen werden.
Dies machten die "three Greats" dann auch, aber auch die "The Five" nämlich Great Western Railway, London & North Western Railway, Midland Railway, North Eastern Railway und Lancashire and Yorkshire Railway.
Danke Bernhard. Zur Abwechslung möchte ich einmal wieder eine Frage zu Lokomotiven aus der Pre-Grouping-Zeit stellen, und zwar zu einer der von der Ästhetik her wohl gelungensten Maschinen des Viktorianischen Zeitalters, der 4-2-2 "Dean Singles" der Great Western Railway. Obwohl 80 Stück gebaut wurden, ist keine von ihnen der Nachwelt erhalten geblieben, nicht einmal die "Duke of Connaught", die nach der spektakulären 100mph-Fahrt der "City of Truro" einen Teil des Ocean Mail Zuges für die letzte Etappe mit einer ebenfalls hohen Geschwindigkeit ins Ziel brachte.
Nun zu der Frage: Worin unterscheiden sich die ersten 30 Maschinen von dem Rest und wie kam es dazu?
Noch eine Frage als Alternative: Was war das Besondere an den ersten 8 Maschinen?
Die ersten 30 waren als 2-2-2 ausgeführt. Dies war die zu der Zeit existente Tradition im Lokomotivbau. Allerdings erwiesen sich die Maschinen als frontseitig zu schwer und nach einigen Entgleisungen aus diesem Grund wurden die Maschinen mit Vorlaufdrehgestellen ausgerüstet.
Die ersten 8 Maschinen waren broad gauge Exemplare mit einer Spurweite von 7' 1/4", wobei die Räder sich aussen des Rahmens befanden. Obwohl das Ende der Breitspur klar abzusehen war, benötigte man noch imer neue Maschinen zur Aufrechterhaltung des Betriebes. No. 3021 - 3028 wurden 1892 auf Normalspur umgebaut.
danke für deine ausführlichen Antworten, die meines Wissens und meinen Quellen (insbesondere nach dem Buch "Single Wheeler Locomotives" von Charles Fryer, ISBN 0-86093-506-X) nach richtig sind.
Als kleine Ergänzung wäre noch anzumerken, dass wohl die Entgleisung der No. 3021 "Wigmore Castle" auf gradliniger Strecke im Box Tunnel den Anstoß für die Umrüstung mit Vorlaufdrehgestellen gab.
Die 8 zunächst für die Breitspur gebauten Maschinen wurden übrigens "Convertibles" genannt und hatten ein etwas befremdliches Aussehen, womit man sich aber für die kurze Einsatzzeit als Breitspurlok abfinden konnte.
ach, der Umbau auf Vorlaufdrehgestelle kam erst nach der Umspurung! Das erklärt, warum ich vorhin keine Bilder einer Breitspur-4-2-2-Maschine gefunden habe.
nachdem absehbar war, dass die Zeit der Breitspur bald vorbei ist, baute William Dean übrigens auch andere "Convertibles", darunter einige 0-4-4T Maschinen, die nach der Umspurung zu 4-4-0 Maschinen umgebaut wurden. Siehe hier: https://spellerweb.net/rhindex/UKRH/Grea...nvertibles.html
da ich in letzter Zeit so oft gelöst habe, will ich mal nicht gleich wieder lösen und anderen die nicht so oft online sein können, auch eine Chance lassen Aber es ist eine 0-6-2T
weil ich morgen in Urlaub fahre und dann vermutlich eine Woche nicht online kann, will ich nicht lösen, weil ich kein neues Rätsel einstellen kann.
Daher noch ein Tipp ... man kann das Rätsel auch über den Ort wo das Foto entstand lösen. Die rote Bank mit dem Blumenbeet mit der zweistufigen hellgrauen oder weißen Einfassung und der Mauer dahinter ... ich weiß als eifriger Leser dieses Forums, dass einige von Euch da schon waren und auch Harry Potter ist da jedes Jahr ausgestiegen, wie er noch zur Schule fuhr ... Wenn man den Bahnhof kennt, kennt man die Gesellschaft und die hat nur eine 1904 von Kitson gebaute Lok.
Ich finde die Lok übrigens Klasse, weil das Führerhaus so total anders aussieht, als man es sonst von britischen Dampfloks kennt. Leider gibt es davon (soweit mir bekannt) nicht mal einen Bausatz.
dank der Tips ist es jetzt natuerlich easy geworden:
Lambton Colliery No 29
Cheers Soeren P.S.Ich besuche demnaechst einen Kollegen der nicht weit weg von Whitby wohnt, da kann ich ja auch noch mal nach Hogwarts(Goathland) fahren Aber der Wasserfall im Tal ist auch sehr sehenswert ausserdem gibt es mit TMC auch einen sehr guten Shop in der Naehe.
Die Lösung Lambton Colliery No. 29 ist natürlich korrekt. Das Foto entstand am 14.07.14 in Goathland (oder eben Hogwarts station ;)).
Die Lok wurde - das Fabrikschild sagt es aus, 1904 von der Kitson & Co. in Leeds mit der Fabriknummer 4263 gebaut. Sie ist eine von insgesamt 10 Loks der Kitson, welche bis in die heutige Zeit erhalten sind. 1907 folgten für die Lambton Colliery mit Nr. 30 (Kitson 4532) und 31 (4533) zwei weitere 0-6-2T mit nahezu identischen technischen Daten. Gegründet wurde die Company von James Kitson 1835 in der Airedale Foundry an der Pearsons Street in Hunslet mit Charles Todd als Partner. Gebaut wurden in 101 Jahren insgesamt etwa 5.400 Lokomotiven, wobei ab 1855 viele Loks auch nach Indien gingen.
Die Colliery hat den Namen vom nahe gelegenen Lambton Castle. Die Minen in der Nähe von Bournmoor waren bereits seit 1737(!) per Pferdebahn von Fatfield nach Cox Green erschlossen. Später wurde diese an die Lambton Railway Bournmoor - Philadelphia angeschlossen. Nach diversen wirtschaftlichen Veränderungen gingen die Minen 1947 im National Coal Board auf.
No. 29, speziell auf die Bedürfnisse der Kohlebahn zugeschnitten, war im Design baugleich mit der Hull and Barnsley class F1 und der Lancashire, Derbyshire and East Coast class A. So richtig viele Lebenslauf-Daten konnte ich zu der Lok nicht zusammentragen. Zur jüngeren Geschichte: Seit 2005 wurde die Lok im Rahmen der 10-Jahres-Überholung gewartet, 2007 erhielt die Lok im Rahmen dieser Arbeiten eine neue Feuerbüchse. Im Jahre 2013 kam die Lok wieder in Betrieb. Kurze Zeit nachdem das Bild im Jahr 2014 entstanden ist, führten Risse in einem der Zylinder zur erneuten Abstellung der Lok. Derzeit wird die Lok wieder aufgearbeitet und eine Wiederinbetriebsetzung ist noch für 2018 geplant.
In Grosmont (dem Abzweig der North Yorkshire Moors Railway von der Middlesborough and Whitby Line) ist übrigens mit der Lambton Colliery No. 5 eine weitere Lambton 0-6-2T, gebaut im Jahre 1909 von Robert Stephenson in Darlington, hinterstellt.
Alle 4 hier genannten 0-6-2T fassen 2,5 to Kohle, die drei Kitson 1400 gal Wasser, die Stephenson fasst sogar 1600 gal. Die drei Kitson haben jeweils eine Länge von 33' 6" über Puffer, die Stephenson No. 5 ist mit 36' 10" etwas länger. Noch mehr technische Daten gibt es beim Lambton Locomotive Trust: