Ich tippe auf Marazion Railway Station, kurz vor Penzance in Cornwall, an der GWR Main Line. Die Station ist seit den 60ern nicht mehr in Betrieb.
"There are two ways of doing things: the Great Western way, or the wrong way. I'm Great Western and..." "Don't we know it!" (Duck and the big engines, Duck and the Diesel Engine)
Zitat von blackmoor_vale im Beitrag #495An den Palmen unschwer zu erkennen, wir befinden uns im Südwesten. Ohne weiter gegoogelt zu haben, würde ich raten, es ist eines der Pumpengebäude der ehemaligem atmosphärischen Railway. Brunel war wirklich ein Genius und hat eine einmalige Biographie. Da lohnt sich weiteres Nachlesen. Beste Grüße, Torsten
Südwesten oder Wales ja - aber Wulf dürfte wohl Recht haben mit Marazion.
Was die atmosphärische Eisenbahn betrifft - Brunel war nicht deren Erfinder. Er baute "lediglich" das 32 km lange atmosphärisch betriebene Teilstück Exter - Newton Abbot der Verbindung zwischen der GWR und der South Devon. Hete ist das Teilstück Part der South Devon Main Line. In Betrieb war die Bahn mit atmosphärischem Antrieb nur von September 1847 (im Versuchsbetrieb) bzw. Februar 1848 bis September 1848. Durch die notwendige Aufrüstung der Strecke auf 38-cm-Rohre statt der vorgesehenen 30-cm-Rohre arbeiteten die Pumphäuser nicht mehr im wirtschaftlichen Bereich und die Betriebskosten lagen 200% über den von Brunel kalkulierten Werten. Auf Brunels eigene Empfehlung wurde die Bahn auf lokbespannten, konventionellen Betrieb zurückgebaut.
Eines der Pumpenhäuser der South Devon ist noch erhalten - das Starcross Engine House:
Quelle: wikimedia.org
Teile eines Gleises der atmosphärischen Eisenbahn gibt es noch im Didcot Railway Center zu besichtigen:
Hallo Wulf, dein Tipp ist genau richtig, "volle 100 Punkte"! Das Foto habe ich bei unserem Urlaub in Südwestengland 2014 aufgenommen uns ein bisschen für die Frage bearbeitet.
Jetzt bist du an der Reihe.
@Stef: Das Kapitel atmosphärische Eisenbahn ist schon sehr merkwürdig - aussschlaggebend war wohl das immer noch latent vorhandene Misstrauen der Traktion mit Lokomotiven gegenüber. Es ist für mich als einer der Berufskollegen von dem guten Isambard (wenn auch auf einem anderen Fachgebiet) schwer zu verstehen, dass die grundsätzlichen, offensichtlichen und nicht zu behebenden Nachteile*) der atmosphärischen Eisenbahn ihn nicht von vornherein von diesem Projekt abgehalten haben. Nach meinen Quellen in der Literatur waren auch ständige und nicht gänzlich unter Kontrolle zu bekommende Dichtigkeitsprobleme der längsgeschlitzten Rohre auch ein Grund, dieses Projekt aufzugeben.
*) um nur einige zu nennen: - Weichen und Kreuzungen, wie soll das gehen? - Mehrzugbetrieb auf einem Streckenabschnitt nicht möglich. - Ausfall einer Pumpstation legt gesamte Strecke lahm - Steigerung der Zugkraft begrenzt (bei 38cm Rohrinnendurchmesser ergibt sich eine (theoretische) Zugkraft von nur rund 11kN), daher für Gütertransport kaum geeignet
Trotzdem ist es ein interessantes Kapitel der Technikgeschichte...
Zitat von Dean Single im Beitrag #498Trotzdem ist es ein interessantes Kapitel der Technikgeschichte...
Und es ist noch nicht vorbei, dieses Kapitel, in Brasilien ist dieses System jetzt total im Trend. In Porto Alegre gibt es schon eine Strecke und in weiteren Städten sollen ebenfalls atmosphärische Bahnen installiert werden. Ist genau das gleiche Prinzip wie damals. http://www.aeromovel.com.br/en/
Hallo Bernhard, ja, es gibt tatsächlich heute (wieder) einige Bahnen, die durch Luftdruck angetrieben werden, wobei es bei der brasilianischen Bahn wie bei der Rohrpost durch Überdruck geschieht, der durch ein stationäres Gebläse erzeugt wird, das Fahrzeug wird quasi weggeblasen. Im Gegensatz dazu arbeitete Brunels System mit Atmosphärendruck (Unterdruck), der durch Evakuieren der Röhre vor dem Fahrzeug erzeugt wurde, das Fahrzeug wird quasi angesaugt. Wenngleich mit dem Überdrucksystem (der Überdruck kann ja auch über 1 bar erzeugt werden) größere Zugkräfte möglich sind, dürfte dieses Bahnsystem ein Exot bleiben. Die Vorteile (u.a. einfache, leichte Wagen ohne Antriebsaggregate und damit billig) stehen doch große prinzipielle Nachteile entgegen. Ich denke, dass auch der Systemwirkungsgrad deutlich schlechter sein wird als bei konventionellen elektrischen Bahnen mit Loktraktion bzw. Triebwagen. Immerhin beweisen die neuen Bahnen, dass solch ein pneumatisches Antriebskonzept auch über längere Zeit seinen Dienst tun kann; Brunels System erfährt damit zumindest bis zu einem gewissen Grade eine kleine "Rehabilitation".
Um es noch zu ergänzen - die ersten Ideen hatten unabhängig voneinander Henry Pinkus und George Medhurst (Erfinder der Rohrpost), deren Ideen aber aus verschiedenen Gründen nicht praktikabel waren. Die Konstruktion, die sich später auf allen 4 realisierten Strecken im kommerziellen Einsatz einschließlich Brunels durchsetzte, stammte von den Schiffsbauern Jacob und Joseph Samuda sowie dem Chemiker und Ingenieur Samuel Clegg, der durch seine Entwicklungsarbeit rund um den Bau von Stadtgasnetzen Erfahrung mit dem Umgang mit Gasen und Vakuum hatte.
----------------------------------------------------------------------- Darganfyddwch Sir Frycheiniog ag Reilfford Dyffryn Wysg Discover Brecknockshire on the Usk Valley Line
Hallo Stef, ja, ich weiß, dass Brunel nicht der eigentliche Erfinder der atmosphärischen Eisenbahn ist. Meine Formulierung "Brunels System" war hier auf die von ihm propagierten Strecken bezogen, er war dabei sicherlich "nur" Anwender. Insofern ist dein Hinweis zur Klarstellung hilfreich, damit keine Missverständnisse aufkommen.
hier ist das Rätsel: Wo steht dieser Lokschuppen und wer nutzt ihn?
Greetings,
Wulf|addpics|j0i-4-9d74.jpg|/addpics|
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wir sind auf der Isle of Man in Port Erin, in dem Lokschuppen dürtfte eine der tyischen IOM-Railway Lokomotiven stehen, die es von Oxford Rail auch als 009 Standmodell gibt: http://www.oxfordrail.com/76/OR76IOM.htm
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Übrigens war die erste Eisenbahn auf der IOM nicht in der später gängigen und mit "Manx Standard Gauge" bezeichneten Spurweite von 3 Fuß gebaut.
Die erste Eisenbahn auf der IOM war die Port Erin Breakwater Railway die von 1863 bis 1884 auf der Brunel'schen Breitspur von 7 Fuß ¼ Zoll (2140 mm) fuhr. (Um ein weiteres Mal Isambard Kingdom Brunel zu erwähnen )
Die Lokomotive "Henry Brougham Loch" war die erste Dampflokomotive der Insel, zugleich aber auch die einzige mit dieser breiten Spur.
Ein neues Rätsel kommt morgen, muss mir erst was überlegen ...
1. Welche drei britischen Bahngesellschaften wurde früher (also natürlich vor dem Grouping) als die "Three Greats" bezeichnet und welche fünf als "The Five". 2. Welche Gründe führten dazu, dass diese so benannt wurden.
The three greats: West Coast, Midlands, East Coast - jede dieser Bahngesellschaften sollte verantwortlich sein auch für den schottischen Teil der Strecke. Die Entscheidung des Gremiums im Rahmen des Railway Acts von 1921.
The Five: Southern, Western, North-Western, Eastern and North-Eastern - die fünf Gesellschaften, welche durch regionale englische Gruppierungen für den Railway Act von 1921 favorisiert wurden.