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Dieses Thema hat 40 Antworten
und wurde 4.062 mal aufgerufen
 Spur OO
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Jubilee Offline




Beiträge: 54

27.12.2012 14:38
Middle Fritham in OO Antworten

Hallo zusammen,

zuerst einmal wünsche ich allen Foren-Mitgliedern einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Nachdem ich während der Feiertage etwas Zeit und Ruhe hatte, möchte ich hier meinen Entwurf für mein geplantes Layout "Middle Fritham" vorstellen. Die Anlage hat kein festes Bahnhofsvorbild als Vorlage. Es soll in den East Midlands angesiedelt sein und den Zeitraum Ende der 60er Jahre abbilden. Somit können Fahrzeuge der Green als auch der Blue Era zum Einsatz kommen, wobei ich den "Grünen" erst einmal den Vorrang geben möchte. Die verwendeten Bahnhofsnamen sind fiktiv und stammen allesamt aus Loriots Meisterwerk "Die zwei Cousinen". ;-)

Mit dem Bau der Anlage kann erst in etwa einem Jahr begonnen werden, da dann ein Umzug ansteht. Als Fläche stehen dann ca. 3,20 x 3,00 m zur Verfügung. Für mich als Wiedereinsteiger und (noch) Baulaie waren folgende Punkte wichtig bei der Umsetzung:

- Bau auf möglichst einer Ebene, so dass die Gleise direkt auf der Grundplatte befestigt werden können
- max. Anlagentiefe ca. 1m (Erreichbarkeit)
- ein- oder zweigleisige Strecke, die auch einen durchgehenden Fahrbetrieb ermöglicht
- Bahnhof mit 3 Durchfahrtsgleisen, min. Gleislänge für Personenzüge mit 3-4 Wagen (z.B. MK1, Collett)
- Rangier- und Abstellmöglichkeiten im Bahnhof
- leichte Erreichbarkeit des Schattenbahnhofs
- Abstellmöglichkeit für etwa 6 Züge im Schattenbahnhof
- möglichst lange Weichen und große Radien im sichtbaren Bereich
- möglichst auf DKW und DWW verzichten
- Fahrbetrieb digital, Weichen-/Signalschaltung kann analog erfolgen

Durch die selbst gesteckten Anforderungen war schnell klar, dass der Bahnhof im Bogen verlegt werden musste.

Hier der Plan:



Zwei kleine Schönheitsfehler hat der Plan aber noch:
1. Die Loks müssen immer über die Hauptstrecke in das BW umsetzen.
2. Von Gleis 4 kann nicht auf das richtige Gleis in Richtung North Cothelstone ausgefahren werden. Das lässt sich aber mit einem Gleiswechsel außerhalb des sichtbaren Bereichs erklären. (der ja auch tatsächlich im Schattenbahnhof vorhanden ist)

Der Plan wirkt jetzt vielleicht etwas mit Fahrzeugen überladen. Ich habe die Fahrzeuge im sichtbaren Anlagenteil aber erstmal eingezeichnet, um Gleislängen und Proportienen besser abschätzen zu können.

Beim Gleismaterial fiel meine Entscheidung auf Tillig Elite (Code 83), da mir zum einen die Weichen sehr gut gefallen, und zum anderen die Schienen bereits brüniert sind. Nachteilig sind lediglich die federnden Weichenzungen, welche einen relativ starken Antrieb benötigen. Alternativ könnte ich auch Peco Code 75 verwenden. Allerdings weiß ich nicht, ob das Schienenprofil für die werksseitig montierten Radsätze (Bachmann, Hornby, Dapol) nicht zu niedrig ist. Die untere Bahnhofseinfahrt muss dann aber umgestaltet werden, da die Peco-Bogenweichen einen größeren Radius haben. Bei den im Plan angegebenen Gleislängen müssen jeweils noch 20 cm als Abstand zu den Weichen abgezogen werden, um die nutzbare Länge zu erhalten.

In der linken Bahnhofseinfahrt kommen ausschließlich Weichen vom Typ EW3 (284 mm) zum Einsatz. Lediglich bei der unteren Bahnhofseinfahrt musste ich aus Platzgründen auf die nächst kleinere Weichengröße EW1 (228mm) zurückgreifen.

Die Gebäude sollen vorrangig aus Naturstein bestehen. Beim Bahnhofsgebäude habe ich mich für die Bachmann Highley Station entschieden, auch wenn diese im Original etwas weiter südlich angesiedelt ist. Auch die Highley Signal Box, das Cattle Dock und den Yard Crane finde ich sehr gelungen und werden wohl ihren Platz auf der Anlage finden. Bis auf das Station Building sind alle anderen Gebäude auf der Zeichnung nur Platzhalter. Ursprünglich wollte ich auch noch einen Gleisanschluss zu einer Fabrik o.ä. unterbringen. Da ich die Anlage aber nicht überladen möchte, habe ich darauf verzichtet und statt dessen das BW etwas großzügiger gestaltet. Denkbar wären dort auch noch 1-2 weitere Abstellgleise an der Drehscheibe (oberhalb Gleis 11). An Gleis 10 gibt es noch eine Bekohlung aus alten Tagen. Diese könnte auch durch einen Dieseltank ersetzt werden (z.B. der neue Bachmann 44-129).

Im unteren Anlagenteil verschwindet die Strecke unter einer Straßenbrücke. Im linken Anlagenteil bin ich mir noch nicht ganz sicher. Eigentlich wollte ich auf eine Tunneleinfahrt verzichten. Vielleicht wird die Strecke in einem kleinen Einschnitt getarnt von Bäumen in der Backscene verschwinden.

An den im Plan rot markierten Stellen auf den Gleisen sollen Entkuppler (z.B. Herkat) eingebaut werden, welche durch Holzbohlen verdeckt werden.

Mich würde sehr interessieren, ob es von eurer Seite Verbesserungsvorschläge oder Anregungen gibt. Mir ist außerdem noch nicht ganz klar, wo welche Ausfahrtsignale positioniert werden müssen.

Viele Grüße
Guido


Phil Offline

Philtown-Branch


Beiträge: 1.368

27.12.2012 19:22
#2 RE: Middle Fritham in OO Antworten

Hallo Guido,

der Plan gefällt mir an sich gut - dennoch würde mir der Entwurf als bekennender N-Gauge-Fan in 1:148 deutlich besser gefallen, mit vorbildlichen Bahnsteig- und Zuglängen. 00 macht auf mich leider meist einen etwas "gestauchten" Eindruck . N bietet die Chance einen Hauch von Großzügigkeit aufs Layout zu bringen und im Betrieb stehen die Fahrzeuge jenen in 00 nicht nach.

Cheers, Phil


Irish Fan Offline




Beiträge: 1.252

27.12.2012 19:52
#3 RE: Middle Fritham in OO Antworten

Ganz schön teueres Gleissystem das Tillig Gleis. Warum nicht PECO code 75 direkt aus England, das ist viel billiger.
Der Entwurf an sich ist nicht so meine Welt. Das sieht so nach typisch deutscher Anlage aus und so gar nicht nach Modellbahn British Style, sorry!
Aber du hast ja noch ein Jahr Zeit bis zum Baubeginn da kannst du ja noch ein paar Entwürfe hinzaubern. Auch die 1m Anlagentiefe finde ich zu groß > schlechte Erreichbarkeit.Eine Modulare Anlage, z.B. nach der hier vorgestellten 00 Norm finde ich besser. Aber auch eine Segment Anlage nach eigenem Gusto ist gut. Diese Platten Anlagen ist sind eher etwas für Märklin C Gleise. Radien im sichtbaren Bereich in Spur 00 sollten auf keinen Fall kleiner als 700mm sein 1000 sind besser und generell denke ich weniger (Gleise, Weichen etc.) ist mehr.Ich finde das Ganze für ein Erstlingswerk zu groß und zu ambitioniert. Vielleicht lieber erst mal eine Kleinere simplere Anlage fertig bauen bevor man so ein großes und langwieriges Projekt beginnt.
Das ist jedenfalls meine Meinung.
@ Phil: 00 ist schon OK und ich denke British N ist vielleicht über die letzten Jahre viel besser geworden aber noch weit von 00 entfernt!

Gruß,
Andreas


Phil Offline

Philtown-Branch


Beiträge: 1.368

27.12.2012 21:12
#4 RE: Middle Fritham in OO Antworten

@ Andreas: nö also da muss ich Dir schon widersprechen - ohne jetzt eine Grundsatzdiskussion lostreten zu wollen, dazu ist mir die Weihnachtsruhe zu heilig - ich habe eben vor ein paar Wochen mein ganzes 00-Zeug verkauft und konzentriere mich nur noch auf N. Schon mal ne Class 37, 42 oder 55 mit 10 Stück Mk1 in N gefahren? Und die olle Grafar by Bachmann Pannier läuft wie ein Glöckerl, genauso gut wie die neueste Bachmann in 00 - eben vor 1 Woche im Modellbahnclub vorgeführt. Aber jeder soll sich seine Baugröße aussuchen, die ihm gefällt - ich sehe gerade im Anlagenbetrieb einen klaren Vorteil in N gegenüber 00, selbst das Rangieren mit den neuen Dapol Magnetics ist einfach genial, wir nutzen die Kupplungen im Club sogar für Schmalspurfahrzeuge in Nm - rangieren ohne Ende . Wie auch immer - 00 hat mich persönlich nicht überzeugen können.

Grüße, Phil


Irish Fan Offline




Beiträge: 1.252

27.12.2012 21:24
#5 RE: Middle Fritham in OO Antworten

Hallo Phil ich bin ja bei Markus des öfteren jetzt mit British N fahrzeugen gefahren und ja auf der Strecke mit einem langen Zug macht das schon Fun. Aber die Fahreigenschaften und Rangiereigenschaften haben mich nie überzeugen können. Soviel zu dem Thema. ( So `ne Grundsatzdiskussion 00 versus N wäre aber mal nicht schlecht) ! Hihi..
Zu dem Anlagenentwurf oben muss ich noch sagen das die engen Radien auf der inneren Kreisstrecke für die meisten British 00 Fahrzeuge nicht befahrbar sind. Der Mindestradius ist der 2nd Radius von Peco, Hornby etc. Das sind ca 44 cm und da quälen sich die Loks dann gerade so durch. ( Fragt mal Torsten mit seiner Blackmoor Vale Anlage, ich glaube der kann ein Lied von zu engen Radien singen. Das Platzangebot ist doch ganz gut für 00 da könnte mann doch etwas vernünftiges bauen.

de Hunsricker


McRuss Offline

IoS Chief Mechanical Engineer


Beiträge: 4.033

27.12.2012 21:25
#6 RE: Middle Fritham in OO Antworten

Hallo Guido,

erst ein Mal herzlich willkommen bei uns "Insulanern".
Ich schließe mich da Phil an, bei dem vorhandenen Fläche würde ich auch eher zu N tendieren bzw. wenn 00 dann
eher eine eingleisigen Streckenführung.
Beim Gleismaterial würde ich unabhängig von der Spurweite auf Peco zurückgreifen.
Bei 00 das Code 75 bei N das 55.

Markus


Phil Offline

Philtown-Branch


Beiträge: 1.368

27.12.2012 22:01
#7 RE: Middle Fritham in OO Antworten

@ Andreas: 00 versus N sollte wirklich mal nen eigenen Thread bekommen, wer fängt an ?
@ Markus: volle Zustimmung bei den Gleisen - da sollte Peco eigentlich gar nicht in Frage gestellt werden, schon allein wegen der britischen Schwellenabstände , und ja, wegen der Radien - 1m ist gut, aber in N .

Grüße, Phil


Irish Fan Offline




Beiträge: 1.252

27.12.2012 22:04
#8 RE: Middle Fritham in OO Antworten

00 Versus N ich fang an!

Andreas


Irish Fan Offline




Beiträge: 1.252

27.12.2012 22:15
#9 RE: Middle Fritham in OO Antworten

00 versus N

Hier darf diskutiert werden.


Jubilee Offline




Beiträge: 54

27.12.2012 22:56
#10 RE: Middle Fritham in OO Antworten

Hallo zusammen,

also die Doppel-Null ist bei mir "gesetzt". Da werde ich nicht dran rütteln. Für mich hat das mehrere Gründe. Der entscheidende ist aber dass der Maßstab 1:76 für mich die richtige Größe hat, da ich an einer Augankrankheit leide und Spur N einfach zu klein für mich ist. Ich hatte das schonmal in meinem Class 42 Beitrag erwähnt und möchte das auch gar nicht groß thematisieren.

Was das Gleismaterial angeht, könnt ihr mich gern eines Besseren belehren. Ich hatte das Peco Code 75 bereits selbst in Erwägung gezogen. Allerdings taucht da für mich die Frage auf, ob die aktuellen Bachmann/Hornby-Fahrzeuge ohne Umrüsten der Radsätze darauf problemlos laufen.

Das Tillig-Gleis hat für mich als Beginner den großen Vorteil, dass es eben bereits brüniert ist und daher nicht zwingend gealtert werden muss. Ein paar Gleise und 2 Weichen habe ich hier schon zum Test rumliegen. Im Weinert-Forum wurde u.a. Tillig Elite und Peco Code 75 verglichen (http://www.nexusboard.net/sitemap/2408/w...-gleis-t321561/). Ich kann hier keinen großen Unterschied bezüglich des Schwellenabstandes feststellen. Auf dem Vergleichsbild (Bild 5 von oben) zähle ich bei beiden Gleisen 30 Schwellen. Die abgebildete Länge der Gleise dürfte ziemlich identisch sein. Was die Kosten angeht, so liegt das Tilliggleis bei den Flex-Gleisen nur unwesentlich über dem von Peco. Tillig gibt es ab 4 Euro für ca. 90 cm und Peco für umgerechnet etwa 3,60 bei Hattons. Sind zwar 10% Unterschied aber bei etwa 25 Flexgleisen im sichtbaren Bereich ist der Preisunterschied vertretbar. Selbst wenn ich die 25er Packung von Peco nehme sind das 30 Euro Unterschied, was zu verschmerzen ist. Bei den Weichen sieht es natürlich etwas anders aus. Die Tillig-Weichen kosten etwa 20 Euro, die von Peco ca. 12,80 Euro.

Nun zur Anlage selbst. Dass das Layout etwa snach "Märklin" ausschaut, liegt wahrscheinlich hauptsächlich daran, dass der gesamte Bahnhof im relativ geringen Radius verlegt werden musste. Mir wäre ein gerader Bahnhof bzw. ein leicht geschwungeneer ebenfalls lieber. Aber die Platzverhältnisse lassen das leider nicht zu.

Eine Modul-Anlage ist ja auch schön und gut, aber ein durchgehender Fahrbetrieb ist damit bei meinen Platzverhältnissen eben auch nicht möglich. Und nur Point-to-Point-Operation befriedigt mich eben auch nicht wirklich.

Ich kann den Bahnhof wesentlich großzügiger gestalten, wenn ich den Schattenbahnhof in die untere Ebene lege. Aber eigentlich wollte ich das wegen des höheren Aufwands nicht.

Ich habe mal auf die Schnelle mit Anyrail einen zweiten Entwurf erstellt, bei dem der Schattenbahnhof unter der Anlage Platz finden muss:



Die Straßenführung und die Gütergleise sind noch nicht final. Verwendet habe ich bei diesem Entwurf Peco Code 75. DIe Gleise verschineden nun am linken und unteren Anlagenteil unterhalb der Straßenbrücken. Der kleinste sichtbare Radius ist nicht unter 1m, ehrer noch darüber. Die mittleren Anlagenteile haben nun eine reduzierte Tiefe von 75 cm.

@Irish Fan: Danke für den Tipp mit den Radien. Bei den Kreisbögen im nicht sichtbaren Teil werde ich das berücksichtigen. Ich habe meine Class 42 auf dem 2. Radius (425 mm) von Tillig getestet. Dabei gabs keine Probleme. Ob ich mal 6-achsige Loks einsetzen werde, weiß ich noch nicht. Bevor ich mit dem Bau der großen Anlage beginne werde ich mir auf jeden Fall noch ein paar kleine Module zum Testen erstellen, bezüglich Schotterung, Landschaftsgestaltung, Straßenbau etc.

Viele Grüße erstmal
Guido


MacRat Offline




Beiträge: 1.466

27.12.2012 23:07
#11 RE: Middle Fritham in OO Antworten

Hallo Guido

Als ich vor 10-12 Jahren mit H0 hantiert habe, gab es mit Peco Code 75 Gleis keine Probleme mit den Spurkränzen. Alle Modelle aus aktueller Produktion sollten damit funktionieren. Ansonsten kann man immer noch die Achsen tauschen. Die Gleisfrage muss jeder für sich beantworten, da die Meinungen stark auseinander gehen, wieviel Aufwand man für ein gutes Gleis treiben kann und sollte: http://www.rmweb.co.uk/community/index.p...g-peco-code-75/ .

Zum Gleisplan selber möchte ich nur anregen mal einen Blick auf britische Gleispläne zu werfen. Ein Depot mit Drehscheibe und die "obligatorische" Bay-Plattform gab es beim Vorbild, aber auf Anlagen erscheinen sie mir eher ein Clichè zu sein. Ein typischer Bahnhof der Midland Railway würde etwa so aussehen: Harlesden . Zähle mal wie viele Weichen auf dem Hauptgleis spitz befahren werden. Richtig, keine einzige. Variationen davon sind zum Beispiel: Blackwell, Newark, Stapelton Road Gas Works Sidgs., Wennington Jctn..

Vielleicht bringt dich das noch auf weitere Ideen.
Guten Rutsch.

Mac

Don't Panic!


Jubilee Offline




Beiträge: 54

27.12.2012 23:14
#12 RE: Middle Fritham in OO Antworten

Hallo Mac,

zufällig war ich gerade als Du den Kommantar geschrieben hast auf der von Dir genannten Seite. Ich stöbere da auf jeden Fall nochmal... Zur Bay-Plattform: Diese soll auf der Anlage nur zum mittleren Gleis hin offen sein und zum inneren Gleis soll ein Zaun kommen.

Danke.
Guido


Jubilee Offline




Beiträge: 54

28.12.2012 14:14
#13 RE: Middle Fritham in OO Antworten

Hallo in die Runde,

ich habe nochmal alle eure Kommentare in Ruhe gelesen und kann ehrlich gesagt nicht verstehen, dass fast alles bemängelt wird: die Spurweite, das Gleismaterial, die Anlagenform, der Gleisplan, die Zuglängen.

Ich hatte eigentlich gehofft, dass ich konstruktivere Kommentare bekomme, so wie auch in anderen Beiträgen als Anfänger einen Thread aufgemacht haben. Sehr hilfreich finde ich zumindest die Anmerkungen zu den Mindestradien und dass i.d.R. Gleiswechsel auf einer Mainline nicht spitz befahren werden (manchmal geht es aber auch nicht ohne).
Die Debatte um die Spurweite hat sich, zumindest für mich, erledigt.

Ich habe mir bei der Planung viele Gedanken hinsichtlich Gleismaterial, Bahnsteigen, Gleisabständen, Radien, Weichenlängen, Gebäuden und letztlich auch Fahrzeugen gemacht, um eben nicht die typischen Anfängerfehler zu begehen.

Was das Gleismaterial angeht, so wird auch in einigen britischen Foren über Tillig Elite diskutiert, auch wenn es nicht von der Insel kommt, sondern weil es eben sehr gut aussieht. Im Thread "Gleisberatung" ratet ihr selbst von Code 75 ab, weil es zu empfindlich ist (vor allem für Anfänger) und es wird Peco Code 100 bzw. Setrack empfohlen, welches ja nun deutlich klobiger als das Tillig-Gleis ist. Selbst Andreas hat dort auf das Tillig Gleis verwiesen. Ich habe mich von Anfang an für ein filigraneres Gleis entschieden und werde deswegen kritisiert. Das begreife ich ehrlich gesagt nicht. Ich habe mir ziemlich viele kontinentale und britische Gleissysteme hinsichtlich geometrie und Aussehen genauer angeschaut, bevor ich meine Wahl getroffen habe. Darüber, dass die Spurweite an sich und damit auch die Peco Gleise grundsätzlich falsch dimensioniert sind, muss hier wohl nicht diskutiert werden. Deshalb finde ich auch eine Debatte darüber, dass es vielleicht zwischen Peco und Tillig 0,2mm (!) Unterschied im Schwellenabstand gibt, der optisch so gut wie nicht sichtbar ist, ziemlich überflüssig (siehe hier, Vergleich von Ceptic in der Mitte). Und nur weil Peco in UK beheimatet ist, ist das Gleis nicht automatisch das richtige oder bessere für eine britische Modellbahn. Nicht umsonst gibt es z.B. Firmen wie C+L Finescale, was aber nix für Anfänger ist.

Die Anlagenform ist wie bereits beschrieben, durch die räumlichen Verhältnisse vorgegeben. Größer geht nicht. Höchstens schmaler. Die Tiefe von 1m ist notwendig, damit man einen kompletten ein- bzw. zweigleisigen Kreisdurchmesser an den Anlagenenden verlegen kann. Ich möchte keinen Endbahnhof darstellen, bei dem die Züge nur zwischen diesem und einem Fiddle Yard hin- und herpendeln und wo die Loks nach 20 Sekunden Fahrt im Fiddle Yard immer per Hand umgesetzt werden müssen. Sorry, das ist nix für mich. Und für 2 vollwertige Endbahnhöfe mit ordentlicher Strecke dazwischen reicht der Platz erst recht nicht.

Der Gleisplan ergibt sich nun aus der Anlagenfläche und daraus, dass ich alle Gleise in einer Ebene verlegen möchte. Herausgekommen ist dabei der verwinkelte Hundeknochen. "Eine Ebene" muss auch nicht bedeuten, dass die gesamte Anlage "platt" ist. Geländeerhebungen wird es trotzdem geben. Eine Ebene hat für mich als Beginner einige Vorteile. Unter anderem auch was die unterirdischen Weichenantriebe und Entkuppler angeht. Wenn man unter dem Bahnhof eine 2. Ebene in 15 cm Abstand hätte, dann käme man an die Antriebe von unten so gut wie nicht mehr ran.

Drei durchgehende Gleise deshalb, damit man auch mal eine Zugüberholung darstellen kann bzw. dass die Lok vom Gütergleis (3) über Gleis 2 umsetzen kann ohne den Verkehr auf Gleis 1 zu beeinträchtigen. Beim Radius des Bahnhofes habe ich versucht das Maximum rauszuholen. Das BW finde ich betrieblich interessant, ist aber nicht zwingend notwendig. Es bietet Rangier- und Abstellmöglichkeiten, so dass ich meine Lieblingsloks dort auch abstellen kann und sie während des Betriebs immer im Auge habe. Über die Drehscheibe kann man sicher auch reden. Für Dieselbetrieb wird sie ja grundsätzlich nicht benötigt. Ist halt als Relikt aus vergangenen Tagen gedacht.

Ich weiß nicht, warum mein Gleisplan unbritischer sein soll, als viele andere im Netz. Letztlich kommt es nachher auch hauptsächlich auf die Ausgestaltung an. Es gibt auch nicht DEN britischen Bahnhof, so wie es auch nicht DEN deutschen Bahnhof gibt. Genauso ist es mit den Baustilen der Gebäude. Man findet in Yorkshire und Cornwall mitunter die selben Fassaden- und Gebäudetypen.

Thema Zuglängen: Phil schwärmt immerzu von langen Zügen auf seiner N-Anlage. Auf fast allen seiner Bilder sehe ich aber Züge, wie ich sie mir auch auf meiner Anlage vorstelle. Z.B. die Class 42 mit 3 MK1 oder die Class 73 mit 4 MK2. Natürlich ist es ein Unterschied ob man eine Branchline oder eine Mainline betreibt. Mir reicht aber ein Zug mit 3-4 Coaches bzw. 8-10 Güterwagen völlig aus. Ich muss keinen HST oder 251er Pullman mit 6 Wagen einsetzen.

Nochmal zusammengefasst: Ich strebe nicht an, einen existrierenden britischen Bahnhof und dessen Betriebsabläufe perfekt 1:1 im Modell abzubilden. Das kann ich nicht und ich glaube auch nicht, dass das mit einer Heimanlage überhaupt geht, auch wenn viele Modellbahner diesen Anspruch haben. Dann dürften auf manchen Anlagen mit Branchline nur 1-2 Züge am Tag fahren... Eine Modellbahn ist immer ein Kompromiss. Besonders was die Platzverhältnisse angeht. Deshalb habe ich mir auch einen fiktiven Bahnhof erstellt. Mir geht es in erster Linie darum das britische Flair mit den dazu gehörenden Fahrzeugen abzubilden und Spaß beim Betrieb der Anlage zu haben.

Ich werde mal schauen, ob und wie ich den 2. Entwurf weiterentwickeln kann, vor allem ob ich dort einen vernünftigen Schattenbahnhof unterbringen kann. Aber auch der 1. Entwurf ist noch nicht vom Tisch. Da läßt sich bestimmt was reduzieren oder verlegen. So kann ich mir vorstellen, auf Gleis 6 zu verzichten. Gleis 3 wird Ankunfts/Abfahrtsgleis für die DMU und Gleis 7 wird zu dessem Abstellgleis. (Der Abzweig für den Branch, den die DMU bedient liegt außerhalb des sichtbaren Bereichs). Dafür wird Gleis 4 und 5 zum Gütergleis mit Ladestraße bzw. Cattle Dock und das BW entfällt bis auf ein Gleis für einen Goods shed, welches an die DKW angeschlossen wird. Mal sehen, wie das aussieht.

Beste Grüße aus Hamburg
Guido


Phil Offline

Philtown-Branch


Beiträge: 1.368

28.12.2012 14:31
#14 RE: Middle Fritham in OO Antworten

Hallo Guido,

nur zur Erklärung des Hintergundes meines Faibles für die Baugröße N: ich betreibe zu Hause am Dachboden das britische Layout Philtown-Branch mit einer derzeitigen Streckenlänge von 4m, klar ist das ein klassisches Branchline-Thema, wo schon Züge mit 3 Mk1 überdimensioniert sind - im Modellbahnclub haben wir nur Continental-N und fahren auf unserer stationären Clubanlage (ca.60m²) vorbildgetreue Züge mit bis zu 10 Reisezugwagen. Dort kann ich auch eine Class66, Deltic oder Warship mit langen Zügen laufen lassen. Unser größter Bahnhof hat eine Länge von 8m und ist gegenüber dem Vorbild immer noch um knapp 2m zu kurz. Das meinte ich mit den Vorzügen der Baugröße N, jetzt mal allgemein betrachtet (quasi als Glaubensfrage ) und nicht primär auf British-N alleine bezogen. Beim Gleissystem ist es halt mal so, dass wir "wenn schon britisch, dann richtig" bevorzugen und Peco ist nunmal Kult - in der Spur N-Clubszene gibts eigentlich nur Peco und dann lange nix...wie es in 00 aussieht kann ich nicht beurteilen, da ich mich von 00 getrennt habe - das was in N das Code55-Gleis ist, ist in 00 sicher das Code75, wobei viele britische Layouts auch in Code100 existieren. Aber dafür gibts die 00-Experten in der Runde.

Viele Grüße und weiterhin viel Spaß beim Planen,

Phil


Jubilee Offline




Beiträge: 54

28.12.2012 14:59
#15 RE: Middle Fritham in OO Antworten

Hallo Phil,

natürlich ist die Baugroße/Spurweite eine Glaubensfrage. Für mich zeichnet sich die Spur OO auch durch bessere Detailtreue aus. Und natürlich kann man auf einer N-Anlage auf der selben Fläche längere vorbildgerechtere Gleisanlagen darstellen. Code 55 entspricht rein rechnerisch übrigens etwa Code 100 (55*148/76 = 107,1) Code 40 in N entspricht etwa Code 75 in Spur OO (40*148/76 = 77,9). Die "2mm Scale Association" empfiehlt für N Code 40.

Viele Grüße
Guido


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