Ich schreib es mal hier rein, ist eh aktuell das einzige Projekt da, auch wenn spaetere Eras dargestellt werden sollen. Im aktuellen Railway Modeller geht es in der Serie "Modelling the pre-Grouping railways" um die Great Eastern. Leider geht es fast nur um Fahrzeuge und nicht um Architektur. Einen Abriss der Historie hat's noch
----------------------------------------------------------------------- Darganfyddwch Sir Frycheiniog ag Reilfford Dyffryn Wysg Discover Brecknockshire on the Usk Valley Line
es wird mal wieder Zeit für einen philosophischen Beitrag.
In letzter Zeit nähere ich mich fahrzeugmäßig in meinem Schwerpunktsammelzeitraum 50er Jahre East Anglia dem Ende. Gut ablesen kann man das an den Streckendieselloks, da fehlt mir noch die Class 21, 26/0 und 40. Die letzteren beiden sind zurzeit käuflich erwerbbar, nur die 21 fehlt noch (angekündigtes Dapol-Modell).
Allerdings haben sich meine Interessen im Laufe der Zeit erweitert. Das liegt ausgerechnet an Great-BritN: Dort habe ich viel Western Region Era 5 und 6 sowie Era 9 gesehen. Auch andere Teile des Landes und andere Epochen finde ich inzwischen interessanter als noch in der Anfangsphase, als ich mich erstmal mit Tunnelblick auf mein Hauptthema gestürzt habe. Resultat war mein Einstieg in Era 9, Era 3 und teilweise Era 2.
Fangen wir mal mit modern an. Auslöser war rückwirkend betrachtet mein Besuch in Norwich Ende August bis Anfang September 2012. Ich lernte die dortigen Fahrzeuge kennen (Class 170 von CrossCountry und NatEx East Anglia, Class 156 von NatEx East Anglia, Class 153 von abellio Greater Anglia, Class 158 von East Midland Trains und die zwischen Norwich und London Liverpool Street verkehrenden Class 90 mit Mk3-Wagen) und habe auch viel fotografiert (https://secure.flickr.com/photos/9187525...57632440075355/ und folgende Alben). Was mich aber am meisten fasziniert hat, waren die betrieblichen Besonderheiten im Personenverkehr. Nicht jeder wird sich dafür begeistern lassen, das ist mir bewusst, aber erstaunt war ich über das "Abstellen" von Triebwagen auf den Bahnsteiggleisen im Kopfbahnhof Norwich. An einem Tag standen 3 Triebwagen hintereinander auf einem Gleis, aber nicht gekuppelt, sondern mit etwas Platz dazwischen. Mein Zug war logischerweise der hinterste. Auf der anderen Seite habe ich mir Fahrpläne von Greater Anglia besorgt, aus denen ich schlau gemacht habe über das Angebotskonzept auf den ganzen Stichstrecken. Ganz besonders gut gefallen haben mir die Züge nach Walton-on-the-Naze und Clacton.
Diese Züge fahren von London Liverpool Street los und innerhalb Londons auf den Fast-Gleisen, fahren also in den Vororten überall durch. Ab Shenfield, wo in etwa London aufhört, bedienen sie einige Stationen, aber nicht alle (das ist die Aufgabe der Züge zwischen Liverpool Street und Ipswich). Sie stellen hier also quasi einen Semi-Fast dar. Ab Colchester, zwei Stationen vor Ipswich, verlassen sie die Haupstrecke und biegen ab auf die Nebenstrecke zur Küste Richtung Walton und Clacton. Die Verzweigung nach Clacton und Walton (beides sind Küstenorte, aber Clacton liegt südlicher) ist im Bahnhof Thorpe-le-Soken. Außerdem hat die Strecke noch eine kleine Neben-Stichstrecke im Stadtgebiet von Colchester, angebunden über ein Gleisdreieck. Streckenplan: http://www.abelliogreateranglia.co.uk/tr...ing/network-map Auf dieser Strecke wird so gefahren: In der Hauptverkehrszeit fährt einer der beiden stündlichen Züge als "Bummelzug", fährt also die Stichstrecke nach Colchester Town an, wendet dort und hält dann an allen Bahnhöfen bis Thorpe-le-Soken und weiter nach Walton. Der andere Zug lässt Colchester Town rechts liegen und hält auch an keiner Station bis Thorpe-le-Soken. Durch den Fahrzeitunterschied holt der schnelle Zug den langsamen ein. Dann geht es weiter nach Clacton. Rückzu wird genauso verfahren.
Dadurch gibt es einen Umsteigeknoten in Thorpe-le-Soken. Die Fahrgäste aus dem langsamen Zug, der überall hielt, können umsteigen Richtung Clacton, und genauso können Fahrgäste, die mit dem Express aus London gekommen sind, dort noch den Zug nach Walton erreichen, der in London eine halbe Stunde früher abfuhr. Dieses Anschlusskonzept ist gut durchdacht, fahrgastfreundlich und schreit geradezu nach einer Nachbildung im Modell mit realistischem Fahrplan. Erfreulicherweise bin ich Mitglied im Fremo, wo das gut möglich ist.
Dennoch gefallen mir im Modell gedeckte Farben besser als schrille. Außerdem finde ich lokbespannte Züge genauso interessant wie Triebwagen, denn während man mit Triebwagen gut trennen und vereinigen kann, hat man mit lokbespanten Zügen den Lokwechsel am Endbahnhof als Besonderheit. Da die Zahl der lokbespannten Züge nach der Privatisierung immer mehr zurückgingen, muss man schon nach ihnen suchen. Am bekanntesten sind denke ich die Züge nach Holyhead entlang der North Wales Coast Line nach Holyhead. Hier fuhren noch lange Class 37 in den unterschiedlichsten Lackierungen mit Mk2-Wagen in den Farben von Regional Railways, InterCity und Network SouthEast (alle ohne die Staatsbahn-Logos). In der Gegenrichtung – das ist weniger bekannt – fuhren die Züge entweder über Crewe nach Birmingham oder nach Blackpool, was ja auch ein Seebad ist. Ich konzentriere mich daher in Sachen modern auf das Dreieck Birmingham-Manchester-Blackpool.
Mit Era 3 habe ich erst kürzlich ernsthaft angefangen. Grundlage ist die Kommunikation mit Andreas, der sich auch für Era 3 (GWR) interessiert. Ich besaß schon länger eine Dean Single, da das ein ungewöhnliches Modell ist, und seit etwa einem Jahr eine GWR Pannier Tank, deren Chassis ich für eine Lima-Lok vorgesehen hatte. Da ich im Rahmen meiner Hauptaktivität Modelle aus den 40er Jahren habe (Gresley Coaches in teak, Güterwagen mit Big-Four-Beschriftung), die so noch in den 50er Jahren gelaufen sind, war der Grundstock quasi schon da. Die Beschaffung von einer GWR 5600 Class und 4 zweiachsigen Wagen sowie eines B-Sets war dann der nächste logische Schritt. Insofern können in Zukunft auch 00Fremo-Treffen mit dem Thema 30er Jahre in der Gegend Oxford/Reading/eventuell Bristol stattfinden. Und ja, dort sind teakfarbene LNER Coaches gelaufen.
Mehr aus Sammlerliebe habe ich inzwischen auch zwei Personenzüge aus Era 2, einer aus 5 Dreiachsern der GER und einer aus 3 Vierachsern der LNWR, letzterer leider noch ohne Lok. Diese könnten auch als Sonderzüge auf einem modern-Treffen eingesetzt werden.
Meinen Wagenpark will ich nach und nach auf Kadee-Kupplung umrüsten. Mit der Tension Lock kann man weder zuverlässig Wagen schieben noch frustlos entkuppeln, zumindest ohne spezialisiertes Werkzeug. Das Problem an vielen Personenwagen ist, dass der Normschacht nicht genutzt werden kann, da die Lage nicht stimmt. Das trifft v.a. auf die Bachmann Mk1 zu. Deshalb stürze ich mich erstmal auf den Güterwagenpark. Personenzüge müssen zum Glück selten geschoben werden, allerdings kommt auch das vor.
Zum Glück habe ich mit Bernd jemanden gefunden, der mich mit meinen Modulen unterstützt. Insgesamt habe ich 4 Stück, davon ist bis dato aber nur 1 einsatzfähig. Eine Heimanlage scheidet für mich leider aus. Meine Wohnung ist zu klein für irgendwas stationäres, außerdem zeichnet sich ein Umzug in ca. 2 Jahren ab. Ich kann noch nicht einmal sagen, ob ich in Deutschland bleiben oder nach Österreich ziehen werde. Großprojekte muss ich deswegen auf die lange Bank schieben; die Felixstowe Branch Line kommt zwar irgendwann, nur leider nicht in nächster Zeit.
Mein größtes Sorgenkind ist derzeit allerdings mein Endbahnhof Uig in N, den Markus gebaut hat und ich von ihm übernommen habe. Es stellt sich die Frage, ob ich ihn a) abgeben, b) strukturell überholen oder c) überholen und teilweise neu bauen sollte.
Eigentlich muss er dringend überholt werden, und Geduld und Willen wären auch da, aber durch den Wegzug Matthias' aus Potsdam schwinden die Aussichten auf einen sinnvollen Einsatz innerhalb eines Arrangements. Aber ihn abzugeben widerstrebt sich mir, wenn er dann nur noch als Ersatzteilspender dienen sollte. Für Option c liegt ein Umbauplan fix und fertig in der Schublade, der Uig eine Y-Form geben würde. Dabei würde ein zweites Gleis direkt an den Bahnsteig eingefädelt werden, der jetzige Streckenanschluss hätte dann nur noch einen Güter-Anschlussbahncharakter. Uig wäre dann ein Spitzkehrenbahnhof für Güterzüge. Verschärfen tut die Situation noch, dass ich keinerlei Fahrzeuge in N (abgesehen von einem Testfahrzeug) besitze und mir auch keine anzuschaffen gedenke, da ich dem Rad-Schiene-Spurführungssystem in N nicht traue. Daher sehe ich mich in N wie ein Eisenbahn-Infrastruktur-Betreiber; Uig ist ein reines Vereins-Modul, ein Endbahnhof für die, die ihre Züge dort enden lassen wollen.
das ist ja mal eine sehr ausführliche Bestandsaufnahme im philosophischen Sinn . Dann möchte ich an dieser Stelle etwas weiterphilosophieren, nachdem ich in den letzten Tagen einen aktuellen Bestseller von einem der führenden österreichischen Philosophen zu Ende gelesen habe . Ich war ja derjenige, der seinerzeit die Uig-Module von Markus übernehmen wollte - allerdings hatte ich mich dann doch anders entschieden, da ich einerseits zu der Zeit im örtlichen Modellbahnclub engagiert war und neben der bestehenden Philtown-Branch (als BR Western Region - Thema) nicht zusätzlich mit Schottland beginnen wollte. Außerdem war ich reiner Analogbahner und wollte mich mit Great-BritN im digitalen Sinne (noch) nicht anfreunden. In der Zwischenzeit haben sich manche Dinge verändert. Ich bin aus Zeit- und Kostengründen nicht mehr im Modellbahnclub und habe meine parallel bestehende ÖBB/DB-Sammlung deutlich verkleinert, ganz aufgeben werde ich das Thema aber nicht, dafür tut sich momentan im ÖBB-Spur N-Bereich zu viel und ich werde mir eine kontinentale Fahranlage in Segmentbauweise am Dachboden bauen - ganz nach dem Motto "Keep it simple" und Fahren ohne Ende (im Hundeknochen) - das muss jetzt mal sein. Daneben gibts natürlich British-N und hier plane ich in den Modulbau im Sinne von Great-BritN einzusteigen - die erste Charge an gelaserten Endprofilen von Harald liegt schon in der Werkstatt. Daneben liegt ein Fleischmann-Digital-Equipment. Also - solltest du in 2 Jahren nach Österreich übersiedeln, dann eröffne ich an dieser Stelle Option d) für Uig - auf ein Neues und wir machen nen Great-BritN-Ableger hier in Wien . Oder planst du etwa in die österreichische Provinz zu ziehen (nicht bös gemeint, das sagt man hierzulande so, ich komme ja auch aus der Provinz).
Also dann schaun wir mal, was sich tut - ich bin auch offen für andere Eras und Regionen (hab ja auch BR Midland-Sachen, da ist Schottland nicht mehr weit) - bis dahin beste Grüße,