Guten Morgen werte Teilnehmer , habe mich mal zu einer "großen" Frage aufgerafft : wie weit erscheint es Euch als -doch sicherlich mehr und manchmal weniger ernsthafte - Modellbahner möglich , die vielbesagte Vorbildtreue auch mal beiseite zu lassen . Britische Anlagen bestechen meist durch Ihre Nähe zur großen Bahn und kleine Verspieltheiten kommen wie`s scheint nicht oft vor . Der britische Modellbahner ist da ernsthafter am Werk wie viele andere hierzulande .Als "newcomer" schmiedet man immer tolle Pläne die aber natürlich nicht immer mit den Realitäten des gewählten Vorbildes übereinstimmen ,z.B. beim epochemäßigen oder regionalem Einsatz von Lokomotiven und Wagen.Mein dreamlayout würde im Südwesten der Insel "spielen" , aber wenn ich mit einer Lok der LMS vorfahre, würde das doch sicher strafende Blicke hervorrufen oder ? Man kann ja nicht jeden Lokeinsatz mit einem Museumsverkehr erklären.Bei der großen Ernsthaftigkeit die manchmal so durchschimmert habe ich ein wenig Sorge , daß man als Spielbahner bezeichnet wird wenn die Phantasie Fußstapfen auf der Anlage hinterläßt . Die amerikanischen Modellbahnfreunde haben einen groben Überbegriff ,wenn jemand in einigen Aspekten nicht ganz realitätsgetreu ist : free lance , was sagt Ihr dazu
ich persönlich habe nichts gegen Freelance Layouts. Solange die Story stimmig ist. Unsere IoS Module sind ja auch nicht vorbildlich. Bei den Briten gibt es aber viele Was wäre wenn Anlagen. Also Anlagen die einen Bahnhof/Strecke nachbauen, der/die geplant war aber dann doch nicht realisiert wurde. So hat es im Fall der IoS ja auch einige Planungen dort gegeben, und wie ich später erfahren habe sollten die Strecken nicht Regelspurig, sondern in Schmalspur gebaut werden.
Hallo Marcus , danke für Deine Antwort , genau auf eine solche habe ich eigentlich gehofft , weil ich glaube aus einigen Zeitschriften u.ä. rauslesen zu können das machner modeller mit einer Ernsthaftigkeit rangeht die mir dann doch etwas übertrieben scheint . Das wirkt dann 3 nummern zu groß für mich .Geht mir schon so wenn ich bei so manchem Tauschmarkt unendlichen Gesprächen zuhöre die von Nietenzählertum in Reinkultur zeugen und wenn man dann aber Photos der Anlagen sieht - -Aua . Aber jeder versteht was anderes darunter - na und jedem seine Hölle !Dein Verweis auf eine round story übrigens ist (very) o.k. !!! Thanks ,
ich habe z.Z. 3 Mobaprojekte in Bau, Planung, Aussicht. Im Bau ist die fiktive IoS, in Planung ist in meinem Computerzimmer im Regal in H0 eine Anlage angelehnt an John Allens Gorre&Daphetid. Und in Aussicht ist einen 00e Anlage die dann wenn meine IoS Module ihren Platz entlang der Wand meines Eisenbahnzimmers gefunden haben in der Raummitte aufgebaut werden soll. Zum Thema Nietenzähler. Für mich muß eine Lok/Wagen/Fahrzeug stimmig wirken. Mir ist egal ob da jetzt der Radduchmesser 1/10mm zu groß oder zu klein ist. Hab mich als ich noch den Eisenbahnkurier gelesen habe immer aufgeregt wenn dort geschrieben wurde das z.B. die Lok 2/10mm zu lang ist und das doch gar nicht gehe. Wenn die Fertigungstoleranzen bei 3/10mm lagen. Ich hab auch den Eindruck das gerade die Nietenzähler nicht unbedingt zu denen gehören die die Loks und Wagen dann im Anlageneinsatz haben, sondern vielmehr lassen diese die Fahrzeuge dann in der Vitrine verschwinden.
Marcus , das ist das Problem seit die Fertigungsstandarts bei der Modellindustrie solche Höhen erklommen haben das die elektrische Eisenbahn zum versicherungsfestem Sammlerstück ausgesucht werden konnte und viele Hobbyisten sich darauf eingelassen haben mit bekannten Folgen . Aber das ist ein "ewiges Thema" ; bleibt zu hoffen das die britischen modeller da nicht folgen werden .(In USA hat man -wie mir scheint- auch schon ein bißchen "Trendwende" eingeläutet) Den "schärfsten" Beitrag las ich vor Jahren in einer MIBA als man sich beschwerte das die nagelneuen schweizerischen Aussichtspersonenwagen im Innern keine farblich zu den Sitzen abgesetzten Kopfstützenbezüge aufwiesen ! Gut bei Fahrzeugen mit Panoramafenstern kann man das tatsächlich sehen .Gegen etwas Do-It-Yourself wäre nichts einzuwenden gewesen.Aber vielleicht hat der Hersteller nachgebessert und beim nächtsten "Gang" ein paar DMchen mehr genommen ! GOAL !!
ein realistisches Zenario ist sicher nur in Spur N mit wirklich viel Platz möglich. Ein kleiner Bahnhof - nennen wir mal das Beispiel Evercreech Junction auf der ehem. S&D Railway hätte bestimmt einen Platz von 4 Meter gebraucht, angefangen vom korrekten Abstand der Einfahrtssignale bis hin zu den schlanken Vorbildlichen Weichen.
In Spur 00 bräuchte man schon eine Turnhalle - was Masstäbliches findet man in Berliner Technikmuseum, dort ist der legendäre Anhalter Bahnhof nachgebildet, und das Modell hat bestimmt seine 6 Meter.
Freelance ist Interesannt weil man seine eigene Phantasie spielen lassen kann - wie meine gescheiterte Straßenbahnvision nach "Hadley Green" die es im Vorbild zwar geplant aber nie gebaut wurde.
Mein nächstes Projekt wird die Londoner U-Bahn - dort lasse ich aber nur halbsolange Züge fahren wie im Original, dementsprechend wird auch der Bahnsteig nicht sonderbar lang, wichtig ist das das Flair des Layouts/ Modell richtig herüberkommt!
eine Museumsbahn im Modell sollte auch schon aussehen wie im Original, auch wenn es dazu kein Vorbild gibt, es sieht schon unglaubwürdig aus wenn die entsprechenden Freaks fehlen - in H0 gibt es ja ein Figurensatz von Eisenbahnfäns. Und selbstverständlich die Masse an Besuchern! Natürlich ist es auch möglich auf einem modernen Layout eine Dampflok fahren zu lassen.
Freelance ist einfacher zu bauen - wer das Vorbild baut, was oftmals - auch Modellbahnmässig gestaucht - garnichtsoeinfach geht, da muss quasi alles selbst gebaut werden. Freelance lässt freiheiten zu, gepaart mit dem a-ha effekt des angelehnten Origiginal-Schauplatz wie eine Stadt oder eine typische Landschaft.
Hallo Dennis , gerade der letzte Absatz ist Balsam für die verzagte Seele , fühle mich schon merklich besser . Natürlich muß sicher jeder Modellbahner die tollen Kompromisse machen die wir kennen ,meine Turnhalle wäre schon voll ! Bei der Nachbildung grosser Bahnhöfe kann man in Ruhe alle Maßstäblichkeiten "vergessen" je größer der Maßstab desto weniger ist "drinn" . Der Nachbau meines früheren Arbeitsplatzes würde in 00 (mit allen Anlagen) mal so 30x5m Fläche erfordern - no comment .Habe meine damaligen Pläne so weit runtergestrichen bis kein Güterbahnhof mehr zu sehen war - ab in den Rundordner . Hast Du im Forum schon mal einen Plan zur Underground gezeigt ??
also meine U-bahn wird absolut Freelance - allerdings mit einem realistischen verlauf. Bei der U-Bahn hat man den Vorteil das es keine landschaftsgestaltung gibt, aber nur wenn man das wesentliche Baut. Meine Planungen sind allesammt verworfen bzw. bin noch sehr unschlüssig wie es aussehen soll. Wichtig ist es mir das alle der London Underground bekannten Features dabei sein sollten, ggf. soll auch jeder erdenkliche Baustil der die London Underground geprägt hatte dabeisein. Sowohl Oberirdisch als auch Unterirdisch vom Design der Metropolitan "Metroland" über die City & South London Railway, hin zu L.W.Green und Ch. Holden. die Designs aus den 1970er bis heute lasse ich weg. Da die Designs wirklich schwer zu "kopieren" sind und eine Jubilee Line Extention lässt sich nicht mit einem 1938 Tube Stock durchfahren (ginge schon, bloß die Plattformtüren passen nicht mit den alten Zügen überein!) - natürlich därf auch eine klassische "Disused Station" nicht fehlen, wo ggf als "Gag" ein Geist haust!
Schwirig wird es bei den "Suicide Pits" in den Stationen - hier muss ich wohl auf H0 Bekohlungsgruben zurückgreifen! Sobald das Buch da ist werde ich einige kleine "Detail Mock-ups" bauen!
auch ich baue "Freelance", da ich noch nie in England war und auch keine "originalen" Gleispläne verwende. Dass bei mit gleichzeitig BR, LMS und GWR (und eventuell auch LB&SCR - Dapol, Bochill -) fahren werden, stört mich nicht. Ich bin kein Nietenzähler. Die sollen für ein "nietengerechtes Modell" ruhig 300 € und mehr hinblättern - ich mache das nicht mit. Allerdings käme ich auch nicht auf die Idee, einem ICE ein paar Güterwaren anzuhängen . Wenn das Gesamtbild stimmt, ist der Rest auch nicht so wichtig. DU sollst dich mit deiner Anlage wohlfühlen. Wenn auch andere Betrachter Spass und Freude daran haben, um so besser. Ich habe mich für mich selbst auf die Zeit 1950 - 1970 festgelegt, in erster Linie Dampfloks (ich mag die Dinger nun mal...), vielleicht auch 1 Diesellok, aber keine moderne.
Dennis , da hast Du Dir aber ein sehr komplexes Thema ausgesucht , habe in der Vergangenheit schon ein paar Module dieses Themas gesehen .Wenn ich die baulichen Eigenheiten einer Underground betrachte (egal ob unter-/überirdisch) denke ich der Aufbau wird schon sehr umfangreich , man hat kein flaches Terrain , ist immer in oder auf Kunstbauten unterwegs. Die Berliner U-Bahn bildet ein anschauliches Beispiel.In welchen Größenverhältnissen bewegst Du Dich ? Wieviel Stationen würdest Du nachbilden wollen ?
ich will schon gerne Betrieb machen können, also minimum sind 2 Stationen!
eine Idee die ich schon länger im Kopf habe ist das Weichen und Gleislayout der Waterloo & City Railway zu nutzen aber die Stationen im klassischen London Underground Stil, dazwischen die "Disused Station" - pläne habe ich hier im Forum mal gezeigt! Aber Konkretes muss erst noch in der Ideenschmiede gemacht werden!
bei der U-Bahn müssen nur die Stationen (unterirdisch) gestaltet werden, der rest sieht man ja nicht!
Klaus , möchte Dir gerne zustimmen was die Palette der "Wichtigkeiten" ist -modelrailroading is fun- sagt man in einer anderen "Kaste" . Wie Du sagst : das Gesamtbild soll stimmen und das "feeling" muß rüberkommen. Das ist das schwerste aber machbar wie wir bei Henning vorhin gesehen haben !! Die von Dir beschriebene Zeit 50er-70er Jahre strebe ich auch an weil -sicher auch in GB- da eine breiteste Vielfalt von Fahrzeugen im Einsatz war und wer schon mal eine Dampflokomotive im (Normal)Einsatz gesehen hat - vergißt sie nie . Zukünftige kriegen das zumindest hier nur auf der Museumsschiene mit . Was aber natürlich auch gut ist ! By by , Christian
Dennis , toll wirken aber auch zwischen den Gewölbestützen verlaufende Abstellgleise mit hölzernen Plattformen für`s Personal und eine schön fuselige Beleuchtung ; hab ich gesehen am (unterirdischen) S-Bahnhof Anhalter Bahnhof .Gibt`s doch in London bestimmt auch ?
nun in der Deep Level Tube ist es etwas anders, dier hat jedes Abstellgleis seine eigene Röhre (breiter als die normale Röhre - die ist so eng das höchstens etwa 7 bis 10 zwischen Wagen und Röhre ist, bei neueren Tunneln sind es einige cm breiter), einen Bahnsteig als solches gibt es nicht. Der Zugfahrer wo reingefahren ist geht über die Nottüren von Wagen zu Wagen und steigt am letzten aus, von dort geht idR eine Tür zur nächsten Station.
die Berliner U-Bahn hat eine komplett andere Architektur, sie ist eher "Cut & Cover" - ähnlich der London Subsurface Linien, allerdings gibt es in diesen Unterirdischen Abschnitten kaum ein Abstellgleis, diese befinden sich regulär in freien bereichen (u.a. einige an der Widened Line)
Hölzerne Bahnsteige waren bei der Metropolitan & District Railways anfänglich üblich, allerdings nur aussen in den "Suburbs" - Hölzern waren generell die Rolltreppen die 1987 zum verheerenden Brand in KX bekannt wurden!
Dennis , wie es sich anhört gab es london ja ne`ganze Menge verschiedener Bauarten und Typen von Untergrundbahnen , bin gespannt auf Deinen Baubeginn ,wann denkst Du wird das sein ?
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- Modellbahner möglich , die vielbesagte Vorbildtreue auch mal beiseite zu lassen . Britische Anlagen bestechen meist durch Ihre Nähe zur großen Bahn und kleine Verspieltheiten kommen wie`s scheint nicht oft vor . Der britische Modellbahner ist da ernsthafter am Werk wie viele andere hierzulande .Als "newcomer" schmiedet man immer tolle Pläne die aber natürlich nicht immer mit den Realitäten des gewählten Vorbildes übereinstimmen ,z.B. beim epochemäßigen oder regionalem Einsatz von Lokomotiven und Wagen.Mein dreamlayout würde im Südwesten der Insel "spielen" , aber wenn ich mit einer Lok der LMS vorfahre, würde das doch sicher strafende Blicke hervorrufen oder ? Man kann ja nicht jeden Lokeinsatz mit einem Museumsverkehr erklären.Bei der großen Ernsthaftigkeit die manchmal so durchschimmert habe ich ein wenig Sorge , daß man als Spielbahner bezeichnet wird wenn die Phantasie Fußstapfen auf der Anlage hinterläßt . Die amerikanischen Modellbahnfreunde haben einen groben Überbegriff ,wenn jemand in einigen Aspekten nicht ganz realitätsgetreu ist : free lance , was sagt Ihr dazu
, weil ich glaube aus einigen Zeitschriften u.ä. rauslesen zu können das machner modeller mit einer Ernsthaftigkeit rangeht die mir dann doch etwas übertrieben scheint 
. Das wirkt dann 3 nummern zu groß für mich .Geht mir schon so wenn ich bei so manchem Tauschmarkt unendlichen Gesprächen zuhöre die von Nietenzählertum in Reinkultur zeugen und wenn man dann aber Photos der Anlagen sieht - 
-Aua . Aber jeder versteht was anderes darunter - na und jedem seine Hölle !Dein Verweis auf eine round story übrigens ist (very) o.k. !!!
.Habe meine damaligen Pläne so weit runtergestrichen bis kein Güterbahnhof mehr zu sehen war - ab in den Rundordner 
