das ist eine vernünftige Meinung, die Modelle sind zum Fahren da (sonst hätte man auch keinen Motor einzubauen brauchen). Aber es gibt wirklich Sammler (besonders von Märklin-Modellen), die ihr Modell ohne Gebrauchsspuren ("unbespielt") halten wollen. Und die Originalverpackung und die Betriebsanleitung müssen auch noch vorhanden sein). Ich habe auch einen solchen Sammler gekannt, ein früherer Arbeitskollege von mir, der aber leider schon vor ein paar Jahren gestorben ist. Er hat alle Eisenbahnbörsen in seiner Umgebung besucht und besondern nach alten Märklin-Modellen aus den 50-er bis 70-er Jahren gesucht. Er war ein netter und sehr hilfsbereiter Kollege gewesen. Er wusste, dass ich englische Dampflokomotiven liebe und so hat er oft, wenn er auf einer Börse eine von mir gesuchte Lok fand, sie für mich zu einem guten Preis "an Land gezogen", wofür ich ihm heute noch dankbar bin.
Übrigens, dass Wrenn seine Modelle mit den alten Formen von Hornby Dublo produziert hat, das wusste ich noch nicht, das ist ja interessant. Ich hatte immer geglaubt, Wrenn Modelle wären komplett eigenständig gewesen. Aber trotzdem sind es sehr robuste Modelle, vergleichbar mit den alten Märklin Modellen, solide und "für die Ewigkeit gebaut". Die laufen auch noch in 100 Jahren und wenn es sein muss, lassen sie sich dann auch noch mit etwas handwerklichem Geschick reparieren.
...übrigens, mein früherer Kollege hat einmal für mich eine Stanier Pacific der "City" -Klasse auf einer Börse gefunden (in rot, mit BR-Logo), die sich mir bei näherem Hinsehen als ein interessanter Anglo-German-Compound zeigte: Loco- und Tender Body von Hornby Dublo, das Chassis ein angepasster Metall-Eigenbau unter Verwendung von Märklin Rädern (von einer 01 vermutlich) für Lok und Tender sowie eines auf Permanentmagnet umgerüsteten Märklin-Motors. Recht gut und solide gemacht und auf jeden Fall ein Unikat. Für orthodoxe Sammler dagegen sicher wertlos, auch weil sie schon starke Gebrauchsspuren zeigte - für mich allerdings etwas Besonderes mit eigener und einzigartiger Geschichte.
Die geschichte von Wrenn ist etwas kompliziert, und wurde viel platz hier verbrauchen. Ich kann deswegen nur ein bischen hier sagen. Die firma G & R Wrenn begann anfang die 50er jahre um die erste art von "flexi gleis" zu produzieren. Dies war nicht sehr flexibel, aber besser als die gleise in packungen von den grosse firmen, Hornby-Dublo und Triang. Sie produziert gleise fur 00 und TT. Erst viel später fingen Sie an rollendes material zu produzieren. Dannach ist die geschichte komplizierte geworden.
vielen Dank für die Informationen, denn es interessiert mich schon, was mit Wrenn passiert ist (auch wenn es hier etwas mehr Platz benötigen sollte). Von dem früheren Arbeitskollegen hatte ich auch zwei alte Kataloge (na ja, eher "booklets") von Wrenn bekommen, die er einmal auf einer Börse gefunden hatte. Danach sah es so aus, als sei Wrenn ein größerer Hersteller, ähnlich wie Hornby, nur vielleicht nicht so groß. Hat Wrenn denn auch komplett selbst konstruierte Modelle hergestellt oder waren es Hornby Dublo Repliken, vielleicht auch mit kleinen Modifikationen? Warum ist denn Hornby Dublo vorher überhaupt pleite gegangen? Lag es an der Konkurrenz (z.B. Tri-ang), die mit Modellen in Gemischtbauweise (statt Ganzmetall) billiger produzieren konnten oder war es vielleicht auch nur Missmanagement? Ich weiß, das sind wieder Fragen, die vielleicht nicht einfach zu beantworten sind, weil die Gründe viel zu komplex sind (Märklin steckt ja seit einiger Zeit auch in sehr großen Schwierigkeiten, wie ich gelesen habe und die Gründe sind auch komplex). Falls du noch etwas dazu weißt, würde ich mich sehr freuen, wenn du mir da weiterhelfen würdest.
Auch wenn die modernen Modelle von Bachmann oder Hornby (oder Roco, Märklin, Trix usw. ) heute viel authentischer aussehen und auch ruhiger laufen, ist es sehr schade, dass solche Modelle wie von Wrenn nicht mehr produziert werden. Auch, weil ich es gut finde, wenn bei dem Modell einer englischen Dampflok "built in Britain" oder "made in England" unten auf der Lok steht, und nicht "made in China" (obwohl ich sonst nichts gegen chinesische waren habe).
inzwischen habe ich selbst noch ein wenig recherchiert und unter anderem auch bei Wikipedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Hornby_Railways) und auf der Wrenn-Homepage (die gibt es tatsächlich) Antworten gefunden. Die Geschichte ist wirklich komplizierter, als ich vermutet hatte.