Hallo allerseits, kürzlich habe ich damit begonnen, eine alte Wrenn "Clun Castle" zu überholen. Dieses Modell stammt aus der Hinterlassenschaft von Stanley Moss (dem verstorbenen Freund meines englischen Modellbahnfreundes und Namensgeber meiner Wrenn BoB-class Lok, siehe auch den Thread "Wrenn in Bremen"). Das Modell ist schon sehr alt und hatte lange Zeit nur gelegen, so dass es erst einmal gründlich gereinigt und geschmiert werden musste. Auch muss ich noch einige Lackschäden behutsam ausbesseren - eine Neulackierung möchte ich nicht aufbringen, um die Authentizität der Lok soweit wie möglich zu erhalten. Sie hat ja ihre eigene Geschichte...
Bei der Gelegenheit habe ich ein paar Bilder gemacht, die vielleicht für diejenigen interessant sein können, die die alten Wrenn Modelle nicht kennen. Generell kann man sagen, dass sie mit den Märklin Modellen der 50er und 60er jahre vergleichbar sind; Vollmetallausführung, sehr schwer und solide, fast "unkaputtbar", allerdings auch nicht fein detailliert. Tenderkupplungen, Räder, selbst Gehäuseschrauben sind recht grob ausgeführt, und aus dem Führerhaus ragt auch noch der riesige Motor heraus. Doch diese Lok wird noch in 100 Jahren laufen und im Bedarfsfall zu reparieren sein...
ja alte Modelle - sofern sie gut und solide verarbeitet sind halten eine Ewigkeit! Interesannt ist der Motor, in solch einer Ausführung hätte ich es nicht erahnt das sowas schon damals gab, ist das etwa eine Schwungmasse? - sowas gab es seinerzeit bei Märklin nicht (erst mit dem Aufkommen der Faulhaber Motoren (die besten Motoren die mir je begegnet sind - haben aber als nachteil einen stolzen Preis! dessen Schwungmassen sogar "ausgewuchtet" sind) ich denke dennoch das der Motor eine "offene" (nicht gekapselt!) Bauweisse hat und ein Profi, ggf sogar neue Spulen montieren könnte!
Heutige Modelle haben ja nur noch gekapselte "wartungsfreie" Motoren drin - laufen zwar super (dank Schwungmasse!) allerdings sind sie nicht für die Ewigkeit!
Ich habe von Märklin die Baureihe 410,0 der ICE-V - der ist Vollgestopft mit früher Digitaltechnik aus den 1980er jahren - einige Wichtige Teile gibt es leider nicht mehr als Ersatzteile, gerade die Kupplungen sind so "grazil" (Kuppeln und Entkuppeln nur im Stromlosen zustand! sonst raucht der Decoder ab!) das er hauptsächlich in der Vitrine steht und nur sehr sehr selten zur Probefahrt aus der Vitrine genommen wird!
ganz schlimm sind Loks mit SMD Baugruppen, wenn da was kaputtgeht und spezielle Lötkolben habe ich nicht (und mangelnde kenntnis!) und alle 00 Loks mit Beleuchtung haben SMD Technik!
das, was bei dem Motor tatsächlich wie eine Schwungmasse aussieht, ist in Wirlichkeit ein Ringmagnet für das Erregerfeld. Das ist hier ein metallisches Magnetmaterial, kein Ferritmaterial, wie es sonst häufig verwendet wird, das dunkelgrau/ anthrazit aussieht. Der Motor ist trotzdem ein Unikum, mit einer überlangen Ankerwelle, die die Schnecke mit einschließt. Die Lok hat ein Schneckengetriebe, das aber eine relativ starke Steigung hat, so dass man den Motor sogar gelegentlich über die Räder durchgedreht bekommt(d.h. die Lok lässt sich dann schieben).
Ich gebe dir recht - die moderne Elektronik bietet phantastische Möglichkeiten, aber Reparaturen daran können echt problematisch werden. Und durch die schnellen technologischen Fortschritte sind gewisse Bauteile schnell veraltet und man bekommt dann irgendwann kein Ersatz mehr. Wenn neue Decoder kompatibel zu alten sind, mag das noch gehen, aber wer kann das garantieren (womöglich über Jahrzehnte)?
Hallo Aldwych, muß lachen, wartungsfreie Motoren, Das soll immer suggerieren das die ewig halten Marketing vom feinsten Schön das Du noch was zu Haltbarkeit erwähnt hast Die alten Märklin , oder Wrenn und auch meine Bassett Lowke Clockwerk locos die sind doch Zeitgeist, meint nachhaltig