Habe gerade von Hattons ein Infomail bekommen. Darin steht das Peco in den TT 1/120 Markt einsteigt, mit Flexgleis, Weichen, Gebäuden, Rollmaterial sowie Signalen.
eine feine Sache für Festlandeuropäer, aber in GB selber fahren TT'ler doch in 1:101,6. Mich wundert es, dass beide Firmen also von Haus aus nur für den ausländischen Markt produzieren. Wobei die Schienen natürlich in beiden Fällen 12 mm Spurweite haben, aber die Schwellengröße und -abstand stimmt natürlich nicht überein.
Zitat von McRuss im Beitrag #4Ich vermute mal das vieles von Gaugemaster in deren TT Linie von Noch und Co stammen und rebranded wurden.
Ja, steht bei den einzelnen Artikeln meistens dabei, vor allem NOCH und Lampen von Viessmann. Dann nehme ich das mit "Produzieren nur für den Kontinent" zurück.
ich find's eigentlich genial. Das ist doch die Chance, endlich einmal eine britische Baugröße mit der von vornherein korrekten Scale/Gauge-Ratio herauszubringen. Ohne EM, P4 und den ganzen Bastel-Heckmeck für Spezialisten. Das wäre ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Dabei werden noch Synergien in Form der Code 55 Profile genutzt, sodass hier gleich mit kompromisslos niedrigen Profilhöhen arbeitet. So, wie man es machen würde, wenn man auf einem weißen Blatt Papier anfängt. Unter Modellgesichtspunkten völlig richtig, dass keine Kompatibilität mit 3mm oder Triang angestrebt wird.
Es ist nur die Frage, ob es dafür eine Nische gibt. Einerseits ist der Markt eng, andererseits ist die Idee besser als die ggf. nächstgelegenen anderen Spurweiten mit maßstabsgerechten Alternativen anzureichern, z.B. ein 2mm FS System oder britisches H0. Denn ersteres würde N kannibalisieren und letzteres darf als am Markt gescheitert bezeichnet werden.
Schaut man sich die Peco-Produkte an, wäre es mit einem Basis-Einkauf zu ca. 120 Pfund möglich, einen generischen GWR-Style Endbahnhof mit drei Weichen, diversen Flexgleisen und allen dann erhältlichen Gebäuden und Zubehörteilen zu erwerben. Das dürften viele als machbar einstufen. Nun muss es aber zügig eine kleine Startauswahl britischer RTR-Fahrzeugmodelle in 1:120 geben. Sofern irgendwelche sinnvollen Absprachen eines Modellherstellers mit Peco bestehen, mag es sich um so etwas wie eine GWR pannier tank handeln. Wer mag dies produzieren? Vielleicht Hornby über Arnold, wo es ja TT gibt, vermarktet als Triang Hornby (alle Markenrechte vorhanden)? Dapol mit einem upscaling der N-Version, wo man auch das 0-Experiment eingegangen ist? Vieles, einschließlich des launches über Hattons, spricht gegen Bachmann als TT-Kai-aus-der-Kiste.
Wünschenswert wäre darüber hinaus, wenn man als Interessierter Neueinsteiger nicht völlig dem Era 3/5-Idyll ausegliefert wäre und es gleich eine class 66 mit modernen Fährbootwagen gäbe, eigentlich das ideale Vorbild, da auch im kontinentalen TT-Bereich vermarktbar. Eine TT class 66 (Freightliner PL) gibt es übrigens einzig und allein als sündhaft teures Kleinserienmodell aus polnischer Fertigung, bzw. alternativ als wohl komplexen Bausatz: https://www.eaos.pl/class-66/ RTR würde die Lok doch eigentlich sehr gut z.B. ins TT-Sortiment von Piko passen.
Das Peco-Einstiegssortiment spricht dagegen eher für einen konservativen Fahrzeug-Einstieg. Ich bin jedenfalls über die Entwicklung gespannt.
Bei Shapeways habe ich immerhin/nur (je nach Sichtweise) zwei Gehäuseteile nach britischem Vorbild gefunden, die auf das Peco-Sortiment bezogen bzw. ausdrücklich in 1:120 gehalten sind:
Zitat von haeckmaen im Beitrag #7ich find's eigentlich genial. Das ist doch die Chance, endlich einmal eine britische Baugröße mit der von vornherein korrekten Scale/Gauge-Ratio herauszubringen.
Ich sehe das anders. Vermutlich würde nur eine weitere Nischen-Nenngröße entstehen. In GB gibts ja ohnehin historisch bedingt viel mehr Baugrößen. Da fände ich es dann besser eine schon existierende Baugröße wie TT-3 weiter voranzutreiben und zu stärken. Da gibts wenigstens einige Sachen und alle die schon länger in 1:101 fahren würden sich auch freuen. TT-3 hatte in den 1960ern über 13% Marktanteil in GB und dümpelt heute bei unter einem Prozent vor sich hin. Aber eine weitere zusätzliche Baugröße würde auch nicht mehr Anhänger finden.
Wer aber in 1:120 einsteigen will, dem sei gesagt, dass es um das Depot aufzufüllen einige Dampflok-Standmodelle von Corgi gibt, die exakt 1:120 gearbeitet sind. Leider nicht die Spurweite, die ist mit 12,5 zu breit und man kann die Modelle leider nicht ohne Bastelarbeit auf TT-Gleise stellen.
Ich habe mir die Diskussion im passenden Thread bei RMWeb angeschaut. Ein Kernthema ist natürlich ebenfalls, ob 1:120 jetzt der Stein der Weisen mit Blick auf die historische Existenz von 3mm/1:101 auf Gleisen mit 12 mm Spurbreite ist. Es gibt erwartungsgemäß eine Bandbreite von Meinungen, jedoch zumindest eine größere Strömung, die das Glattziehen von Spurbreite und Maßstab für sinnvoll hält.
Eine Rolle dabei spielt, dass das zweifelsohne in der Modellbahnwelt vorhandene Triang-Material doch mittlerweile sehr in die Jahre gekommen ist, die ganzen 3mm-Selbstbauaktivitäten jedoch im Großen und Ganzen immer noch darauf aufbauen, was nicht gerade ein Systemvorteil ist; siehe https://www.3smr.co.uk/locos.html
Zudem wird die 3mm/1:101 auf 12 mm Gleis-Fraktion von Peco mit der 1:120-Palette nicht ausgebootet, da es für die ex-Triang-Freunde gängig ist, auf das Peco H0m-Sortiment auszuweichen. Dieses gilt als von den Schwellenabständen her halbwegs passend und die passende Profilhöhe ist auch vorhanden.
Auf der anderen Seite sind eine Reihe von Meldungen zu verzeichnen, die 1:120 schlechterdings (obwohl in den USA erfunden) als "continental crap" ablehnen, einige lehnen es schon wegen des angeblich metrisch hergeleiteten Maßstabsverhältnisses ab. Die PM von Peco dient wohl auch dazu, die Größe nicht als unbritisch dastehen zu lassen. Im RMWeb hatte das dann eher den Zungenschlag, wer 1:120 sagt und nicht 1/10th inch to 1ft, ist ein Vaterlandsverräter. Ob typisch für das neue, unsympathische UK oder doch eher dem DSO-mäßigen RMWeb-Tonfall geschuldet, lasse ich mal dahingestellt.
Wenn ich ehrlich bin, waren diese vielen verschiedenen krummen Maßstäbe der Grund warum ich überhaupt angefangen habe mich für britische Modellbahnen und in Folge dann auch das Vorbild zu interessieren.
Wären die Briten schon immer in 1:87, 1:120 oder 1:160 gefahren, hätte ich mich wohl nie für das Land und seine Modellbahnen interessiert.
und ich verstehe auch die Briten die sich nicht vom Kontinent etwas vorschreiben lassen wollen, gerade weil ja das britische Nenngrößen-System seit vielen Jahrzehnten sehr gut funktioniert und sich eingespielt und bewährt hat.
Nach dem Motto: "Never change a running system"
Andererseits muss man auch mal was neues wagen. Aber ich glaube nicht, dass das mehr als ein weitere Eintagsfliege sein wird.
In Bayern sagen wir "jetzt schaun wir mal, dann sehen wir schon." Lassen wir uns also mal überraschen.
Hallo, nun steigt auch Heljan in den RTR-Markt von TT 1:120 ein - angekündigt ist eine Class 31:
"Heljan have announced a newly tooled model of the Class 31/1 locomotive in TT Gauge. This is the first announced ready-to-run UK model in 1:120 scale! Initial CAD images have been shown and the model is due to start tooling soon." (Source: Hattons TT Newsletter)
Ja die machen wirklich ernst mit TT:120. Der erste Kommentar auf der Facebookseite von Heljan: I think TT is the best of both worlds and could be successful if it's not too expensive.
Ich denke, der Verfasser hat Recht, nur wenn die Modelle zu vernünftigen Preise rauskommen, kann es eine neue Baugröße schaffen. Wenn ich aber dann auf der Heljan-Website lese, dass die Class 31 wohl 229 Euro kosten soll, sehr ich da schwarz. So eine Lok darf höchsten 150 EURO kosten, Tillig schafft das ja auch.
Und es müssten sehr bald auch Güter- und Personenwagen folgen, die natürlich ebenfalls günstig sein müssen.
Aus meiner Sicht muß da noch mehr kommen um TT einen guten Start zu erlauben. Da muß ein Hersteller hergehen und nicht nur eine Lok und ein zwei Wagen bringen, sondern von Anfang an ein kleines abgerundetes Sortiment, mit Lokomotiven, Personen- und Güterwagen und auch ein oder zwei Startpackungen. Evtl. auch weiteres Zubehör. Das ganze sollte auch zu einem vernünftigen Preis zu haben sein. Und dann sollte es auch noch relativ zeitnah zu einander in die Geschäfte kommen. Es bringt aus meiner Sicht nichts wenn man vielleicht zum Herbst eine Lok bekommt und dann ein halbes Jahr später die ersten Wagen oder umgekehrt.