Hier möchte ich darstellen wie ich meine PECO Standardweichen modifiziert habe. Der Modellbahner hat immer zu wenig Platz, immer. Für meine geplante Spur 0 Modulanlage ist an einem Ende ein Gleiswechsel vorgesehen. Der soll nur dem Umsetzen Von Loks dienen, wobei ich von einer 2-6-2 als Maximalgröße ausgehe. Für lange Reisezugwagen wie die MK1 ist der Gleiswechsel nicht vorgesehen.
Bei Peco kann man sich Templates herunter laden und ausdrucken. So sieht ein Gleiswechsel aus zwei Weichen aus wenn man sie direkt zusammen steckt. In meinen Augen nicht erstrebenswert. Aber Papier ist geduldig und es lässt sich daran herumschnippeln.
So sieht eine maximale Verkürzung aus die man mit diesen Weichen anstellen kann. Man hat immer noch einen unschönen direkten Gegenbogen, aber der Weichenwinkel ist nicht mehr so extrem bei 22,5°.
Nur zum Vergleich, ein Gleiswechsel mit den schlanken Weichen. Auf jeden Falle eleganter und auch mit MK1 befahrbar, aber eben Platz fressend.
Zum Schluß noch ein Bild was mir im nachhinein meine Entscheidung bestätigt hat, für den Umstieg auf Spur 0 ein Britisches Vorbild gewählt zu haben. Hier sind es 4 Wagen. Bei Deutschen Vorbild wäre die gleiche Länge mit nur 2 Wagen erreicht. Und bei US wäre es nur ein einzelner 50' Wagen.
es ist schon beeindruckend, was man für interessante Gleisfiguren durch Abschneiden von Weichenteilen zaubern kann. Kleinere Knicke im entstehenden Gleisverlauf sind ja für eine Modellbahn, vor allem dort, wo nur Loks umsetzen sollen, unkritisch.
Leider kann man mit dieser Methode die Schwellen nicht geradebiegen. Die Mehrheit der Weichen in der British-Rail-Zeit hatte, so wie ich das zeitgenössischen Fotos entnehme, die Schwellen exakt parallel zum wichtigeren der beiden Gleisstränge. Im entscheidenden Teil des Gleiswechsels gab es oft sogar lange Schwellen, welche beide Gleise miteinander verbanden. Vielleicht kannst du ja mal untersuchen, ob du durch geringfügiges Auseinanderziehen deiner beiden Weichen die beiden unverbundenen Schwellen in der Mitte miteinander verbinden kannst. Das wäre zwar nicht exakt wissenschaftlich, würde aber den optischen Eindruck verbessern.
Übrigens waren deutsche Güterwagen auch mal so kurz, aber das war lange vor 1900.
danke für Deine Anmerkungen Felix. Der Umbau ist fertig; was ich hier poste ist also schon in der Vergangenheit gemacht worden.
Grau ist alle Theorie, Zeit am realen Objekt zu arbeiten. Dafür habe ich mir zwei dieser Weichen bei MC Schüler besorgt. Dazu noch Bullhead Schienenstühlchen und die langen Schwellen. Hier ist jetzt Abwägen und Ausloten was sich aus dieser industriell gefertigten Weichen machen lässt. Mit ist schon klar, daß man hier nicht allzu hohe Ansprüche stellen sollte. Die wären dann mit Scratchbuilding zu realisieren.
Die Schienenverbinder sind punktförmig angeschweißt. Die Schweißpunkte habe ich mit einen kleinen Fräser abgefräst. Dann gibt es noch angeschweißte Klötzchen unter den Schienenprofilen die ein Verschieben verhindern sollen. Diese lassen sich mit einen Schraubendreher o.Ä. abhebeln.
Dann habe ich das Schwellenband direkt hinter der letzten durchgehenden Schwelle getrennt. Jetzt lassen sich die Schwellenbänder heraus ziehen.
Die Weiche sieht jetzt so aus. Man sieht jetzt deutlich wie der Bogen des abzweigende Strangs durch das Herzstück bis zum Weichenende geht.
Als nächsten Schritt habe ich die Schienenprofile begradigt. Die Weiche sieht in meinen Augen schon etwas freudlicher aus. Der ursprüngliche Weichenwinkel von 22,5° ist jetzt auf etwa 15° reduziert.
ich bin sehr gespannt, wie der Umbau bei dir letztlich aussieht.
Die Weiche hat von Haus aus ein curviform-Herzstück. Wenn ich mir die linke Backenschiene ansehe, dann geht dein Radius ja weiterhin durch bis zur letzten Schwelle. An der Flügelschiene hast du durch die Entfernung der Schwellen Spielraum, die genaue Lage der Schiene festzulegen, aber du solltest darauf achten, dass sich dein Spurmaß nicht zu sehr aufweitet!
danke für die ausführliche Anleitung. Bei meinem Industrieanschluß auf meiner entstehenden Gauge O Anlage "Gilmor Abbas" habe ich es ebendso gemacht wie im zweiten Bild oben. Die Bögen der Weichen gekürzt und die Weichen ineinander geschoben. Dadurch wird der Parallelgleisabstand kleiner.
Die kurzen Setrack-Weichen liegen aber bei mir nur im Industrieanschluss. Mit zweiachsigen Wagen und Loks mit kurzen Radstand geht das. Im Bahnhofsbereich habe ich längere Weichen mit Radius von 1828 mm verwendet.
Die Peco-Ausschneideschablonen sind eine sehr gute Hilfe beim Gleisbau.