Zur Disk 26, Ich teile deine Vermutung. Lese es auch so aus dem Plan von RmWeb in der Pull Tabelle, um 29 und 27 auf Fahrt zustellen muss 26 auf Fahrt sein.
Deine 27 geht nur wenn 16 auf Abzweig ist? Im original Plan geht 27 nur wenn 26 gezogen ist. Hängt natürlich davon ab, wie du rangieren möchtest.
Danke Felix und MacRat für das detaillierte Feedback. Gehen wir es mal schrittweise an :)
Disk 27 - meine Interpretation war: erlaubt shunting in die Up main von Banavie. Will ich stattdessen in die down main nach Banavie, ziehe ich 25, will ich Richtung Weiche 12 ziehe ich 29. Ist wohl falsch? Ist 27 eher eine allgemeine Shunt-Erlaubnis in den yard?
Ich möchte für run rounds schon eigentlich signalised in die up main von Banavie kommen.
Hallo Kupzinger Ein Main Signal gibt normaler Weise eine Fahrt zum nächsten Main Signal frei, nicht zu einem Shunt Signal. Shunt Signale können Fahrten zu anderen Shunt Signalen oder Main Signalen erlauben.
Im Originalplan signalisiert 29 zu 28. Ein Zug von Fort William wird mit einem Main Signal bis zu 29 erlaubt. Um zu 26 zu kommen muss Signal 27 eine Rangierfahrt freigeben.
Im verlinkten Originalplan sehe ich keinen Hinweis, dass Up Branch überhaupt zum Rangieren genutzt wird, man kann alles über Down Branch erledigen.
Zitat von MacRat im Beitrag #18Ein Main Signal gibt normaler Weise eine Fahrt zum nächsten Main Signal frei, nicht zu einem Shunt Signal. Shunt Signale können Fahrten zu anderen Shunt Signalen oder Main Signalen erlauben.
was Mac hier schreibt, ist ganz wichtig: Ein Main Signal beinhaltet die Erlaubnis des Signallers, bis zum nächsten Main Signal vorzuziehen, wobei die korrekte Stellung von Weichen und Rangiersignalen als gegeben angenommen werden kann. Deshalb kann eine Fahrt per Main Signal nicht an einem Shunting Signal enden.
Daran, dass die Signale 5 und 9 kein Subsiduary Signal enthalten, kann man ablesen, dass von links kommend nur Zugfahrten passieren. Alle hier rangierenden Einheiten kommen von rechts. Daher ist die Lok immer ganz links am Zugverband. Da es somit nicht passieren kann, dass auf der Down Banavie Fahrzeuge stehen gelassen werden können, ist Signal 25 als Main Signal für die Rangierlok immer passend – die Down Main ist für sie immer frei (außer natürlich es gibt einen zweiten Zug dort).
Die Disc 11 müsste daher die Weichen 12, 16 und 19 verschließen, denn der Fahrweg geht ja bis rechts vor das Einfahrsignal.
Da hatte ich wirklich ein paar fehlgeleitete Annahmen. Hätte wohl mal besser die Original-Verschluss-Tabelle genauer entziffert... Disk 27 gibt also die Weiterfahrt zu Disk 26 und dann in den Yard frei (und nicht auf Banavie Up oder Down). Und 26 sollte bei Zugfahrten auf "off" stehen, den Teil hatte richtig vermutet.
Dann gehen wir einen Schritt weiter, wenn Ihr noch Nerven dafür habt. Zwei Fragen kann ich nämlich gerade mit meinem von Euch schon kräftig aufgebohrten Kenntnisstand noch nicht beantworten:
1. Felix schreibt, dass "Signal 25 als Main Signal für die Rangierlok immer passend" ist. Ich formuliere das mal um: um eine Rangiereinheit von rechts nach Banavie Down Line zu signalisieren, ist ein Main Signal ok, weil nie eine Einfahrt in ein bereits belegtes Gleis signalisiert werden muss. War das so gemeint?
2. Umsetzen der Lok auf die andere Zugseite (Lok ursprünglich links, Zug auf Banavie Down). Wird das dann mit den Signalen 24 (das graue links unten in meinem Plan), 9 und 25 signalisiert? Zumindest 25 wäre ja ein Problem, denn in diesem Fall ist das Gleis ja doch belegt. Sowas kommt aber, spätestens seit dem Fort William Yard zugemacht hat, bei der Bedienung der Ölladestelle hinter der Trap 21 in der Realität vor - denke ich, ohne dort gewesen zu sein :) Zwar ist der Verschlussplan im RMWEB für das Jahr 1946, aber auf aktuellen Fotos gibt es die Signale noch alle an diesen Positionen.
Randbemerkung: Der RMWEB-Verschlussplan (oben verlinkt) gibt mir immer noch Rätsel auf. Vielleicht passt da das eine oder andere ja auch einfach nicht. Darum war ich von ihm abgekommen. Logisch finde ich z.B., dass Disk 2 Weiche 19 festlegt. Aber Disk 18 sollte das doch genauso tun, nur in der anderen Stellung? Disk 11 (die oben in meinem Plan noch 12 heisst wie die Weiche davor) setzt nur Weiche 12 voraus, nicht aber 16 und 19 - wohl weil sie nur stumpf befahren werden? Signal 25 bedingt nur Weiche 19 und ihren Verschluss 20, aber nicht den Flankenschutz 21? Ich würde ja hier sogar noch 12 festlegen, damit da keiner aus dem Yard reinpfuschen kann. Und diese lange Oder-Liste bei Verschluss 20 kapiere ich auch nicht wirklich :) Aber - wurscht - muss ich auch nicht verstehen, wir haben hier eh schon eine etwas andere Lösung skizziert. Hauptsache ich kann umsetzen, ohne die Signaling Comission auf der Matte stehen zu haben :)
Zuerst zu den Randbemerkungen. Mein Verständnis ist folgendes: Pull Liste = Stellung der Hebel für den Signal Man Interlocking = Verriegelung der Hebel, so das der Signal Man die Hebel nicht falsch legen kann
Die Liste mit dem Namen "Pulls" ist nicht die eigentliche Verschlusstabelle, sondern die Reihenfolge in der die Hebel gezogen werden sollen. Die Pulls stehen manchmal auch direkt auf den Signalhebeln drauf, zum Beispiel: https://www.gwra.co.uk/auctions/gwr-bras...16mar-0148.html . Wie die NBR das gemacht müsste man mal nachforschen.
Wenn bei "Pulls" eine Zahl steht, dann ist der Hebel nach "vorne" gezogen (Reversed). Wenn eine Zahl fehlt, dann ist der Hebel "hinten" in Grundstellung (Normal).
Für Disk 2 und 18 könnte man das so lesen: Ground Disk 2: Crossover bestehend aus den beiden Weichen 19 muss zuerst aus der Grundstellung gebracht werden, also Hebel 19 nach vorne ziehen (pull). Ground Disk 18: Crossover 19 bleibt in Grundstellung, also Hebel nicht ziehen. Trap Point 21 muss umgelegt werden, also Hebel nach vorne ziehen (pull). In der Interlocking Logik sollte tatsächlich geprüft werden, dass der Hebel für Disk 18 nur auf Fahrt gestellt werden kann, wenn der Hebel für Crossover 19 Normal und Hebel für Trap Point 21 Reversed ist.
Für die anderen Punkte würde das genauso sein. Das eigentliche Interlocking prüft, dass auch die nicht bewegten Hebel in der richtigen Stellung sind.
Beim Betrachten von FPL 20, kann ich deine Verwirrung nachvollziehen. Ist das wirklich ein Originalplan oder wurde das "reverse engineered"? Ohne genaue Kenntnis der beim Original durchgeführten Fahrten erschließt sich mir nicht warum Weiche 16 in abzweigender Stellung verschlossen werden sollte. Da sollte eigentlich keine Zugfahrt von MAIN über Weiche 16 nach UP Branch gehen. Für die Fahrt aus der UP Branch raus (Signal 9) müssten die Weichen 16 und 19 nicht verriegelt sein.
Zitat von MacRat im Beitrag #21Die Liste mit dem Namen "Pulls" ist nicht die eigentliche Verschlusstabelle, sondern die Reihenfolge in der die Hebel gezogen werden sollen.
Oh, I see ... hab mich eh schon gefragt, warum da nicht "lever list" steht. Vokabelproblem. Mein Engisch-Lehrer hat uns damals darauf getrimmt, Worte aus dem Kontext zu verstehen. Das ist oft sehr gut zu können, aber manchmal liegt man falsch :)
Das erklärt vieles. Aber nicht alles ;)
Der Plan ist offenbar von einem Modellbahn-Kollegen gezeichnet worden. Ggf. re-engineert. Muss also nicht 100% richtig sein. Aber viele von mir geortete Widersprüche haben sich somit aufgelöst.
von den Weichenhebeln 12, 16 und 19 ließe sich typischerweise nur einer in die abzweigende Stellung bringen; dieser verschließt dann die übrigen Hebel in der Normalstellung. Damit ist sichergestellt, dass wenn Hebel 12 gezogen wird als Voraussetzung für Hebel 11 (die Disc), dann stehen 16 und 19 automatisch in der richtigen Stellung. Da der Verschluss der Fahrstraße auf diese Weise nach und nach eintritt, nennt man die britische Logik auch Kaskadenverschluss.
Vielleicht ein kleiner Buchtipp, es gibt ein Springer Essential namens "Besonderheiten ausländischer Eisenbahnbetriebsverfahren" von Prof. Jörn Pachl (TU Braunschweig). Das ist ein kleines Heft, welches die britische und amerikanische Logik der deutschen gegenüberstellt. Ein Beispiel für Kaskadenverschluss ist darin enthalten. Ich habe das Buch auch und kann es gerade für Überblickswissen stark empfehlen. http://joernpachl.de/essentials.htm
Noch zu Punkt 2 aus dem post #20, zum Umsetzen der Lok. Das Umfahren fand im Yard von Mallaig Junction statt, nicht über Branch UP und DOWN. Im Modell wären das die zwei Sidings links von der Signalbox. Bild zeigt den Zug mit Kesselwagen im Fort William Junction Yard: https://flic.kr/p/bNqLpF
Falls in der Modellumsetzung wegen Platzmangel die Umfahrung in den Sidings nicht machbar ist, könnte man über "Locale Instructions" nachdenken.
Noch was zu den "Pulls": Die Signalhebel 23 und 28 haben einen weißen Strich. Das bedeutet, das sie mit der Token-Machine für die eingleisige Strecke verriegelt sind.
habe mir gerade Dein neues Video zu den Finetrax Gleisen angesehen. Mal eine Frage am Rande, nach welcher Norm hast Du denn Deine Module die in dem Film zu sehen sind gebaut?
Hallo Friedrich, endlich hab ich mir auch mal Deine Filme angesehen, ich konnte dem text hier im Forum nicht so recht folgen. Nun aber bin ich im Bilde, sehr aufwändig Dein mechanisches Stellwerk, aber genial. Die reine Weichensteuerung über Stellstangen kannte ich schon, aber das ganze mit einer Fahrstrasse inklusive Verriegelung zu kombinieren ist echt der Hammer. So etwas hab ich auch noch nirgendwo anders gesehen. Bin schon sehr auf die Fortsetzung Deiner Module gespannt. LG Meickel