Die in der Franchise angesetzte Steigerung der Fahrgastzahlen ist nicht eingetreten und daher fiel die Gewinnsteigerung weg, welche aber auch zur Erhöhung der Abgaben an das DfT geführt hat. Die Zahlen über die Steigerung stammten vom DfT selbst. Das DfT erwägt den Einsatz eines Operators of Last Resort.
Da wird einen Monat nach der Zwangsverstaatlichung von Northern eine weitere Franchise an die Wand gefahren...
- London North Eastern Railway (seit 2018) - Northern Rail (seit 2019) - c2c (2020)
Das zeigt ziemlich klar auf, dass das britische Franchise-System (welches meiner Ansicht nach deutlich besser als das deutsche Ausschreibungs-System ist) am Ende ist. Öffentlicher Personenverkehr kann in der heutigen Zeit einfach nicht gewinnorientiert betrieben werden. Die sich stellende Frage ist eben nur: wie geht es weiter?
Hallo, in Zeiten der ausufernden Klimakrise ist eine Reverstaatlichung des öffentlichen Personenverkehrs eine gute Möglichkeit das Mobilitätsverhalten umwelt- und klimaschonender zu gestalten. Dabei sind keine Gewinne zu erwirtschaften, sondern massive Quersubventionierungen von der Straße (keine Kostenwahrheit, da externalisiert) auf die Schiene notwendig - ein Gebot der Stunde: CO2-Bepreisung, damit Verteuerung des Individualverkehrs (einschließlich Road Pricing, City Maut usw.), massiver Ausbau des umweltfreundlichen schienengebundenen Verkehrs, Vorantreiben der gerade in UK hinterherhinkenden Elektrifizierung von Strecken (HS2 ist ein Schritt in diese Richtung), bessere Anbindung des Kontinents (Destinationen wie Paris und Brüssel mit Eurostar-Anbindung reichen nicht, um Menschen vom Flugzeug wegzubringen). Man wird sich (nicht nur in UK, das gilt für ganz Europa) von neoliberalem Gewinnstreben u. a. im öffentlichen Verkehr verabschieden müssen, wenn man die Kurve noch irgendwie kriegen möchte - was wissenschaftlich durchaus für möglich gehalten wird, politisch aber offenbar (noch) nicht gewollt ist.