Hi, vielen Dank für die ausführliche Vorstellung. Ich habe mir die R3668 zugelegt. Grund: Sie hat die Bezeichnung der LNER. Als Neuling bei britischen Bahnen versuche dieser Bahngesellschaft treu zu belieben. Mein erster Zug ist von der LNER. Bei meinen Versuchen die "englische Bahn" besser verstehen zu lernen komme ich in nur sehr kleinen Schritten voran (liegt bestimmt auch an meinen sehr ungenügenden Sprachkenntnissen. Auf eine Frage habe ich noch keine Antwort gefunden- vielleicht passt sie an dieser Stelle? Gibt es bei den Bahngesellschaften auf der Insel auch so eine Einteilung in "typische" / "reine" Personenzuglok; Güterzuglok; Schnellzuglok wie in Deutschland? Danke schon mal für Info's dazu.
deine Lok mit der Artikel-Nummer R3668 ist aber gar keine Terrier, sondern eine J83; die LNER verfügte auch nie über Terriers.
Natürlich lassen sich auch britische Lokomotiven nach ihrem Einsatzzweck sortieren. Aber das ist nochmal ein eigenes Thema, was mit den Terrier-Modellen eher wenig zu tun hat.
ich habe deinen Beitrag mal abgetrennt, weil dein angesprochenes Thema einen eigenen Thread verdient.
Zu den Einsatzzwecken gibt es viel zu sagen. Die Dampfloks wurden in Leistungsklassen eingeteilt, mit numerischen Ziffern von 0 bis 9 und anschließend entweder der Buchstabe F für Freight, P für Personenzugloks oder MT für Mixed Traffic. Die Leistungsklassen findest du z.B. bei http://brdatabase.info/. Die LNER A4 hatte beispielsweise die Leistungsklasse 7P6F, ich habe mein Hornbymodell dementsprechend hauptsächlich für Fischzüge gekauft. Dieses System kam ab der Verstaatlichung bei allen BR-Loks zur Anwendung, es stammt von der LMS ab, bei welcher es sogar Teil der Baureihennamen war. Die anderen drei Bahnen hatten andere Systeme.
Grundsätzlich kann man aber sagen, dass es in UK mehr Lokomotiven für den gemischten Dienst gegeben hat. Die A1X Terrier oder die J83 sind beides Nebenbahnlokomotiven, die morgens, nachmittags und abends den Nebenbahnpersonenzug fuhren und sich mittags um den Nebenbahngüterverkehr gekümmert haben, so dass auf der Strecke keine weitere signaltechnische Ausrüstung notwendig wurde (Betriebskonzept "one engine in steam"). Ganz anders als ihr Aussehen nahelegt waren die A1 Terrier in den 1880ern ursprünglich für den dichten Vorortverkehr in die Londoner Vororte konzipiert und darin auch zunächst sehr erfolgreich. Die LNER V2 2-6-2 waren Lokomotiven für schwere Güter- und Personenzüge mittlerer Geschwindigkeit. Die LNER P2 wurden extra für einen bestimmten schweren schottischen Expresszug gebaut. Die BR Standard 4MT 2-6-4T ist eine Tenderlok-Version der Schlepptenderlok 4MT 4-6-0, welche eine Schnellzuglok ist. Schnellzugtenderloks gab es in Deutschland nur wenige, ergeben aber auf dem britischen Verästelungsnetz mit London als Schwerpunkt mehr Sinn als in Deutschland mit seinem Flächennetz. Wenn du die Uhr weiterdrehst und dir die frühen Dieselloks aus den 50er Jahren anschaust, dann wirst du feststellen, dass es keine Diesellok gab, die nicht für sowohl Personen- wie auch Güterzüge konzipiert wurde.
Eine Lösung, um den Einsatzzweck festzustellen, ist die "Power Classification". In Ansätzen hatten wir das Thema schon mal angefangen: Leistungsklassen britischer Dampflokomotiven
Im Prinzip gelten auf der Insel die gleichen physikalischen Gesetze wie auf dem Kontinent: kleine Räder = Güterzuglok, große Räder = Schnellzuglok. Eine 1F ist etwa wie eine preussische T3, 8F ist eine große Güterzuglok ähnliche der BR50, die 5MT "Black Five" (MT = multiple use) ist so etwas wie eine Universal-Lok.
Die "Power Classification" gab es offiziell nur bei der LMS und später Britisch Railways. Es gibt eine Wikipedia-Seite, da sind die hypothetischen Leistungsklassen für andere Loks der GWR, SR und eben auch der LNER verzeichnet: https://en.wikipedia.org/wiki/Steam_loco...ys#LNER_designs
Übrigens, LNER, gute Wahl. Müssen ja nicht alle GWR bzw. Western Region machen. Meine erste Modell-Lok in OO war auch ebenfalls eine LNER J72, siehe Avatar.
Zum Übersetzen Englisch-Deutsch hätte ich noch einen Tipp: https://www.deepl.com/de/translator Ist nach Aussagen von Muttersprachlern besser als Google Translator. Kopieren und Einfügen geht da auch sehr gut.