Hallo Stef,
ich danke dir für deine ausführliche Antwort!
Zitat von Yorkshire Lad im Beitrag #27
Zitat von FelixM
Einen Buchfahrplan gibt es in UK nicht. In Deutschland erfüllen Buchfahrplan und Streckenkenntnis zusammengenommen das, was in UK route knowledge ist. Das ist aber nicht direkt vergleichbar aufgrund der unterschiedlichen Signalisierungsphilosophien.
Das ist so leider definitiv falsch. Auch wenn die Route Knowledge in UK etwas tiefgreifender ist, weil der Tf auch die Signalbezeichnungen selbst kennen muß - der Unterschied zwischen Streckenkunde in D und Route Knowledge in UK ist minimal. Der Fahrplan hat damit gar nichts zu tun.
Danke, den genauen Unterschied zwischen deutscher Streckenkunde und britischer Ortskenntnis habe ich noch nicht erschöpfend herausfinden können. Wenn du da mehr drüber weißt, ich hätte Interesse dran. Jedenfalls war meine Grundaussage, dass der Buchfahrplan – wie du ja auch schreibst – lediglich Standorte von Signalen und von Geschwindigkeitswechseln enthält und deswegen eben nicht die genauen Abfahrts-, Durchfahr- und Ankunftszeiten des einzelnen Zuges enthält, daher kein Fahrplan ist und deswegen auch nicht die korrekte Übersetzung von Working Timetable sein kann.
Zitat von Yorkshire Lad im Beitrag #27
Liniengebundene Umläufe sind auch in D in aller Regel nur beim Schienenpersonennahverkehr zu finden. Die Berliner S-Bahn ist hier aufgrund ihrer speziellen Bauweise und Struktur noch eines der schlechtesten Beispiele, um Umlaufthemen zu verallgemeinern. im SPFV und im SGV sind die Umläufe nicht linienbezogen - das würde speziell im Güterverkehr zu unwirtschaftlich werden. Berücksichtigt werden natürlich bestimmte Anforderungen an die Fahrzeuge, insbesondere der zugelassene Einsatz in den Nachbarländern.
In den Umlaufplan der Berliner S-Bahn konnte ich aber schon mal hereinschauen.
Mit den nicht linienbezogenen Umläufen hast du Recht, aber das ist schwerer zu erklären. Der Umlaufplan der Elektrolokomotiven im DB-Cargo-Einzelwagenverkehr in Deutschland ist so lang, dass die Umlaufzeit über 400 Tage beträgt. Damit schafft eine Lok nicht mal einen Umlauf, ehe sie mal zwischendurch in die Werkstatt muss.
Die Verkehrsbetriebe Potsdam setzen ihre Gelenkbusse immer so ein, dass sie eine Fahrt mit möglichst großem Fahrgastandrang bedienen, da geht also die Fahrgastzählung mit in die Umlaufplanung ein. Das geht dann quer über alle Linien. Da so weniger Gelenkbusse angeschafft werden müssen als wenn jede Linie ihre eigenen Busse hätte, rechnet sich das.
Zitat von Yorkshire Lad im Beitrag #27
In UK gibt es an großen Stationen eine Art Poolregelung - Grund sind vor allem die sonst nicht ausreichenden Gleiskapazitäten. Hervorstechendes Beispiel ist hier London Kings Cross, wo die East Coast Züge so disponiert werden. Der erste Zug, der vom Reinigungs- und Wartungspersonal fertiggemeldet wird, geht auf den nächsten Turn nach Norden. Berücksichtigt wird nur die HST-Anforderung für Diesel-Strecken. Allerdings wird dies dispositiv vorgenommen - ein Diagramm (Umlaufplan) gibt es trotzdem. Sonst würden im TOPS (Total Operation and Planning System) ja dauernd offene Blöcke rumgeistern und niemand würde die Übersicht darüber behalten, ob der Fahrzeugbestand ausreicht.
Danke für die Bestätigung, ich hatte es mir nur gedacht bzw. aus Beobachtungen geschlussfolgert, aber es ist gut zu wissen, dass es tatsächlich so ist.
Viele Grüße
Felix