als alter Märklinist ist das Einschottern ein neues Thema für mich. Nun habe ich mir für mein kleines Projekt Schotter besorgt und das erste mal geschottert.
Mich würde nun Eure Meinung zum Ergebnis interessieren.
War der Schotter für Spur H0 oder Spur 1 ? Ich finde ihn viel zu grob. Außerdem sind die Steine irgendwie so kristallartig. Entweder hast Du viel zu viel Leim benutzt oder das falsche Ausgangsmaterial (sieht aus wie Bachsteine) gewählt. Noch-Woodland 95670 Schotter-Mix grau/fein hat sich in N bewährt. Es bringt zwischen vielen eher hellgrauen Steinen auch ein Bisschen Schwarz und Weiß mit. Die korrekte Farbe hängt aber auch von der Region und den dort verwendeten Steinen ab. Es sollte aber auf jeden Fall ein feiner Gleisschotter sein und kein anderes Geröll.
Das mögen jetzt harte Worte sein, aber noch dürfte es relativ einfach sein, was zu korrigieren, wenn Du erst angefangen hast. Das Resultat gefällt mir jedenfalls gar nicht.
Viele Grüße Mirko
----------------------------------------------------------------------- Darganfyddwch Sir Frycheiniog ag Reilfford Dyffryn Wysg Discover Brecknockshire on the Usk Valley Line
danke für das ehrliche Feedback. Tatsächlich war es Noch für H0/TT. Für meinen Geschmack sah der von weitem gar nicht schlecht aus. Allerdings gebe ich Dir recht, dass in der Nahaufnahme recht grob wirkt. War zum Glück auch nur eine kleine Packung zum testen. Wie gesagt war dies mein allererster Versuch im Schottern. Ich schaue mich jetzt mal nach Deiner Empfehlung um.
Grüsse aus Meiringen
Daniel
Frage: der Noch-Woodland 95670 ist ja anscheinend nicht so einfach erhältlich, oder übersehe ich da was? Ich finde nur die WB angabe bei Conrad in der Schweiz.
ich teile die Meinung von Mirko. Sieht nicht gut aus. Besonders der Glanz der Steine fällt auf, und für Spur N zu grob.
Den Glanz kann man verhindern, indem man speziellen Schotterkleber kauft. Gibt es von Asoa, Noch, Woodland, minitec, Spurenwelten und viele andere mehr. Da ist man auf der sicheren Seite. Man kann sich den Schotterkleber auch selber mischen aus 50% Weissleim (Ponal oder ähnlich), 50% Wasser und einige Tropfen Spülmittel (Pril o.ä.) zum Beseitigen der Oberflächenspannung. Man sollte jodoch erst ausprobieren, wie der Leim austrocknet (glänzend oder matt) oder ob er nachdunkelt. Wenn man ein fertiges System nimmt, wie z.B. von Spurenwelten, hat man die Gefahr nicht.
Einen recht guten Marktüberblick bildet dieser Beitrag im Stummi-Forum: https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=103&t=65120 Ist zwar H0, aber man kann die Ergebnisse auf Spur N übertragen. Welche Farbe man nimmt, das ist fast eine Glaubensfrage... auf jeden Fall, Vorbildfotos anschauen, historische Farbbilder, Bilder der Jetztzeit und Bilder von Museumsbahnen auf der Insel. Da wird man feststellen, dass „die“ typische Schotterfarbe in UK nicht gibt, genausowenig wie auf dem Kontinent.
Unten ein paar Western-Region-Fotos aus meiner Sammlung, der Trend geht zu einem mittleren Grau, relativ feinkörnig. Hängt natürlich auch stark davon ab, wie alt der Schotter ist und ob Strecke oder Bahnhof. Besonders im letzten Bild von Buckfastleigh fällt der neue frische, fast weiße Schotter sehr auf.
ich war heute im Moba-Laden und hab mich nach dem Schotter erkundigt - die Artikelnummer Noch-Woodland 95670 gibt es nicht mehr, es gelten neue Woodland-Nummern. Der Woodland Scenics Schotter grau feine Körnung wird offenbar jetzt unter B1375 (Art. Nr. korrigiert - gilt für die Streudose, ca. 1kg) gehandelt. Ich hab mir mal diesen Schotter mitbestellen lassen, wird aber wohl bis zum Januar dauern bis ich den bekommen werde. Kann ja dann darüber berichten.
Übrigens habe ich für ein kontinentales Modulprojekt, bei dem ich eine Länge PECO-Betonschwellengleis als "Neulage" eingebaut habe, "echten" Diabas-Schotter aus dem Hartsteinwerk Kitzbühel geordert. Der ist auch grau und sehr fein, er wird vom Modellbahnclub Wilder Kaiser direkt vertrieben und ist in allen gängigen Baugrößen erhältlich - eine Probepackung kann gratis bestellt werden. Der Link dazu anbei:
ja da hab ich mich wohl vertan - es ist Schotter fein grau 945 ml in Streudose Woodland - B1375, mein Händler hat es auf seine Bestellliste geschrieben und ich habs mir nicht extra notiert . Danke jedenfalls für den sachdienlichen Hinweis .
Grundsätzlich ist Neuschotter ja in einem recht hellen grau, fast weiß vorhanden. Der Grund: Der graue Stein wird durch das Einschottern selbst beansprucht und bildet beim Kippen oft ein feines Mehl, welches typisch für neu gebaute Abschnitte ist und das gesamte Gliebett sehr hellgrau wirken lässt (auch die Schienenfüße).
Befinder sich der Bereich nun in einem Abschnitt, in dem häufig gebremst wird (Gefälle, Signale, Bahnhöfe), dann nimmt der Schotter den Abrieb der Bremssohlen auf und wird rostbraun. Eindringendes Regenwasser verfestigt das ganze schließlich.
Auf Abstellgleisen, wo doch ab und an mal Diesel oder Öl tropfen kann, wird der Schotter auch irgendwann klebrig-schwarz und hat häufig auch keine rauhe Oberflächenstruktur mehr sichtbar.
Im Prinzip ist also die Frage: wie alt ist der dargestellte Streckenabschnitt gleismäßig, wie oft befahren und handelt es sich um freie Strecke oder Abschnitte vor Signalen. Von hellgrau über rot, braun bis schwarz ist also jede Farbe richtig. ;)
Zitat von Yorkshire Lad im Beitrag #11Befinder sich der Bereich nun in einem Abschnitt, in dem häufig gebremst wird (Gefälle, Signale, Bahnhöfe), dann nimmt der Schotter den Abrieb der Bremssohlen auf und wird rostbraun. Eindringendes Regenwasser verfestigt das ganze schließlich.
Das hängt allerdings stark vom Material der Bremssohlen ab. Bei den bis heute noch üblichen Graugußklötzen gibt es den Rost, bei Kunststoffsohlen natürlich nicht.
in Berlin bei der DB Netz in der Caroline-Michaelis-Straße, Haus D, befindet sich im Eingangsbereich öffentlich zugänglich eine Vitrine, in der zum einen eine Holzschwelle mit KS-Oberbau und verbrauchtem Schotter und gegenüber eine Betonschwelle mit W-Oberbau und neuem Schotter zu sehen ist. Durch die Glasscheibe kann man auch sehen, wie viel Abrieb im verbrauchtem Schotter nach unten rutscht und wie wenig eigentlicher Schotter dann noch übrig bleibt. Das sind zwar deutsche Exponate, aber die Physik dahinter funktioniert so auch in UK. Hätte ich gewusst, dass hier ein Schotterthema kommt, hätte ich natürlich ein Foto gemacht, als ich letzte Woche da war.