Da der Februar fast vorbei ist, wird es Zeit, sich anzumelden. Ich werde mit einem der beiden Endmodule von Neaver-Syerston in 00 teilnehmen. Inspiriert hat mich dazu Markus, der auch nicht mit einem ganzen Bahnhof angetreten ist, sondern nur einem Teilbereich desselben.
Das Layout wird zum Transport in 45-90-45 Zentimeter geteilt und ich werde eins der beiden 45er Module ausgestalten, bzw für die Teilnahme mit ausgestalteten Platten versehen. Der Plan bei Syerston ist ja, dass ich die Gleise fest verlegen und einschottern werde, aber die Landschaft austauschbar mache. So kann ich die Häuser zu Hause lassen gegen einfache Farbmarkierungen, um das ganze als Rangierspiel auf Ausstellungen einzusetzen ohne um Dachrinnen und Geländer fürchten zu müssen. Sollte mich der Teufel reiten, wäre auch ein Epochenwechsel später möglich.
Welches der beiden Endmodule es wird und auf welche Seite dadurch nun am Ende der Kohlehändler kommt, muss ich mir dann in den kommenden Tagen überlegen.
Noch mal kurz in diesem Thread die Eckdaten der gesamten Station zusammengefasst: - Die Station soll am Ende mit 00Fremo kompatibel sein. - Die Gestaltung des ersten Landschaftssets wird passend zum vorhandenen Rollmaterial in die frühe Era 6 fallen, also Übergang von Green nach Blue, grüne Fahrzeuge schon mit Warning Panels. - Neaver-Syerston ist abgeleitet von "Never Sayer's Town - eine Anspielung auf eine Aussage von mir, zwar 00-Fahrzeuge für die H0-Vereinsanlage zu kaufen, aber niemals Module zu bauen - Nach Studium von "Goods and not so Goods" fiel für den großen Industrieanschluss die Wahl auf eine Ölmühle und damit die Wahl der Region auf einen Vorort von Hull in der Northeastern.
Viele Grüße Mirko
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Sehr interessant, wieder ein Beitrag zum Wettbewerb mehr. Ja, die "Goods and not so Goods"-Seite ist eine wahre Goldgrube. Die Idee mit austauschbaren Häusern entsprechend der Epoche hatte ich auch schon mal. Was in den 60zigern noch eine Fabrikhalle war, kann in den 2000ern schon ein Supermarkt sein. Es gibt ja von Faller einen Aldi-Supermarkt. Aldi UK hat genau den selben Baustil wie in Deutschland, das würde gehen.
Pünktlich zu Einsendeschluss meldet "Justin" (das kommt laut meinem Bruder von "Just in Time") sein Projekt fertig. Ist der Bahnübergang nicht schön? Und dieses Farbspiel von schwarz im beigen Schotter.
Da der Minimalismus wie so viele Stile der modernen Kunst vom Publikum oft missverstanden wird, habe ich aber noch ein Bisschen naturalistisch nachgelegt. Ernsthaft, das Bild zeigt den Grundkasten, da die Idee hinter der Modulgruppe ja ist, dass sie einerseits ohne Landschaft als Rangierspiel genutzt werden soll, um Kindern und Jugendlichen auf Modellbahnausstellungen was zum Knobeln zu geben. Wenn mit vorsichtigerem Betriebspersonal auf Veranstaltungen von 00Fremo gerechnet werden kann, dann können eben die ausgestalteten Landschaftsteile eingebaut werden.
Das Modul ist das erste Viertel der Betriebsstelle Neaver-Syerston und befindet sich im betrieblichen Zusammenhang an der fiktiven Holderness Line von Hull Paragon über Neaver-Syerston nach Skipsea Sands, wo zu der Zeit ein ebenfalls fiktives Feriencamp der Kette Butlin's lag. Die Strecke wurde durch die genauso fiktive Harthill & Holderness Railway gebaut und ging über die NER und die LNER in der Northeastern Region von British Railways auf. Es gibt im dargestellten Jahr 1966 von dem einst die ganze nördliche Holderness und das Gebiet westlich von Beverley erschließenden Netz der HHR nur noch die Strecke nach Skipsea Sands und eine kurze Branchline von Beverley nach Walkington.
In einem zweiten Posting folgen gleich noch ein paar Hintergrundinfo aus der Sicht der Plastikfiguren auf dem Modul.
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Und weiter geht es mit den Leuten aus Syerston. Neaver war ein deutlich kleineres Dorf, auf dessen Gebiet die Station liegt. Inzwischen wurde Neaver aber in Syerston eingemeindet.
Eine Dame tauchte an seinem Fahrkartenschalter auf und wollte eine Fahrkarte nachlösen. Heute war mal wieder einer dieser Tage, an denen sich Paul Jennings wünschte, dass Richard Beeching hier gewesen wäre, bevor er seinen ersten Report geschrieben hatte. Dann würde man nicht überlegen, wie man die Strecke möglichst elegant stilllegen könnte, obwohl ein Vertrag zwischen Butlin's und der LNER aus der Planungsphase des Camps verlangte, dass sie 30 Jahre nach Eröffnung des Skipsea Sands Camps, also noch bis Ende 1982, betrieben werden musste. Stattdessen würden vielleicht mal zwei Leute in jeder Schicht hier eingesetzt. Er hatte die Tore am Bahnübergang geschlossen und das Signal für den Zug nach Skipsea gestellt. Der aus Hull nach Skipsea eingefahrene, frisch lackierte 108 trug das modernste Farbkleid, was die kürzlich in British Rail umbenannte Gesellschaft zu bieten hatte. Blau mit komplett gelben Stirnseiten. Dank der Ferien hielt sich die Anzahl der Berufspendler heute in Grenzen. Viele waren im Urlaub. Von den Gästen bei Butlin's bekam er hier nichts mit. Am Samstag, wenn die lokbespannten Sonderzüge aus dem ganzen Land nach Skipsea Sands fuhren, dann schon, auch wenn sie hier nicht hielten. Und die wenigen, die heute mit der Bahn an- oder abgereist waren, saßen im Zug. Am Vormittag waren dafür viele Jugendliche oder ganze Familien mit Kind und Kegel von hier nach Skipsea gefahren, um an den Strand zu gehen oder sich eine Tagesgastkarte für das Butlin's Camp zu kaufen. Wenn dieser Triebwagen in ungefähr anderthalb Stunden zurückkam, würden die zwei Wagen voll besetzt sein mit zurückreisenden Tagesausflüglern aus Hull und Syerston. Wenn der Zug gleich abgefahren war, musste er aber erst einmal den Bahnübergang wieder öffnen.
Er war Langstreckenpendler ohne Gepäck. Mit einer voll eingerichteten Wohnung in London und dem Haus seiner Familie in Syerston konnte er einfach so in den Zug steigen. Er hatte nicht vor, in seinem Büro im Wahlkreis morgen zu arbeiten, denn er war nur für den Geburtstag seiner Tochter angereist. Und am Donnerstag fuhr er sowieso mit einem der ersten Züge wieder nach London, um sich auf die Parlamentsarbeit nach den Ferien vorzubereiten. Deshalb hatte er heute nicht mal seine Aktentasche mitgenommen. Ein Politiker sollte immer wissen, was das Volk dachte. Manche seiner Kollegen lasen Boulevardzeitungen, weil das Volk sie las. Sir Ainsley hatte eine wesentlich einfachere Möglichkeit gefunden. Er kaufte einfach ab und zu eine Fahrkarte für die zweite Klasse, setzte sich in einen Standard Open Wagen und hörte zu, was gesprochen wurde. Heute hatte er einmal wieder eine Begegnung, der er nachgehen musste. Die Dame dort vor ihm am Fahrkartenschalter hatte morgen früh ein Vorstellungsgespräch in der Verwaltung der Ölmühle und sich daher für die Nacht ein Zimmer in der Stadt genommen. Sie wollte eine Fahrkarte nach Syerston, aber man hatte ihr in King's Cross nur eine nach Hull verkauft. Sie hatte ihm gegenüber gesessen und ihn dann direkt angesprochen, wie sie denn von Hull Paragon nach Syerston käme und war erstaunt, als er ihr sagte, dass es dort einen Zug hin geben würde, der auch noch direkten Anschluss an ihren Expresszug hatte. Er würde jedenfalls in London ein paar Nachforschungen anstellen, ob man mal wieder versuchte, die Holderness Line durch die Hintertür aus dem Fahrplan zu schieben. Konsequentes verschweigen der Strecke bei Kundenberatungen, um die Fahrgastzahlen niedrig zu halten, passte jedenfalls in dieses Bild. Er war damit bei seinen konservativen Parteikollegen nicht beliebt, aber in seinen Augen konnte nur eine funktionierende Eisenbahn dazu beitragen, dass der Wohlstand im Land gesichert blieb. Das Erdöl war besser in der Produktion eingesetzt, als 500 Autos zu betreiben, die man durch einen einzigen Inter-City Fernzug mit weniger Durst ersetzen konnte. Vom Platzbedarf nicht zu sprechen. Es war sinnlos, die für die Spitzenlast ausreichenden Straßen vorzuhalten. Tat man es nicht, stand die britische Produktivität aber wortwörtlich im Stau.
In diesem Moment trafen die beiden Verkehrsträger aufeinander. Charles Hillam steckte gerade die Zeitung in die Manteltasche und nahm sein Fahrrad vom Bahnhofszaun, als der Bus hielt. Bus und Zug waren gleichzeitig in Syerston. Der Unterschied war, dass der Bus Hull Paragon schon um 16:58 Uhr verlassen hatte, der Zug um 17:10 Uhr. Der Bus sollte eigentlich schon vor 4 Minuten hier vorbei gefahren sein, aber er hatte mal wieder Verspätung durch den täglich dichter werdenden Berufsverkehr in Hull. Schon laut Fahrplan brauchte der Bus 8 Minuten länger für die Strecke, meistens waren es aber zwischen 12 und 17 Minuten, also war er heute früh dran, immerhin waren noch Ferien. Die Bahn sparte ihm so jeden Tag eine halbe Stunde Zeit ein. Hoffentlich blieb die Holderness Line über Syerston erhalten. Nach Hornsea fuhren seit zwei Jahren keine Züge mehr sondern nur noch genau dieser Bus hier, nachdem die Beeching Axe die Strecke für überflüssig erklärt hatte. Es war nur fraglich, warum denn jetzt doppelt so oft Busse fahren mussten wie vorher und das seitdem auch noch Doppeldecker waren. So ganz leer konnten die Züge vorher ja scheinbar auch nicht gewesen sein.
Es sah mal wieder so aus, wie es nur aussehen konnte, wenn Firma Burrows Kohle machte. Der Alte bestellte immer Industriekohle, weil die billiger war. Dann musste die Kohle mit schweren Hämmern zertrümmert werden, um überhaupt auf eine Größe zu kommen, die für Hausofenfeuerung geeignet war. Wenn sie die Säcke voll hatten, mussten sie das Schlachtfeld noch aufräumen. Wobei "sie" gut war, denn der alte Burrows machte da sowieso kaum mit. Jetzt stritt er sich erst einmal mit Darrell Evans, einem der beiden anderen Mitglieder in der Genossenschaft. Wahrscheinlich ging es mal wieder ums Öl. Burrows hielt nichts davon und meinte, dass der Tank nur Platz wegnahm. Der nagelneue LKW von Evans sah eher so aus, als würde demnächst ein größerer Tank fällig. Corwin hatte mit 15 bei Burrows angefangen, als er die Schule fertig hatte. Er hatte gehofft, auch was über Buchhaltung und so zu lernen, aber er musste nur Kohle klein schlagen und in Säcke schippen. Vor ein paar Monaten hatte er mal bei Evans gefragt, ob der nicht jemanden brauchte. Aber der hatte gemeint, dass dieser Jemand einen LKW-Führerschein haben musste. Bald wurde er 21 und er ging schon in die Fahrschule. Er sah sich schon mit diesem knallroten Commer Superpoise Tanker herumfahren.
Dass George Burrows mal wieder etwas nicht passte, war Darrell Evans schon klar gewesen, als er rückwärts über die Waage an dessen LKW vorbei gefahren war. Und das Ärgernis war sein neuer LKW. "Evans, Ihr neuer Tanker ist ja größer als der Vorratstank!" Ach was. War ihm noch gar nicht aufgefallen. In den ausrangierten Bedford Armeelaster konnte er gerade mal 3 Tonnen füllen, der neue Commer fasste ungefähr die dreifache Menge. "Ja, deshalb habe ich mir ja auch zwei Waggons Heizöl kommen lassen. Einer geht in den Vorratstank und der andere direkt in den LKW." "Ihr Heizöl nimmt uns den ganzen Platz weg!" "Dann wird es sie freuen, dass ich bei der nächsten Genossenschaftsversammlung einen größeren Tank beantragen werde." "Nur über meine Leiche. Und über die von Gabriel Pedley zum Glück auch!" "Ja, nur dass der seine Söhne schon in der Firma drin hat. Und da ich mir das Büro mit Pedley teile, weil ich, dass zumindest Scott Pedley für Heizöl ist. Ich wäre mir also nicht so sicher, wie Pedley als Firma abstimmt." "Wir haben keinen Platz hier!" Die Waage können wir dicht machen. Oder wann haben Sie das letzte Mal nach LKW-Gewicht verkauft? Ich nutze das Ding nur noch, um zu prüfen, ob ich nicht überladen habe. Und das kann ich auch ausrechnen anstatt nachzuwiegen, ist nur bequemer. Die Waage wird sowieso nicht besser, wenn wir dauernd drüber rangieren müssen, sobald zwei LKW auf dem Hof sind." "Kohle hat unser Land zu dem gemacht, was es heute ist. Unsere gesamte Wirtschaft basiert auf Kohle!" "Womit würden Sie heute handeln, wenn die Leute vor 200 Jahren so gedacht hätten wie Sie, als Kohle der wichtigste Brennstoff wurde? Holzscheite? Technologien kommen und gehen. Heizöl ist die Zukunft!" George Burrows zog sich zum Schmollen in seine Bürobaracke zurück. Darrell Evans hoffte, dass Scott Pedley und sein älterer Bruder William ihren Vater davon überzeugen konnten, größere Heizöltanks zu bauen. Bevor er anfing, die beiden 14-Tonner Tankwaggons leer zu pumpen, dachte er mitleidig an den jungen Corwin Newell, der irgendwo hinter diesem Karrier Bantam Pritschenwagen Industriekohle mit einem Vorschlaghammer zu Hauskohle verarbeiten musste. Der Junge hatte schon einmal gefragt, ob er nicht für Evans arbeiten konnte. Damals musste er ihm absagen, weil er einen LKW-Fahrer brauchte. Das würde sich auch nicht mehr ändern, wenn der Trend jetzt zu Öl ging, wo kein Beifahrer auf die Wagen musste. Aber Neaver war ja ein kleines Dorf. Und so hatte Darrell Evans schon mitbekommen, dass Corwin Newell sich in der Fahrschule für den LKW-Schein angemeldet hatte. Das würde zwar das nächste heiße Wortgefecht mit George Burrows bedeuten, aber wenn er wieder fragte, würde er ihn dieses mal nehmen.
Viele Grüße Mirko
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