Du hast genau mein Problem erkannt, gerade die Lackierung und Beschriftung, das sind Dinge die ich garnicht gerne mache und auch nicht wirklich kann, und man soll ja nur das machen, was man auch gut kann :-) Nein ich bin dann schon eher für Fertigmodelle zu haben.
Übrigens "Hut ab" vor Deinen Modellbaukünsten, Spinner etc., da erkennt man gleich den Profi !
Was die Britische Bahn Wiki betrifft, das ist halt eigentlich "Modellbahn-Theorie", im Gegensatz zum Bauen, Sammeln und Fahren lassen. Und Theorie liegt mir am allermeisten
Vor allem, da ich vorher nicht viel mit britischen Bahnen zu tun hatte, lerne ich selber eine Menge beim recherchieren über die Geschichte der Eisen- und auch Modellbahn in GB und Irland. Vor zwei Jahren hatte ich nicht viel mehr gewusst, als was in der deutschen Übersetzung der britischen Eras drin steht. http://www.bdef.de/downloads/akm/agbm_ph05_v2.pdf Das war eigentlich meine erste Berührung mit der Britischen Bahn, da ich diese deutsche Version zusammen mit Stuart (hier im Forum bekannt als "Gresley") für den BDEF 2008 erstellt hatte. Aber nun muss ich sagen, dass die Geschichte der Eisenbahn in GB viel interessanter als auf dem Kontinent ist und mich eigentlich nicht mehr loslässt.
Daher überlege ich gerade, ob ich nicht zumindest mit dem Sammeln von Pre-Grouping-Modellen anfangen sollte. Aber ich möchte mich erst auf zwei oder drei Gesellschaften festlegen und dann gezielt von diesen Modelle sammeln. LNWR steht schon fest, aber sonst bin ich noch unentschieden. Eventuell GER oder LSWR, oder vielleicht GSWR (Irland). Mal schauen ...
Über Beiträge zum Wiki freuen sich Felix und ich jederzeit, immer her damit, wenn er fertig ist :-)
ich verstehe dich voll und ganz mit deinem Wunsch nach Pre-Grouping-Locos. Meine überhaupt erste OO-Lok, gekauft 1998 auf einer Börse in Birmingham für 25 Pfund war diese hier:
Es ist eine J72 der Firma Mainline, erschienen 1974. Höchst erstaunlich, welch hoher Standard damals schon für Lackierung und Detaillierung geboten wurde. Die J72 ist sowieso eine sehr interessante Lokomotive. Welche Baureihe kann schon von sich behaupten, daß sie von 1898 bis 1951, also 53 Jahre, unverändert gebaut wurde? Mehr zur Geschichte: http://www.lner.info/locos/J/j72.shtml
Als ich 1998 die britische Bahn für mich entdeckt habe, war als erstes der große Unterschied bei den Dampfloks aufgefallen: es gab eben doch mehr, als nur "schwarze Loks mit roten Rädern". Folgereichtig waren die ersten Erwerbungen alles Pre-Grouping Loks und Wagen. Nur, über kurz oder lang, ich wollte eben Betrieb machen. Und da gab es eben kaum komplette Züge oder mehrere Lokbaureihen von einer Gesellschaft. Und so bin ich eben bei der "langweiligen" Transition Time gelandet, und klar, noch mehr mainstream - GWR/Western Region.
Damals, 1998, gab es das WorldWideWeb gerade mal 5 Jahre. Ebay, Wikipedia oder eben ein deutschsprachiges Forum über britische Eisenbahn wäre als Phantasterei abgetan worden. Ich weiß überhaupt nicht mehr, wie ich ohne Internet und Google Maps zu meiner ersten Museumsbahn, der Severn Valley Railway hin gefunden habe. Heutzutage ist die Recherche wirklich sehr viel einfacher.
Ich kann dich nur bestärken, fange an, Pre-Grouping-Loks (und Wagen) zu sammeln. Schau mal, was Bachmann an Loks für den Collector Club gemacht hat. Und dann, was das NRM in York an Limited Editions heraus gebracht hat. Für Hornby Loks gibt es auch eine recht gute Hornby Data Base:http://www.hornbyguide.com/default.asp Wenn man weiß, was es alles mal gegeben hat (so wenig ist das nicht!), kann man googeln.
Irische Loks, also GS&WR und GNR(I): ganz, ganz gefährlich, großes Suchtpotential. Besser einen großen Bogen herum machen. Auf jeden Fall einen Besuch im irischen Eisenbahnmuseum in Cultra (bei Belfast) vermeiden.
Bei den Bastelfähigkeiten geht es mir ähnlich. Modulkästen, elektronische Abwandlungen, Landschaftsfrickelei, das geht so. Aber Lackierung und noch schlimmer Linierung und Emblems, keine Chance. Fertig kaufen, und gut ist. Ich kriege mit Ach und Krach gerade mal eine Blue-Yellow oder maroon Lackierung mit der Airbrush hin. Über Lining oder Crests brauche ich nicht nachzudenken. Wenn man im allgemeinen über die Qualität der britischen Modellbahn durchaus diskutieren kann, Beschriftung und Farbgebung war schon aus Tradition immer erstklassig. Da kann man die Sachen aus den 70ern in der Regel gut kaufen, die neueren Modelle sowieso.
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.
Hallo Torsten,
die gezeigte Mainline E1 oder J72 hat aber genaugenommen keine Original-Pre-Grouping-Livery, sondern die der einzig erhaltenen Lok dieser Klasse, die jetzt bei der North Eastern Locomotive Preservation Group beheimatet ist.
Der Name "Joem" den gab es nie bei der NER, auch nicht bei der LNER, die Lok wurde erst 1969 so benannt.
Hier finde ich es schon wieder schade, dass ein Hersteller zwar eine Big Four Variante und eine BR Variante anbietet, aber dann statt einer Original-Pre-Grouping lieber eine Variante einer erhaltenen Lok auf den Markt bringt.
Bei den irischen Loks mag das "Suchtpotential" noch höher sein, aber da es hier so gut wie gar keine RTR-Modelle gab oder gibt, wäre diese "Sucht" durchaus behandelbar
Auf jeden Fall danke für die Tipps ! Mal schauen mit was ich anfange ;-)
Viele Grüße Bernhard
Mit diesem Beitrag wurden folgende Inhalte verknüpft
Doch zurück zum Thema: ich hatte vor einer Weile mal mit dem Gedanken gespielt zumindest ein kleines Diorama zu machen, das die Zeit um 1888 zum Thema hat, selbst bei Bausätzen war es schon schwer da was zu finden.
im Zuge meiner langsam aber stetig wachsenden "Pre-Grouping-Sammlung" bin ich drauf gekommen, dass ja fast alle wichtigen Gesellschaften der Era 2 bereits in der Era 1 gegründet wurden ! Alle großen Gesellschaften (GWR, GER, GNR, NER, LSWR, LNWR, CR, HR, NBR, etc.) entstanden zwischen 1833 und 1865 - und bestanden bis zum Grouping 1922/1923.
Lediglich zwei große Gesellschaften entstanden in der Era 2 (1875-1922):
Die Great Central Railway (GCR), durch Umbenennung der Manchester, Sheffield and Lincolnshire Railway (MS&LR) im Jahre 1897.
Die South Eastern and Chatham Railway (SECR), als gemeinsame Betriebsgesellschaft der South Eastern Railway (SER) und der London Chatham and Dover Railway (LC&DR) 1899.
Also konnte z.B. eine Lokomotive der SECR nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich, niemals einer Lokomotive der MS&LR begegnen.
Das ist ein wichtiger Sachverhalt, weil es - zumindest für mich, als Sammler von Era-2-Modellen - eine Teilung der Era 2 in a+b erfordert, die in den Zeitraum um 1897/1899, die Gründung der beiden neuen Gesellschaften, fallen muss.
Auch der Übergang der Kennzeichnung der Güterwagen von NER zu N E, GWR zu G W, etc. erfolgte je nach Gesellschaft unterschiedlich, aber so in dem Zeitraum um 1900. (z.B. GER ca. 1902, GNR ca. 1898, GWR ca. 1904, u.s.w.)
Ebenso kennzeichnen die Jahre 1903/1904 den Beginn der Elektrifizierung (Mersey Railway, NER, L&YR).
Man muss zwar natürlich den Zeitpunkt der o.g. größeren Veränderungen für jede Gesellschaft im Einzelnen festsetzen, aber als grobe Richtlinie kann man sagen, dass die Jahrhundertwende die Teilung zwischen Era 2a und Era 2b darstellt.
Era 2 a = 1875 bis Jahrhundertwende Era 2 b = Jahrhundertwende bis 1922
Das klingt jetzt wahrscheinlich alles sehr wissenschaftlich , aber durchaus wichtig. Für einen der sich eine Anlage baut, vielleicht weniger, weil er sich eh einen ganz bestimmten Zeitraum, einer ganz bestimmten Gesellschaft heraussuchen wird. Aber für einen Sammler durchaus, weil mir klar wurde, dass ich eigentlich ein "Era 2b - Sammler bin". Nur mein NER Coke Wagon und der GER Butter Wagon passen zur Era 2 vor 1900, alle anderen Modelle gehören in die Zeit nach der Jahrhundertwende.
Zitat von FelixM im Beitrag #21das klingt interessant. Leider kenne ich mich in dieser Epoche viel zu wenig aus, um sachlich etwas beitragen zu können.
Ja, das ist eine interessante Sache, die meines Erachtens darauf beruht, dass die Era 2 einfach einen viel zu großen Zeitraum von fast 50 Jahre beinhaltet. Die Era 3 beschreibt gerade mal 24 Jahre, Era 4 nur 8 Jahre, Era 5 nur noch 7 und Era 6 grad noch 4 Jahre. Wesentliche Epochengrenzen sind sehr oft die Änderung der Lackierung, Beschriftung, etc. und diese hat sich in der Era 2 mehrfach geändert.
Zudem ist gerade die Einführung oder der Beginn der Elektrifizierung ein eindeutiger Epochen-Wechsel, der einfach unterschlagen wird.
Nun in den fast 50 Jahren der Pre-Grouping-Zeit ist soviel passiert, dass man daraus locker 3 Epochen machen könnte. ABER, da sich eben nur wenige mit diesem Zeitraum befassen, hat man es wohl nicht gemacht. Irgendwo verständlich ... Genauso "vernachlässigt" ist im Übrigen die Era 1 mit gar über 70 Jahren! Auch hier wohl, weil so gut wie niemand sich mit dieser Epoche befasst.
Weitere Gesellschaften, die erst in der Era 2 enstanden, waren noch die Barry Railway, Mersey Railway und die Liverpooler Overhead.
Was auch in den Bereich der Jahrhundertwende fällt und ebenfalls ein Grund für einen Epochenwechsel darstellt, ist die Entstehungen der ganzen Röhrenbahnen in London und Glasgow (zwischen 1890 und 1907). Diese hab ich in der Tabelle gar nicht berücksichtigt. Was auch nicht berücksichtigt ist, sind die verschiedenen Joint-Railways. Aber auch hier wurden fast alle noch in der Era 1 gegründet, nur die größte, die M&GNR entstand erst 1893, also in der Era 2.
Eine Anmerkung zu den Jahreszahlen: Teilweise hab ich das Gründungsjahr genommen, teilweise das der Eröffnung der ersten Teilstrecke. Diesen Fehler hab ich grad erst bemerkt, aber dazwischen lagen meist nur 2-3 Jahre. Insofern spielt das bei dieser Betrachtung hier keine Rolle.
Ich habe gerade das email von 04.06.2014 (Felix, RCH Pre-Grouping Karte) gesehen. Falls es euch interressiert, Ich habe meine Jugendzeit in diese gegend verbracht. Naturlich, nicht in der "Pre.Grouping" zeit, aber in den 40er/50er jahre. Ich kannte dies gegend "inside-out".
Der erste Wagen stammt von der North Eastern Railway, der dritte von der LNWR. Den zweiten kann ich nicht einordnen, er hat aber Ähnlichkeiten mit dem LBSCR-Van, den ich besitze, bloß dass dieser dreiachsig ist im Gegensatz zu dem Zweiachser auf dem Bild.
Der Vollständigkeit halber: Der vierte Wagen ist ein SR PMV, der fünfte ein LNER Gresley BG und der sechste ein LMS GUV.
ich finde eigentlich alle E-Loks der NER sehr interessant, auch die Nr. 3 - 12 (Siehe in unserer BritBahnWiki: http://britbahn.wikidot.com/class-ef1) Auch hiervon hat leider keine übberlebt.
Was Modelle betrifft, gibt es von allen NER-E-Loks Bausätze von Judith Edge Kits in 00.
Dass es auf dem UK-(00)-Markt sehr wenig Modelle der pre-grouping area gibt, ist mir auch schon aufgefallen. Insbesondere gibt es nicht einen akzeptablen Satz Reisezugwagen. Zumindest die GWR sollte doch funktionieren, viele Wagentypen der Zeit um 1910 waren doch 1930 oder gar 1950 noch im Einsatz, so dass sich eine entsprechende Era 3 und 4 - Version auch noch lohnt. Und Bachmann's City class hat sich doch wohl in beiden era 2 Varianten (grün/rotbraun und grün/schwarz) ganz ordentlich verkauft. Ich hätte meiner sofort einen passenden Oberlicht-Abteilwagenzug spendiert, wenn es das gäbe (und jetzt bitte keinen Verweis auf die Hornby-Dinger - da ist nur das Finish gut!).
Nicht mal solche Meilensteine wie die GNR Stirling Single (in guter RTR-Qualität) sind zu bekommen, geschweige denn ein passender Satz GNR Teak-Wagen. Oder die LB&SCR Stroudley Gladstone class. GWR Dean Single. GER Claud Hamilton im Ursprungszustand in blau mit Ölfeuerung. Da wäre schon etwas zu ergänzen. Die Anzahl schöner "Victorian"-Loks und -Wagen ist außerordentlich. Einige sind sogar erhalten - solch alte Loks gibt es in Deutschland nicht mal ansatzweise. Ob die vielen Gesellschaften ein Problem sein müssen, bezweifle ich. Die Industrie könnte sich auf wenige prägende Bahnen konzentrieren. Great Western geht aufgrund des langen Bestandes immer, die Freunde dieser Bahn würden wohl auch bei Farbgebungen vor dem Grouping zugreifen. Es verlangt ja niemand, dass jemand die Brunel'sche Broad Gauge im Maßstab 00 umsetzt....obwohl....Dreispurgleis....