Großbritannien Ende der 1960er Jahre: 1968 ist der letzte Dampfzug bei BritRail gefahren, die Wirtschaft beginnt abzuflauen, Korruption schmälert das Ansehen der britischen Polizei. Ehemalige Industriestädte wie Manchester, Edinburgh oder London sind im Niedergang begriffen. Wenigstens die Beatles feiern Erfolge mit „Stg. Pepper“. Dr. Beechings Eisenbahnpolitik hatte weitgreifende Folgen: Hunderte von kleinen, ehemals privaten Neben- und Hauptstrecken sind geschlossen worden. Allerdings setzte damit auch eine Welle von Protesten an, die dafür sorgte, dass hunderte von Streckenkilometern wieder als Museumsbahnen auferstanden. Der Reverend W. Adwry schrieb schon seit Jahrzehnte an einer Kinderbuchreihe, die auch in Deutschland vor allem durch die TV Serie Kultstatus erreichte: Thomas die kleine Lokomotive. In Seinen Büchern gab es einen Eisenbahnbetrieb, der nie von der Modernisierungswelle berührt worden war. So auch nicht die „Little Western“, eine Nebenbahn, die in „Great Western Railway“ Manier gestaltet ist. Auf ihr fahren Oliver und Duck, zwei GWR-Loks. Ihre Strecke beginnt in Tidmouth, einen größeren Ort auf der Insel, der gleichzeitig auch den Hauptbahnhof der Insel innehat. Von hier aus gehen mehrere Linien in alle Richtungen, so auch nach Arlesburgh. Da die Stadt von Schwerindustrie und Schiffbau lebt, war es für mich klar: Hier muss es an der Strecke mehrere Industriebetriebe geben. So entstand die Firma : „RICHARD WALKER, Spares and Repairs“. Diese Firma hat sich zum Zulieferer für alle möglichen Teile gemausert. Zu den Hauptabnehmern gehören die Werften in den Docks. Weil Mr. Walker sehr vorausschauend war und erkannte, dass der Schiffsbau ins Stocken gerät, wurde ein neuer Firmenzweig eröffnet: Reparaturen und Restaurationen von Fahrzeugen aller Art. So finden sich alte Dampftraktoren genauso ein wie normale Autos und Spezialumbauten wie ein Eiscremeverkaufsfahrzeug. Weil die Firma gute Arbeit leistet, erweitert sich der Kundenkreis ständig. Inzwischen lassen auch Eisenbahnfreunde in den alten Hallen neue Ersatzteile fertigen, die dann per Bahn, Schiff oder LKW die Kunden erreichen.
Weil Teile des großen Lagerhauses nicht mehr gebraucht wurden, richtete sich eine Künstlerszene ein: Die FACTORY. In Anlehnung an Andy Warhols Factory in New York entsteht hier ein Theater. Wie auf den Fotos ersichtlich, sind nicht alle Schauspieler anwesend. Der Rest ist Fish’n Chips holen.
So gibt es zwei Fabriken ,die die Strecke auf einem innerstädtischen Viadukt überquert. Währen oberhalb Duck und Oliver mit Wendezügen und Schotterzügen fahren, rangiert im Hafenbereich eine viktorianische Dampflok, liebevoll „Pug“ oder „Fisherman’s Friend“ (wegen der Wespenstreifen) genannt. Zwar gibt es hin und wieder mal Ärger zwischen Eisenbahnern und Hafenarbeiter, aber dennoch ist es ganz harmonisch. Wer würde nicht gern mal hierhin fahren?
"There are two ways of doing things: the Great Western way, or the wrong way. I'm Great Western and..." "Don't we know it!" (Duck and the big engines, Duck and the Diesel Engine)