Hallo - nicht jeder kann oder will eine Großanlage bauen. In Spur 0 ist manches platzmäßig problematischer als in H0 bzw. OO oder gar N. Es bietet sich aber in Nenngröße 0 für manchen an, in einem Diorama lediglich einen Ausschnitt aus dem Betriebsgeschehen darzustellen. Je nach Größe lässt sich sogar auf einem Diorama "etwas" Betrieb machen. Auch dies kann in Spur 0 sehr entspannend sein, denn bei der 0 liegt der Schwerpunkt mehr oder weniger auf dem einzelnen Modell und nicht primär auf dem Betrieb mit langen Zügen. Und eine kleine Lok - wie die bekannte Dampflok "Terrier" - auch nur auf einem Meter langsam rangieren zu lassen, ist in 0 schon etwas Feines!
Mein jüngstes Diorama ist ein bescheidener Haltepunkt mit Verladeschuppen - wie man ihn betrieblich in Era 4/5 in manchen ländlichen UK-Regionen sah. Oft waren es kleine Gebäude aus Naturstein, manchmal auch Holzbauten. Seit einigen Jahrzehnten gibt es sowas im Betrieb von BR nicht mehr.
Diese Halte- und/oder Verladepunkte waren insbesondere für die Landbevölkerung und - vor allem - für die Landwirtschaft in den frühen Epochen enorm wichtig. Verladen bzw. abtransportiert und/oder angeliefert wurde hier Vieh, Saatgut, Milch, Heu und Stroh, Benzin/Diesel/Öl sowie Stückgut aller Art. Zu berücksichtigen ist, dass der Lkw-Transportverkehr in Era 4/5 noch ziemlich dünn war, man demnach verstärkt im ländlichen Raum die Eisenbahn benötigte.
"Take time for your dreams, before time takes your dreams!" Dario-Alessio
Forenmitglied Mirko hat im Rahmen eines Wettbewerbs schon mal ein Heizöllager gebaut: Neaver Syerston - Wettbewerb 2016 Es lohnt sich, da mal reinzuschauen.
Hallo und besten Dank, Felix, für den Hinweis auf das 00-Modul von Mirko: Ansehnlich gemacht!! Der Vorteil der kleineren Spuren zeigt sich an diesem Modul - man bekommt bei gleicher Fläche einiges mehr gruppiert als bei der Spur 0.
Bei Dioramen sollte alles auch irgendwie einigermaßen funktional stimmig sein. Deshalb: Bei mir wurde inzwischen für den kleinen Verladepunkt noch eine Öl-Abfüllanlage gebaut und installiert, damit die per Lkw angelieferten leeren Metall-Fässer auch ohne großen Aufwand flott beladen werden können.
Gary Roberts inspiziert soeben seine Abfüllanlage!
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Hallo - nachträglich möchte ich beispielhaft auf ein Vorbildfoto hinweisen, das die Frage, "ob es solche Bauwerke an Haltestellen in Era 5 (1957 bis 1966) überhaupt in UK gegeben hat", klärt.
Eine gute Idee, eine Abfüllanlage zu bauen, in der die brennbare Flüssigkeit zwischengelagert wird. Mir scheinen jedoch die Behälter des Ziwschenlagers ein wenig klein zu sein. Müssten sie nicht wenigstens so groß sein, damit der ganze Kesselwageninhalt rein passt? Einen halb entleerten Kesselwagen wird man doch nicht zurück schicken können? Der Lagertank muß ja nicht so riesig und doppelt sein wie in dieser Bildergalerie https://www.madeinmanchestermodels.com/gallery Aufrecht stehend nimmt er nicht so viel Platz weg, genietete Bauart und verrostet kommt immer gut. Asu dem großen Tank wird es in die zwei kleineren Tank gepumpt, von dort in die Fässer. Oder man verlegt der großen Tank unterirdisch, dann schauen nur die Armaturen heraus.
Der Holzschuppen ist passend zum britischen Thema. Nur über die Dacheindeckung könnte noch mal nachgedacht werden. Auf dem Foto ist es schwer zu erkennen. In UK sind eher flache Eindeckungen wie Schiefer, Stein, Ziegel usw. wie hier zu sehen https://www.spicertiles.co.uk/gallery.php üblich. Hängt natürlich stark von der Region ab. In Wales Schiefer, in East Anglia Ziegel, Schottland Stein. Ich verbinde jedoch mit Großbritannien in den 50er Jahren flache Dachziegel.
Die Verladerampe ist sehr gut gelungen. Das heißt, in der Gegend ist recht viel Naturstein vorhanden. Das könnte daher auch auf die Dachbauart abfärben. Oder die absolute Billig-Variante: Wellblech.
Hallo und besten Dank, Torsten - das sind konstruktive Anregungen und gute Links.
Es ist so, dass ich dieses Diorama zunächst nur als typischen Land-Halt mit Lagerschuppen konzipiert hatte, um z. B. ländliche Milch- und Strohverladung darzustellen. Dann kam die Idee der Treibstoff-/Öl-Abfüllung hinzu. Nachfolgend eine Szene, die zur Strohverladung gehört. Dabei ist der umgebaute Fordson Thames als Strohtransporter zu sehen (Bericht kommt später noch in dem entsprechenden Thread).
Meine Absicht ist - unter Einbeziehung der Tipps, die Tankanlage zu erweitern, aber wahrscheinlich auch
das komplette Gebäude neu aus Bruchsteinen
zu erstellen. Dabei Dacheindeckung aus Schieferplatten.
Alles eine Zeitfrage.
Aber es wird kommen und vorgestellt!
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Hallo - hier noch mein "Rezept" zur Steinmodellierung:
Nachfolgend noch ein paar Fotos zur Ergänzung.
WICHTIG: Gearbeitet werden sollte bei der Steinmodellierung mit Absauger und möglichst mit Mundschutz - wegen des Gravierstaubs.
1. Aus Sperrholz werden sowohl Fundament und Rampe als auch der Rohbau des Lagerhauses erstellt:
2. Fundament und Rampe müssen mehrschichtig (Grundierung plus Oberschicht) mit Modelliermasse (grau eingefärbt) verputzt werden.
3. Nach dem Austrocknen sind mit Schleifpapier und Cutter die Konturen zu verfeinern. Sodann wird die Steinmodellierung graviert. Danach muss coloriert werden.
Nachfolgend als Beispiel die Treppe zur Rampe, einmal als (noch) grobe Modellierung, danach fertig modelliert, graviert und coloriert:
Vorstehend in der zigfachen Vergrößerung sind auch Ungenauigkeiten gut zu sehen. Fotos sind deshalb vorteilhaft, weil man danach das Modell noch korrigieren kann.
Wenngleich man vieles an Ungenauigkeiten auf dem Diorama in Originalgröße nicht sieht. Dennoch kann Nacharbeiten nicht schaden. Die gesamte Steinmodellierung per Handarbeit ist allerdings sehr zeitaufwändig. Ähnlich wie beim Patinieren von Modellen: Fotos sind stets zur Kontrolle nützlich!
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