ich war mir erst unsicher, ob es sich bei der Vorstellung der Kupplungen nicht vielleicht um eine sinnvolle Ergänzung der Unterkategorie "Modellvorstellungen" handelt. Da die neue Unterkategorie aber nicht "Produktvorstellung" heißt und die Kupplung kein konkretes Modellvorbild hat, ist es glaube ich doch ein allgemeines N-Thema.
Wie auch immer, die Dapol-Magnetkupplungen sind nunmehr allgemein erhältlich und, um es schonmal vorwegzunehmen, sie kuppeln einwandfrei und der Funktionstest in Zusammenhang mit den ebenfalls von Dapol angebotenen Entkupplermagneten verlief ebenfalls erfolgreich.
Die guten Stücke sehen einzeln so aus:
Von technischer Seite handelt es sich im Grunde nicht um eine Revolution, da magnetisch entkuppelbare Klauenkupplungen wie von Micro-Trains oder Kadee angeboten ja durchaus schon etwas länger erhältlich sind. Neu ist als die Kompatibilität mit NEM-Kupplungsaufnahmen. Nach einem Test im NGS-Journal sollen die Kupplungen bei leichtem Höhenversatz auch in Verbindung mit Micro-Trains funktionieren, allerdings nicht die Automatikentkupplung.
Hier ist bereits die erste Hürde zu nehmen, nämlich die Kupplung trotz des sehr strammen Sitzes in Kupplungsaufnahmen von Farish-Modellen unversehrt einzuführen. Problematisch ist weniger die filigrane Bauart der Kupplung als die seitlich in zwei kleine Nasen eingebettete Feder, die gerne wegspringt, wenn man die Kupplung mit der bloßen Hand angrapscht. Mit der Pinzette lässt sich allerdings der nötige Druck zum Einrasten kaum erzeugen. Also entweder Beschädigungsgefahr oder Geduldsspiel, ein Patentrezept habe ich nicht gefunden. Dapol hat allerdings auf die Kritik, dass die Federchen massenweise verloren gehen (so z.B. im aktuellen NGS Journal geäußert), schnell reagiert und nunmehr dem Zehnerpack Kupplungen auch einen Zehnerpack Ersatzfedern beigelegt.
Mir ist dann auch gleich eine Feder aus der Kupplung gesprungen. Sie sieht dann so aus und funktioniert natürlich ohne Feder nicht mehr:
Das Kuppelverhalten ist wie gesagt anstandslos. Das gilt jedenfalls für Farish Drehgestellfahrzeuge mit und ohne Kinematik. Die Peco Weichen medium radius in S-Formation verbaut werden von gekuppelten Fahrzeugen problemlos überwunden. Über das Ankuppeln in sehr engen Kurven kann ich nur wenig sagen, im Gegenbogen zu Peco medium points funktioniert das Ankuppeln.
Leider wird diese Problemlosigkeit damit erkauft, dass der Kuppelabstand sehr großzügig bemessen ist - die Kupplungen sind in der Länge etwa identisch mit den Rapidokupplungen mit langem Schaft und NEM-Aufnahme von Farish. Dies führt bei den solcherlei gekuppelten Fahrzeugen zu einem optischen Eindruck etwa wie beim Kuppeln alter Farish Mk1's (und zwar ohne Eipo-Kupplungen).
Die durchgehende Ausstattung von Wagen mit dem System scheidet daher nicht nur aus Preisgründen aus, sondern verbietet sich auch aus Gründen des vorbildgerechten Eindrucks, solange nur Kupplungen mit der jetzigen Schaftlänge erhältlich sind. Lok-Wagen-Verbindungen wie hier abgebildet sind mit viel gutem Willen noch tolerabel. Im Grunde verstehe ich die "Angstlänge" der Kupplungen aber nicht, weil damit ohnehin nur Fahrzeuge mit NEM-Aufnahme ausgestattet werden können, die ja zu einem guten Teil auch eine Kinematik haben. Also: Dapol, bitte um Abhilfe. Sollte es keine kürzeren Varianten geben, sind wohl Eigenbaulösungen wie z.B. die von Markus vorgeschlagene Drahthakenkupplung gefragt.
Nun zum Positiven, das Entkuppeln mit dem "original Dapo-Magnet" klappt ohne Weiteres und macht im Grunde Betriebskonzepte wie meinen Endbahnhof mit Halle drüber erst sinnvoll möglich. Mit der angehängten Garnitur kann der Magnet "auf Zug" überfahren werden, die Wagen bleiben angekuppelt. Zurückgeschoben und über dem Magneten angehalten, löst sich die Kupplung, die Lok kann zurückgezogen oder die Wagen abgestoßen oder entkuppelt zurückgeschoben werden. Muss man doch einmal einen Wagen per Hand aus dem Verband lösen, lässt er sich bei der Dapol-Kupplung nach oben herausnehmen.
Was den Magneten angeht, gibt es sicher bei zwei Magneten zu ca. 6 Euro billigere Lösungen, aber da das Dapol-Produkt ohne Weiteres zwischen die Gleise passt, die Schwellenhöhe nicht überschreitet und die Länge praxistauglich erscheint, lohnt es sich wohl im Regelfall, ihn mit zu kaufen. Wenn man mit Peco-Gleisen arbeitet, kommt man um das komplette Wegschneiden von sieben Schwellen in einem geraden Abschnitt nicht herum - einfach auf die Schwellen legen geht nicht, dann wird die Schienenoberkante überschritten. Dafür dürfte man den versenkten Magneten auch fein einschottern oder einsanden können, ohne das Entkuppeln zu gefährden. Das habe ich aber noch nicht probiert.
Hallo Matthias, Danke, dass du dir die Mühe für den Bericht gemacht hast. Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen. Die Kupplung habe ich bereits auf dem vorletzten FREMO Stammtisch in München vorgestellt. Die Federn habe ich mit winzigen Mengen Sekundenkleber an beiden Enden behandelt. Bis jetzt funktionieren die Kupplungen noch und ich habe keine Feder verloren.
Dapol hat auf RMweb bereits geschrieben, dass auch an einer kürzeren Version gearbeitet wird.
Wie ist deine Erfahrung im Schiebebetrieb mit Kurven? Angeblich soll Kadee dabei aufgehen, wenn man mit Kulisse fährt. Ich habe leider nichts mit Kulisse zum testen.
Mach ich doch gerne. Ich weiß, die Kupplungen sind schon etwas länger erhältlich, aber als ich mich nach den ersten Vorstellungen dann zum Kauf durchgerungen hatte, waren bei Hattons gerade die Zehnerpacks ausverkauft...
Wie immer - RMWeb solte man lesen. Gut zu wissen, dass eine kürzere Version vorgesehen ist. Das schont kostbare Fahrzeugsubstanz.
Zitat von MacRatWie ist deine Erfahrung im Schiebebetrieb mit Kurven? Angeblich soll Kadee dabei aufgehen, wenn man mit Kulisse fährt. Ich habe leider nichts mit Kulisse zum testen.
Gut, dass du das nochmal erwähnst. Ja, die Dapol-Kupplungen öffnen sich beim Schiebebetrieb in S-Kurven, wenn sie zu beiden Seiten in Fahrzeuge mit Kulisse (ergo Farish Mk1's) eingebaut sind. In der für mich einzig praktikablen Lok-Wagen-Kombination tritt das Problem aber bei meinem Fahrzeugmaterial nicht auf (keine Kulisse bei class 35, 42; noch kein Umbau bei 45, 52), auch nicht im testweisem High-Speed-Pendelverkehr. Zum Verhalten beim Kadee-Schubbetrieb kann ich wiederum nichts zu sagen, weil ich keine Kadee-Kupplungen habe.
Wie Matthias in seinem Beitrag schon erwähnt hat, habe ich über das Problem nachgedacht, das auftritt wenn man in seinem Fuhrpark sowohl Fahrzeuge/Wagen mit der Dapol Easi-Shunt Kupplung als auch den normalen Rapidos einsetzt. Das Problem ist ja das man wenn man normale Rapidos hat, diese nicht mit den Easi-Shunts kuppeln und umgekehrt. Der Vorteil der Easi-Shunt Kupplung liegt darin, das man wirklich berührungsfrei Wagen abkuppeln kann. Was z.B. für sein Penzance Projekt von großer Bedeutung ist, da die neuen GraFar Mk1, so gut sie auch aussehen, das Manko haben, das die NEM Clipskupplung sich so gut wie gar nicht nach oben bewegen läßt. Bei den Güterwagen ist man es ja gewöhnt die Wagen in die Hand nehmen zu müssen um sie zu entkuppeln, aber bei den Personenwagen finde ich das schon sehr blöd, v.a. wenn sie an einem Bahnsteig stehen, oder in einer Bahnsteighalle. Andererseits wenn man wie ich einen schon recht großen Güterwagenfuhrpark hat, bei dem die meisten über keinerlei NEM Aufnahme verfügen, finde ich ist es auch nicht zu erwarten das man seinen kompletten Wagenpark irgendwie auf Microtrains und Co umrüstet. Um sowohl Wagengarnituren mit den Dapol Easi-Shunt Kupplungen als auch welche mit Rapido Kupplungen fahren zu können, habe ich mir eine Farish Clipskupplung genommen und zunächst den Kupplungskopf abgeschnitten. Anschließend habe ich in den Kupplungsschaft ein 0,3mm Loch gebohrt. Da mit den herkömmlichen Klebern hier nicht unbedingt ein Preis zu gewinnen ist, wenn man den Draht mit dem Kupplungsschaft verkleben möchte, sollte man nun den Drahthaken biegen bevor man ihn einklebt. Wenn man dies getan hat, dann den Drahthaken mit Sekundenkleber festkleben und dann gut trocknen lassen. (Evtl. kann uns ja Irish Fan einen Tip geben welcher Kleber, dazu am besten geeignet ist). Nun habe ich die so modifizierte Drahthakenkupplung in die Aufnahme meiner Class 26 gesteckt, und einige Fahrversuche sowohl mit Wagen mit Rapidokupplung, als auch Micro-Trains Kupplungen durchgeführt. (Micro-Trains daher, da ich z.Z. noch keine Dapol Easi-Shunts bei mir vorrätig habe) Die Fahrversuche waren schon recht vielversprechend, so das ich demnächst eine kleine Serie von Kupplungen modifizieren werde um weitere Tests durchzuführen und v.a. auch eine gewisse Maßhaltigkeit bei der Produktion sicherstellen zu können, da die jetztige Kupplung rein durch Augenmaß entstanden ist. So wie die Dinge stehen werden wir vorraussichtlich diesbezüglich auch während des 2. Great-britN Treffens einige Tests durchführen. Hier nun mal das Video von der Testfahrt. Man beachte, die Kupplung ist wie gesagt nur anhand von Augenmaß entstanden und kein bißchen farblich behandelt.
Markus
P.S. Wenn man die Magnetklauenkupplungen an Stellen entkuppeln möchte, an denen es keinen Magneten gibt, kann man das ganze mit einem Zahnstocher, bzw. Schaschlikspies tun. Einfach einen angespitzten Stab von oben zwischen die beiden Kupplungen führen und dann etwas "rühren" dann werden die beiden Kupplungen so auseinander gedrückt das sie entkuppeln. So richtig beschreiben kann ich das mit Worten leider nicht, das muß man einfach probieren.
Laut einer Dapol-Info auf RMweb werden auf der Jahresversammlung der N Gauge Society am nächsten Wochenende Easi-Shunt NEM Kupplungen mit kürzerem und mit längerem Schaft als bei der bisher erhältlichen Version vorgestellt. Ebenfalls zu sehen sein wird auch der Umbausatz mit dem Rapido-Schächte auf NEM umgerüstet werden können. Die Umbaumöglichkeit wird sich allerdings nur auf Verkleben am Wagenboden beschränken. Der Umbausatz ist nicht für Drehgestelle vorgesehen. Zur Verfügbarkeit in den Shops habe ich noch nichts entdeckt.
Habe heute Morgen mal bei mir meine grüne Class 26 auf Dapol Easyshunt Kupplungen versehen. Dazu habe ich auch meine blau/graue Mk1 Garnitur an den Enden mit Easyshunt Kupplungen versehen. Habe dann ein paar Versuchsfahren über mein Layout unternommen, die Positiv verliefen. Aber beim Umfahren und wieder ankuppeln fiel mir auf das die Lok und die Wagengarnitur nicht kuppeln wollten. Habe mir dann das ganze mal genauer angesehen, bei der Kupplung an der Lok hatte ich die Höhenlage des Drahtbugels etwas geändert, dabei hatt ich auch die Lage des abgewinkelten Drahtendes verändert. Nachdem ich die Lage wieder geänder hatte und sie der Ursprüngliche Lage angepaßt hatte, funktionierte das An- und Abkuppeln im Rangiergang ohne Probleme. Zum Thema Drahthakenkupplung, diese habe ich nicht mehr weiterverfolgt da der Betrieb während des 2. Great-britN Treffens nicht zu Zufriedenheit lief. Ich werde nun zunächst die Personenzug Garnitur auf Herz und Nieren testen. Habe mir auch den Dapol Umrüstsatz zugelegt, bin am Überlegen ob ích meinen Güterwagenpark auf NEM Clipsaufnahme umrüste.
Habe heute mal einen NGS Bausatz zusammengebaut und die Dapol NEM Aufnahmen darunter montiert.
Hier noch Bilder meiner mit der Dapol Kupplung versehenen Class 26 und mein Dapol CCT, beide haben eine NEM Aufnahme.
Habe auch noch einen kurzen Film gedreht. Um zu zeigen wie weich man im Regelfall mit den Dapol Kupplungen im Vergleich zu den Rapidos kuppeln kann, Zumindest wenn es sich nicht um Wagen mit Peco Elsie Kupplungen handelt.
wir beschäftigen uns im Modellbahnclub auch schon länger mit den Dapol-Magnetkupplungen und hatten über Wochen eine Testgarnitur zur Erprobung im Einsatz. An sich sehr brauchbar, als größten Nachteil sehen wir allerdings die z. T. doch recht großen Pufferabstände bei den Fahrzeugen - was ja auch in den Fotos hier deutlich zu sehen ist. Nachdem sich die Short Arm-Variante als zu kurz und die Long Arm-Variante als zu lang herausgestellt hat, versuche ich es jetzt mal mit der mittleren (Schaftlänge 5mm). Desweiteren sind die Dapol-Magneten für den Einbau im sichtbaren Bereich nicht wirklich eine Zier, hier braucht es eine Alternative für den Unterflureinbau unter dem Schwellenrost. Vielleicht hat jemand schon Erfahrung mit anderen Magneten gemacht.
das Ziel muss sein, im sichtbaren Bereich die Magnete NICHT sichtbar einzubauen - so wie Dapol dies vorschlägt, also Schwellen rausschneiden und den Magnet dazwischen einsetzen sieht ja grauenhaft aus. Wir versenken die Magnete in der 3mm Korkbettung UNTER dem Schwellenband - das setzt allerdings voraus, dass 2 Dapol-Magnete nebeneinander liegend eingebaut werden. Dann sieht man von der Geschichte gar nix mehr und es funktioniert trotzdem gut. Ein Kollege hat das ganze auch mit 1 Dapol-Magnet realisiert, das geht aber nur bei Nm und Z-Gleisen, nicht beim Peco-N-Gleis. Allerdings sind die Original-Dapol-Magnete kein Schnäppchen (EUR 6,00) - vielleicht findet jemand mal was günstigeres.
Hallo und danke für den Hinweis auf Microtrains - hat diese Magnete schon jemand im Zusammenhang mit den Dapol-Köpfen probiert? Generell machen die Magnete nur dann Sinn, wenn sie unter dem Schwellenband liegend die Kupplungen noch auslösen (außer im FY, da ist das Aussehen ja 2.rangig).
Ich habe heute bei zweien meiner Graham Farish Mk1 der ersten Ausführung die NEM Clipsaufnahme von Dapol in die Drehgestellen der Wagen eingebaut. Man muß aber daraufachten, das es zwei zwei Ausführungen bei den Drehgestellen gibt, diese sind je nach der Art der Unterseite des Wagens gestaltet ist.
Die Drehgestelle von der Oberseite
Die Drehgestelle von unten
Hier einer der Mk1 mit kleinen Auflageflächen für das Drehgestell
Hier ein Mk1 der keine Auflageflächen für die Drehgestelle hat
Beim BCK ist das Drehgestell das dem CCT zugewandt ist mit der NEM Aufnahme versehen und hat die kurze GraFar Clips Kupplung, das andere Drehgestell hat die kurze Eichhorn Kupplung, beim zweiten Mk wurde in die Clipsaufnahme eine Dapol Klauenkupplung eingesetzt.
Was beim modifizieren beachtet werden muß ist das man beim einbauen der Kupplungsaufnahme nur von unten etwas dagegen kleben kann, da wenn auf die Oberseite ein dünnes Plastikplättchen aufklebt bleibt dies an der Pufferbohle hängen.