nochmals vielen Dank für die ergänzenden Hinweise und die Ermutigungen per PN.
Die Hinweise habe ich weitgehend eingearbeitet. Die Idee mit der Nummerierung ist gut, die habe ich nun umgesetzt.
Lediglich den Einwand mit der unterschiedlichen Benennung der Stop Signals nach ihrem Standort habe ich nur als Ergänzung an einer Stelle aufgenommen, da dies für den Einsteiger deutlich zu weit führen würde. Die Modellbahnhersteller haben nur den Begriff Home Signal verwendet; in der Fachliteratur wird oft nur von Semaphores gesprochen. Auch in England haben alle Modellbahnfreunde nur den Begriff Home Signal verwendet. Die Modellbahnfreunde sind unsere Zielgruppe, die wollen wir in das Thema einführen. Die Experten für britische Zugsicherungsanlagen brauchen diese Hilfestellung nicht und mögen mir diese Vereinfachung nachsehen.
Danke und Gruß, Dieter
Viele Grüße aus Berlin, Dieter
Nächster Termin der TRIX EXPRESS Freunde Berlin (Infos unter www.trixstadt.de): - Samstag 28.10. und Sonntag 29.10.2017: Internationale Historische Modellbahnausstellung Berlin 2017
zur Frage nach der Bedeutung der abgesetzten Distant Signals auf der Crescent Signal Gantry hatte MacRat geschrieben "Spielzeughersteller nehmen's nicht immer so genau?".
Mag oft sicher so sein, allerdings habe ich beim Blättern im "Traditional Signalling" von Michael A. Vanns (2001) auf Seite 120 (Kapitel 4, Great Western Railway) ein interessantes Bild einer Signal Gantry mit ebenfalls abgesetzten Distant Signals gefunden. Es scheint also schon Beispiele beim Vorbild zu geben.
Die Signal Gantry Hatherley Junction steht über einer zweigleisigen Strecke, die auf einen Bahnhof bzw. eine Streckenverzweigung zuläuft. Von rechts läuft eine zweite zweigleisige Strecke auf den Bahnhof zu.
Die Signal Gantry Hatherley Junction besitzt acht Masten in zwei Gruppen; in folgender Anordnung von links: - Mast 1.1 - Höhe 1,0 - Home und Distant Signal - Mast 1.2 - Höhe 0,4 - Distant Signal - Mast 1.3 - Höhe 0,4 - Distant Signal - Mast 1.4 - Höhe 0,9 - Home und Distant Signal - Mast 1.5 - Höhe 0,8 - Home Signal - Mast 2.1 - Höhe 0,5 - Distant Signal - Mast 2.2 - Höhe 1,0 - Home und Distant Signal - Mast 2.3 - Höhe 0,9 - Home Signal
Wenn man sich die fünf Signalmasten über dem linken Gleis ansieht, stellt sich nun tatsächlich die Frage, warum beim Vorbild die Distant Signals auf einen eigenen Mast gesetzt wurden, warum in der Mitte und warum auf die niedrigsten Masten? Das durchgehende Streckengleis bleibt ja links (höchster Mast).
Danke im Vorraus für die Aufhellung und viele Grüße,
Dieter
Viele Grüße aus Berlin, Dieter
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in der bisherigen Diskussion wurde festgestellt, dass es pro Signal Box und Richtung nur ein Distant Signal geben darf. Dies wird aber durch Bilder widerlegt.
Beispiel 1: die Gantry von Hatherley Junction (siehe vorheriger Beitrag), hier gibt es allein sechs (!) Distant Signals.
Beispiel 2: ein Triple Junction Signal at Bewdley South (Severn Valley Railway), ebenfalls im Buch Traditional Signalling (Backcover). Hier gibt es folgende Kombination: - Mast 1.1 - Höhe 0,3 - kurzes Home Signal - Mast 1.2 - Höhe 1,0 - Home und Distant Signal - Mast 1.3 - Höhe 0,8 - Home und Distant Signal
Wer kann dazu etwas beitragen?
Danke und Gruß, Dieter
Viele Grüße aus Berlin, Dieter
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Hallo, die Idee der bildlichen Darstellung mit der Modellbahn auf Trixstadt finde ich gut gelungen. Eine echt schöne Idee! ÖHM ja magst Du mal eine Zeichnung oder Skizze von den beiden Signalbrücken machen zu denen Du fragen hast?
... Dies wird aber durch Bilder widerlegt. ... Glaube ich so nicht denn es gibt eigendlich nur eins aber auf der Signalbrücke stehen mehrere. Denn die Strecke ist 4 Gleisig ( slow line / fast line ) dann hast ja die Signale für beide Linien. - Läuft das ganze auf ein Junktion zu können da noch mehr sein.
Übrigens hier wird das britische Signalwesen auch sehr gut erklärt und es gibt ein schönes Beispiel wie so eine Signalbrücke aussieht.
Das Du die Bezeichnung "Home" benutzt ist in Ordnung lediglich wenn Du dich konkret auf eine real existierende Situation beziehst also Modellbahnanlage oder Vorbildsituation macht es Sinn zwischen Home und Starter zu unterscheiden.
Es ist wohl tatsächlich so, dass es für das Gleis, auf dem sich ein Zug einer Signalkombination nähert, mehrere Distants geben kann (und muss). Wenn der Zug auf mehrere Gleise geführt werden kann, will der Lokführer wissen, welche Stellung des Stop / Home Signals ihn auf dem Zielgleis erwartet. Dies hat man zumindest bei den Junction Signals getrennt.
Danke und Gruß, Dieter
Viele Grüße aus Berlin, Dieter
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Ich dachte, dass sollte einsteigertauglich sein? Satt dessen wird es jetzt Knoten im Hirn geben.
Angehängt findet ihr ein Bild, dass hoffentlich einige der Fragen klärt (Ohne Bilder mit Gleisplan, kann man britische Signale kaum erklären). Das Bild zeigt einen Ausschnitt von Bolton West. Die interessante Stelle im verlinkten Diagram ist ganz oben. Ein Bild von diesem Signal habe ich nicht gefunden, aber ein anderes Gantry aus Bolton zeigt auch ein einzelnes Distant.
Wenn man den Gleisplan kennt, ist die Erklärung ganz einfach: Die Distants selbst sind das Junction Signal. Siehe auch gelb hinterlegtes Signal, im angehängten Bild. Im Bild habe ich die Signale und Signalboxes so eingfärbt, dass man erkennt, welches Signal von welcher Box gestellt wird. Gleiche Farbe von Box und Signal, na ihr wisst schon... Die schwarze Signalbox ist zu weit von der Junction entfernt. Deswegen wurde das Starter einfach ausgeführt. Die Junction selbst ist aber trotzdem zu dicht, als dass die Home Signale der grünen Box an der ersten Weiche als Bracket oder Gantry möglich sind. Deswegen wurden die Distant als Junction Signal verwendet. Ein interessanter Aspekt ist dabei, dass der Lokführer nicht wusste welche Richtung er nimmt, wenn für alle Richtungen die Distant "On" anzeigen. Der Zug kann nach verlassen der schwarzen Box vor der Junction nicht mehr angehalten werden.
Das Spielzeug-/Modellsignal von dem Hersteller bleibt, meiner Meinung nach, falsch. Es müsste auch am Hauptsignal ein Distant haben.
Das nächste Problem war die Anzahl der Distant blades. Auch dazu ein Blick auf das angehängte Bild. Die blaue Box hat zwei Distant, eins auf der Loop und eins auf der Main Line. Das sind zwei verschiedene Gleise, jedes Gleis hat in einer Richtung nur ein Distant - alles in Ordnung. Schauen wir jetzt auf das grüne Junction Signal. Auch hier ist für jede Richtung nur ein Distant vorhanden: a) ein Distant für das grüne Loop Home, b) ein Distant für das grüne Main Home und c) ein Distant für das grüne Branch Home - immer noch alles in Ordnung, jede Richtung hat ein Distant.
Schauen wir jetzt auf das grüne Distant am schwarzen Home. Dieses Distant dient dazu, den Bremsabstand zu den grünen Home Signalen zu gewährleisten, da das Junction Signal höchstwahrscheinlich schon zu nahe ist. Es ist mit dem Junction Signal gekoppelt, also nicht unabhängig zu stellen. Wenn eines der Junction Distant "Off" zeigt, zeigt auch das gekoppelte Distant "Off". Die Verriegelung in der grünen Signalbox sorgt dafür, dass an der Junction nur ein Distant auf "Off" gestellt werden kann, denn die Weichen müssen entsprechend liegen. Ist das gekoppelte Signal ein weiteres Distant? Nein, da es nicht eigenständig gestellt werden kann.
Du hast recht, da müssen wir jetzt die Notbremse ziehen. Das geht deutlich über das Einsteiger-Level hinaus.
Da muss also eine Formulierung her, die für den Einsteiger noch zumutbar ist, aber trotzdem den Ausblick für kompliziertere Fälle offenlässt.
Ich denke mir morgen vormittag was aus, jetzt passiert nichts mehr.
Viele Grüße, Dieter
Viele Grüße aus Berlin, Dieter
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Hallo Leute Also, bisher war das britische Signalsystem für mich völlig undurchschaubar, aber dieser thread hat nun auch für mich ein wenig Licht ins Dunkel gebracht. Insbesondere die Trixseite ist für den Neubriten recht interessant. Danke dafür. Aber vielleicht sollte man das alles auch garnicht so verbissen sehen, und einfach ein hübsches Signal aufstellen in der Hoffnung das es doch irgendwie einen Sinn hat, oder auch nicht. Könnt ja sein das ein Abzweig garnicht mehr auf der Anlage zu sehen ist, sondern nur ein entsprechendes Signal, oder so. Ich hab das ganze jedenfalls mit viel Interesse gelesen. Euer Meickel
danke für das feedback von Meickel. Schön, wenn der Artikel weiterhilft.
Klar, letztendlich soll es Spaß machen. Mir persönlich macht es noch ein bisschen mehr Spaß, wenn ich weiß, welche Bedeutung die Signale haben. Da reifen jetzt schon einige Ideen, alte Zinkdruckguss-Signale aus der Bucht zu fischen und etwas umzubauen ;-)
Den Absatz im Kap. 3 (Signalbegriffe) bezgl. der Distants habe ich umformuliert, der ist jetzt allgemeiner gehalten und sollte trotzdem verständlich sein. Kleinere Änderungen gibt es auch noch in den Kap. 6 (Signalbrücken) und 7 (Bahnübergänge).
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Die Texte gehen in Ordnung. Nur bei Punkt 2 der letzte Satz. Die Seillänge mag ein Faktor für den Abstand gewesen sein, aber evtl. waren auch Aspekte wie Verriegelung, Zugdichte, oder ähnliches zu berücksichtigen. Ich bin eigentlich bisher auch davon ausgegangen, dass die Stellvorrichtungen für Weichen der limitierende Faktor für den Abstand der Signalboxes waren. Distant-Signale sind in der Regel mehrere 100 yard von der Signalbox entfernt und stellen eigentlich kein Problem dar. Bei Weichen wird jedoch über Gestänge gestellt. Bilder gibt's hier: http://www.rmweb.co.uk/forum/viewtopic.p...&t=8818&start=0. Diese Mechanik über weite Strecken zu bewegen, stell ich mir schwierig vor. Wenn das mit der Seillänge belegt werden kann, lass es stehen. Ansonsten, da dass ja ein "offizieller" Text ist, würd' ich's eher weglassen.
kein Sorry - ist doch in Ordnung. Der Artikel soll verständlich und korrekt sein, da sind derartige Hinweise wichtig.
Danke insbesondere für den Hinweis zu den Weichen-Gestängen. Ich habe den Absatz am Ende von Kap. 2 entsprechend umgeschrieben. Prüfe mal bitte, ob die Längenangaben ok sind (Signalseilzüge bis 1.000 Yards, Weichengestänge bis 200 Yards).
Viele Grüße, Dieter
Viele Grüße aus Berlin, Dieter
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Jepp, aus meiner Sicht ist das jetzt ein sehr guter Überblick. Zu den Längenangaben für Seile und Rodding, hast du da eine Quelle? Ich habe ähnliche Werte im Kopf, kann mich aber nicht errinnern, dass - und wo - ich das jemals bewusst gelesen habe...
schön, dann scheint die Einführung ja richtig rund zu sein. Da hat sich die Arbeit gelohnt. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Die Längenangaben habe ich mit technischem Sachverstand und mit Blick auf deutsche Signaldrahtzüge und Gleispläne englischer Bahnhöfe geschätzt.
Der deutsche Vorsignalabstand zum Hauptsignal beträgt 1000 m für Hauptbahnen und 700 m für Nebenbahnen (Quelle EBO). Das wird also in England bei den Signalen ähnlich sein.
Weichen erfordern natürlich viel größere Stellkräfte. Interessant ist, dass man in England diese extrem aufwändigen und wartungsintensiven Hebel- und Stangenantriebe für die Weichen beibehalten hat. Ich kann mich an einen deutschen Bahnhofsgleisplan erinnern, bei denen eine drahtzugbediente Weiche fast 1.000 m vom Stellwerk (im Bahnhof) entfernt war.
Wenn man die Werte mit englischen Quellen belegen könnte, wäre das noch besser. In den nächsten Tagen erwarte ich noch einige Bücher, vielleicht finde ich dazu etwas ;-)
Viele Grüße, Dieter
Viele Grüße aus Berlin, Dieter
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ein guter Hinweis kam heute noch, den ich mit aufgenommen habe:
Die „Upper Quadrant“-Signale wurden eingeführt, weil sie bei Schäden an den Drahtzügen (gerissener oder abgesprungener Zugdraht) durch das Gewicht des Signalflügels in den Zustand „ON“ (Halt) zurückfallen. Bei den „Lower Quadrant“-Signalen besteht die Gefahr, dass sie bei Schäden an den Drahtzügen weiterhin den Zustand „OFF“ (Fahrt frei) zeigen.
Viele Grüße, Dieter
Viele Grüße aus Berlin, Dieter
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Um diesen Nachteil zu vermeiden (Signal fällt nicht von allein zurück in Stop-Position) wurden die späteren Lower Quadrant Signale mit Gegengewichten ausgestattet, die den Flügel bei gerissenen Seilzug nach oben zogen.
Siehe unten an zwei Beispielen von der West Somerset Railway, einer typischen GWR-Strecke.