heute möchte ich meine Methode zu Herstellung von Modulübergangen vorstellen.
Bitte auf die einzelnen Bilder klicken, im Text gebe ich die Beschreibung der einzelnen Arbeitschritte.
Bild 1: an der gewünschten Stelle des Überganges die Gleismitte markieren. Die Korkbettung kann auch bis an Modulkante heran gezogen werden, ich bevorzuge diese Art, bei der die Schwellen direkt auf der Kante aufliegen, weil so die Schrauben besser im Holz sitzen.
Bild 2: zwei Löcher im Abstand von jeweils 8,5 mm zur Mittenachse bohren. Der Durchmesser richtet sich nach den verwendeten Schrauben. Ich nehme Messing-Holzschrauben mit Linsenkopf 3 x 16. Daher habe ich 2,5 mm groß gebohrt. Man kann auch kleinere Schrauben verwenden, unter 2,5 mm Durchmesser würde ich aber nicht gehen, zu groß (3,5 mm und größer) ist auch schlecht.
Bild 3: Die Schrauben eindrehen, so daß sie ein wenig vorstehen. Der Schlitz parallel zur Schiene stellen hat sich am einfachsten beim späteren verlöten erwiesen.
Bild 4: Die Schraubenköpfe mit der Proxxon/Dremel abarbeiten, bis sie zwischen zwei Schwellen passen. Die Höhe richtet sich nach dem Abstand von Schwelle zur Schienenunterkante, das sind etwa 2 mm.
Bil 5: Das abgelängte Gleisstück auflegen. Es kann ruhig ein wenig über die Modulkante überstehen, passend gemacht wird nach dem Verlöten. Zwischen Schienenunterkante und Schraubenkopf sollte ein wenig Luft sein, etwa 0,3 mm, damit das Lötzinn gut unter der Schiene durchlaufen kann.
Bild 6: Das ganze noch mal von der anderen Seite.
Bild 7: Mit ordentlich Flußmittel und bleihaltigem Lötzinn mittels eines 25-Watt Lötkolbens verlöten. Ruhig ein wenig dicker machen, abschleifen kann man später an der Innenseite der Schienen immer noch. Darauf achten, daß das Lötzinn ordentlich unter die Schiene kriecht.
Bild 8: Nach der Abkühlen von vorn eine einzelne Schwelle einschieben, mit einem Nägelchen oder Kleber fixieren. Die Schienen mit der Proxxon vorsichtig abschleifen. Mittels eines Anschlagwinkels überprüfen, daß nichts übesteht, aber auch nicht zu weit abschliffen wird. Wenn die beiden Module zusammen geschraubt sein, sollte ein Spalt von maximal 0,5 mm vorhanden sein. Nach dem Einschottern und Einfärben der Gleise ist von der Befestigung fast nichts mehr zu sehen.
Bild 9: der fertige Übergang, hier auf "Blackmoor Vale".
Wie bei allen Arbeiten an den Gleisen ist sorgfältige und genaue Arbeitsweise die halbe Miete. Beim ersten Mal ist noch schwierig, aber von Mal zu Mal geht es besser von der Hand.
Hallo Torsten , vielen Dank für diese detailierte Anleitung mit richtig großen Bildern !! Wird mir mal hilfreich sein (bestimmt auch noch anderen Kollegen) , denn auch bei permanenten layouts ist die Möglichkeit diese so zu gestalten daß sie transportfähig (oder zumindest auseinandernehmbar) sind , von absolutem Vorteil . Wenn ich bedenke wie oft ich schon umgezogen bin ....!
Eine saubere elektrische wie bauliche Trennung der Übergänge ist da das Wichtigste vor allem anderen !
wie kompensierst du die Ausdehnung oder das Zusammenziehen der Gleise bei Temperaturschwankungen? Wenn du das Modulende so fest fixierst, müßte doch z.B. beim Transport vom Auto bei Minusgraden in eine Austellungshalle mit ca. 20-25 Grad eine leichte Gleis-Verformung entstehen, die ggf. woanders im Gleisbett sichtbar wird.
Würdest du sagen, dass die Verfahrensweise, so wie du sie geschildert hast, bei N gleich anzuwenden ist?
Das gleiche Prinzip geht auch bei Gleisen der Spur N z.B. Peco Code 80, Fleischmann ohne Bettung, Roco, Minitrix usw.
Bei Peco Code 55 ist das anders. Das Schienenprofil ist nach unten verlängert und sitzt sehr stabil im Schwellenband. Hier reicht es, das Schwellenband richtig zu befestigen durch Kleben, Schrauben oder Nageln. Nach dem Einschottern ist es dann bombenfest.
Die Frage der Längenausdehnung ist berechtigt. Meistens wird für Moba-Gleise eine Neusilber-Legierung verwendet. Neusilber hat einen Längenausdehnugskoeffizient α 18,0. Dieser gibt an, um welche Längedifferenz im Verhältnis zur gesamten Länge L0, sich ein fester Körper bei einer Temperaturänderung von einem Kelvin verändert.
Nehmen wir folgende Temperaturen an: außen -10 Grad Celsius, in der Halle 25 Grad Celsius => 35 Kelvin. Ein Flexgleis hat eine Länge von 914 mm. Bei einer Temperaturdifferenz von 35 Kelvin beträgt die Ausdehnung 0,57582 mm, also etwa eine halben Millimeter. Und da mache ich es wie beim großen Vorbild: Zwischen den Schienenverbindern wird eine leichte Lücke von zwei,drei Zehntelmillimetern gelassen. So hat die Schiene ein wenig Platz zum Schieben. Bei Gleisen im Kurven ist es weniger tragisch, da dann das Gleis in Richtung der Außenkante des Bogens verschiebt und somit genug Platz zum Dehnen hat. Hier würde ich immer auf Schienenverbinder verzichten, da diese einen Knick im Gleis bringen können. Und da ist die Entgleisungsgefahr am größten.
Aber solch großen Temperaturdifferenzen sind eher hypothetisch. Viel größer ist bei derartigen Differenzen die Kondensationsgefahr. Also gilt es grundsätzlich, solche extremen Unterschiede zu vermeiden. Wenn ich mit meiner Eisenbahn unterwegs bin, hab ich immer ein paar Decken mit. Was für ein Pferd gut ist, kann der Eisenbahn nicht schaden