der unbedarfte (Mit-)Leser diesen Forums mag zuweilen den Eindruck gewinnen: der Freyer macht ja gar nichts mehr. Nun hat er sein "Blackmoor Vale" gebaut, ein bissel was in N, das wars nun.
Aber falsch. Trotz höchstem Einsatz zur Steigerung des Bruttosozialpruduktes und der Stärkung der deutschen Exportwirtschaft bleibt gelegentlich etwas Luft für eine Bastelei.
Da der Zug für mich ja in Richtung "Irland" fährt, hab ich als erstes Messingmodell überhaupt einen 20 Ton Brake Van gefrickelt. Der 00-Bausatz stammt von der Firma "Studio Scale Models" aus Irland und kostet 42 Euro.
Man erhält zwei Ätzplatinen, das Dach, den Boden aus Kunststoff, Draht für Handläufe, Puffer, Achsblenden und diverse Kleinteile aus Weißmetall sowie einen umfangreichen Bechriftungsbogen. Radsätze sind nicht mit dabei.
Der Bausatz ist überraschend passgenau, auch das Weißmetall erfordert nur wenig Nacharbeit. Die Beschreibung ist "ausreichend" nennen. Ein paar Zeichnungen mehr könnten es sein. Aber die Teile sind auf den Platinen gut nummeriert. Die Achshalter können pendelnd gebaut werden, was ich auch gemacht habe. So erhält man ein "suspension chassis", also eine Dreipunktlagerung. Wichtig ist, daß die Radsätze voll isoliert sein müssen. Die normalen Split-Achsen gehen nicht, wegen Kurzschluß über die Radhalter. Zum Glück hatte ich noch ein paar Plasteradsätze, vermutlich Alt-Hornby.
Die mit gelieferten Weißmetallpuffer haben mir nicht gefallen, und so habe ich Messing-Federpuffer von Markits angebaut. Das ist optisch eine große Verbesserung, und ich konnte die Puffer auch sicher verlöten. Das Gehäuse habe teilweise mit Sekundenkleber zusammen gefügt, aber auch an kritischen Stellen verlötet. Das ging überraschend einfach. Die genieteten Streifen auf den Seitenwänden waren die meiste Fummel-Arbeit, sie wurden ebenfalls mit Sekundenkleber befestigt. Aber auch die Griffstangen haben einiges an Zeit gebraucht.
Jetzt suche ich noch nach einer Möglichkeit zur Farbgebung, ohne die Details zuzukleistern. Ich muß wohl doch mal was mit Airbrush machen. Kann mir jemand dazu ein paar Tipps geben? Auch suche ich noch eine Möglichkeit das Dach zum Radius passend und vor allem ohne Knicke zu biegen. Es soll nach dem Lackieren und Verglasen der Fenster drauf.
Das war bestimmt nicht der letzte Messing-Bausatz, und ich hab ein wenig Selbstvertrauen in diesem Gebiet gewonnen, so daß ich später was komplizierteres angehen kann. Das nächste wird dann der Silverfox-Bausatz der Class 419 MLV (Pakettriebwagen) sein. Der liegt schon einige Zeit zuhause rum.
gratulation sieht sehr gut aus. Aus der 5 Zoll Fraktion kenne idch den Vorteil von großen Blecheimern. Mit denen wird so manches Stück in die passende Form gerollt.
Gruß Class37
Menschen hören nicht auf zu spielen weil Sie alt werden. Sie werden alt weil Sie aufhören zu spielen. J.Korth
Zitat von blackmoor_valeHallo, ... Jetzt suche ich noch nach einer Möglichkeit zur Farbgebung, ohne die Details zuzukleistern. Ich muß wohl doch mal was mit Airbrush machen. Kann mir jemand dazu ein paar Tipps geben? ... Beste Grüße Torsten
Hallo Torsten
ganz einfach:
1. üben - Handhabung einer airbrush (regelung der farbmenge) ist niemandem angeboren - ist wie fahradfahren 2. reinigen mit terpentinersatz (ist echt ein wundermittel) - danach nicht mehr anfassen 3. Grundierung (primer) dünn sprayen, von allen Seiten und aus allen Winkeln (es ist erstaunlich wo die Farbe überall NICHT hinkommt - evtl. nach kurzer antrocknung einzweitesmal, je nach deckung - trocknen lassen -- Railmatch Acryl auf Wasserbasis 24h (mechanisch belastbar, sonst können masking tapes die farbe wieder abreißen... ) -- Acryl auf Alkoholbasis 12h -- Enemal (Revell in den kleinen Dosen) 48h 4. Maskieren (zB Tamiya Masking Tape für feine Kanten, am besten die unbeschädigte lange Kante vom Band für Farbkanten verwenden, nicht eine selbstgeschnittene, es sei den mit lineal) - den rest kann man gut auch mit malerkrepp abkleben. 5. Zu lakierenden bereich reinigen mit terpentinersatz und nicht mehr anfassen 6. dünne Schicht sprayen - kurzantrocknen lassen bei Acryl reichen 15min (wenn wirklich dünn) - nicht anfassen 7. dünne Schicht sprayen - kurzantrocknen lassen bei Acryl reichen 15min - wiederholen bis gewünschte Deckkraft erreicht (2 - 5 mal je nach Farbe und Schichtdicke); das ist, damit die feuchte farbe sich nicht sammelt und anfängt zu laufen und dir eine lange Nase zu zeigen... 8. antrocknen lassen 30 min - 1h (nicht anfassen) 9. Gaaaaaaanz vorsichtig bei noch nicht vollständig trockener Farbe das masking tape abziehen - lakierten bereich nicht anfassen 10. begutachten - staunen - lakierten Bereich nicht anfassen 11. durch trocknen lassen 24 h - nicht anfassen 12. in der Zwischenzeit was anderes machen 13. Nach 24 Stunden bei 4. beginnen, wenn noch andere Farben drauf müssen.
- Nimm eine double action airbrush - suction (saugsystem) oder gravity fed (farbe von oben) entsprechend deinen Vorlieben, billig ab 40€ - nach oben offen (ca. 0,3 - 0,5 mm Düse) (bei suction fed, kannst du die farbbehälter recht schnell wechseln, durchsprühen, bis die richtige farbe kommt und weiterarbeiten) (bei gravity fed, musst du immer die Farbe zurückkippen und Behälter mit küchentuch reinigen, neue Farbe rein und durchsprühen bis die richtige farbe kommt) (habe immer eine Fläche zum besprühen dir gegenüber) (eine airbrush macht weniger dreck als man vielleicht vermutet, aber sie macht dreck) - Schlauch und Anschlußteile - Kompressor oder Druckgasflasche - drittehand oder eigene Konstruktion zum festhalten des Modells - Sprühe keine Email (Enemal) in geschlossenen Räumen! - Die Acryl-Railmatchfarben (wasserbasis) von Howesmodelshop.co.uk sind von der Verarbeitungfähigkeit sehr angenehm, - Tamiya (alkoholbasis) soll teilweise schon beim sprayen trocknen...
Der Wagen sieht wirklich sauber gebaut aus. Mit den Radsätzen mußt du dir aber etwas einfallen lassen. So hohe Spurkränze unter so einem tollen Waggon passt einfach nicht. Es muss doch irgenwo voll isolierte Radsätze geben. Zu dem Airbrush Thema kann ich nix sagen ich habe alles immer gepinselt oder mit der Spraydose lackiert was auch sehr gute Ergebnisse bringen kann aber Airbrush ist natürlich nicht zu schlagen, wenn man es kann.
Hallo Torsten, deinem Messing Dach ist es heute ganz fürchterlich heiß geworden. Jetzt ist es schön weich und lässt sich ganz easy biegen. Im Prinzip kann mann es mit den Fingern in Form biegen.
Inzwischen war das von Andreas (irishfan) unter Einsatz von Feuergewalt zurecht gebogene Dach eingetroffen (danke nochmals!) und ich konnte es mit "Leinwandbespannung" versehen. Ich nehme dazu Papiertaschentücher in einzelne Schichten zerlegt, diese zu Streifen geschnitten und dann mit verdünntem Weißleim aufgeklebt. Danach mit weißer Acryl-Farbe angemalt, und beim Trochnen wirft der Zellstoff leicht Falten, so daß der Eindruck einer verwitterten Bespannung entsteht. Daher auch die leicht unruhige Kante am Dach.
Die schwarzen Verstrebungen habe ich dann doch mit dem Pinsel und nicht mit Airbrush bemalt, da sich das Abkleben äußerst kompliziert gestaltete. Und so sieht man wieder auf dem Foto, wo ich vergessen habe zu pinseln. Die Kamera ist eben unbestechlich und jeder noch so kleine Fehler ist zu sehen. Aus der Entfernung bemerkt man aber nichts, und später im Anlageneinsatz konnt ihr euch von der Wirkung überzeugen.
Die Kunststoff-Radsätze habe ich gegen Metall-RP25-Räder ausgetauscht, die Beschriftung war schnell angebracht, und nu isser fertich