Den heutigen Nachmittag hab ich genutzt, um die Zugkraft meiner letzten Neuerwerbungen in Bezug auf künftige Einsatzplanungen zu testen.
Dazu hab ich ein Oval mit Roco-Line auf den Teppich gebaut. Die eine Gerade ist flach, die andere hat eine Steigung von 3 Prozent, das heißt 3 cm auf einem Meter. Mehr sollte man auch auf einer Modellbahn auch nicht überschreiten.
Getestet habe ich mit MarkI von Bachmann. Ein Wagen wiegt etwa 155 Gramm. Die Hornby Personenwagen sind ein wenig leichter, sie wiegen so etwa um die 130 Gramm.
Ein normaler zweiachsiger Güterwagen wiegt im Durchschnitt 30 Gramm, die offenen etwa 22-25 und die geschlossenen 30-35 Gramm. Vier Güterwagen entsprechen also einem Personenwagen.
Wer nachrechnet, wird bemerken, daß das mathematisch vom Gewicht her nicht korrekt ist, aber vier Güterwagen haben acht Achsen und ein Vierachser-Personenwagen, nun mal vier Achsen. Die vier Güterwagen haben dadurch einen höheren Rollwiderstand, und der gleicht das niedrigere Gesamtgewicht aus.
Nun zu den technichen Daten:
Die Bachmann G2A "Super D", Art-Nr. 31-477DC hat vier angetriebene Achsen und einen ab Werk eingebauten 21-poligen Decoder. Das Gewicht der Lok beträgt 310 Gramm. Sie liegt damit im Mittelfeld zwischen der 45xx und der GWR Hall Class.
In der Ebene zieht sie 6 MarkI Wagen, das entspricht etwa 20 zweiachsigen Güterwagen. In der Steigung sinkt dieser Wert auf 5 Personen- respektive 16 Güterwagen.
Damit ist die Lok kein Zugkraftgigant (wie z.B. die 9F), es liegt aber im Bereich des Annehmbaren. Sehr gut gefällt mir bei der "Super D" die relativ geringe Höchstgeschwindigkeit. Ich hab leider keine Ahnung, wie ich das messen soll. Eine "Rennsemmel" ist sie jedenfalls nicht. Das entspricht auch dem Vorbild, denn sie hat fast nur Güterzüge gefahren.
Die Hornby T9 Greyhound" Art-Nr.R2712 hat zwei angetriebene Achsen, davon die vordere mit Haftreifen. Sie wiegt nur 155 Gramm, also ein wirkliches Fliegengewicht, trotz des Kessels aus Metall.
Ich weiß nicht, was die Redakteure der verschiedenen britischen Fachzeitschriften genommen hatten, als sie von der sagenhaften Zugkraft schwärmten. Ich bin zu folgenden Ergebnis gekommen:
In der Ebene zieht sie fünf MarkI Wagen, aber nur mit ganz, ganz vorsichtigen Anfahren. Normal fahren kann man mit 4 Wagen. Am Berg sind´s dann nur noch drei Stück, sonst schleudern die Achsen. Anfahren am Berg geht auch nur mit drei MarkI Wagen.
Wenn man beim fahren Spaß haben will, dann darf der Zug nur drei Wagen lang sein. Ein wenig enttäuschend, aber die Physik (zwei Achsen nur) lässt sich auch im Modell nicht überlisten...
Ansonsten ist die T9 äußerst gelungen. Details einfach Klasse, ein sehr guter Regelbereich und eine ausgewogene Höchstgeschwindigkeit. Es sieht putzig aus, wie die Treibstangen beim Fahren hinter den Schürzen verschwinden.
Man kann ihr eben nur kurze Schnellzüge zumuten - beim Vorbild war es genau so. Wer sich darauf einstellt, wird mit der Lok viel Freude haben.
Hier noch der Link zu den Bildern der T9:
http://drehscheibe-online.ist-im-web.de/...208#msg-4144208Beste Grüße
Torsten