Hallo! ich habe auche eine 14xx von Dapol zu hause und ich möchte mir nun einen passenden Autocoach zulegen.Meine erste Frage: hat jemand von Euch einen Autocoach mit Lichtfunktion zu Hause und welcher Decoder ist hier eingebaut. 2. Frage : Kann man mit dem Decoder verschiedene Lichtfunktionen schalten, bzw. hat es im Original überhaupt verschiedene Lichtfunktionen gegeben? danke im Voraus für Eure Antworten. Gruß Werner
Zu 2: Headlight eine weiße Laterne mittig in der Front, rear light eine rote Laterne unten links. Die Lanternen wurden auf die entsprechenden Halter aufgesteckt. Die weiße Laterne war meines Wissens erst ab 1936 erforderlich. Problem: Die Laternen wurden jeweils umgesteckt, sie wurden nicht beide am Coach belassen.
Wobei man in 7mm Scale durchaus drüber nachdenken kann, die Lampen am Modell umzustecken. Ob es allerdings so kleine beleuchtete gibt, trotz Mikro-LED und sehr kleiner Knopfzellen, ist eine andere Frage. Sonst ist ein Kompromiss gefragt aus entweder keine Beleuchtung oder zu viele Lampen. Letztlich waren das aber ohnehin im Wortsinn ja nur Positionslichter und sehr schwach. Ich würde mich wohl fürs Umstecken nicht leuchtender Lampen entscheiden, das wirkt stimmiger.
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Nach der Übersichtsseite ist meine 14xx aus der Zeit von 1906 bis 1934, "Great Western" als Schattenschriftzug. Sind diese Wendezugeinheiten eigentlich immer nur zweiteilig gefahren oder konnten da Coaches zwischen Lok und Steuerwagen gestellt und die Leitungen durchgeschleift werden? So nett ein solcher Kurzzug aussieht und so gut er sich für unsere kleinen Anlagen eignet, aber manchmal würde man da schon gerne einen längeren Zug auf die Gleise schicken. Klärt mich auf, in Great Britain bin ich nicht so bewandert...
Die Mechanik konnte einen Wagen durchschleifen. Danach wurde die Sache zu teigig und ungenau. Somit sind bis zu vier Coaches möglich, verlangen aber auch eine entsprechend starke Lok: Autocoach - Coach - Lok - Coach - Autocoach. Üblich wären wenn schon verlängert, zwei Wagen, meistens in der Form von Lok - Coach - Autocoach, seltener Autocoach - Lok - Autocoach. So viele von den Dingern hatte die GWR dann an den meisten Betriebsstellen auch nicht übrig. Es war aber generell eher selten der Fall und wenn dann im Vorortverkehr von London auf Branchlines, die von der GWML aus bedient wurden und entsprechendes Fahrgastaufkommen und einen dichten Takt hatten, quasi Vorläufer von Triebwagengarnituren. Und wenn der Bedarf für so viele Wagen in ländlichen Regionen oder auf längeren Stichstrecken da war, wurde auch seltener Wendezug gefahren, da wurden dann eher gezogene Wagen eingesetzt. Entweder zwei B-Sets (Brake Composite + Brake Composite) oder in Stadtnähe ein vierteiliges D-Set (Brake Third - Composite - Composite - Brake Third) und auf dem Land, wo man weniger erste Klasse brauchte ein ebenfalls vierteiliges M-Set (Brake Third - Third - Composite - Brake Third).
Welche Wagentypen man alles mit Steuergestängen ausgestattet hat, weiß ich nicht so genau. Ich bin kein unbeschriebenes Blatt in Sachen GWR, aber da gibt es Leute mit mehr Detailwissen.
Viele Grüße Mirko
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Mirko hat schon recht, kurze Züge waren das Anwendungsgebiet der Autocoach-Technik. Die Steuerung lief bei GWR Autocoaches über eine Welle längs zur Wagenmittelachse. Die Drehung der Welle bediente unmittelbar den Regler der Dampflok, was nur beherrschbar war, wenn die Drehbewegung maximal zweimal über eine Kupplung zum nächsten Fahrzeug geführt werden musste. Daher ist Autocoach – Coach – Lok Maximum, wenn der Autocoach führt.
Tail Traffic ist aber immer möglich. Das heißt, du kannst dem Zug immer in Fahrtrichtung hinten einen Keine-Personen-transportierenden-Personenwagen (NPCCS, siehe hier: http://britbahn.wikidot.com/npccs) beistellen. Einzelne Milchwagen hat es in Südwestengland durchaus auch auf Nebenstrecken regelmäßig gegeben.
Man soll ja nicht nachbauen, was andere Modellbahner bauen, aber ich empfehle dir ausnahmsweise mal trotzdem den Thread Mein Projekt in British-N: Philtown Branch von @Phil zu durchblättern. Da sind schöne Autocoach-Bilder drin.
Hallo, es hat die 4 teiligen Züge gegeben, habe Fotos davon. Allerdings mit einer 64xx, die hatte genügend Leistung. Die 14xx (48xx) hat max 2 Autocoaches geführt. VG Joachim
Im Wikipediaartikel über die 6400 Class (https://en.wikipedia.org/wiki/GWR_6400_Class) steht sogar ein Satz über mehr-als-1-Wagen-Autotrains: "Number 6430 was a regular engine on the old Tavistock South branch line and would often run with two autocoaches."
Zitat von Railcar im Beitrag #22es hat die 4 teiligen Züge gegeben, habe Fotos davon.
Hallo Joachim,
Natürlich hat es die gegeben - es hat irgendwann und irgendwie so ziemlich alles mal gegeben. Aber sie waren eben ein Merkmal von fahrgaststarken Branch Lines im Umfeld von London (oder anderen Städten wie Bristol und Plymouth, Tavistock würde ich auch in der Kategorie einordnen) und nicht in einer ländlichen Region. Beispiele wären die Greenford (dort konnte man gar nicht umlaufen, weshalb der Zug dort bis heute den Spitznamen "Push-Pull" hat), Slough to Windsor & Eton oder Henley Branch Lines. Dort kam dann aber entsprechend der Güterverkehr kürzer, wenn es ihn je nach dargestelltem Jahr überhaupt noch gab. Der Siegeszug des LKW begann ja in den Städten.
Auf dem Land, wo es noch Güterverkehr gab, kam der Autocoach aber eben alleine oder allenfalls bei bestimmten Kursen zu zweit oder mit einem Abteilwagen mit nachgerüstetem Steuergestänge zum Einsatz. Oft gab es dort nur eine Lok, die den täglichen Güterverkehr genauso abhandelte wie den Personenverkehr mit dem einzelnen Autocoach. Den zweiten Wagen könnte man morgens und nachmittags mit Schülerverkehr erklären, denn mit Gepäckabteil und Fahrerplatz ist der 59' lange Autocoach schnell voll. Die Wagen hatten 72 Plätze, die sich auch noch zeitgenössisch grob 18 Nichtraucher zu 54 Raucher aufteilten. Jedenfalls war der Raucherbereich dreimal so groß wie der Nichtraucher.
Bei Strecken, die sowieso mehr Fahrgäste erzeugten (Kleinstädte, Ferienorte, Kurbäder), ist die GWR mit ihren fest gekuppelten und nach bestimmten Mischungsverhältnissen und Bauarten mit oder ohne Übergang gekuppelten Wagensets gefahren, bei denen die Lok umlaufen musste. Hier gab es dann auch oft einen oder bei bedeutenden Zielen zwei Kurswagenzüge nach London mit Schnellzugwagen. Die GWR besonders, aber auch die anderen Gesellschaften und da insbesondere die LNER, waren gut darin, einmal oder zweimal am Tag mit langen Zügen in London loszufahren und dann unterwegs Zugteile abzukoppeln, um den Kunden umsteigefreie Verbindungen an ihr Urlaubsziel anzubieten. So konnte es mit 12 bis 14 Wagen oder so von London über Bristol nach Exeter gehen und dort begann dann die Zugzerlegung. Mal nur ein Wagen (zu diesem Zweck wurde der aus deutscher Sicht so merkwürdig zerstückelt anmutende Brake Composite Corridor erfunden), mal zwei, mal vier. Bis von dem so stolzen Zug, der in Paddington vom Querbahnsteig ans Ausfahrsignal reichte, am Ende noch die Lok mit 4 Wagen in Penzance ankamen. Auf dem Rückweg wurden die Wagen wieder eingesammelt. Je nach Lage des Ortes in Bezug auf die Fahrzeit nach London und Größe des Endbahnhofs wurden die Schnellzugwagen auch unter Umständen über Nacht dort abgestellt oder als Leerfahrt wieder die Branchline in den Verzweigungsbahnhof abgefahren und am nächsten Tag bereitgestellt.
Somit ist es keine Frage, was man für Modelle einsetzen kann, sondern eine Frage, was für ein Umfeld man auf seiner Anlage darstellen will und welche Modelle dafür korrekt sind. Oder im Umkehrschluss, wenn man unbedingt eine bestimmte Zugkomposition einsetzen will, eine Frage, was man ihr für ein Umfeld bauen muss.
Viele Grüße Mirko
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