ich habe für meinen Sohn zu Ostern ein Modell der Black Five 45379 in Late Crest Livery sowie einer GWR Pannier Tank Engine in Brunswick Green vom relativ unbekannten Hersteller Big Jigs Rail besorgt. Nachdem der Nachwuchs nun mit Suche und Spiel einigen Spaß hatte, möchte ich Euch heute die beiden Modelle kurz vorstellen!
Allgemein Bei beiden Modellen ist der Decoder nicht ab Werk eingebaut - für den rein analogen Fahrspaß stehen sie aber sofort zur Verfügung. Der Gesamteindruck der Vorbildlokomotiven wird von beiden ganz gut getroffen, wenn auch die Maßhaltigkeit nicht optimal ist. Da sich die Loks an den jüngeren Modellbahnnachwuchs als Zielgruppe richten, handelt es sich um einfache Ausführungen. Details sind überwiegend angespritzt, das Nachrüsten mit Teilen fremder Zubehörhersteller ist dem Nutzer überlassen. Big Jigs Rail stattet seine Modelle mit einer Magnetfeldkupplung aus, die sich butterweich verbinden und trennen lässt. Eine Kulissenführung für die Umrüstung auf Kurzkupplungen gibt es leider nicht.
Kommen wir zu den einzelnen Loks:
Black Five Bei der Black Five schwebt das Vorlaufdrehgestell leider über den Schienen, um einen zu weiten Ausschlag in engen Gleisbögen zu vermeiden. Wohl ebenfalls zur Gewährleistung einer guten Kurvengängigkeit wurde leider ein dreiachsiges Standardtriebwerk mit etwas zu kleinem Raddurchmesser verwendet, das über ein Gelenk am Fahrwerk befestigt ist. Durch diese etwas eigenwillige Konstruktion wird die am Lokrahmen beweglich aufgehängte Lok-Tenderkupplung teilweise auch in der Geraden etwas ausgelenkt. Der Tender ist vorbildgerecht dreiachsig, die Kohlennachbildung könnte etwas überzeugender ausgeführt sein. Die Bedruckung ist ebenfalls eher kostengünstig ausgeführt und lässt ein wenig Materialstruktur von der Herstellung erahnen. Durch die Gelenkkonstruktion des Fahrwerks neigt die Lok im Fahrverhalten etwas zum Schlingern und sollte nicht zu ungestüm über die Gleise gescheucht werden. Die Zugkraft ist hervorragend, wenn auch ein bisschen vom Können des Lokführers abhängig. Der Auslauf ist trotz fehlender Schwungmasse mit locker zwanzig Zentimetern aus voller Fahrt ganz in Ordnung.
Pannier Tank Die kleine 0-6-0 Pannier Tank ist in der Ausstattung ähnlich ausgeführt. Die Bedruckung ist bis zur Loknummer sauber und mehrfarbig ausgeführt, auch die Bilder im Online-Shop zeigen, dass die Lok sich auf das Vorbild der GWR 1638 bezieht. Immerhin ist nicht stattdessen die Artikelnummer des Herstellers eingeprägt worden... Das Fahrwerk der kleinen Lok ist etwas bodenständiger als bei der Black Five. Das Fahrwerk scheint von der Grundkonstruktion das selbe zu sein, ist hier aber fest mit dem Lokrahmen verbunden - entsprechend ist das Fahrverhalten auch ausgeglichener. Die Zugkraft der kleinen Lok ist mit der großen Black Five absolut vergleichbar.
Fazit Trotz der etwas schlechten Detailtreue und Bedruckung empfinde ich die beiden Loks als gelungene Modelle für die anvisierte Zielgruppe! Dazu kommt ein unschlagbar günstiger Preis, der jungen Leuten den Einstieg in das Modellbahnhobby sehr vereinfacht. Gegenüber vergleichbaren Produkten anderer Hersteller bekommt man hier sehr vorbildgetreue Fahrzeuge geboten. Auch die gewöhnungsbedürftigen Fahreigenschaften der Black Five würde ich daher nicht überbewerten, denn sie bietet auch so enormen Spielspaß, wie wir in den letzten Tagen ausprobieren konnten.
Die verlinkten Fotos zeigen die beiden Loks im provisorisch aufgebauten Gleisanschluss Hormel Sidings. Auch der Testlauf im Finescale-Selbstbaugleis des Bahnhofs Buckow (nach deutschem Vorbild, sorry wegen der unpassenden Gestaltung) hat keine zusätzlichen Probleme bereitet.
danke für deine Vorstellung. Sie passt ganz außerordentlich! Ich dachte beim Lesen zunächst an Wrenn- oder Limamodelle. Schön, hier auch mal etwas rustikaleres Material zu sehen.
Buckow kenne ich noch gar nicht. Wie viele Fremo-BRIO-Module gibt es denn nun schon?