unbestätigten Berichten zufolge kam es heute zu einem Bremsversagen beim Caledonian Sleeper bei der Ankunft in Edinburgh, das zum Glück glimpflich abgelaufen ist. Anscheinend war nur die Lokomotivbremse wirkend, so dass der Zug nicht halten konnte in Edinburgh Haymarket und Waverley, weiterrollte und schließlich in einem Tunnel stehen blieb.
Caledonian sleeper brake failure - ran through Haymarket and Waverley non stop. Now stuck in South tunnel - with my mates on it #tmrguk what should I do - I have 5 hot bacon butties getting cold pic.twitter.com/jBzHl8YCll
— Leicester Central #TMRGUK (@leicestercntrl) 1. August 2019
Anscheinend haben alle rechtzeitig reagiert.
Serious incident - quick thinking driver called ahead and signalman set the route through the station. So no SPAD. Only loco brake functioning.
— Leicester Central #TMRGUK (@leicestercntrl) 1. August 2019
Hm, da stellt sich die Frage, ob nach der Teilung des Zuges in Carstairs vor der Weiterfahrt auch eine ordnungsgemäße Bremsprobe am Wagenzug gemacht wurde. Kenne die Vorschriften bei Scotrail nicht...
Die Bremshähne waren geschlossen. Es ist allerdings ebenso richtig, dass die Bremsprobe in Carstairs nach dem Flügeln ordnungsgemäß ausgeführt wurde und keinen Befund ergab, so wie es das Personal direkt nach dem Beinaheunfall angegeben hatte.
Der Rangierer und der Lokführer waren damit beschäftigt, ein ETS-Kabel zwischen der Class 92 und den Wagen anzubringen, welches nicht einrasten wollte. Aus den Aufzeichnungen des Datenrekorders der Lok ist ersichtlich, dass während dieser Arbeit der Bremshahn geschlossen wurde, und zwar mehr als eine Minute vor Ende dieser. Da sich niemand daran erinnert, den Absperrhahn bewusst betätigt zu haben und auch kein Grund dafür vorlag, dies zu tun, schließt RAIB, dass der Hahn versehentlich betätigt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war die Bremsprobe bereits erfolgt.
Durch eine Reihe von Zufällen, die ihr gern selbst nachlesen könnt, wurde der Defekt trotz einer weiteren Bremsprobe während der Fahrt nicht bemerkt. Da der Zug an diesem Tag freie Fahrt bis in den Bahnhof Edinborough Waverley hatte – was nicht der Regelfall ist – kam es nicht zu einem größeren Unfall, zu welchem dieser Vorfall definitiv das Potential gehabt hätte.
Die Bremsprobe muss seit dem Unfall immer zwingend als letztes gemacht werden, und falls kuppel-relevante Tätigkeiten nach der Bremsprobe im Gleis ausgeführt werden müssen, ist diese nun zu wiederholen. Außerdem wurde verändert, welche der beiden Loks die beiden Zugteile beim Trennen auseinanderzieht. Des Weiteren entspricht die Bauweise der Absperrhähne der CAF Mark 5 nicht dem Standard und wird überarbeitet.