Ich möchte gern eine Londoner Modellbahnanlage bauen , aber ich weiß nicht genau ob meine Ansätze/Ideen vorbildgetreu und abwechlingsreicht sind. Ich bin mir schon bei einigen grundsätzlichen Dingen nicht sicher, zum Beispiel bei den Gleisen, soll ich das Code 80 oder Code 55 Gleis nehmen? Ihr habt sicher schon Erfahrungen!
Meine Ideen zum Thema London wäre: eine Zweigleisige Strecke mit einem Bahnhof mit 4 Gleisen, in der nähe noch 2/3 Anschließer und vielleicht einen eingleisigen Lokschuppen. Von der Zeit her würde mir sowohl Era 5 als auch Era 9 gefallen, wobei in Era 9 wohl kaum einige Anschließer und ein kleiner Lokschuppen erklären zu wären.
Als Anhang noch den Platz, denkt ihr da wäre was möglich? Leider kann es sein, dass mir nicht ganz soviel Platz zur Verfügen steht, denn wir bauen gerade die Heizung um und es könnt sein, dass Sachen im Bereich der Anlage abgestellt werden müssen
erstmal schön das Du Dich für ein Thema entschieden hast. Nun Aufgrund der Abmessungen wirst Du wohl kaum eine Kreisanlage verwirklichen können, sondern eher eine Fiddle zu Endbahnhof Anlage. Werde mir mal ein paar Gedanken dazu machene. Ggf. müßtest Du Dich meit einer Wendel anfreuen.
Eine Kreisanlage ist sowieso nicht so mein Ding. Sie wäre wohl möglich wenn ich den rechten, schmalen Schenkel verbreitere, was ja möglich wäre. Aber Endbahnhöfe sind sowieso eines meiner Lieblingsobjekte. Wenn sich vom Platz her nichts anderes ausgeht, hätte ich noch eine andere Variante, aber die tut momentan nichts zur Sache. Wendel gegenüber habe ich nicht, ich habe auch schon mal welche gebaut, bei einer anderen Anlage.
Wie Markus schon geschrieben hat, ist es schön, dass Du Dein Thema gefunden hast. Darf man fragen, in welche Region es von da gehen soll? Bei seinem Einwand mit den Platzverhältnissen hat er aber auch Recht. Entweder Terminus to Fiddle wie er schreibt, das würde bedeuten den Fiddleyard nach oben, dann um die Kurve und in den ausgestalteten Endbahnhof unten auf dem breiten Teil. Allerdings ist die Tiefe von 75 cm schon ziemlich groß. Entweder müsstest Du mit fernentkuppelbaren Kupplungen (z.B. die neuen Dapol) und Entkupplern arbeiten oder Du darfst am hinteren Rand nur Gleise einrichten, die ohne Rangierbetrieb bedient werden (DMU oder im Falle von Western Region auch Dampfloks mit Autocoaches). Ich überlege gerade, ob man das Pferd auch anders rum aufzäumen kann. Also eine Anlage Terminus to Storeyard Loop. Du legst auf dem breiten Teil an der Hinterkante den Speicherbahnhof an, kommst knapp um die Kurve (eher eingleisig, verdeckt damit es nicht auffällt...) und hast einen kleinen Terminus auf dem schmalen Oberteil. Beispiele gibt es da einige:
- Marylebone, erst seit 2006 mit 6 Bahnsteiggleisen, davor waren es nur 4 - dennoch fuhren hier sogar Fernzüge mit A3, A4 und Black 5 bespannt ab. Die Regionszuordnung des Bahnhofs unter BR war ein Kuriosum. Er gehörte ursprünglich der GCR, die in der LNER aufging. Somit wurde er betrieblich Teil der aus der LNER gebildeten Eastern Region, auch wenn er zusammen mit dem ersten Streckenstück buchmäßig der Western Region gehörte. Damals bediente er die bis 1960 noch bestehende Great Central Line. Außerdem hatte er einen vorgelagerten Güterbahnhof. Die Chiltern Main Line und die Zuordnung zur Western Region würde auch in Era 5 auftauchende Western Region Züge entschuldigen. Das würde sich fast schon für eine direkte Nachbildung anbieten, zumal es Deine offensichtlich bevorzuge Eastern Region mit der modellmäßig gut versorgten Western verbindet.
- Blackfriars, baulich interessant daran ist vor allem, dass der Bahnhof auf einer Themesebrücke liegt. Er hat bis heute nur 4 Bahnsteige, allerdings hat das originale Blackfriars als Personenbahnhof keinen Güterverkehr zu bieten. Wenn Du nicht genau nachbauen willst, dann kannst Du aber machen, was Du willst. Dieser Bahnhof wäre dann Southern Region.
- Charing Cross, außer dass er komplett auf dem Nordufer der Themse liegt und 6 Gleise hat, identisch zu Blackfriars.
- Fenchurch Street, ebenfalls 4 Gleise, liegt im Osten der Stadt und bedient Strecken nach Essex, also ebenfalls Eastern Region. Inwiefern es da Güterverkehr gab, konnte ich auf die Schnelle nicht finden.
London Terminus muss nicht immer bedeuten, dass es ein Ameisenhaufen mit mehr als 10 Gleisen ist wie Waterloo, Euston oder Paddington.
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Das Problem an einem Durchgangsbahnhof ist, dass die Züge durch gehen Sie müssten also irgendwo hin fahren, wo Du keinen Platz hast, sie hinzuschicken. Einzige Ausnahme wäre ein Layout Fiddleyard to Station to Fiddleyard, also Deinen Bahnhof zwischen zwei Fiddles. Dann hast Du nur bei Deinem Platz 60% der Anlagenkante mit nicht ausgestalteten Fiddles belegt.
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Ok dann ist wohl Endbahnhof das einzig Mögliche... Aber ich muss schaun, dass es nicht zu viele Weichen verbraucht und wenn möglich nicht zu lange dauert...
Wenn sich nichts sinnvolles ausgeht, gehts wieder ab richtung Schottland...
das Problem besteht bei Dir auch noch das bei Dir teilweise nur 40cm Anlagentiefe vorhanden sind, dort ist hast Du weniger als 20cm Radius zum zurückführen der Strecke und das ist für Hauptstrecken Loks und Wagen ein No Go.
der Entwurf von Markus gefällt mir recht gut. Ist ziemlich typisch, betrieblich vielfältig und nicht zu überladen. In dieses Richtung würde ich an deiner Stelle gehen. Zu viele Weichen sind es auch nicht. Wichtig ist meiner Meinung nach, daß alles gut zugänglich bleibt. Wenn ich richtig deute, steht die Anlage an der Wand in einer Ecke. Da würde ich keine Weichen verdeckt im Untergrund anordnen. Normale Gleise "unterirdisch" geht, so daß man eventuell "verunglückte" Züge durch Öffnungen wieder hervorkramen kann.
Die von class 150 aufgezeigte Geschichte von Marylebone hört sich auch sehr gut, im Prinzip ist genau das, was du brauchst. Personenverkehr, Terminus, nicht zu groß, Güteranschlüsse, eine Drehscheibe mit Lokbehandlung. Und das ganze in zwei Regionen. Das ich Western-Region und GWR-Fan bin, wirst du bestimmt schon mitbekommen haben.
Um das ganze betriebsmäßig im überschaubaren Zeitraum zu bauen, kann man schrittweise vorgehen. Also erst den "Grundkreis" mit Terminus bauen. Dann kannst du erstmal fahren. Die Drehscheibe und die Anschließer können später dazu gefügt werden.
Als Gleismaterial empfiehlt sich Peco Code 55. Bei ordentlicher Verlegung ist es sehr betriebsicher und sieht absolut am besten aus. Und keine Angst vor Kehrschleifen. Die heutigen Kehrschleifen-Steuermodule z.B. von Stärz sind sehr gut und funktionieren auch im Digitalbetrieb perfekt.
Den Entwurf von Markus finde ich 1+ aber ich glaube, dass die Weichen in der Stückzahl doch sehr viel Geld kosten... Sonst wäre der Plan sicher echt betriebsintensiv
Ich habe jetzt versucht selber etwas günstiges zu machen was trotzdem halbwegs nach was ausschaut. Natürlich mit Code 55 geplant ;)
wenn man mal von den beiden Hosenträgern absieht benötigt mein Plan 15 Weichen im sichtbaren Bereich. Soviele habe ich auch für meine letzte Ullapool Variante geplant. Ich habe die großen und mittleren Weichen sowie Bogenweichen von Peco in dem Plan eingesetzt. Die liegen so bei 8 bis 10 Pfund je nach Händler, also ca. 150 Pfund. Die beiden Hosenträger kosten natürlich mehr, aber evtl. kannst Du es ja auch so machen wie Torsten es vorgeschlagen hat. Zunächst den Terminus Plus Strecke, dazu die Weichen die nötig sind um die Gütergleise und das BW zu erreichen, und zunächst nur einen Hosenträger, diesen kannst Du als im Terminus einbauen, aber davor als Abstandsschablone für die Gleiswendel verwenden dort wo der zweite Hosenträger hinkommt. Und dann zu gegebener Zeit legst Du Dir den zweiten zu und baust ihn nachträglich ein.
ich bestelle in der Regel bei Rails of Sheffield oder Hattons. Bezüglich Deines Plans würde ich den Bahnhof mehr zur Anlagenkante hin verschieben, und dazu etwas drehen so das Du einen größeren Bogen hast zum Fiddle. Ich würde da nicht unter 45cm gehen.