einem glücklichen Zeitfenster und Billigflug sei dank darf ich die nächste Woche, 21. bis 28.9., im Norden von Wales verbringen
Einige der railway-must-visits sind natürlich eingeplant, vor allem Llangollen, Ffestiniog und Tallyllyn. Was ich aber soweit nicht sehen konnte ist, ob man bei den Bahnen jeweils auch eine Chance hat, den Fuhrpark zu sehen, der gerade nicht im Einsatz ist. Das fände ich besonders bei der Llangollen Railway interessant.
Zweite Frage an die Reiseerfahrenen: Gibt es modellbahnerisch (z.B. Clubanlage, Laden) in der Gegend etwas, was man nicht verpassen sollte?
Jepp Crewe Class 57 2 mal am Tag zwischen Holyhead und Cardiff Wrexham und Shropshire mit Class 67 Shrewsbury Station Modelshop in Shrewsbury (vorsicht fast taxipflichtig) ES gibt in den Arkaden von Chester noch nen Modellbahnnladen, der gehört zu ner Kette, frag mich grad nicht nach welcher Sonst so: Tallerdig mal fahren macht auch mit 158 Spaß Oswestry mit dem Cambrian Railway Center
Das fällt mir so sponti ein. Viel Spaß
Class37
Menschen hören nicht auf zu spielen weil Sie alt werden. Sie werden alt weil Sie aufhören zu spielen. J.Korth
Nun, da die kurze Woche viel zu schnell herum ist, ein kleiner „Belegüberblick“ über meinen ersten Walesbesuch – sicher nicht überoriginell oder fotografisch ausgefeilt, aber ich hatte meinen Spaß!
Startort war Betws-y-Coed, ziemlich touristisiert, aber auch gut in der Mitte von allen Nordwales-Sehens- und Bahnwürdigkeiten gelegen. Obwohl ich aus Rücksicht auf meine Mitreisende kein 100%-Bahnprogramm fahren konnte, war jeden Tag eine Bahn drin. Im Gegenzug durfte ich diverse Kulturschätze (vor allem castles) mitnehmen und einige Berge bewandern.
Der Conwy-Valley-Tag mit regulären Zügen war leider total verregnet, nachmittags lief in Llandudno die Great Orme Tramway – wie erwartet – nur auf dem unteren, steileren Abschnitt, aber bei guter Sicht. Oben liefen gerade die Probefahrten innerhalb der Ausweiche. Die Llangollen Railway empfing mich am Folgetag mit Manor und Push-Pull-Set. An der Endstation in Carrog fand ein Trödelmarkt-Fundraising für die 4MT-Aufarbeitung statt, wo so viele RM-Hefte zu 10p und WR-Literatur feilgeboten wurden, dass ich auf dem Rückflug die maximale Ryanair-Gepäcklast bis auf 600g ausgenutzt habe (14,4 kg!).
Ansonsten: Mount Snowdon musste zu Fuß dran glauben, erst zum Runterfahren waren überhaupt wieder Sitzplätze frei, der Gipfel war leider mit Nullsicht umwölkt. Der Welsh-Highland-Railway-Tag versank, was die Bahn selbst anging, in ziemlicher Fehlplanung: Ich wollte vom Brin Ddu aus Fotos vom Aberglaslyn-Pass machen und danach von Beddgellert nach Hafod-y-Lyn und zurück den Zug nehmen. Leider hatte der „Fotozug“ deutliche Verspätung, so dass aus dem Motiv nichts wurde, den Gegenzug, mit dem ich fahren wollte, hab ich dann trotzdem nicht mehr erreicht – so schnell kommt man von diesem Berg nicht runter. Ein Wandertag.
Da nun schon wieder das Ende der Reise näher rückte, musste leider zwischen Tallylyn und Ffestiniog gelost werden – Tallylyn hat gewonnen, eine wirklich historisch-sympathische Bahn.
Um zu meiner Frage hier zurückzukommen: Fehlalarm: für Modellbahnerisches hat die Zeit leider nicht gereicht. Clubanlagen-Öffnungszeiten zu der Zeit/in der Ecke von Wales gab's, wenn ich die Pages richtig durchforstet habe, gerade nicht. In Betws-y-Coed gibt es zwar sogar einen offiziellen Farish-Händler, der ist aber – wenig überraschend – ziemlich „pricey“, und darüber hinaus mit einer Touristenfalle kombiniert, die sich Conwy Valley Railway Museum nennt. Ein schöner Trost: Bei meiner Rückkehr war das Bastelpaket von der NGS als Mitbringsel frei Haus schon da.
Hallo Matthias , da hast Du einen schönen (anstrengenden) Urlaub genossen . Eine Frage habe ich zur Great Orme Tramway : es sind auf Deinem Bild vier/fünf nebeneinanderliegende Schienen zu erkennen . Die Stromabnehmer sind abgesenkt . Handelt es sich um eine Art von Seilzugsystem die unter/im Gleis verborgen ist (ähnlich der Cable Cars in San Francisco)?
zur Great Orme: Im Gegensatz zu San Francisco, aber wie in Lissabon sind die Wagen fest mit dem Kabel verbunden. Der Wagenführer kommuniziert dafür mit dem Maschinisten in der Halfway-Station. Früher war dafür die Oberleitung da, von der noch schätzungsweise die Hälfte der Masten stehen, der Draht fehlt komplett. Seit 1990 (sagt Wiki) nehmen sie Sprechfunkgeräte. Das "Fünfschienengleis" liegt nur im oberen Teil bis zur Ausweiche der lower section. Es ist eigentlich ein Dreischienengleis, bei der die mittlere Rillenschiene zu beiden Seiten eine Lauffläche hat, sowie die zwei mittleren Kabelschächte. Ein Detailfoto habe ich leider nicht davon gemacht. Grüße, Matthias
Die Halfway-Station ist der Umsteigepunkt zwischen der upper und der lower section und Gleichzeitig das Maschinenhaus der lower section. Die beiden sections sind zwei komplett getrennte Bahnsysteme. Die obere fährt auf der Orme-Hochebene über's freie Feld (Wagen ohne Unterfahrschutz) und die untere section fährt als Straßenbahn-cable-car (Wagen mit Unterfahrschutz). Beide Sections haben jeweils ihre mittlere Standseilbahn-mäßige Ausweiche, die Straßenbahn-Section zusätzlich noch die Gleisverschlingung im Straßenplanum.