Signalboxes und Signale auf NCB-Strecken waren selten, aber es gab sie. Das folgende Foto von 1965 wurde nordwestlich von Birmingham auf der Bahn der Hollybank Colliery aufgenommen:
Kurz zur Einordnung: Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Industrie in UK weitgehend verstaatlicht. Davor war quasi alles in Privathand, sowohl die Eisenbahnen als auch deren Kunden.
Mit der Verstaatlichung entstanden drei Staatsbahnen, nämlich BR, CEGB und NCB. BR (British Railways) betrieb das landesweite Bahnnetz, während CEGB (Central Electricity Generating Board) und NCB (National Coal Board) jeweils die lokalen Anschlussbahnen der Kraftwerke bzw. Kohleminen betrieb. Aufgrund ihrer Größe war Signaltechnik auf diesen Bahnen i.d.R. nicht erforderlich, aber das Foto oben zeigt eine Ausnahme.
Den Anfang vom Ende der Bahnen vom CEGB und NCB machte der Beeching Report, welcher den Umbau und Wechsel der Zuständigkeit der Gleisanlagen in den Minen und an den Kraftwerken empfahl und direkte Zugläufe, die ohne anzuhalten entladen werden konnten, unter der Direktion von British Rail vorsah, das sogenannte Merry-Go-Round-Konzept (MGR). In der Praxis sind die dafür gebauten HAA-Wagen aber in einer Übergangszeit weiterhin auf den Gleisanlagen von CEGB und NCB Seite an Seite mit alten Holzwagen im Einsatz gewesen.
Heutzutage gibt es nur noch eine große Staatsbahn des Vereinigten Königreiches, nämlich Direct Rail Services (DRS), wenn man mal von den Operators of Last Resort (OLR), welche als Franchisebetreiber einspringt, absieht. ScotRail und Caledonian Sleeper sind Bahnen des Schottischen Staats, und Transport for Wales (TfW) die Staatsbahn von Wales.