Folgende Frage wollte ich hier zur Diskussion stellen: Wie sieht es aus, wenn man zwei Signalboxen so dicht nebeneinander stellen muss bzw. möchte, dass sich die kontrollierten Bereiche überlappen?
Die folgenden Beispiel sind mit Absicht möglichst einfach und generisch gehalten. Im Text wird "Clear" und "Off" für einen Fahrt-Aspekt; "Stop" und "On" wird für Stopp-Aspekt und "Caution" für Warn-Aspekt verwendet.
#1 Wenn zwei Signalboxen weit von einander entfernt sind, dann ergibt sich folgendes generisches Bild. Jede Box hat ein "Distant", ein "Home" und ein "Starter" für jede Richtung. Das obere Diagramm zeigt, was man auf einer Modellbahn bauen würde. Die beiden Kästen unten zeigen nur das was die einzelne Signalbox betrifft. Die Farben der Signalflügel sollen die Zugehörigkeit zur Box darstellen. Das "Distant" zeigt nur dann "Clear", wenn alle Signale die von der zugehörigen Box kontrolliert werden "Off" sind. Der Lokführer muss bei einem "Distant", dass "Caution" zeigt, damit rechnen an jedem Signal stoppen zu müssen, sprich am Home oder am Starter.
#2 Werden die beiden Signalboxen näher einander geschoben, wird der Abstand irgendwann so gering, dass das "Distant" der folgenden Box am Starter der Vorgänger Box angebracht werden kann. Auch hier hat jede Box jeweils "Distant", "Home" und "Starter".
#3 Werden die Signalboxen noch näher aneinander geschoben, fallen irgendwann Home und Starter der beiden Boxen zusammen. Das trifft meistens in Bahnhöfen zu, die sehr lang sind und die Weichen so weit von einander entfernt sind, dass man von einer Box aus das Gestänge nicht mehr bewegen kann. Die zulässigen Entfernungen habe ich jetzt gerade nicht zur Hand, sollen ja auch nur Prinzipbilder sein. Durch die Aufteilung in zwei oder mehr Signalboxen konnte man die Stellwege im annehmbaren Rahmen halten. Wenn Home und Starter auf ein Signal fallen, werden keine separaten Flügel verwendet, sondern mechanische Hexerei namens Slotting und Interlocking. "Slotting" heißt hierbei, dass ein Signalflügel nur dann auf "Clear" geht, wenn beide Signalboxen das Signal auf "Fahrt" gestellt haben. Sobald eine Box das Signal wieder auf "Stop" stellt geht auch das Signal wieder auf Stopp-Aspekt. "Interlocking" verriegelt Stellhebel bzw. gibt sie frei, abhängig von der Stellung anderer Stellhebel. Das habe ich mir hier gespart. Bemerkenswert ist, dass bei so eng gebauten Boxen das äußerste Distant ebenfalls von beiden Boxen bedient wird. Damit kann dem Lokführer signalisiert werden, dass er freie Durchfahrt durch denn ganzen Bahnhof hat. Auch in diesem Fall hat wieder jede Box jeweils "Distant", "Home" und "Starter", das generische Prinzip das man als Schablone als erste Näherung fast überall drauflegen kann.
#4 Wenn Sichtbehinderungen auf Signale bestehen, sei es durch Brücken, Bahnsteigüberdachungen oder enge Kurven, werden "Repeater" verwendet. Diese wiederholen den Signalbegriff des entsprechenden Signals. An unserem Beispiel könnte das so aussehen.
#5 Die Komplexität mit zwei Signalboxen könnte entfallen, wenn alle Weichen und Signale von einer Signalbox aus gestellt werden könnten. In diesem Beispiel hat die Box mehrere Stopp-Signale aber keinen weiteren mechanischen Aufwand für zwei Boxen.
Was möchtest du jetzt genau diskutieren? Das was du darstellst sind nach meinen Vorbildbeobachtungen "kann-Lösungen" keine "das muß immer so sein" Ich gehe mehr in die Richtung sich auf direkte Vorbildlösungen zu beziehen und hier Vorbildsituationen für das Modell zu adaptieren, als mit Verallgemeinerungen zu arbeiten aber wie jedem beliebt.
Mac, du hast zwei Skizzen vergessen, welche sich im Buch British Railway Signalling von Kichenside/Williams befinden:
Die erste Skizze entspricht der Anordnung in meinem Abingdon, wobei das Starter B (analog natürlich auch das Starter A der Gegenrichtung) auf Streckenmodulen mit Watti realisiert werden müssen, ebenso wie die einzelnen Distant A und B.