da ich mit Leib und Seele Fahrzeugbauer bin und einige Projekte für meine Bügelbrett-Anlage habe, werde ich dafür einen eigenen thread ins Leben rufen. Euch erwartet viel kitbashing, einiges aus dem Angebot an 3D-Drucken und wenig RTR. Einige "Ikonen" der 009-Szene, wie Umbauten der Dapol Pug, der Ratio (jetzt Parkside) Coaches und anderer Regelspurbausätze sind auf jeden Fall auch geplant. Diese Basteleien stammen aus der Anfangszeit von 009, sind heute noch ein preiswerter Einstieg und werden heiß und kontrovers diskutiert. In der Wolle gefärbte Ätzmessing-Gurus kann man damit herrlich auf die Palme bringen. (Ich bewundere jeden, der sauber in Messing baut! Aber Leute, die glauben sie seien deshalb die einzig wahren Modellbauer nerven mich halt...)
Fangen wir also an mit den Überresten zweier Dapol 20ton brake vans, deren Chassis für ein 0n30-Schienenbusprojekt verwendet wurden.
Die aus Metall gepreßten, ziemlich markanten duckets störten mich jedoch, und ich suchte eine Alternative. Am Ende machte ich die duckets aus 2.5mm Viertelstab, 1.5x2.5 Vierkant und 8x4mm U-Profil:
Die Dächer sind aus 0,5mm Polystyrol, mit Rosteffekt grundiert und dann mattschwarz lackiert. Dachaufbauten wie Lüfter, Schornstein und Lampenoberteil fehlen noch. Die Beschriftungen sind selbst gemachte Naßschoebebilder, allerdings ist das Trägerpapier ziemlich dick und paßt sich Bretterfugen u.ä. kaum an. Ich habe übrigens weißes Trägerpapier genommen und so lange probiert, bis ich ein zur Lackierung passendes Braun gefunden hatte.
danke für die Vorstellung des Brakevanumbaus. Gerne mehr davon. Welches N Fahrwerk hast Du als Chassis genommen. Ich muß gestehen, gerade was den Umbau von 00 Wagen und ggf. des Dapol Pugs angeht, war ich mir bisher unsicher. Andererseits hatte ich ja auch geschrieben, das ich mit den Dundas Fahrwerken so meine Probleme habe, da sich diese nicht sehr schön zusammenbauen lassen, und dadurch die Laufeigenschaften darunter leiden. Das Rollverhalten konnte ich bei meinen Dundas Modellen mittlerweile verbessern, da ich den Axle Reamer der N Gauge Society dafür verwendet habe wenn die Achsen nicht frei drehten.
das Fahrgestell hat 34 mm Achsstand und kam in meinem Fall vom Minitrix 3587 Rungenwagen. Mein nächster Dapolumbau wird der gunpowder van, da der ziemlich niedrig ist und einem Schmalspurfahrzeug ziemlich nahe kommt. Die bodyshells gibt es einzeln. Da muß ich nur 3-4mm in der Breite herausschneiden. Das Fahrgestell wird vom Fleischmann Kühlwagen 9372 kommen. Man muß allerdings aufpassen, daß man nicht mit einem kompletten Zug verschmälerter Regelspurwagen endet, das fällt dann spätestens einem Briten auf... Deswegen werde ich als nächstes ein paar Dundas-Bausätze vorstellen und was 3D-gedrucktes.
Ich bin ziemlich froh, dass es die Bausätze von Dundas, Chivers, Nine Lines oder Dapol noch gibt, auch wenn die Formen schon etwas ausgelutscht sind. Wir in Deutschland haben dagegen immer bessere RTR-Modelle bekommen, die sich mittlerweile aber kaum noch einer leisten kann.
Den Axle Reamer gibt es auch von DCC Concepts, ich werde ihn mir morgen bestellen. Man kann natürlich auch versuchen, hinter die Seitenteile einen dünnen Streifen Polystyrol zu kleben und die Seitenteile damit weiter auseinander zu kriegen. Evergreen bietet PS-Platten bis 0,13 mm Dicke an.
Du hast in einem Beitrag 3D-gedruckte Loks erwähnt, hast Du da Links oder sind die selbst designt?
Als nächstes kommt ein Dundas kitbash. Bernard Taylor hatte mir vorgeschlagen, einen bogie coach (DM10) und einen kurzen brake van (DM17) der Vale of Rheidol miteinander zu kreuzen und gleich eine wunderschöne Zeichnung mitgeliefert, wie das Ganze aussehen könnte:
Das Problem wurde mit etwas Evergreen Microstrip gelöst. Das schwarze Gewicht ist (heftig) selbstklebend und eigentlich zum Auswuchten von Autofelgen gedacht. Gibt es in 5 und 10 Gramm:
Für das Chassis des brake composite verwendete ich das Dundas DM13 bogie chassis, und hier machte ich einen Fehler, den ich erst viel später bemerkte... Das Chassis hatte viel länger Zapfen als der Bausatz, also sägte ich ab und feilte plan:
Damit nahm ich aber den Platz für die Bewegungen der Kupplungen weg, die auf der Oberseite der Drehgestelle montiert werden. Am Bausatz gibt es dafür Aussparungen im Boden. Am Solo-Chassis sitzt dagegen der ganze Boden höher. Ich muß da nochmal Bilder machen...
Morgen geht es auf jeden Fall mit der Lackierung weiter.
Die Personenwagen der C&M waren grün und weiß lackiert, Ich wählte hellelfenbein und chromoxidgrün. Nach der ersten Schicht wurde der obere Teil mit Maskierband abgeklebt. Dabei wurde das Band sorgfältig in alle Vertiefungen und Fugen gedrückt.
Bei Fragen kann ich auch gerne einen Extrathread zum Lackieren mit Spraydosen starten...
Die ersten decals sind aufgebracht. Der untere Wagen ist ein Tralee&Dingle butter van aus dem irischen Sortimant von Dundas, der bei mir aber Fisch befördern soll.
Die Decals wurden einfach in Libre Office Writer entworfen und mit dem Laserdrucker ausgedruckt. So gut wie beim ersten Versuch habe ich's nie wieder hingekriegt. Leider platzt auf dem weißen Transferfilm die Farbe gerne an der Schnittkante ab, obwohl ich die Ausdrucke vorher mit Klarlack übersprüht habe. Die abgeplatzten Stellen habe ich dann mit wasserfestem Filzstift ausgebessert, was man z.B. bei den brake vans sehen kann. Anschließend wurde alles mit mattem Klarlack versiegelt.
Bei den Dächern bin ich noch am Überlegen, ob ich die Originaldächer kürze oder neue aus Kraftplex biege. Hier ist das fast fertige Pärchen zusammen mit einem 3D-gedruckten Triebwagen, um den es beim nächsten mal geht:
die 009-Sachen auf Shapeways habe ich schon durchgesucht. Ich wollte halt wissen, welche Modelle Du hast und ob es da irgendwelche Empfehlungen oder Anmerkungen gibt. Auf Thingiverse findet man übrigens auch einiges, muß dann aber jemanden zum Drucken an der Hand haben.
Ich habe in Libre Office einfach die ganze Braun- und Grünpalette der Textmarker ausgedruckt und verglichen.
Als nächstes kam eeine Lok der "Skylark"-Klasse (so eine lief als "Princess" auf der Campbeltown & Machrihanish) und ein kleiner Triebwagen. Erstanden auf ebay bei einem Anbieter namens "Narrow Minded Railworks". Beides für KATO-Chassis. Sehr schöne Detaillierung einschl. Nieten und recht gute Oberfläche. Das böse Erwachen kam, als ich die Lok mit den Wagen zusammenstellte: Die Lok sieht aus, als wäre sie in einem größeren Maßstab gebaut...
Bei der umgehend losgetretenen Diskussion auf NGRM online stellte sich heraus, daß 1. Meine Personenwagen auf 2 ft Spurweite (610mm) laufen, also "bessere Feldbahnfahrzeuge" sind, während die Lok auf der C&M 3 Zoll mehr zwischen den Rädern hatte (683 mm) und dazu ein wesentlich größeres Lichtraumprofil ausfüllen konnte. 2. Trotzdem ist die Lok 3mm höher als mein Vorbild und 1mm breiter. Es kann aber sein, dass die "Skylark" größer ist als die "Princess", schließlich wurde jede Lok individuell nach Kundenwünschen gebaut. Der Gute hat wahrscheinlich die Kabinenhöhe so angepaßt, dass stehende 00-Figuren hineinpassen. Zur Bauzeit um die Jahrhundertwende waren die Menschen (und die Führerhäuser) aber kleiner. Laut Zeichnung 1,70 m, verglichen zu umgerechnet 2,03 m am Modell. Es gibt noch eine Menge anderer Skylark-Bausätze auf dem Markt, die sind aber bei weitem nicht so schön detailliert (z.B. fehlen die Nietreihen). Daher geht es erstmal weiter mit dem Triebwagen.