In den letzten Jahren war ich vor allem mit Modulen in 0e und 0n30 unterwegs. Nach Corona schienen Modultreffen jedoch in weite Ferne gerückt zu sein, und ich suchte nach einem Neuanfang. Da ich seit langem die Arbeiten von P.D. Hancock und Ted Polet bewundere und ein Faible für die Campbeltown & Macrianish Rly. habe, dachte ich über eine schottische Anlage in 009 nach. Am liebsten eine hochmobile Minianlage, die leicht fertig zu stellen ist und auch mal zu meinen Enkeln mitgenommen werden kann. Ich "klaute" Tom Dauben's Idee einer Anlage auf einem Bügelbrett ("Dunbracken") und ergänzte den Gleisplan mit einem Anschlussgleis zu einer Fischfabrik, um den Betrieb interessanter zu machen. Ein erster Gleisplan sah so aus:
(Sorry, aber Bilder von Flickr darf ich erst in 7 Tagen posten...)
Die Story
In Nigel S.C. Macmillans Buch über die C&M bin ich über zwei Vorschläge für Strecken von Campbeltown nach Southend gestolpert, von denen einer einen Golfplatz, ein Hotel und eine Anlegestelle bei Dunaverty für den Kohleexport und Fähren nach Nordirland beinhaltete. In meiner Welt wurde dieser Vorschlag angenommen, und man begann mit dem Bau der Strecke, der Anlegestelle und eines Hotels für Fährpassagiere und Golftouristen. Doch als der Bau der Strecke bereits ziemlich fortgeschritten war, kam es zur Katastrophe. Irgendetwas Gemeines von den Schifffahrtsgesellschaften, das Ende der Kohlevorkommen in Campbeltown, die Verweigerung eines Vertrags über den Kohleexport - ich weiß es nicht. Aber der Bau des Hotels wurde gestoppt, Kai und Bahnhof wurden auf ein absolutes Minimum reduziert, wobei die bereits geleistete Arbeit genutzt wurde. Es wurde ein verschlafener kleiner Ort, bevölkert von Fischern, Pendlern aus Southend und Touristen, und sogar eine kleine Fähre nach Ballycastle nahm einmal täglich ihren Dienst auf. Das angefangene Gebäude des Hotels wurde später genutzt, um eine Fischfabrik einzurichten. Der Zeitrahmen sind die 1950er/60er Jahre.
Rollendes Material
Lokomotiven: Einige 3D prints mit tramskirts auf KATO-Fahrgestellen. Vor allem eine Lok der "Skylark"-Klasse, da mit "Princess" eine solche Lok auf der C&M lief.
Personenwagen: Kitbashes der Vale of Rheidol-Wagen von Dundas Models und der Ratio/Parkside Regelspurwagen, die eine beliebte Materialquelle für britische Modellbauer sind.
Güterwagen: Zweiachser von Dundas und evtl. Nine Lines, Holzkastenloren von Roco.
Vielleicht mache ich den Goods-Brakevan der C&M als Laserkit.
Gebäude und Gleise:
Scalescenes vertreibt qualitativ hochwertige Kartonmodelle zum selbst ausdrucken als Download.: Das kleine Bahnhofsgebäude, der kostenlose Kohlenhändler und der kostenlose Güterschuppen. Die Fischfabrik wird aus den Gebäuden des "Canal wharf boxfile layout" erstellt. Alle Gebäude in Ashlar/Quadersteinausführung. Gleise von Peco 009
willkommen bei den schottischen Schmalspurbahnern, habe ja selber eine modulare/segmentale 009 Anlage im Bau. Toms und Ted Anlagen verfolge ich ebenfalls. P.D Hancock kenne ich vom Namen her, aber Bilder seiner Anlage habe ich leider noch nicht gesehen.
Was das Rollmaterial angeht, da habe ich mittlerweile einige Dundas Model Güterwagen und einen FR Bogie Coach. Dann von Peco die Tipper und den 4 wheel Coach und Brakevan. Von Bachmann habe ich einen D class open bogie wagon (gabs bei Kernow im Angebot) Bei den Lokomotiven habe ich drei Bachmann Loks, meine erste war Skarloey (die ich etwas modifizieren werde so das sie nicht mehr so spielzeughaft aussieht), dann die Baldwin und seit neuesten die Quarry Hunslet. Dann habe ich für das Fleischmann picolo 7000 Fahrwerk zwei 3D Druck Gehäuse. Das erste ist für eine 0-4-0, aber da läßt sich zu wenig Gewicht auf die Front packen, so das die Lok, v.a. digital sehr schlecht fährt, daher habe ich ein zweites Gehäuse erstanden, mit der man aus dem Fahrwerk eine 0-4-2 machen kann. Da das Gehäuse generell größer ist, läßt sich auf die Achsen und Front mehr Gewicht packen, und mit der Nachlaufachse, kann man das Ganze auch noch etwas abstützen. Zu letzt habe ich noch ein 3D Druckgehäuse für eines der zweiachsigen Kato Fahrwerke. Dazu kommt noch von Fourdees Ltd die Argyll der C&M, ein sehr gut aussehendes Modell. Meine bis dahin teuerste Indoor Lok. Auf dem Rollenprüfstand lief sie analog sehr gut, aber seit ich einen Decoder eingebaut habe zickt sie rum, ich denke es liegt an der Stromaufnahme und ggf. an den Decodereinstellungen, denn wenn ich direkt auf den Motor Strom gegeben habe, läuft die Lok weiterhin top. Bei der Lok ist ein Class 08 Chassis von Graham Farish verbaut. Ich habe bei meinen N Loks die Erfahrung gemacht, das die Brünnierung die Farish aufbringt bei mir im Digitalbetrieb irgendwie dafür sorgt das die Loks bei der Stromaufnahme Probleme haben, daher werde ich hergehen und mit einem Glasfaserradierer die Brünierung entfernen. Ggf. werde ich auch einwenig mit den CVs des Decoders spielen, dass kann auch etwas bringen. Was die Dundas Wagenmodelle angeht. Man merkt das die Formen schon einige Jahre auf den Buckel haben. Und die Fahrwerke finde ich lassen sich nicht so gut zusammenbauen, bezogen auf die Leichtgängigkeit der Achsen. Bin daher am Überlegen ob ich mal der 009 Society beitrete, und mal die Bausätze der Society ausprobiere.
Das war eine Default-Einstellung von Webseitenbetreiber "xobor-homepagemodules", die sie vor einiger Zeit eingeführt haben. Für unser kleines Forum mit dem geringen traffic nicht sinnvoll, also habe ich es nun abgeschaltet.
Probiere es bitte noch einmal, es müsste nun gehen, andere Webseiten wie auch flickr zu verlinken.
...und ein erster "Realitätscheck". Inzwischen hatte ich den Gleisplan von Roco auf Peco umgestrickt. Die Settrack-Kurven wurden später durch Flexgleis ersetzt:
Da die Umfahrgleise zu kurz waren, bastelte ich eine Zeit lang am Gleisplan herum. Die finale Version sieht so aus und kann mit 35 cm langen Zügen umgehen:
Der Modulkasten entstand aus 10mm Pappelsperrholz. Damit habe ich in meiner 0e-Modulzeit sehr gute Erfahrungen gesammelt, weil leicht und robust. "Echte Briten" hätten maximal 6mm genommen.
P.D.Hancock ist für britische Schmalspurer so etwas wie der "Stammvater" Er war einer der allerersten, die 00 Schmalspur bauten, mit dem mageren Angebot das in den 50ern im UK verfügbar war. Legendär sind seine "Woolworth hopper" und die open wagons aus Spielzeugmodellen von Richard Kohnstam (der später Lesney gründete und "Matchbox"-Modelle herstellte). Sein Buch "Narrow Gauge Adventure" (Peco Publications) beschreibt die "Craig and Mertonford". Es ist antiquarisch noch zu haben, allerdings empfiehlt sich etwas Geduld, da teilweise Mondpreise verlangt werden. Ich habe für meines 15 Euro bezahlt.
Ich habe mir mal Gedanken um den Fahrbetrieb gemacht. Die Strecke Campbeltown-Machrihanish gibt es zwar nicht mehr und die Strecke nach Southend hat nie existiert, aber auf beiden Linien fahren Busse. Betreiber sind die West Coast Motors. Das Unternehmen wurde 1920 von den Brüdern Craig gegründet und taucht schon im Buch über die C&M als ernstzunehmende Konkurrenz auf. West Coast Motors betreibt auch den "Kintyre Express", eine kleine und schnelle Personenfähre zwischen Campbeltown und dem nordirischen Ballycastle. Ich habe mir mal sämtliche Fahrpläne besorgt, alles etwas angepaßt und packte alles in eine Übersicht, die dann bei NGRM online diskutiert wurde. Der Verkehr auf der Strecke Campbeltown-Machrihanish spielt zwar für Dunaverty Wharf eigentlich keine Rolle, wurde aber wegen der Lok- und Wagenumläufe mit berücksichtigt. Am Ende stand dieser Fahrplan:
Wobei ich nicht die "Fremo-Uhr" mit exakten Uhrzeiten benutzen werde, sondern den Fahrplan als "betriebliche Sequenz" abspule. Letzte Weihnachten habe ich das mal mit einem Enkel als Lokführer durchgespielt, was ziemlich gut und stressfrei geklappt hat. Die Farben und "Zugbezeichnungen" beziehen sich übrigens auf die verwendeten Triebfahrzeuge. Es gibt eine Güterzuglok (blau), zwei Personenzugloks (rosa und grün), sowie einen Triebwagen (gelb). (Natürlich wird es in der Realität nicht bei vier Triebfahrzeugen bleiben, wir sind schließlich bei der Modellbahn...)
"Betriebliche Leckerbissen" sind der doppelte Zug am Morgen (der aus dem Busfahrplan übernommen wurde, offensichtlich gibt es da eine Verkehrsspitze mit Schülern und Berufspendlern) und der nachmittägliche Güterzug, dem beim Rangieren erst der Triebwagen und dann der Personenzug in die Quere kommt.