ich habe mir neulich die beiden 0-6-0 Neuerscheinungen GWR Class 1366 und Class 1361 von Heljan gegönnt, und kurz gesagt, bin ich davon enttäuscht.
Während die beiden Modelle optisch zweifellos sehr schön geraten sind, sind die Fahreigenschaften bei beiden recht bescheiden. Insbesondere im niedrigen Geschwindigkeitsbereich, bei dem die Loks eigentlich ihren Haupteinsatz haben, ist auch nach einiger Einlaufzeit immer noch ein deutliches Ruckeln zu erkennen.
Das lockern der Schrauben, wie in manchen Foren empfohlen, hat hier auch nicht wesentlich zur Verbesserung beigetragen.
Das ganze Fahrwerk mutet sehr steif an, und bietet weder den Achsen, noch dem Gestänge viel Spiel, wobei aber auch das abmontieren des Gestänges nichts gebracht hat.
Nun würde ich gerne der Ursache weiter nachgehen, und mal Richtung Motor und Schneckengetriebe vordringen. Bis auf das Entfernen der Radsätze war ich aber hier nicht erfolgreich, da nicht ersichtlich ist, was man in welcher Reihenfolge entfernen müsste, um dahin vorzudringen. Heljan hat hier leider keinerlei Dokumentation mitgeliefert, wie sie eigentlich von anderen Herstellern üblich ist aus der hervorgeht, wie das Modell denn zusammengesetzt sein könnte.
Habt ihr schon Erfahrungen mit diesen Modellen machen können?
In der aktuellen "Model Rail“ No. 232 März 2017 wird die Heljan Class 1366 vorgestellt. Auch dort kommt sie nicht besonders gut weg. Einige nicht richtige Detail-Kombinationen, falsche Schattenschrift, genereller Mangel an Details in Vergleich zur Bachmann 64xx. Und dann der Preis: 159,95 Pfund UVP. Richard Foster von "Model Rail" vergibt nur ein Rating von 75%, das ist verglichen mit anderen aktuellen Modellen ein ganz schöner Verriss. Die Hornby Peckett in OO, vorgestellt im gleichen Heft, kommt auf 92%.
Wegen der Demontageanleitung würde ich nach Heljan direkt schreiben. Kim Nannestad ist der Verantwortliche, e-mail kann ich dir per PN schicken. Er spricht auch deutsch.
ich habe die beiden Maschinchen inzwischen fahrtechnisch in einen brauchbaren Zustand versetzen können. Das war allerdings eine längere Angelegenheit:
Danke noch mal für den Hinweis auf Kim Nannestad, mit dem ich in der Sache Kontakt aufgenommen hatte, der mir dann auch bezüglich der Demontageanleitung weiterhelfen konnte. Dadurch konnte ich schon mal an den Motor, und das Getriebe, und soweit ausschließen, dass die Schwergängigkeit von dort herrührte. Also zurück zum Fahrgestell.
Dort fiel mir als erstes auf, dass an den Stellen der Achslager seltsames Klebeband vorhanden war, was schon mal die Bewegung der Achsen erheblich einschränkte.
Das war aber noch nicht alles, denn auch nach dem Entfernen dieses Klebeband, waren die Achsen noch relativ schwergängig, da offensichtlich die Aussparungen im Plastikteil zu gering sind und auf die Achswellen drücken wenn man die Schrauben auch nur leicht anzieht. Dies konnte ich letztlich nur durch Einlegen von 0,1 mm Kupferstreifen ausgleichen.
Danach liefen die Loks schon mal besser, taten sich aber mit dem Rundlauf immer noch etwas schwer, was ich dann letztendlich auf das falsch montierte Aggregat auf der rechten Seite der Lok zurückführen konnte. Das war verkantet eingeklebt, und führte dazu, dass die in sie hineinreichende „Kolbenstange“ gehemmt wurde.
Nach Abschneiden von ca. 0,8 mm des oberen Endes und gerade rücken, läuft das ganze nun so leicht, dass die Lokomotiven ein vernünftiges Fahrverhalten zeigen.
Da das bei beiden Loks der Fall war, nehme ich an, dass auch Andere das Problem haben könnten.