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Dieses Thema hat 10 Antworten
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FelixM Online

BBF- und BBF-Wiki-Admin


Beiträge: 4.179

24.02.2017 17:01
Ausschreibungen in Deutschland attraktiver als in UK Antworten

Hallo,

der Chef von National Express sagt, dass sich Deutschland für Eisenbahnverkehrsunternehmen viel mehr lohnen würde als UK, weil der Einstieg in den Markt hier viel einfacher ist dank kleinerer Ausschreibungen:
http://www.railwaygazette.com/news/singl...xpress-ceo.html

Viele Grüße
Felix

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Dieselpower Offline



Beiträge: 118

25.02.2017 10:30
#2 RE: Ausschreibungen in Deutschland attraktiver als in UK Antworten

Ja, und vor allem deshalb, weil man das Gefühl hat, daß sich so manches EVU alles leisten kann, ohne auch nur den Funken Sorge um eine Pönalisierung ihres Unvermögens haben zu müssen...

Ich denke, so Nebensächlichkeiten wie ausreichende Zugstärke, Platzangebot, Pünktlichkeit, Komfort, persönlicher Service uvm. kann man hierzulande getrost vernachlässigen.

Während bei uns eine ausgefallene Klimaanlage selbst im teuren Fernverkehr inzwischen nur noch schweigend toleriert wird, hat GWR im Sprinter von Bristol nach Southampton kostenlos Wasser verteilt. Selbst erlebt letztes Jahr im Mai! Und auf dem Rückweg vom Schiff ab Bremerhaven? Teure 1. Klasse im IC - Klima im reservierten Wagen defekt. Einziger Kommentar des (natürlich auch unschuldigen) Zugchefs: "Der Zug ist ausgebucht, seien Sie froh, daß der Wagen überhaupt drin hängt. Sie könnten auch im Großraumwagen weiter vorne noch Glück haben, nur zusammen sitzen können Sie da nicht, das sind nur noch Einzelplätze!".

Ich bin es inzwischen so leid, mit deutschen Zügen zu fahren, daß mein BritRailPaß-Urlaub alle zwei Jahre mehr Zug- und vor allem Fernzug-Km aufweist, als die Bilanz der restlichen 102 Wochen. Noch Fragen?

„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer

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Yorkshire Lad Offline




Beiträge: 887

25.02.2017 17:29
#3 RE: Ausschreibungen in Deutschland attraktiver als in UK Antworten

Zitat von Dieselpower im Beitrag #2
Ja, und vor allem deshalb, weil man das Gefühl hat, daß sich so manches EVU alles leisten kann, ohne auch nur den Funken Sorge um eine Pönalisierung ihres Unvermögens haben zu müssen...

Ich denke, so Nebensächlichkeiten wie ausreichende Zugstärke, Platzangebot, Pünktlichkeit, Komfort, persönlicher Service uvm. kann man hierzulande getrost vernachlässigen.


Zugstärke, Komfort und Serviceleistungen werden in Deutschland vom jeweiligen Land bestellt - welches oft auch die Fahrzeuge stellt. Hier kann man dem EVU keine Vorwürfe machen.
Der Komfort neuer Fahrzeuge lässt aber auch hierzulande zu wünschen übrig. Zum Beispiel bei der neuen class 700.

Si 'tha later!
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Dieselpower Offline



Beiträge: 118

25.02.2017 18:03
#4 RE: Ausschreibungen in Deutschland attraktiver als in UK Antworten

Richtig - manche Parameter werden vom Land bestellt, aber ob sie auch erfüllt werden...

Für mich ist es z.B. ein Unding, daß der DB Navigator bereits 48 Stunden vorher schon weiß, daß beim Rhein-Sieg-Express "Ein Wagen fehlt", weil man offenbar tagelang nicht in der Lage ist, einen anderen ET aufzukuppeln (Einer der sogenannten Vorteile von Triebzügen, die uns immer wieder vorgegaukelt werden - flexible Zugzusammenstellung durch Stärken und Schwächen - wenn es denn auch mal gemacht würde), denn wenn von einem doppelten 442 "ein Wagen fehlt", bedeutet das u.U. 60% weniger Sitzplätze, wenn von dem 5+3-Teiler ausgerechnet der große die Flügel gestreckt hat...

Und wenn von einer 100%igen Zugbegleiterquote die Rede ist (und wenn nur in den Abendstunden), und man sieht in einer ganzen Woche Abends keinen einzigen, dann ist das auch nicht Bestellersache.

Vom Sitzkomfort fang ich lieber gar nicht an - was uns die Verbünde als "noch besser, noch komfortabler, noch blablabla..." verkaufen wollen, sind eh immer nur des Kaiser's neue Kleider. Wie soll es z.B. möglich sein, in einem einstöckigen schmalen Triebwagen mehr Sitzplätze einzubauen, als in einem ebenso langen Doppelstockzug, der überdies nicht auch noch unzählige Führerräume leer spazieren fährt. Aber irgendwie glaubt der normale Bahnkunde diesen Quatsch, und meckert anschließend wieder...Da ist ja jeder Sprinter bequemer, als unser modernes Gerümpel. Nun gut, heutzutage kann man auch guten Gewissens kaum noch Komfort anbieten, das würde der angesichts der Klientel nicht lange überstehen...das ist wieder ne andere Geschichte, aber auch die bekäme man sicherlich mit mehr Personal zumindest ein wenig in den Griff.

Auch ich bin kein Freund von diesem Aufgabenträgerquatsch, dort sitzen offenbar nur notorische Autofahrer, auf jeden Fall dürften es in den seltensten Fällen Bahnkunden sein, sonst würden sie einem dieses und jenes nicht zumuten. Wenn diese Bestellstandards aber dann noch nicht mal erfüllt werden, ist das Maß voll...

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Markus Spandau † Offline




Beiträge: 664

26.02.2017 12:48
#5 RE: Ausschreibungen in Deutschland attraktiver als in UK Antworten

So lange der Kunde nicht bereit ist für Service zu zahlen, sondern es als normal betrachtet für €19 im Stundentakt quer durch Deutschland zu fahren, wird sich nichts ändern. Geiz ist halt geil and you get what you pay for!

Markus


Yorkshire Lad, FelixM und Class150 haben sich bedankt!
Dieselpower Offline



Beiträge: 118

01.03.2017 10:43
#6 RE: Ausschreibungen in Deutschland attraktiver als in UK Antworten

Nun ja, das ist nur teilweise richtig, denn ich sprach ja vom Nahverkehr und Aufgabenträgern...ich käme nie auf die Idee, mit so einem Billigticket mich einen ganzen Tag lang mit Plastikbähnchen und 9 mal Umsteigen durch Deutschland zu quälen. Und da kann ich den Preis gewisser Angebote und die Aufteilung unter den Ländern auch kaum nachvollziehen.

Wenn ich aber hier in der Kreisstadt 19 Euro in den Automaten stecke, komme ich damit zwar gerade eben noch in die nächste Großstadt (70 km) aber schon nicht mehr retour. Und das finde ich für die abgelieferte Leistung sehr teuer - Selbst so weit draußen sind die Plastikbomber ja schon vollbesetzt! Doch den selben Preis darf auch der Kunde zahlen, der vom nächsten Mittelzentrum bis in die Großstadt fährt. Und der fährt nur noch 40 km für die fast 12 Euro, die das Ticket kostet...da kann ich nicht viel "billig" erkennen. Verkehrsverbundlogik eben....

Beschwerdebriefe werden beim Träger einfach abgetan - nein, stimmt nicht, die Züge sind neu, und deshalb automatisch gut, und super und toll, und man könne die Beschwerden in keinster Weise nachvollziehen....

De Facto geht es um unseren RE9, der bis auf wenige verbliebene Einheiten von 5- bis 6-Wagen-Dostozügen auf diese widerlichen Hamsterbacken umgestellt wurde, der für eine derart ausgelastete Strecke selbst in Doppeltraktion völlig ungeeignet ist - zumal (wie schon gesagt) ab und zu mal nur eine einzige daher kommt. Sonntagsmorgens um 10 immer noch vollgemüllt von der Samstagnacht - das hat nicht viel mit "Geiz ist geil" zu tun - das ist schon ziemlich frech, wenn man dann auf halber Strecke freiwillig aus dem RE in die S-Bahn umsteigt, und lieber hinterher eiert. Insbesondere dann, wenn das nicht nur einmal vorkommt.

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Class150 Offline




Beiträge: 1.756

01.03.2017 19:03
#7 RE: Ausschreibungen in Deutschland attraktiver als in UK Antworten

Sind 19 Euro nicht die billigsten Sparpreistickets für eine feste Verbindung einschließlich ICE? Und dann steigt der Preis je nach Kontingent immer um 10 Euro? Ich fahre nicht mehr mit der Bahn, seit der Weg zu meinen Eltern mit 50 Minuten Aufenthalt in der Weltmetropole Bestwig verbunden ist.

Der RE9 ist neckisch, in der Tat. Den lasse ich immer außen vor. Nach Deutz zum Eishockey ist die S-Bahn eh schneller als die RE, weil die RE immer 5-8 Minuten planmäßig am Hauptbahnhof rumoxydieren. Den RE1 ziehe ich sonst mal in Erwägung, aber den 9er nie.

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Markus Spandau † Offline




Beiträge: 664

02.03.2017 00:16
#8 RE: Ausschreibungen in Deutschland attraktiver als in UK Antworten

1988 kosteten 10km in der 2.Klasse bei der DB 2,80DM, das waren für 70km 19,60DM. Seit 16.Dezember 2016 sind für 10km DB-AG im Nahverkehr 2.Klasse 2,80€ fällig, was wiederum 19,60€ für deine 70km macht.
Sehe ich jetzt nicht als Problem, es sei man muß im ausgelatschten Silberling fahren, das wäre unverschämt!
Was der RE9 ist weiß ich nicht, da wo ich wohne gehen die RE nur bis 7 und dannach kommen RB. Hamster fahr ich gerne und durch TdoT bei Bombardier weiß ich, daß die Züge aus Aluminium sind und nicht aus Plastik.
Übervolle Züge sind leider ein landläufiges Problem und soll auch in UK für Unmut sorgen.

Quelle Preise: http://www.pro-bahn.de/fakten/fahrpreise.htm

@Class150 ja die 19€ sind der unterste Sparkpreis im Fernverkehr. Im Nahverkehr sind Schönes Wochenendticket (40€, pro Mitfahrer + 4€, maximal 5 Personen) und Quer durchs Land Ticket für Mo-Fr ab 09:00 Uhr (44€ plus 8€ für jede weiter Person, maximal 5 insgesamt) die Preisbrecher uns Zugvollmacher.

Markus


Class150 Offline




Beiträge: 1.756

02.03.2017 00:27
#9 RE: Ausschreibungen in Deutschland attraktiver als in UK Antworten

Hallo Markus,

RE9 und Hamsterbacke ist der NRW RE9 von Aachen nach Siegen. Die Züge sind an sich gar nicht mal schlecht, aber für diese Strecke an allen anderen Tagen als Sonntagen außerhalb irgendeiner Advents-, Karnevals-, Bundeliga- oder was auch immer Saison einfach gnadenlos unterdimensioniert. Werktags reichen 8 Längen (ein 5er + ein 3er) nicht aus, am Wochenende wird verkürzt und wenn sie am Sonntag einen 3er drauf stecken, ist der auch zu wenig. Jedenfalls im Dunstkreis von Köln und Aachen. Wie das kurz vor Siegen aussieht, weiß ich nicht. Da mag es gehen, die Siegener sind aber auch von den kurzen Abellio-Flirt nach Essen schon Leid gewöhnt.

Viele Grüße
Mirko

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Yorkshire Lad Offline




Beiträge: 887

02.03.2017 21:25
#10 RE: Ausschreibungen in Deutschland attraktiver als in UK Antworten

Zitat von Class150 im Beitrag #9

RE9 und Hamsterbacke ist der NRW RE9 von Aachen nach Siegen. Die Züge sind an sich gar nicht mal schlecht, aber für diese Strecke an allen anderen Tagen als Sonntagen außerhalb irgendeiner Advents-, Karnevals-, Bundeliga- oder was auch immer Saison einfach gnadenlos unterdimensioniert. Werktags reichen 8 Längen (ein 5er + ein 3er) nicht aus, am Wochenende wird verkürzt und wenn sie am Sonntag einen 3er drauf stecken, ist der auch zu wenig. Jedenfalls im Dunstkreis von Köln und Aachen. Wie das kurz vor Siegen aussieht, weiß ich nicht. Da mag es gehen, die Siegener sind aber auch von den kurzen Abellio-Flirt nach Essen schon Leid gewöhnt.




Genau das ist aber das, was das Land bestellt hat.

In UK, besonders im Raum London und Leeds sind übervolle Züge auch ein Thema. Vom fehlenden Fahrzeugmaterial im Norden mal abgesehen liegt es im Londoner Raum aber meist an der fehlenden Bahnsteiglänge, so dass die Züge dort oft nicht mehr aufgestockt werden können. In WAT verlängert man ja gerade die Platformen, aber das ist natürlich nicht so schnell getan wie einen Zugteil aufkuppeln.

Si 'tha later!
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Class150 Offline




Beiträge: 1.756

02.03.2017 22:35
#11 RE: Ausschreibungen in Deutschland attraktiver als in UK Antworten

Keine Frage, dass an so was der Besteller Schuld ist und nicht der Betreiber. Nur haben wir hier einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Insel: mit unserem Lichtraumprofil kann man was anfangen. Insofern ist es unverständlich, warum es immer mehr Strecken gibt, auf denen man ohnehin schon volle Doppelstockzüge mit einstöckigen Triebwagen ersetzt. Erstens werden Lokzüge heutzutage sowieso wie Triebwagen eingesetzt und zweitens, wenn man unbedingt am Wochenende schwächen will, haben zumindest mal mit Siemens und Stadler zwei Hersteller sogar Doppelstocktriebwagen im Portfolio.

Wenn das verringerte Angebot je Zug durch einen dichteren Takt ausgeglichen würde, wie es beim RRX passieren soll, wäre das ja noch verschmerzbar. Dort fahren derzeit je nach Abschnitt nur 2 oder 3 Züge die Stunde, im RRX-Konzept soll es einen 15-Minuten-Takt auf dem gesamten Hauptstamm Köln - Düsseldorf - Essen - Dortmund geben. Das kann dann ja gelingen - wobei ich befürchte, dass das Konzept Zuwachsraten bringen wird und dann ein Einstöcker alle 15 Minuten auch wieder zu wenig ist. Aber da hätte man dann wenigstens nicht das Angebot schon mal von vorne herein gekürzt, sondern einfach nur keine Reserven für Zuwachs geschaffen. Für eine gute Planung wäre schon das aber sträflich genug.

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