Wir hatte glaub ich mal das Thema, ob das Geschäft mit den Bussen hier in Deutschland genau so laufen könnte, wie auf der Insel, ich hab die Antwort!
Nein, kann es nicht, jedenfalls nicht, wie die Gesetze im Moment sind. Auszug aus der Wikipedia:
"Der Fernbusverkehr in Deutschland ist gegliedert in einen nationalen und internationalen Verkehr. Internationale Fernbuslinien dürfen Fahrgäste zu innerdeutschen Zielen nicht befördern. Nationale Linien verbinden allgemein größere Städte untereinander oder auch mit touristischen Zielen. Zu unterscheiden ist hier zwischen Fern- und Regionalbuslinien; letztere können ebenfalls Städte miteinander verbinden, allerdings nur innerhalb einer Region (bzw. eines Verbundbereiches) oder als Verbindung zwischen Regionalbereichen. Ein Großteil der in Deutschland genehmigten Fernbuslinien sind Flughafenzubringer." (http://de.wikipedia.org/wiki/Fernbusverkehr_in_Deutschland)
Ich weiß, gehört hier eigentlich nicht hin, aber dachte mir ich poste es mal (:
dann ist der beitrag noch nicht aktualisiert (gibt es einige Artikel dort!)
das Fernverkehrsmonopol wurde im Sommer 2011 gekippt. so gibt es schon einige Fernbuslinien, zwar noch nicht viele, aber das wird kommen. mein Arbeitgeber hat sich allerdings aus der Idee zurückgezogen (wir fuhren Frankfurt nach Köln vom Depot Darmstadt mit Bova Bussen aus) und macht beim Fernverkehr nicht mit.
Auszug aus den Fernbuslinien: Kattowitz (Polen) - Straßbourg (France) via Ludwigshafen Hamburg - Berlin Chemnitz - Berlin München - Regensburg - Prag uvm.
wichtig ist es jedoch das der Preis günstiger sein muss als der Wettbewerb und da ist die Konkurrenz aus dem Ausland: Beispiel: ein Busfahrer kann nicht die gesammte Strecke abfahren, demnach braucht man einen zweiten Fahrer, es gibt Busfirmen da wird nur Lohn bezahlt wenn man auch Lenkt, das bedeutet, der Kollege in Pause schaut in die Röhre. Bei ausländischen Busbetrieben standard, bei uns würden die Busfahrer auf die Barrikaden gehen.
Vorteil für Berufseinsteiger: Busfahrer ist eine "Zunft" mit zu wenig junger Leuter, die alte "Garde" ist in gut 5- 10 Jahren verschwunden und die Prognose bedeutet, es werden Fahrer gesucht und der Lohn kann die 15€/h Hürde knacken. (liegt jetzt noch bei durchschnittlich 12,50€/h)
und, nicht vergleichen wie der traditionelle Reiseverkehr, theoretisch könnte ein Fernreiseverkehr auch mit einem Linienbus betrieben werden der an Raststätten hält, denn on-bord WC´s sind (auch bei mir) nur für absolute Notfälle (wer will den Fäkalientank später wieder leeren??? also ich nicht!!!)
moderne Reise-Busse verfügen schon über IBIS Geräte die das Ziel und via´s anzeigen, oftmals wird es als eigenwerbung genutzt.
In Berlin suchen sie nach einem Standort für einen zweiten ZOB im Ostteil der Stadt, um dem wachsenden Fernreisebusverkehr gerecht zu werden. Dazu ein paar Kommentare: Erstens macht mehr als ein ZOB den Sinn eines Zentralen Omnibusbahnhofs hinfällig. Zweitens gibt es keinen verkehrsgünstig gelegenen Ort direkt an einer Autobahn im Ostteil. Höchstens kommt der neue Flughafen in Betracht, aber so zentral liegt der auch nicht. Drittens fahren eventuelle Fernbuslinien-Neubetreiber ihre Fahrgäste doch lieber in die Innenstadt als zu irgendeinem vermeintlich zentralen Busbahnhof. Ich erwarte eher, dass die Fernbusse irgendwo in zweiter Reihe stehen bleiben und ihre Fahrgäste rausschmeißen. Busbahnhöfe werden an Bedeutung verlieren.
Zitat von AldwychVorteil für Berufseinsteiger: Busfahrer ist eine "Zunft" mit zu wenig junger Leuter, die alte "Garde" ist in gut 5- 10 Jahren verschwunden und die Prognose bedeutet, es werden Fahrer gesucht und der Lohn kann die 15€/h Hürde knacken. (liegt jetzt noch bei durchschnittlich 12,50€/h)
Der ZOB ist in meinen Augen ja eh ein Witz. Hier ist nichts als die Messe und vielleicht noch der Funkturm. Es gibt ja nicht mal einen vernünftigen Bahnhof fußläufig zu errichen. Die einzig akzeptable Verbindung in die Mitte ist die S-Bahn und das ist man erst mal ein Weilchen unterwegs. Man hätte meiner Meinung nach zum Hauptbahnhof gleich einen neuen ZOB dazusetzen sollen, anstatt jetzt das ganze Umfeld mit Hoels zuzubauen.
Naja und die S-Bahn hat ja auch mal wieder gezeigt was so alles in ihr steckt.
Der ZOB betont in meinen Augen das provinzielle Flair Berlins. Nach Hamburg sind die Fernbusse eine echte Alternative zur Bahn. Nachdem die Bahn gnadenlos die Direktverbindung in Richtung Eisenach gekappt hat, kommt die neue Bus-Fernverbindung von Berlin nach Eisenach richtig ins Rollen und ist finanziell viel attraktiver - schade.
Die gestrige S-Bahn Situation hatte schon was bizarr-skurriles. Der S-Bahnsteig in Greifswalder Straße wirkte gestern Mittag wie verlassen. Keiner weiß was, keiner sagt was und wie selbstverständlich drehen sich die Leute um und gehen wieder zur Straßenbahn oder schlagen sich mit dem Taxi durch.
Das mit dem Busverkehr in Berlin stammt ja noch aus Mauerzeiten. Der Fern-Busverkehr in Gesamtdeutschland war vor dem Krieg auf die Interessen der Reichsbahn ausgerichtet. Man genehmigte keinen Busverkehr, wenn parallel Eisenbahnstrecken verliefen. Nach Krieg war das in der BRD genauso. Die Ausnahme bildete Westberlin, von dort wurden reguläre Buslinien in alle Teile der Bundesrepublik betrieben, übrigens bis heute. In DB - eigenen Zügen der S-Bahn Berlin wird kräftig Werbung gemacht für Linienbusse von BEX (DB- Tochter)in alle möglichen Städte im In- und Ausland!
Zum vorgestrigen Chaos...! Es war nicht die Berliner S-Bahn, die das Chaos produzierte, sondern DB - Netz !!!!!!!!!! Durch die Installation von ESTW (elektronischen Stellwerken)hat man viele Fahrdienstleiter eingespart und wenn dann noch dort der Strom ausfällt.... . Es gab keine Kommunikationsmöglichkeiten - außer Handy. Funk tot, Fahrgastinformation tot, zu Aufsichten- wo noch vorhanden- keine Verbindung. Nur mal zum Vergleich: auf der Stadtbahn zwischen Westkreuz und Ostbahnhof existierten bis Mitte der neunziger Jahre 8 Stellwerke (jeder zweite Bahnhof) und in Spitzenzeiten konnte alle 90 Sekunden ein Zug pro Richtung fahren.Heute ist man mit 6 Zügen pro 20 Minuten schon voll ausgelastet. Dank der glorreichen Technik.Zwischen diesen beiden Bahnhöfen beträgt die Fahrzeit ca. 25 min, alle drei min. fährt ein Zug pro Richtung, d.h. in diesem Abschnitt befinden sich zum selben Zeitpunkt ca.16 Züge - und das mit drei (planmäßigen) Fahrdienstleitern im ESTW.Und jetzt kommt eine Störung!! siehe oben! Also nicht das alles glauben, was die Medien hergeben und nicht das glauben, was Pressesprecher labern.
Um die beiden Diskussionsstränge "Busverkehr" und "S-Bahn geht den Bach runter" wieder zusammenzuführen: Die Liberalisierung des Busverkehrs geht auf eine Entscheidung im Bundestag zurück. Genauso ist das Profitstreben der DB, woran die S-Bahn in die Knie gegangen ist, nicht auf dem Mist von Eisenbahnern gewachsen, sondern auf eine hohe Renditeforderung der Bundesregierung an den Bahnkonzern zurückzuführen. Die DB AG hat gar keine andere Wahl als Expansion und Rationalisierung. Was dabei herauskommt ist allen bekannt: DB Schenker Rail UK einerseits, Stromausfall-Bahn andererseits. "Der Fisch stinkt vom Kopf her" sagte mir kürzlich ein Freund und Kommilitone.
Was ich nicht ganz einschätzen kann ist, inwiefern die EU da mitmischt. Die Bahnreform machte ja den Anfang vom Untergang, aber wie sieht es in UK aus? Dort gibt es ja keine staatliche TOC (EVU), der man Verbindlichkeiten auferlegen kann. Ist Network Rail im britischen Haushalt eingeplant?
Zur S-Bahn:
Zitat von CharlyDurch die Installation von ESTW (elektronischen Stellwerken)hat man viele Fahrdienstleiter eingespart und wenn dann noch dort der Strom ausfällt.... . Es gab keine Kommunikationsmöglichkeiten - außer Handy. Funk tot, Fahrgastinformation tot, zu Aufsichten- wo noch vorhanden- keine Verbindung.
Warst du schonmal in einem ESTW? Ich hatte noch nicht das Vergnügen in Halensee, dafür war ich schon in Pankow, Granitzstr. im ESTW für den Regionalbereich Nordost. Der ist für den Eisenbahnverkehr in Berlin, Brandenburg, Meg-Pom, nördliches Sachsen sowie die Hochgeschwindigkeitstransitstrecke von Berlin-Spandau über Hannover ins Ruhrgebiet zuständig. Dort sitzen die Fahrdienstleiter in einem extrem dunklen Raum. Insgesamt waren es dort zwischen 20 und 30 anwesende Fdl. Sie bekommen ihre Informationen per Bildschirm und kommunizieren mit der Infrastruktur per Mausklick, mit den Mitarbeitern mit einem Telefon über Bündelfunk. Sobald die gesamte ESTW-Technik ausfällt haben die Fahrdienstleiter nur noch den Funk. Dann müssen schnellstmöglich die kleinen Unter-Stellwerke besetzt werden, von außen eine Art Baucontainer, die überall im Netz stehen. Ein Beschaffen von Informationen ist dann nur noch per Funk möglich. Leider ist der vorgestern auch ausgefallen.
Zitat von CharlyNur mal zum Vergleich: auf der Stadtbahn zwischen Westkreuz und Ostbahnhof existierten bis Mitte der neunziger Jahre 8 Stellwerke (jeder zweite Bahnhof) und in Spitzenzeiten konnte alle 90 Sekunden ein Zug pro Richtung fahren.Heute ist man mit 6 Zügen pro 20 Minuten schon voll ausgelastet. Dank der glorreichen Technik.Zwischen diesen beiden Bahnhöfen beträgt die Fahrzeit ca. 25 min, alle drei min. fährt ein Zug pro Richtung, d.h. in diesem Abschnitt befinden sich zum selben Zeitpunkt ca.16 Züge - und das mit drei (planmäßigen) Fahrdienstleitern im ESTW.Und jetzt kommt eine Störung!! siehe oben!
Wir hier im Südosten spüren das besonders deutlich. Ich wohne an der S47, welche zwischen zwei Ringbahnen (5-Minutenabstand) in Hermannstr. endet und wegen einer Kehrzeit von >20 min am Bahnsteig geräumt werden muss. Und das alles bei einem signaltechnisch bedingtem Mindest-Zugfolgeabstand von 90s! Wer denkt sich so einen Sch**ß aus? Stefan wohnt an der S3, welche "bewährte Alttechnik" hat. Vorgestern im großen Chaos fuhr sie, dafür war dort gestern Stromausfall, während sich das restliche Netz so langsam wieder aufrappelte. http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/...ner-S-Bahn.html
Sorry für den Kotze-Smiley. Es gibt einfach keinen, dem man die Schuld zuweisen kann. Meinen Respekt allen S-Bahnmitarbeitern, die sich täglich neuen Herausforderungen stellen. Mein Beileid auch allen erkrankten S-Bahn-Tfs. Es fehlen zurzeit 90 Fahrer in Berlin.
wegen kurzfristiger Erkrankung von Triebfahrzeugführern kommt es heute zu Zugausfällen im Berliner S-Bahnnetz.
Weitere Informationen:
- die S2 verkehrt nur im 20-Minuten Takt - die S25 verkehrt nur im 20-Minuten Takt - die S45 verkehrt zwischen Südkreuz <> Flughafen Schönefeld im 40-Minuten Takt - die S46 verkehrt zwischen Königs Wusterhausen <> Hermannstraße - die S47 verkehrt zwischen Spindlersfeld <> Schöneweide
Wir bedauern ausdrücklich diese Leistungseinschränkungen.
Ich habe keine Lust mehr auf die S-Bahn.
Schöne Grüße mit der Prophezeiung, dass die anderen Teile Deutschlands schon auch noch drankommen werden Felix
das mit den Busfernverkehr, geht (jedenfalls von Dresden aus) schon viele Jahre. Der RVD (Regionalverkehr Dresden) fährt schon über 10 Jahre z.B. nach München, Berlin (als BEX) oder Prag. Selbst hoch an die Küste fahren täglich Busse. Ich bin selbst vor ca. 10 J. bei meinem Bruder in München mit dem Bus gewesen. War nicht allzu teuer. Nachteil, er fährt jeden grösseren Bahnhof unterwegs an. Also immer Autobahn, dann wieder runter zum Bahnhof und wieder zurück zur Autobahn. Ich weis nicht mehr genau, aber ich glaube, wir haben etwa 5h von Dresden nach München gebraucht. War günstiger und bequemer als mit der Bahn. Es gab auch was zu essen und Trinken unterwegs UND es waren 2 Fahrer! an Bord, die sich regelmässig abgelöst haben.
Das mit dem Zugausfall aufgrund Krankheit von TF´s ist auch nichts Neues, das war jedes Jahr vor Weihnachten so. ABER: Die Jahre davor gab es eben noch Reserven! Noch zu Mehdorn´s Zeiten haben wir alle Briefe geschickt bekommen mit dem Hinweis, daß in Zukunft ein Personalabbau erfolgen wird - in ALLEN Bereichen der S-Bahn. Daraufhin haben sich viele TF´s halt einen anderen Job gesucht, speziell Jüngere. Und herangebildet wurde auch keiner mehr. Dann kam die S-Bahn - Krise mit den kaputten Zügen und es fiel keinem auf, das die Anzahl der TF´s sank. Nun kommen peu a peu wieder mehr Züge auf´s Gleis, aber die Fahrer fehlen nun. Wir haben uns schon im Sommer gefragt, als unsere Chefs stolz verkündeten, ab Dezember wieder voll fahren zu wollen, wer die Züge fahren soll. Kurze Entspannung kam auch mit der Ausbildung von Lokführern von Schenker, aber viele gingen danach wieder zurück oder zu anderen Bahnen, auch weil der Wohnort zu weit weg von Berlin lag (bis zu 2 Stunden Fahrzeit für eine Tour). Ein weiterer Grund für den hohen Krankenstand ist dann auch die Art und Weise der Selbstabfertigung. Tür auf - Heraustreten -Zugabfertigung - Tür zu. Da wird bei kälteren Temperaturen der Führerstand nicht mehr richtig warm, speziell auf der Ringbahn. Dann kommt noch der Frust hinzu, du bist der Blitzableiter für die Fahrgäste und die verantwortlichen Politiker interessiert das einen alten Arsch, siehe Frau Senatorin Junge-Reyer. Ich habe sowieso das Gefühl, hier in Deutschland hat die Autolobby in allen Bereichen das Sagen. In Deutschland sollen die Leute Auto oder Bus fahren und Güter sollen auf der Straße befördert werden (Gigaliner) oder bringt etwa ein Güterwagen Steuern? Mich würde es nicht wundern, wenn Herr Grube &Co auf der Gehaltsliste von Daimler-Benz, MAN usw. stehen! Da wird mit großem Pomp die rekonstruierte Strecke von Berlin nach Cottbus wiedereröffnet (Vmax 160km/h), da wurden die Signale so hingestellt, das es fast unmöglich ist, mal mit einem Güterzug langzufahren! Naja, und über Stutgart 21 zu diskutieren, brauchen wir wohl hier nicht. Unter genau diesem Vorzeichen sehe ich auch die europäische Diskussion über die Trennung von Netz und Betrieb. Die DB will das nicht, weil DB Netz auch seinen Beitrag zum Gewinn leisten muß und leistet.In UK ist Network Rail ein Staatsbetrieb und nicht-profitorientiert. Und alle Eisenbahn - Unternehmen gleichberechtigt.Das ist eben hier nicht der Fall. Da könnte ich Beispiele nennen, wie "Investitionen in die Infrasruktur" zu einem gnadenlosen Gemetzel unter Bahnanlagen führen! Dr. Beeching wäre blaß vor Neid!
danke an Charly und Felix für die vielen Infos. Okay, deswegen fuhr die S3 an diesen Mittag quasi als 'Inselbetrieb' weiter. Charly, das mit der S-Bahn ist schon eine tragische Geschichte. Am Dienstag mußte ich auch wieder an Dich denken, als diejenigen die die Fahne hochhalten und genau wie das Bahnhofspersonal - wenn es das noch gibt- immer den totalen verbalen Frust der Leute zu spüren bekommen. Ob - wie geschehen - das Treten gegen den S-Bahnwagen Sinn macht wage ich zu bezweifeln. Wie muß ich mich da als Zugführer fühlen, wenn ich so etwas beobachte.