habe seit wenigen Tagen eine Class 66 von Bachmann in Freightliner Ausführung 38-728 mit der Nummer 66612 und Forth Raider Logo aus Neusilber geätzt zum selber aufbringen. Die Lok ist sauber und konturenscharf lackiert und beschriftet. Vergleiche mit Vorbildfotos zeigen das hier das Modell vorbildgerecht umgesetzt wurde. Ich kann mangels Vorbildkenntnis nicht sagen ob jedes Detail exakt umgesetzt wurde, aber der Vorbildeindruck ist gegeben. Mit der Lok kommen ein Faltblatt mit Vorbildinformationen und ein Faltblatt mit Explosionszeichnung und Ersatzteilnummern. Ein Tütchen mit Schürzenteil für den Bereich unter den Puffern und 4 Bremsschläuchen liegt ebenfalls bei. Während die Schlußlichter in der analogen Version mit der jeweiligen Fahrtrichtung immer leuchten, kann das Spitzenlicht per Schiebeschalter zwischen Tag- und Nachtversion umgeschaltet werden. Das 549g schwere und auf allen Achsen angetriebene Modell setzt sich weich, leise, taumel- und ruckfrei in Bewegung. Die Höchstgeschwindigkeit scheint mir dem Vorbild zu entsprechen. Die analogen Langsamfahreigenschaften könnten etwas besser sein, ich schätze mal vorsichtig 10mph sind ruckfrei möglich, danach wird es ruckelig. Etwas Schatten gibt es auch, denn bei Einsatz der Tension Lock Kupplung, der Schacht ist an den Drehgestellblenden befestigt, sind die Zurüstteile für den Frontbereich nicht anbaubar. Da Bachmann sich nicht weiter um Normen schert was Kupplungen betrifft, ist dieser Schacht auch für Kadee Einsatz viel zu niedrig.
Mit etwas Bastelaufwand läßt sich aber eine Kadee Kupplung so einbauen, das die Schürze und die Bremsschläuche angebaut werden können. Wer Radien im Bereich der Peco medium Weiche hat muß eine Long Version verwenden, wer größere Radien nimmt kann die Standardlänge verwenden. (siehe Umbaubeitrag im 00-Forum)
Fazit: Das noch mit einer 8-poligen Schnittstelle versehene Modell ist sein Geld wert und kann ruhigen Gewissens weiter empfohlen werden.
DCC Test
Während im Analogbetrieb die Sonne vom Himmel scheint, ziehen bei Nutzung der 8-Pin Schnittstelle sofort dunkle Wolken auf
ESU LoPi 4 funktioniert überhaupt nicht, die Lok rollt wie ein Sack Nüsse den Abhang runter ... Ein Lenz Silver dagegen verhilft der Lok zu einem ruhigen und ausgeglichenem Fahrverhalten auf einfachem Gleis.
Währen die Lok im Anlagmodus ohne Probleme über Peco Weichen (Code75 und Code83) rollte, blieb sie bei langsamer Fahrt schnell stehen oder ruckelte und das Licht flackerte. Eine Überprüfung der Radsätze zeigte, daß von den 6 Radsätzen 4 Stück Untermaß hatten Weiterhin werden nur die inneren und mittleren Radsätze zur Stromabnahme herangezogen. Die äußeren Radsätzen werden leider nicht genutzt obwohl nur über diese die längste Stromabnahmebasis vorhanden ist. Warum man bei Bachmann diesen Weg wählte, obwohl andere Loks wie die Class 37 Allradstromabnahme haben, wird nur Bachmann erklären können. Das falsche Radmaß lies sich Dank passender Werkzeuge schnell ändern, die suboptimale Stromabnahme bedingt etwas mehr Bauaufwand. Dazu vielleicht später mehr.