kürzlich hat mich ein Kommentar von Dennis auf dieses Thema aufmerksam gemacht. Es scheint wohl bis heute keine verbindliche Norm zu geben, wo und wie viele Lichter ein Zug an der Stirnseite haben muss. Importierte Loks haben meist an drei Positionen weiße Lichter in der Stirn: Rechts, links und oben. Es geht aber auch mit weniger. Hier die Minimalvariante:
Zwei rote Lichter und ein einzelnes ziemlich provisorisch wirkendes drittes Licht, von dem ich annehme, dass es ein High Intensity Light, also ein Scheinwerfer ist. Ab wann wurden die eingeführt? Welche Baureihe hatte diese als erstes serienmäßig? Wäre der Triebwagen heute immer noch so zulassungsfähig?
Sie kamen Mitte der 80er Jahre auf. Genauer zwischen 1981 und 1985. Die CLass 317/1 EMU aus 1981/82 haben an der originalen Front für Mk3 Multiple Units noch auf jeder Seite ein schwaches (ich vermute 21 Watt, ist eine gängige Birnenstärke im Fahrzeugbau) Frontlicht und ein rotes Rücklicht. In Fahrtrichtung links wurde dann das High Intensity Headlight nachträglich (sitzt in einer kleinen Box auf dem Frontblech, die anderen sind versenkt eingebaut) angebraten. Die 1985/86 nachgebaute Serie 317/2 hat die auch von den Sprintern bekannten Dreier-Einheiten mit High Intensity Headlights (55 Watt Abbleindlichtbirnen aus dem Auto vermutlich) auf beiden Seiten für die Tag-Nacht-Umschaltung, innen daneben das Rücklicht und außen daneben die Positionsleuchte für die Seite, auf der gerade die starke Birne aus ist.
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Die "Biggin Hill" von Dapol ist eine Dampflok der Battle of Britain Class. Sie wurden ab 1945 von der Southern Railway/British Railway Southern Region in Brighton/Eastleigh Works gebaut.
Die Dampfloks der Southern Railway hatten in dieser Zeit sechs Lampenhalterungen an jeder Seite, um mit runden weißen Blechscheiben (am Tage) oder weißen Laternen (in der Nacht) den Headcode anzuzeigen. Damit wurde die Route anzeigt, auf dieser der betreffende Zug unterwegs war. Eine Übersicht über die Routen ab 1944 gibt es hier: http://www.semgonline.com/headcodes/sheadcodes/04.html
Bei der Battle of Britain/West Country Class waren die kleinen Nacht-Laternen fest angebaut und entsprechend zugeschaltet. Am Tage wurde dann die jeweilige Blechscheibe darüber aufgesteckt.
Nicht zu verwechseln ist das System der Southern Railway/BR Southern Region mit dem System der Headcodes der anderen Gesellschaften wie GWR,LNER und LMS (bzw. den Nachfolgeregionen Western, Midland, Eastern, Scottish bei British Railways). Dort wird mit dem Headcode die Zugklasse angezeigt, nicht die Route. Wir hatten das Thema in der Vergangenheit schon mehrmals. Eine Übersicht zu den Headcodes der "sonstigen" gibt es hier: Headlampcodes bei British Railways (im ersten Beitrag) Und hier auch noch mal: Alles über Headcodes
Bitte nicht konfus machen lassen. Headcodes bei britischen Loks ist ein Thema, wo man sicher mehrere Doktorarbeiten darüber abfassen könnte ;-) So einfach wie bei den deutschen Loks ist es nicht, aber dafür auch viel interessanter!