im Zusammenhang mit Accurascale ist mir aufgefallen, daß ich bisher noch nichts über die Cement Bubble Wagons von Irish Railway Models geschrieben habe.
Die Güterwagen von Irish Railway Models werden bisher immer nur im 3er-Pack geliefert.
Einige Fakten zum Vorbild. Zwischen 1964 und 1972 wurden 150 Waggons, verteilt über sieben Lieferungen, gebaut. Sie dienten zum Transport von Zement in Ganzzügen aus den Zementfabriken in Drogheda, Castlemungret und Platin über das Streckennetz von CIE/Irish Rail und NIR/North Ireland Railways. Am Anfang waren die Wagen grau, ab etwa 1972 bekamen sie eine orangene Lackierung. In den 80ern wurden sie elfenbein und bekamen eine blaue „Irish Cement“-Beschriftung. Meistens waren jedoch diese Farbgebungen unter unzähligen Schichten von Zementstaub verborgen. Diese Wagen waren bis zur Einstellung des Zement-Verkehrs im Jahre 2009 im Einsatz. Sie waren mit Hand- und Vakuumbremse ausgerüstet, die Lademasse ist 20 Tonnen. Gekuppelt wurde mit Instanterkupplung, Radstand 3,98 m !!!.
Die Detaillierung ist wahrlich ausgezeichnet. Ich kenne das Vorbild nicht, aber das Modell ist eindrucksvoll. Leitern und Trittbretter sind aus „silver nickel“ geätzt. Dadurch sind sie filigran und gleichzeitig stabiler als Kunststoff.
Gleichermaßen eindrucksvoll ist die Unterseite mit Trichtern und Leitungen. Beim Vorbild erlogte die Entleerung mittels Druckluft. Die Achslagerblenden des Modells sind für die Aufnahme von Achsen mit 21 mm Spurweite vorbereitet.
Es gibt NEM-Schächte, eine Kurzkupplungskulisse ist nicht eingebaut. Die Frage stellt sich, ob sie bei der Instanter-Kupplung des Vorbildes notwendig wäre.
Das Manometer hat sogar Zeiger und Skala, sehr schön auch die Ventilgriffe und Schlauchanschlußstutzen.
Die Wagen kommen nur im Dreierpack in einem sehr stabilen Irish-green-Karton. Der Einsatz schützt die empfindlichen Teile gut. Es gibt derzeit sechs verschiedene Packungen, A bis F bezeichnet. Die Auflage ist pro Pack jeweils 250 Stück. Ein Blatt mit Vorbildinformationen und den üblichen EU-Warnungen (nicht für Kinder unter 14 Jahre ;-) liegt bei. Alle Packs sind hier zu finden: https://irishrailwaymodels.com/product-c.../freight-stock/ Der Preis pro Pack ist 125,00 Euro plus Versand, also 41,66 € pro Wagen. Das ist nicht gerade wenig, ist aber wohl der geringen Stückzahl geschuldet. Ebenso muß noch an den Versandkosten nach Deutschland gearbeitet werden. "An Post" (die irische Post) nutzt ihr Monopol kräftig aus und verlangt 25 Euro. Ich habe es überprüft, ein versichertes Paket von Irland nach Deutschland ist tatsächlich so teuer! Im Vergleich dazu, des Dreierpack HUO Coal Hopper Wagons von Accurascale Accurascale HUO wird 59,95 Pfund (22,66 Euro pro Waggon) kosten. Alles eine Frage der Stückzahl. Der Versand (Accurascale hat seinen Firmensitz in London) wird wahrscheinlich günstiger sein als von Dublin in Irland.
diese Wagen sehen toll aus – und sind ein schönes Beispiel dafür, wie unterschiedlich die Prioritäten gesetzt werden können. Die Iren bekommen für 40€ das Stück einen Wagen, dessen Normschacht an der völlig falschen Position sitzt, erkennbar an der abgeknickten Tension-Lock-Kupplung. FÜr etwa die Hälfte wird der britische Markt von Accurascale mit dem HUO bedient werden, und dort stimmt die Höhe. Verkehrte Welt!
Nur zur Info, IRM bedient jetzt (noch, ich weiß es nicht wie es nach dem Brexit aussehen wird) Deutschland von GB aus. Die Versandkosten sind somit drastisch gesunken. Jetzt zahlt man lediglich 5€ Versand bei Bestellung höher als 100€ Wert. Das finde ich sehr fair.
auch wenn die Vorstellung mittlerweile über zwei Jahre her ist, noch eine Frage zu den Kupplungen: Haben die falsch positionierten Normschächte zumindest seitliches Spiel, wie man es von den zeitgemäßen Modellen aller großen britischen Herstellern kennt? Auf den Fotos sieht es nicht danach aus, was in meinen Augen fatal wäre, da das den Einsatz sämtlicher kontinentaler Kurzkupplungen verbieten würde.
ich habe bei meinen Bubbles nachgeschaut. Richtig gesehen, die Normschächte der Cement Bubble Wagons haben kein seitliches Spiel. Ob dieses notwendig ist, hängt sicher vom Mindestradius der Anlage ab. Bei Radien um die 600 mm sollte es kein Problem sein. Eventuell könnte man eine Kadee-NEM Kupplung #17 bis #20 einsetzen. Der Kopf schwenkt ein wenig. Laut Anleitung der Kadee-NEM-Kupplungen soll die Mitte des Normschachtes 8,5 mm über der Schienenoberkante sein. Der Normschacht an der CIE Cement Bubbles hat ein Höhe mittig von 10,5 mm. Aber die Cement Bubbles und CIE Ballast Hopper liefen in der Regel in Ganzzügen. Von der Optik her ist Kadee deutlich besser, mit der Betriebssicherheit haben wir bei 00Fremo sehr gute Erfahrungen gemacht.
Zitat von blackmoor_vale im Beitrag #7Ob dieses notwendig ist, hängt sicher vom Mindestradius der Anlage ab. Bei Radien um die 600 mm sollte es kein Problem sein.
Für Kadees ist das sicher richtig, aber nicht für die Kurzkupplungen von Märklin, Fleischmann und Roco, sowie alle anderen Kupplungen mit starr kuppelnden Köpfen. Wenn weder die Kupplung noch der Schacht Seitenspiel hat, ist der einzig befahrbare Radius geradeaus.
Auch wenn mir bewusst ist, dass kontinentale Kupplungen im Spur OO-Raum kaum verbreitet sind, wünschte ich mir doch etwas mehr Kompatibilität. Die großen Hersteller machen es ja vor und statten seit vielen Jahren alle Neuentwicklungen mit beweglichen Normschächten aus, auch wenn das Seitenspiel für die ab Werk montierten Tension Locks gar nicht notwendig ist.
Zitat von stonetown im Beitrag #9[quote="blackmoor_vale"|p33382]Auch wenn mir bewusst ist, dass kontinentale Kupplungen im Spur OO-Raum kaum verbreitet sind, wünschte ich mir doch etwas mehr Kompatibilität. Die großen Hersteller machen es ja vor und statten seit vielen Jahren alle Neuentwicklungen mit beweglichen Normschächten aus, auch wenn das Seitenspiel für die ab Werk montierten Tension Locks gar nicht notwendig ist.
Du meinst, die großen kontinntalen Hersteller machen dies. Als Hersteller britischer Fahrzeuge würde ich mir da ehrlich gesagt keine Gedanken drüber machen, denn 98% meiner Kunden nutzen entweder die tension locks oder Kadee. arum sollte ich da meine Modelle in der Herstellung (und damit auch für den Endkunden) künstlich verteuern?
Ehrlich gesagt ich glaube, dass alle zukunftige Modelle der Firma IRM werden eine kurzkupplungskinematik besitzen. Alle ihre neuere "Project 42" Modelle haben sie. Die Firma is recht jung und das Cement Bubble war ihr zweites Modell erst. Die haben schon zugegeben, dass es Problemen mit den NEM-Schächten gab und habe sich versprochen solche Probleme in der Zukunft zu vermeiden. Mal schauen.
Ich kann mich darüber nicht beschweren. Als junge Ire hatte ich nur schlechte Hymek oder Class 33 resprays zur Auswahl!
Er wird gemunkelt im IRM-Forum, dass die erste Personenwagen der Firma noch dieses Jahr angekündigt werden (hoffentlich mkIII).
Zitat von Yorkshire Lad im Beitrag #10Du meinst, die großen kontinntalen Hersteller machen dies. Als Hersteller britischer Fahrzeuge würde ich mir da ehrlich gesagt keine Gedanken drüber machen, denn 98% meiner Kunden nutzen entweder die tension locks oder Kadee. arum sollte ich da meine Modelle in der Herstellung (und damit auch für den Endkunden) künstlich verteuern?
Nein, kontinentale Fahrzeuge haben in der Regel eine Kurzkupplungskinematik, da ist die Beweglichkeit ohnehin gegeben. Ich meine damit explizit die großen britischen: Hornby, Bachmann und Dapol. Aber auch kleinere Namen am OO-Markt wie Oxford, Rapido, Heljan, Hattons usw. statten alle ihre Modelle, die keine Kurzkupplungskinematik besitzen, mit seitenbeweglichen Normschächten aus. Die Mehrkosten belaufen sich je nach System auf ein bis zwei zusätzliche Kunststoffteile und vielleicht noch eine Schraube je Kupplung. Zudem haben diese Normschächte den Vorteil, dass sie sich ganz einfach entfernen lassen, sollte dies für die Verwendung von vorbildgerechten Kupplungen oder für die Vitrine gewünscht sein.